Brennen im Brustkorb

Einleitung

Ein Brennen im Brustkorb kann nicht nur schmerzhaft sein, sondern auch weitreichende Komplikationen nach sich ziehen. Um zu verstehen, woher das Brennen im Brustkorb kommen kann, lohnt es sich, die anatomischen Gegebenheiten im Brustkorb zu besprechen. Es finden sich hier die beiden Lungenflügel, das Herz, die Speiseröhre und – als knöcherne und muskulöse Begrenzung der Organe – der Brustkorb selbst. Jedes dieser Kompartimente kann auf verschiedenste Weise ein Schmerzgefühl oder ein Brennen im Brustkorb verursachen.

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Ursachen

Ein Brennen in der Brust ist ein nicht sehr spezifisches Symptom. Das bedeutet, dass es auf sehr viele mögliche Erkrankungen hindeuten kann, aber kein eindeutiger Beweis für eine bestimmte Erkrankung darstellt. Im Brustkorb ist eine Vielzahl von Organen lokalisiert und dementsprechend projizieren auch viele Erkrankungen in die Brust.

Das Brennen könnte beispielsweise als Ursache das Herz haben. Eine Angina pectoris (Verengung der Herzkranzgefäße), ein Herzinfarkt oder auch eine Entzündung des Herzbeutels (Perikarditis) können Ursache sein.
Im Brustkorb ist ebenfalls die Lunge lokalisiert. Ein Brennen kann auf eine Lungenentzündung (Pneumonie), einen Verschluss eines der großen Lungengefäße (Embolie) oder auch auf den Einriss des Lungenfells hindeuten (Pneumothorax).

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Doch auch der Magen oder Speiseröhre können zum Beispiel bei saurem Aufstoßen (Reflux) oder einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) ursächlich für das Brennen sein.
Weiterhin sind eine Rippenfraktur, -prellung oder –verrenkung nicht außer Acht zu lassen. Zudem können auch Muskelkater oder Blockaden der Brustwirbelsäule ein Brennen hervorrufen.

Neben den organischen Ursachen, sollte auch an psychische Ursachen gedacht werden. Eine ausführliche Befragung des Patienten ist daher wichtig um eine Angst- und starke Stresssituation ausschließen zu können. Wenn ein Brennen in der Brust auftritt, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden um gefährliche Verläufe erkennen und behandeln zu können.

Begleitsymptome

Sollte das Brennen vom Herzen ausgehen, sind Atembeschwerden (beispielsweise Dyspnoe) und eingeschränkte Leistungsfähigkeit häufig ebenfalls vorhanden. Patienten, die einen Herzinfarkt haben, haben meist zusätzlich extreme Angst und Schweißausbrüche. Zudem sind neben dem Brennen gehäuft Schmerzen im Brust- und Oberkörperbereich vorhanden. Grundsätzlich kann jegliche Form von Beschwerden mit einem Herzinfarkt einhergehen: Schmerz, der in die Arme, den Nacken, den Rücken oder auch den Oberbauch ausstrahlt oder auch Übelkeit.

Wenn die Lunge als Ursache vorliegt, haben die Patienten zusätzlich Atemnot und Schmerzen beim Atmen. Auch Husten und ein Anstieg der Herzfrequenz können sich zeigen. Bei einer Lungenembolie findet sich in manchen Fällen eine vorausgehende Thrombose z.B. der Beinvenen.

Bei Beteiligung der Muskeln, der Rippen oder der Wirbelkörper (im Sinne einer Blockade) sind die Schmerzen meist bewegungsabhängig und können durch Druck oder Drehbewegungen verstärkt oder ausgelöst werden. Die Patienten nehmen oft Schonhaltungen ein, um die Schmerzen zu lindern. Bei genauerem Nachfragen findet sich meist ein Ereignis (Sport oder eine falsche Bewegung), das die Problematik erklärt.

Falls ursächlich der Magen für die Beschwerden verantwortlich ist, finden sich als zusätzliche Symptome ein unangenehmer Geschmack im Mund (sauer oder bitter) und ein Ziehen des Gefühls bis in den Hals und Mund. Nach großen Mahlzeiten, dem vermehrten Verzehr von Süßigkeiten, im Liegen oder auch bei körperlicher Belastung (wie Bücken oder Heben) verstärken sich die Symptome.

Bei einer psychischen Ursache als Grund für das Auftreten der Brustschmerzen, finden sich oft viele weitere Symptome, die auf identischer Grundlage fußen (z.B. Schlafstörungen, depressive Verstimmung, Unsicherheit). Sehr häufig wird die Psyche nicht als Ursache erkannt und es wird fehlerhaft behandelt. Wenn nach Ausschluss der gefährlichen Akut-Verläufe kein Grund gefunden werden kann, dann sollte auch an eine psychische oder psychosomatische Genese als Ursache für das Brennen im Brustkorb gedacht werden.

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Dauer

Das Brennen im Rahmen einer Angina pectoris, das aufgrund einer zeitweiligen Enge der Herzkranzgefäße entsteht, ist meist ein kurzfristiges für wenige Minuten andauerndes Geschehen. Das Brennen entsteht durch die Minderversorgung des Herzmuskels, der sonst durch das verengte Gefäß versorgt wird. Durch die Nutzung von Nitraten, entweder als Spray oder Kapseln, können die Patienten die Beschwerden meist reduzieren.
Bei einem Herzinfarkt ist das Gefäß dagegen komplett verlegt. Das Brennen und die Schmerzen entstehen während eines akuten Ereignisses und bilden sich im Normalfall nicht spontan zurück. Die Patienten haben akut stärkste Schmerzen, die auch bei Eintreffen des Arztes noch vorhanden sind und durch Schmerzmittel behandelt werden müssen.

Sollte der Patient eine Lungenentzündung haben, besteht das Brennen langfristig und es verändert sich mit der allgemeinen Symptomatik der Lungenentzündung. Bei einem Pneumothorax (Riss des Lungenfells) sind das Brennen bzw. die Schmerzen und die Luftnot ein akut auftretendes Ereignis, dass bis zur ärztlichen Behandlung bestehen bleibt.

Bei Sodbrennen ist das Brennen meist nicht dauerhaft, sondern vor allem nach dem Essen auftretend oder auch im Liegen, wenn der Magensaft leichter in die Speiseröhre gelangen kann.

Brennen im Brustkorb links oder rechts

Ein Brennen auf der linken Seite des Brustkorbes spricht für eine Beteiligung des Herzens oder der Speiseröhre. Aber auch der linke Lungenflügel kann betroffen sein.

Grundsätzlich muss man unterscheiden, ob das Brennen plötzlich aufgetreten ist oder schon seit mehreren Tagen / Wochen besteht. Bei einem akuten Geschehen ist ferner zu unterscheiden, in welcher Situation das Brennen aufgetreten ist.

Klassisch für ein Brennen im Brustkorb links (siehe: Brustschmerzen links) ist eine sogenannte „Angina pectoris“, also eine „Brustenge“. Das Brennen liegt teilweise über dem linken Brustkorb, zieht häufig aber auch über das Brustbein hinweg, bis auf die rechte Seite des Brustkorbs. Seltener strahlt der Schmerz auch in den linken oder rechten Arm aus. Bei einer Angina pectoris kommt es zu einer kurzzeitigen Minderdurchblutung der Herzkranzgefäße. Auslöser kann seelischer Stress, aber auch schwere körperliche Belastung sein. Je nach Schweregrad kann eine Angina pectoris aber auch gänzlich ohne vorherige körperliche Belastung auftreten. Eine Angina pectoris ist dabei primär noch nicht gefährlich, das Brennen verschwindet nach Sekunden bis Minuten von selbst. Jedoch ist eine Angina pectoris ein typischer Vorbote für einen Herzinfarkt und sollte daher unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

Einige Patienten kennen die kleinen roten Pumpsprays, welche Nitroglycerin enthalten. Im Falle einer Brustenge verschwinden das Brennen und das Engegefühl bei Applikation des Pumpsprays binnen weniger Sekunden – es handelt sich dann höchstwahrscheinlich um eine Angina pectoris und nicht um einen Herzinfarkt.

Eine weitere Ursache für Brennen im Brustkorb links und/oder rechts kann die Beschädigung der Lungenflügel sein. Dazu kann es beispielsweise im Zuge einer Embolie kommen, in diesem Zusammenhang dann auch „Lungenembolie“ genannt. Eine Lungenembolie bezeichnet einen Gefäßpfropf, der ein mehr oder weniger großes Gefäß in der Lunge verlegt und somit die Blutzufuhr zum entsprechenden Segmente des Lungenflügels kappt. Dies ist nicht nur insofern problematisch, als dass das betroffene Segment nicht mehr an der Oxygenierung des Blutes teilnehmen kann – dem Körper entgeht dadurch sauerstoffreiches Blut. Eine Lungenembolie kann je nach Lokalisation im Brustkorb auch Schmerzen, Brennen und Atemnot hervorrufen. Je größer der Embolus ist, desto früher setzt er sich im Gefäßsystem der Lunge fest und desto mehr Lungengewebe entzieht sich der Oxygenierung des Blutes. Zudem erhöht ein Gefäßverschluss in der Lunge den Druck, dem das Herz entgegenwirken muss, wenn es Blut auswirft. Das Herz muss dadurch dauerhaft gegen einen erhöhten Widerstand ankämpfen, was bei einer chronischen Lungenembolie strukturelle Veränderungen am Herzen zur Folge hat. Man spricht dann von einer Rechtsherzinsuffizienz.

Eine strenge Lokalisation des Brennens auf den rechten oder den linken Brustkorb ist für eine Schädigung von Herz oder Lunge tendenziell eher ungewöhnlich. Meist ist das Brennen nicht auf einen bestimmten Abschnitt begrenzbar und erstreckt sich über den gesamten Brustkorb.

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Brennen im Brustkorb mittig

Ein Brennen mittig im Brustkorb lokalisiert, also hinter dem Brustbein (retrosternal), ist ein Zeichen für eine Herzbeteiligung. Das Herz liegt hinter dem Brustbein und mit seiner Spitze im linken Brustkorb. Tritt ein mittiges Brennen über einen längeren Zeitraum immer wieder bei Belastung für mehrere Minuten auf, spricht dies für eine Verengung der Herzkrankgefäße, welche zu einer KHK (koronare Herzkrankheit) führen kann. Das Brennen bleibt dann aber nicht das einzige Symptom. Zusätzlich kommen Schmerzen in Brust, Armen, Kiefer, Oberbauch und anderen Bereich vor. Patienten haben Übelkeit, Todesängste und Kaltschweißigkeit.
Bei weniger ausgeprägten Formen zeigt sich ein generelles Engegefühl in der Brust. Treten solche Symptome langfristig immer wieder auf, dann sollte mit dem Hausarzt oder dem Kardiologen gesprochen werden.
Bei akutem Auftreten von Brennen, Schmerzen und weiteren eben genannten Symptomen (meist in stärkerer Ausprägung) mittig in der Brust, muss sofort ein Notarzt gerufen werden. Denn hier liegt wahrscheinlich ein Herzinfarkt vor.

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Verspannung

Ist das Brennen bewegungsabhängig und tritt streng lokalisierbar an einer Stelle des Brustkorbes auf, so muss auch ein muskuläres Geschehen in Erwägung gezogen werden. Oft handelt es sich zum Beispiel um eine einfache Verspannung. Doch was genau ist mit dem Begriff „Verspannung“ eigentlich gemeint?

Bei einer Verspannung kommt es zur dauerhaften und schmerzhaften Verstärkung des Muskeltonus – also der Muskelspannung – in einer Muskelgruppe. Eine Verspannung kann durch falsche Bewegungsmuster oder Überlastung ausgelöst werden. Klassiker sind hier zum Beispiel Gartenarbeit oder Überanstrengung beim Sport. Durch das Brennen und die Schmerzen, die durch die Verspannung ausgelöst werden, nimmt der Betroffene automatisch eine Schonhaltung ein, die wiederum andere Muskelgruppen in ungewohnt hohem Maße belasten kann – ein Teufelskreis entsteht.

Besonders am Brustkorb kann eine solche Verspannung störend sein, da sie sich mit jeder Bewegung und jedem Atemzug bemerkbar macht. Die gute Nachricht dabei: Bis auf das Brennen und die Schmerzen am Brustkorb sind keine weiteren Organe betroffen. Es handelt sich also um ein schmerzhaftes, aber ungefährliches Krankheitsbild.

Die Therapie besteht darin, oben genannten Teufelskreis zu durchbrechen. Dies gelingt mit Schmerzmitteln, die den Schmerz nehmen, die Schonhaltung auflösen und so eine Regenerierung der verspannten Muskelgruppen ermöglichen.

Eine mögliche Komplikation, die bei einer Verspannung im Brustkorb im Auge behalten werden sollte, ist die Chronifizierung, die dann ein multimodales Behandlungskonzept erforderlich macht.

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Brennen im Brustkorb durch die Speiseröhre

Brennen im Brustkorb, dass durch die Speiseröhre entsteht ist häufig die Folge eines Aufsteigens von Magensäure in die Speiseröhre. Dieses Aufsteigen kann verschiedene Gründe haben. Ein Grund ist eine überschießende Magensäureproduktion, die entweder durch Stress, Ernährung oder Medikamente wie Acetylsalicylsäure ausgelöst werden kann. Eine andere Ursache ist eine Schwäche des Schließmuskels, der den Magen von der Speiseröhre trennt. Wichtig ist, dass andauerndes Aufsteigen von Magensäure früh behandelt wird. Eine andauernde Entzündung der Speiseröhre erhöht die Wahrscheinlichkeit Speiseröhrenkrebs zu entwickeln. Das Ziel der Behandlung ist die Magensäure zu reduzieren und somit das Aufsteigen in die Speiseröhre zu verhindern.

Sodbrennen

Direkt hinter dem linken Vorhof des Herzens verläuft ein Teil der Speiseröhre. Eine der häufigsten Ursachen für linksseitiges Brennen im Brustkorb, ist der Reflux – also der Rückfluss – von Magensäure aus dem Magen, durch die Speiseröhre, in Richtung des Kehlkopfes. Dabei passiert die Magensäure auch die Engstelle hinter dem Herzen, weswegen Sodbrennen oft als „Herzbeschwerden“ missinterpretiert werden.

Diese Vermutung liegt indes nahe, da das Brennen und der stechende Schmerz, die das Sodbrennen verursacht, an einen Herzinfarkt denken lassen. Patienten beschreiben die Symptomatik bei einem Herzinfarkt jedoch so, dass sie Atemnot und Todesangst verspüren, was – auch bei starkem Sodbrennen – in der Regel nicht der Fall ist.

Tritt das Brennen zudem unmittelbar nach dem Essen auf, so ist dies ein weiteres Indiz, welches für Sodbrennen und gegen ein kardiales Geschehen spricht. Man nennt diese Art von Schmerz dann „postprandialen Schmerz“ – also Schmerzen nach Nahrungsaufnahme.

Beim Sodbrennen steigt die saure Magenflüssigkeit langsam die Speiseröhre hinauf und reizt die Chemorezeptoren des Speiseröhrenepithels (oberste Hautschicht der Speiseröhre) – dies empfinden wir dann als Schmerzen oder Brennen im Bereich hinter dem Brustbein.

Während einmaliges Sodbrennen noch ungefährlich ist, kann es bei wiederholtem Aufstieg von Magensäure in die Speiseröhre zur dauerhaften Schädigung der dort ansässigen Haut und Schleimhaut kommen.

Die Magensäure enthält Salzsäure, eine der stärksten Säuren, die in der Natur vorkommen. Sie dient der Zersetzung des Nahrungsbreies im Magen. Während der Magen jedoch über Schutzmechanismen vor Selbstverdauung verfügt, ist die Speiseröhre der Säure schutzlos ausgeliefert.

Komplikationen bei chronischem Sodbrennen sind neben Entzündung und Brennen daher auch Blutungen und Speiseröhrenkrebs.

Die Therapie bei Sodbrennen besteht aus der Einnahme von Antazida, also säurebindenen Arzneimitteln, und Protonenpumpeninhibitoren (PPI). Ein bekannter Vertreter aus der Gruppe der PPI ist das Pantoprazol, beziehungsweise allgemein Arzneimittel mit der Endung –prazol.

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Brennen im Brustkorb durch den Magen

Auch der Magen kann für ein unangenehmes Brennen im Brustkorb verantwortlich sein. Zugrunde liegt hier in der Regel eine Gastritis – also eine Entzündung des Magens. Man unterscheidet drei Formen der Gastritis.

Ein Typ A Gastritis wird durch autoimmune Prozesse ausgelöst – der Körper kämpft also sozusagen gegen sich selbst. Die Ursache hierfür ist unbekannt. Jedoch verläuft die Typ A Gastritis meist asymptomatisch, bereitet also keine Schmerzen.

Die Typ B Gastritis ist bakteriell bedingt und fußt auf einer Infektion mit dem Bakterium „Helicobacter pylori“. Dieses Bakterium siedelt sich vorzugsweise im Mageneingang – dem „pylorus“ – an, und sorgt dort für eine Entzündung und gegebenenfalls auch eine erhöhte Produktion von Magensäure. Magensäure wiederum verursacht ein Brennen, das von der Magengegend bis in den Brustkorb aufsteigen kann und starke Schmerzen verursachen kann. Jedoch verläuft auch eine Typ-B Gastritis meist asymptomatisch, einzig ein unangenehmer Mundgeruch kann vermehrt auftreten. Die Therapie erfolgt mit einer Antibiotika – Mehrfachtherapie, für die mehrere verschiedene Behandlungsschemata existieren.

Der in diesem Fall wichtigste Vertreter der Gastritiden ist die Typ-C Gastritis. Sie verursacht neben einem Völlegefühl im Oberbauch zusätzlich ein ständiges Aufstoßen, welches jedoch keine „Erleichterung“ bringt, also das Völlegefühl nicht mindert. Durch das ständige Aufstoßen kommt es zum Reflux von Magensäure in die Speiseröhre, wodurch ein starkes Brennen im Magen, im Brustkorb und seltener auch im Hals, im Bereich des Kehlkopfes ausgelöst wird. Auslöser für eine Typ-C Gastritis (chemisch bedingt Gastritis) ist ganz allgemein gesagt ein ungesunder Lebensstil. Dazu gehört neben Rauchen auch übermäßiger Alkoholkonsum, Stress und die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln der NSAR-Gruppe. Dazu gehören Aspirin®, Ibuprofen und Naproxen. Die klassische Kombination ist hoher Alkohol- und Zigarettenkonsum, beispielsweise am Wochenende beim „feiern“, gefolgt von Kopfschmerzen am nächsten Tag, die mit Aspirin® oder Ibuprofen behandelt werden. Wird der Magen dauerhaft dieser Belastung ausgesetzt reagiert er mit einer Entzündung. Die einzig sinnvolle Therapie ist in diesem Fall die Reduktion des Zigaretten- und Alkoholkonsums, der Verzicht auf Schmerzmittel der NSAR-Klasse und die Vermeidung von Stress. Alternativ kann Paracetamol eingenommen werden, da dieses den Magen weniger stark in Mitleidenschaft zieht (dafür jedoch die Leber…).

Tritt das Brennen im Brustkorb also in Kombination mit einem Völlegefühl und gehäuftem Aufstoßen auf und liegt gleichzeitig ein erhöhter Alkohol-, Zigaretten- und Schmerzmittelkonsum vor, so ist immer auch an eine Gastritis – also eine Entzündung des Magens – zu denken.

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Brennen im Brustkorb ausstrahlend in die Arme

Wenn das Brennen nicht nur den Brustkorb betrifft, sondern auch in die Arme zieht, muss dringend ausgeschlossen werden, dass der Patient einen Herzinfarkt hat. Die meisten Patienten klagen über Schmerzen mittig bis links im Brustkorb. Nicht wenige Patienten beschreiben aber auch einen reißenden bis stechenden Schmerz der in die Arme ausstrahlt. Wenn zusätzlich noch Angst, Übelkeit und Kaltschweißigkeit dabei sind, muss jeder hellhörig werden und schnellstens einen Notarzt verständigen.

Dieses Brennen kann aber auch durch Verspannungen bzw. Blockierungen in der Hals- oder Brustwirbelsäule ausgelöst sein. Blockierungen können durch Fehlhaltungen, falsches Heben oder unzureichend trainierte Muskulatur bedingt sein. Dabei kommt es zu einer minimalen Fehlstellung des Gelenkes, welche eine reflektorische Verspannung und Verkrampfung der umliegenden Muskulatur hervorruft. Diese kann je nach Lage zu Schmerzen und Brennen nur an der Wirbelsäule führen oder auch zu größerflächigen Beschwerden, die in den Brustkorb oder die Arme ziehen.

Brennen im Brustkorb mit Rückenschmerzen

Rückenschmerzen können besonders bei schwerem Husten auftreten. Der Schmerz und das Brennen ziehen dann vom Brustkorb bis in den Rücken und verursachen dort Schmerzen. Insbesondere bei Reizhusten und dauerhaftem, stundenlangem Husten ist die gesamte Lunge gereizt, sowie die Brustmuskulatur und Rückenmuskulatur überanstrengt.

Husten stellt eine enorme Belastung für unseren Körper dar, es entstehen mitunter Drücke, die das Lungenfell reißen lassen können. So gelangt Luft zwischen Lunge und Brustkorb – ein pulmologischer Notfall. Typische Symptome dieses als „Pneumothroax“ bezeichneten Krankheitsbildes sind plötzlich auftretende Schmerzen im gesamten Oberkörper, Atemnot und „nachhängen“ der betroffenen Brustseite bei der Atmung.

Rückenschmerzen können jedoch auch einfach aus Einklemmung von Nerven oder Überanstrengung der Muskulatur bei einem Hustenanfall resultieren. Unterhalb jeder unserer Rippen verläuft einer der insgesamt 11 paarig angelegten Interkostalnerven, welche die Muskulatur und die Haut am Brustkorb versorgen. Durch starken Husten ist eine Einklemmung eben dieser Nerven zwischen Rippe und Muskulatur denkbar. Man spricht dann von einer „Interkostalneuralgie“.

Neben Frakturen und Rückenmarkserkrankungen treten diese auch gehäuft bei Lungenerkrankungen auf. Die Therapie erfolgt mittels Schmerzmittelgabe, sowie Schonung des Brustkorbes. Zusätzlich muss natürlich der Husten bekämpft werden, beispielsweise durch Reizhustentee oder Hustenblocker.

Brennen im Brustkorb mit Druckgefühl

Tritt Brennen im Brustkorb verbunden mit einem Druckgefühl in der Brust aus, muss schnell gehandelt werden. Im schlimmsten Fall, handelt es sich um einen Herzinfarkt. In diesem Fall ist ein Gefäß des Herzens verschlossen und der Herzmuskel ist teilweise nicht mehr mit Blut versorgt. Das nicht mehr versorgte Areal stirbt ab und es kann zu schwerwiegenden Komplikationen kommen. Tritt das Druckgefühl unter Belastung auf oder hält nur für wenige Minuten an, ist eher an einen Angina Pectoris-Anfall zu denken, bei dem Gefäße nicht komplett verschlossen sind und der Herzmuskel noch spärlich mit Blut versorgt wird. In jedem Fall muss bei einem Brennen im Brustkorb mit Druckgefühl schnellstmöglich der Rettungsdienst gerufen werden, da die Devise „Zeit ist Muskel“ gilt. Es darf also keine Zeit verloren werden, um möglichst viel Herzmuskelmasse zu retten.

Weitere Informationen finden Sie hier: Druck im Brustkorb - Das sind mögliche Ursachen

Brennen im Brustkorb und Hals

Ein Brennen des Brustkorbes bis in den Halsbereich spricht entweder für einen Reflux von Magensäure, der bis zum Kehlkopf aufsteigt oder für eine Erkrankung der Atemwege. Je nach Begleitsymptomen und Entstehungsprozess erfolgt Diagnose und Therapie.

Halsschmerzen können auch mit wärmenden Umschlägen, so wie Schals und „Husten und Bronchialtee“ Abhilfe geschafft werden.

Handelt es sich um eine heisere Stimme - zum Beispiel nach übermäßiger Beanspruchung oder einer durchzechten Nacht- hilft Schonung und viel trinken (3 Liter oder mehr pro Tag). Das Getränk sollte dabei möglichst keine Kohlensäure enthalten und eher warm, als kalt eingenommen werden. Zur Linderung von Halsschmerzen eignet sich insbesondere Kamillentee, der je nach Belieben auch mit Honig versetzt werden kann.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Brennen im Hals

Brennen im Brustkorb bei Erkältung und Husten

Besonders in den kalten Wintermonaten fängt man sich gerne eine Erkältung ein. Zu jeder Erkältung gehört auch Husten, welcher ab einem gewissen Stadium auch durchaus schmerzhaft sein kann. Schwerer Husten hinterlässt ein regelrechtes Brennen im Brustkorb und den oberen Atemwegen. Dabei handelt es sich dann meist um eine Bronchitis.

Eine Bronchitis ist eine Entzündung der Bronchien, also einem Lungenabschnitt, in dem vornehmlich die Luft transportiert wird.

Im Anfangsstadium einer Bronchitis ist der Husten oft noch trocken, also ohne dass Schleim mit abgehustet wird. Erst später kommt es dann zum sogenannten „produktivem Husten“, bei dem schleimiger Auswurf mit dem Husten einhergeht. Diese Phase geht dann auch mit einem Stechen und einem Brennen im Brustkorb und der Halsregion einher. Zusätzlich kann es zu Kopfschmerzen, zu Müdigkeit und zu leichtem Fieber kommen.

Für gewöhnlich heilt eine Bronchitis binnen zwei Wochen wieder folgenlos ab – doch es ist Geduld geboten: Eine Erkältung kann auch über mehrere Wochen hinweg bestehen. Zumindest das unangenehme Stechen und Brennen im Brustkorb verschwindet jedoch relativ bald wieder. Sollte dies nicht der Fall sein, kann es sich auch um eine schwerwiegendere Differentialdiagnose handeln. Dazu gehören unter anderem eine Pleuritis, also eine Entzündung des Rippenfelles. Dabei reiben während der Atmung die beiden Pleuraschichten aufeinander und verursachen so starke, atemabhängige Schmerzen. Zusätzlich kann es zu einem schweren Krankheitsgefühl und Fieber kommen.

Chronischem Husten kann ferner auch die weit verbreitete Atemwegserkrankung Asthma bronchiale zugrunde liegen. Die Leitsymptome des Asthma bronchiale sind trockener, also unproduktiver Husten, der besonders nachts auftritt. Ferner kommt es zu einem sogenannten exspiratorischem Stridor, also einem „röchelndem“ Atemgeräusch, das bei der Ausatmung auftritt. Ein Asthmaanfall ereignet sich in der Regel plötzlich, binnen weniger Minuten. Dies ist auch ein wichtiges Unterscheidungskriterium zu einer Erkältung, die über Tage hinweg verläuft. Asthma verursacht – wie auch eine Bronchitis – ein Brennen im Brustkorb, sowie starken Husten. Die Therapie erfolgt jedoch beim Anfall mittels Spasmolytika, also Arzneimitteln, die die Spasmen in der Lunge lösen. Ein bekannter Vertreter dieser Spasmolytika ist das inhalativ applizierte Salbutamol, welches bereits nach wenigen Hüben sofortige Linderung verschafft.

Eine gefürchtete, aber seltene Form des produktiven Hustens ist indes der Bluthusten. Dabei wird Blut mit abgehustet, was für eine schwere Schädigung des Lungengewebes spricht. Bluthusten kann bei sehr schweren Formen der Bronchitis auftreten, häufiger jedoch bei Bronchialkarzinomen im Endstadium.

Früher war eine Blutbeimengung beim Husten ein Zeichen für die Tuberkulose. Mit der Ausrottung der Tuberkulose in unseren Breitengraden war diese Differentialdiagnose in den Hintergrund gerückt. Mit dem steigendem Zustrom von Flüchtlingen aus Endemiegebieten rückt diese Diagnose jedoch wieder in den Vordergrund. Besonders Zentralafrika und der mittlere Osten gehören zu Risikogebieten, weswegen Reisende bei Verdacht auch hinsichtlich dieser Erkrankung untersucht werden müssen. Die Lungentuberkulose ist in diesem Stadium höchst ansteckend und bedarf dringender ärztlicher Abklärung.

zusätzlich Atemnot

Tritt neben dem Brennen im Brustkorb Atemnot auf, gehen die Beschwerden höchstwahrscheinlich von Herz oder Lunge aus. Erkrankungen des Herzens, die diese Beschwerden auslösen, können ein Herzinfarkt oder eine Perikardtamponade sein. Ein Herzinfarkt ist meist mit einem Druckgefühl hinter dem Brustbein und ausstrahlenden Schmerzen verbunden. Bei einer Perikardtamponade tritt Blut in den Herzbeutel ein und das Herz kann nicht mehr seine volle Pumpleistung erreichen. Daraus resultiert, dass nicht mehr genug Blut in der Lunge mit Sauerstoff angereichert werden kann und folglich eine Atemnot. Ist die Lunge Auslöser für die Beschwerden, kann man eine Lungenembolie denken, bei dieser kommt es zu einer Luftnot, da Lungenarterien verlegt werden und auch in diesem Fall nicht mehr genug Blut mit Sauerstoff angereichert werden kann. Ein anderer Grund für die Beschwerden kann ein Pneumothorax sein, der durch Eintreten von Luft in den Raum zwischen Lunge und Brustkorb (Pleuraspalt) entsteht.

Weitere Informationen finden Sie hier: Ursachen von Atemnot

Auftreten bei Anstrengung

Ein Brennen in der Brust bei Anstrengung ist ein wichtiges und häufiges Symptom für die Koronare-Herzerkrankung (KHK). Die Betroffenen leiden unter einer Verengung der Herzkranzgefäße, die die Herzmuskelzellen mit Sauerstoff und Energie versorgen. Bei Anstrengung (z.B. beim Treppenlaufen) kommt durch die Verengung nicht mehr ausreichend Sauerstoff am Herzmuskel an. Die Betroffenen beschreiben häufig, dass sie nur noch eine gewisse Anzahl an Stockwerken laufen können, bevor sie eine Pause brauchen. Daran kann ein Arzt abschätzen, ob eine mögliche KHK vorliegt und wenn ja, wie stark diese ist. Wenn ein Brennen in der Brust bei Anstrengung vorhanden ist, sollte mit einem Arzt darüber gesprochen werden und ein EKG, ein Herzultraschall und gegebenenfalls weiterführende Diagnostik durchgeführt werden.

Die Beschwerden können jedoch auch von der Lunge ausgehen. Wenn jemand beispielsweise seit vielen Jahren raucht und sich eine COPD entwickelt hat, kann eine körperliche Anstrengung zu einem unangenehmen Brennen führen.

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Brennen hervorgerufen durch die Schilddrüse

Auch eine Schilddrüsenüberfunktion kann ein Brennen in der Brust auslösen. Die Schilddrüse schüttet Hormone aus, die eine allgemeine Erhöhung des Grundumsatzes des Körpers hervorrufen. Bei einer Überfunktion führen die übermäßig ausgeschütteten Hormone zu einer Steigerung der Herzfrequenz (Tachykardie) oder auch zu Herzrhythmusstörungen. Dies kann als Brennen in der Brust wahrgenommen werden. Zusätzlich sind die Betroffenen häufig unruhig, haben Schlafstörungen, Schweißausbrüche, sowie erhöhten Blutdruck. Eine Überfunktion kann unterschiedlichste Ursachen haben und sollte dementsprechend von einem Arzt abgeklärt werden.

Brennen im Brustkorb während der Schwangerschaft

Ein Brennen im Brustkorb ist während der Schwangerschaft häufig durch den Magen bedingt. Dadurch, dass das Kind im Mutterleib im Verlaufe der Schwangerschaft immer mehr Platz einnimmt, wird der Magen weiter nach oben gedrückt. Das kann dazu führen, dass Sodbrennen auftritt – also das Magensäure in die Speiseröhre übertritt. Da zusätzlich die Muskeln und das Gewebe durch das Progesteron (wichtiges Hormon während der Schwangerschaft) weicher werden, schließen die Schließmuskeln (Sphinktermuskeln) am Mageneingang eventuell nicht mehr ganz effektiv und die Magensäure kann leichter aufsteigen. Im Liegen wird die Problematik meist noch stärker. Sollte das Brennen mit zusätzlichen Problemen, wie Schmerzen im Brustbereich, Atemnot und Angst einhergehen, dann muss ein Arzt aufgesucht werden, damit Herz- und Lungenprobleme ausgeschlossen werden können.

Findet sich das Brennen eher in den Brüsten und im Bereich der Burstwarzen, dann deutet das auf einen normalen Prozess im Verlaufe der Schwangerschaft hin. Dadurch, dass die Brüste in kurzer Zeit durch die Vergrößerung des Drüsenkörpers viel wachsen, nehmen viele Frauen Spannungsgefühle, Druck oder auch Brennen in den Brüsten und an den Brustwarzen wahr. Sollte das Brennen nicht verschwinden oder weitere Symptome auftreten, dann sollte unbedingt der Frauenarzt oder die Hebamme angesprochen werden.

Weiterführende Informationen

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Eine Übersicht über bereits veröffentlichte Themen der inneren Medizin finden Sie unter: Innere Medizin A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 14.01.2016 - Letzte Änderung: 19.07.2023