Brustbein

Brustbein

Synonyme im weiteren Sinne

Manubrium sterni, Brustbeinhandgriff, Corpus sterni, Brustbeinkörper, Schwertfortsatz, Processus xiphoideus, Brustbeinwinkel, , Sternocostalgelenk, Brustbein – Rippen – Gelenk, Brustbein- Schlüsselbein – Gelenk, Sternoclaviculagelenk

Medizinisch: Sternum

Anatomie

Das Brustbein / Sternum baut sich aus drei Teilen auf:

  • dem Brustbeinhandgriff (Manubrium sterni)
  • dem Brustbeinkörper (Corpus sterni)
  • und dem Schwertfortsatz (Processus xiphoideus)

Einleitung

Beim Kind sind alle drei Teile noch nicht miteinander verwachsen. Im Laufe des Lebens verknöchern alle Teile zu einem Knochen.

Der Brustbeinhandgriff stellt den obersten Teil des Brustbeins dar. Er ist unter dem Kehlkopf unter der Drosselgrube (Incisura jugularis) tastbar. Am Brustbeinhandgriff setzen das Schlüsselbein und die erste Rippe an. Sie bilden das Schlüsselbein – Brustbein – Gelenk (Sternoclaviculagelenk) und das Rippen – Brustbein – Gelenk (Sternocostalgelenk).

Im Übergang vom Brustbeinhandgriff zum Brustbeinkörper lässt sich eine kleine Erhöhung ertasten, die als Brustbeinwinkel (Angulus sterni) bezeichnet wird.
Am Brustbein – Körper setzt die zweite bis siebte Rippe gelenkig (Rippen – Brustbein – Gelenk) an.

Da im Brustbein rotes Knochenmark zur Blutbildung liegt, kann eine Knochenmarkspunktion über dem Brustbein / Sternum durchgeführt werden. In den meisten Fällen werden Punktion jedoch im Bereich der Leiste durchgeführt, da bei einer Sternalpunktion eine geringe Gefahr einer Verletzung von Herz und Lunge besteht.

Abbildung Brustbein

I - III Brustbein -
I-III Sternum

I - Brustbeinhandgriff -
Manubrium sterni
II - Brustbeinkörper -
Corpus sterni
III -Schwertfortsatz -
Processus xiphoideus

  1. Einschnitt für das
    Schlüsselbein -
    Incisura clavicularis
  2. Brustbeinwinkel -
    Angulus sterni
  3. Faserknorpelfuge -
    Symphysis xiphosternalis
  4. Schlüsselbein-Brustbein-
    Gelenk -
    Sternoclaviculagelenk
  5. Schlüsselbein - Clavicula
  6. Rippen - Costa

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

 

Abbildung Sternum

  1. Halswirbelsäule
  2. Schlüsselbein - Brustbein - Gelenk
  3. Brustbeinhandgriff
  4. Schlüsselbein / Clavicula

Funktion

Das Brustbein / Sternum bildet mit den 12 Rippen und 12 Brustwirbeln den Brustkorb.
Das Brustbein stabilisiert den Brustkorb von vorne und schützt partiell Lunge und Herz.
Über die Rippen – Brustbein - Gelenke sind die Rippen beweglich und die Atmung wird möglich.
Über das Schlüsselbein – Brustbein –Gelenke ist das Brustbein indirekt mit dem Schultergelenk verbunden.

Welche Muskeln setzen am Brustbein an?

Es gibt zwei Muskeln, die Kontakt zum Brustbein haben. Der größere von ihnen ist der Musculus pectoralis major (großer Brustmuskel). Dieser kräftige Brustmuskel hat seinen Ursprung unter anderem am Brustbein und setzt am Oberarmknochen an (Humerus). Seine Funktionen sind das Heranziehen, Vorstrecken und Innenrotieren des Armes. Zusätzlich dienen seine unteren Anteile als Atemhilfsmuskulatur.
Der zweite Muskel, der seinen Ursprung am Brustbein hat, ist der Musculus transversus thoracis. Dieser Muskel zieht von der Unterseite des Brustbeins zur Unterseite des Ringknorpels. Er hilft bei der Ausatmung und wird durch die Interkostalnerven versorgt.  

Welche Lymphknoten gibt es am Brustbein?

Lymphknoten im Bereich des Brustbeins sind besonders bei Brustkrebserkrankungen (Mamma-Karzinom) von großer Bedeutung.
Dabei gibt es drei große Lymphknotenstationen, die vom Krebs befallen werden können. Direkt hinter dem Brustbein (Sternum) befinden sich die retrosternalen Lymphknoten. Diese sind bei äußerst ausgebreitetem Brustkrebs auch beim Hodgkin-Lymphom befallen.
Zudem gibt es im Bereich des Brustbeins noch die axillären Lymphknoten, die sich an und unter der Achsel befinden. Letztlich gibt es noch die sogenannten supraclavikulären Lymphknoten, die über dem Schlüsselbein befinden. All diese Lymphknoten sind untereinander über dünne Lymphbahnen verbunden, durch die die Lymphe abfließt.

Brustbeinschmerzen

Das Brustbein (Sternum) befindet sich im Thorax und ist mit 10 der 12 Rippen verbunden. Das Brustbein befindet sich sehr oberflächlich, sodass kein Muskel sich direkt über dem Brustbein befindet. Jedoch entspringen einige der Atemhilfsmuskeln (beispielsweise der Musculus pectoralis) direkt vom Sternum aus und so kann es bei Muskelverspannungen auch zu Schmerzen im Sternum kommen.
Vor allem unerfahrene Gewichtsheber können mit Schmerzen im Brustbein belastet sein, wenn sie die Muskeln im oberen Brustbereich zu schnell und zu viel belasten. Durch die zu hohe Belastung kann es zum sogenannten Muskelkater kommen, es kann jedoch auch zu einer Reizung oder Entzündung von Muskelsehnen kommen.

Ist die Sehne des Musculus pectoralis betroffen, kann dies unter anderem zu Brustbeinschmerzen führen. Es kann jedoch auch sein, dass keine anatomischen Strukturen schuld sind an den Schmerzen im Brustbein sondern vielmehr ein Organleiden. Sehr bekannt ist das sogenannte Sodbrennen (Refluxkrankheit). Hierbei kommt es zu einem Rückfluss von Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre (Ösophagus). Da die Speiseröhre im sogenannten Mediastinum verläuft, einem Bereich der sich hinter dem Ösophagus befindet, kann es bei Sodbrennen auch zu Schmerzen im Brustbein kommen. Diese Schmerzen entstehen nicht im Brustbein selbst, das Brustbein wird also bei Sodbrennen nicht belastet. Vielmehr wird der Schmerz vom Körper in den Bereich des Brustbeins projiziert, ähnlich wie bei einem Herzinfarkt, bei dem die Schmerzen im linken Arm auftreten.

Da sich direkt unter dem Brustbein das Herz befindet, ist es wichtig, bei Schmerzen im Brustbein auch immer eine kardiologische Untersuchung (also eine Untersuchung des Herzens) machen zu lassen. Hierbei muss untersucht werden, ob es im Bereich des Herzens Anomalien, also Veränderungen gibt, die zu den Schmerzen im Brustbein führen können (beispielsweise ein vergrößertes Herz (Herzhypertrophie) oder in seltenen Fällen ein stiller Infarkt).

In sehr seltenen Fällen kommt es zu einem sogenannten Tietze-Syndrom. Hierbei handelt es sich um eine Schwellung im Bereich des Ansatzes der Rippen. Hier befindet sich der Rippenknorpel, der die Rippen und das Brustbein gelenkig miteinander verbindet.
Beim Tietze Syndrom entsteht aus ungeklärter Ursache heraus eine schmerzhafte Schwellung, die man meist im Bereich des Brustbeins auch tasten kann.
Die Schmerzen treten plötzlich auf, also nicht unbedingt bei Belastung oder körperlicher Aktivität. Meist wird der Schmerz im Brustbein jedoch bei körperlicher Aktivität stärker da es dann meist zu einer vermehrten Einatmung kommt und die Rippenknorpel somit vermehrt belastet werden.

Allgemein sind Schmerzen im Brustbein keine Seltenheit und können mit den verschiedensten Krankheiten, wie einer Lungenentzündung (Pneumonie), einer Rippenprellung oder auch eines Rippenbruchs assoziiert sein. Deshalb ist es wichtig, Schmerzen im Brustbein abklären zu lassen wenn sie länger bestehen bleiben und nicht durch einen simplen „Muskelkater“ zu erklären sind.

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Verspannung am Brustbein

Verspannungen am Brustbein (Sternum) sind meist eine Folge einer schlechten Körperhaltung.
Die Verspannungen machen sich durch ein Stechen oder auch Ziehen im Bereich des Brustbeins bemerkbar. Oft neigen betroffenen Patienten zu einer Schonhaltung, die die Symptomatik langfristig verschlimmert. Hilfreich ist zu allererst eine aufrechte und gestreckte Körperhaltung. Besonders wichtig ist dies bei Personen, die zum Beispiel berufsbedingt viel sitzen und dadurch in eine gekrümmte Haltung verfallen. Des Weiteren kann man unterstützend einige Dehnübungen durchführen, die die vordere Brustbeinmuskulatur dehnen und entspannen. Insgesamt können auch ein gekräftigter Rücken und trainierte Bauchmuskeln zu einer gesünderen Körperhaltung beitragen.

Stechen am Brustbein

Ein Stechen am Brustbein (Sternum) hat in den meisten Fällen eine harmlose Ursache.
Es kann beispielsweise durch muskuläre Verspannungen oder auch durch Sodbrennen bedingt sein. Als Patient sollte man darauf achten, wann dieses Stechen auftritt. Schmerzt es immer nach einer reichhaltigen Mahlzeit oder nach anstrengender Bewegung? Schmerzt es regelmäßig oder verschwindet der Schmerz nach einiger Zeit von selbst? Sind die Schmerzen sehr stark, halten länger an oder strahlen sogar in die Arme aus, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Ein Stechen am Brustbein kann auch hinweisend für eine ernste Erkrankung sein. In Frage kommen zum Beispiel ein Herzinfarkt, eine Angina pectoris („Brustenge“) oder auch eine Lungenembolie. In seltenen Fällen sind auch das Brustfell (Pleura), die Speiseröhre (Ösophagus) oder der Herzbeutel (Perikard) ursächlich für das Stechen am Brustbein.

Brustbeinprellung

Eine Brustbeinprellung ist eine Verletzung, die durch ein Trauma bedingt ist. Das Brustbein (Sternum) ist ein Teil des Brustkorbs (Thorax). Es ist knorplig mit den oberen sieben Rippenpaaren verbunden und liegt mittig an der Brustvorderwand. Durch diese frontale Lage ist es bei vielen verschiedenen Traumata gefährdet. Besonders häufig sind Brustbeinprellungen bei Verkehrsunfällen oder auch Sportunfällen. Bei einem Autounfall beispielsweise kommt es zu einer enormen Krafteinwirkung, die über den Sicherheitsgurt auf das Brustbein übertragen wird.

Bei Sportunfällen sind besonders Kampfsportarten herauszuheben, bei denen die Sportler engen Körperkontakt haben. Eine Brustbeinprellung macht sich durch Schmerzen im Bereich des Brustbeins bemerkbar, die bei Bewegung und Einatmung stärker werden. Die Behandlung einer solchen Verletzung ist in der Regel unkompliziert. Der Patient sollte sich einige Wochen körperlich schonen und auch auf Sport verzichten. Bei starken Brustbeinprellungen werden besonders am Anfang Schmerzmittel (Analgetika) zur  Schmerzlinderung verschrieben. Zur definitiven Abklärung der Verletzung wird heutzutage oft die Bildgebung zur Hilfe genommen. Dadurch kann der behandelnde Arzt zum Beispiel einen Bruch (Fraktur) des Brustbeins oder auch der Rippen ausschließen.

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Schwellung am Brustbein

Eine Schwellung am Brustbein kann unterschiedliche Ursachen haben. Dabei schwillt der Bereich um das Brustbein an und ist druckempfindlich. Die Patienten berichten außerdem oft von einem beschleunigten Puls und einem übermäßigen Hitzegefühl.
Eine häufige Diagnose für diese Symptomatik ist Morbus Tietze. Das Tietze-Syndrom tritt in der Regel bei Menschen zwischen 30 und 40 Jahren auf und verschwindet nach einiger Zeit von alleine. Noch ist ungeklärt, wie es zu diesem Syndrom kommt und was die genauen Ursachen sind. Jedoch müssen auch andere Ursachen für diese Art der Beschwerden abgeklärt werden.
Zum einem müssen vergangene Unfälle oder auch Stürze erfragt werden und mit einer Bildgebung abgeklärt werden (zum Beispiel MRT oder CT). In Frage kommen hier ein Bruch des Brustbeins (Sternumfraktur) oder auch ein untergründige Flüssigkeitsansammlung.
Zum anderen muss nicht immer das Brustbein selbst verletzt sein, sondern auch das umliegende Knorpelgewebe des Rippenbogens. Wenn dieses entzündet ist, spricht man von einer Costochondritis. Therapiert wird diese Entzündung unter anderem mit Salben und auch Physiotherapie. Eine andere Ursache für Schwellungen im Bereich des Brustbeins sind Probleme am Herzen (z.B. Myokardinfarkt) oder an den Lungen (z.B. Lungenembolie). Insgesamt kann diese Symptomatik viele Ursachen haben, sodass eine gute Anamnese und klinische Untersuchung unerlässlich ist.

Gebrochenes Brustbein

Das Brustbein befindet sich im Thorax und ist auf ganzer Länge tastbar. Es ist mit 10. der 12 Rippen knorpelartig verbunden, sowie mit dem Schlüsselbein, der Clavicula. Allgemein bricht das Brustbein äußerst selten da es sich um einen sehr stabilen Knochen handelt, der nur sehr selten so stark beansprucht wird, dass ein Bruch überhaupt möglich ist.

Es kann jedoch sein, dass bei Kampfsportarten, beim Sturz vom Pferd auf ein Hindernis oder bei einem Autounfall bei dem der Fahrer mit dem Brustbein auf das Lenkrad fällt, das Brustbein so stark beschädigt wird, dass es gebrochen ist. Selten ist dann nur das Brustbein gebrochen. Meist sind die anliegenden Strukturen, wie Rippen oder Schlüsselbein, ebenfalls beteiligt. Das eigentliche Problem ist jedoch meist nicht der Bruch an sich.

Viel dramatischer sind die Folgen die durch ein gebrochenes Brustbein entstehen können. Da das Brustbein oberhalb von Lunge und Herz liegt, kann es bei einem Brustbeinbruch zu einer Verletzung von Herz und/oder Lunge kommen. In diesem Fall kommt es neben starken Schmerzen im Bereich des Brustbeins und Wasserablagerungen (Ödemen) auch zu Atemnot. Außerdem können sich Rötungen und Hämatome im Bereich des gebrochenen Brustbeines bilden.

Solange „nur“ das Brustbein gebrochen ist, stehen zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Zum einen gibt es eine konservative Therapie, das bedeutet, der Patient muss nicht operiert werden. Dies ist bei den meisten Brüchen möglich. Der Patient muss jedoch strikte Ruhe einhalten und darf das Brustbein unter keinen Umständen belasten damit der Knochen auch die Möglichkeit hat, wieder richtig zusammen zu wachsen. Da vor allem das Einatmen (Inspiration) zu Schmerzen oder Beschwerden führen kann, ist es wichtig, dem Patient ausreichende Schmerzmedikation zu verordnen da die Atmung auf jeden Fall ungehindert und ohne Probleme stattfinden muss.

Ist das Brustbein komplexer gebrochen oder sind umliegende Strukturen in Mitleidenschaft gezogen, kann es jedoch sein, dass der Bruch operiert werden muss. In diesem Fall bekommt der Patient eine Platte in den Bereich des Bruches eingesetzt. Diese Platte sollte jedoch, sobald das Brustbein ausreichend zusammengewachsen ist, wieder entfernt werden. Trotz Platte sollte ein gebrochenes Brustbein geschont werden damit es adäquat zusammenwachsen kann und es zu keinen Fehlstellungen kommt.

Lesen Sie mehr zum Thema: gebrochenes Brustbein

Knackendes Brustbein

Das Brustbein ist vielseitig in den Körper eingebaut. Kommt es zu einem Knacken im Bereich des Brustbeins kann dies unterschiedliche Ursachen haben.
Zum einen kann das Knacken im Brustbein auf eine falsche Körperhaltung und damit auch auf eine falsche Anspannung von Muskelgruppen zurückgeführt werden. Vor allem Patienten, die den ganzen Tag viel am Schreibtisch oder Computer sitzen und sich häufig mit dem Ellenbogen aufstützen, trainieren sich eine falsche Körperhaltung an. Das Brustbein wird dadurch fehlbelastet. Streckt der Patient sich jedoch, kommt es zum Knacken im Brustbein, was darauf zurückzuführen ist, dass die Rippen wieder weiter gedehnt werden und die Muskeln zusätzlich an den Rippen und am Brustbein ziehen.

Grundsätzlich lässt sich das Knacken im Brustbein jedoch auch auf eine Blockade in der Hals- oder Brustwirbelsäule oder im Sternocostalgelenk (das Gelenk, das Rippen und Brustbein verbindet) zurückführen.
Sobald der Patient sich streckt, richtet er das Gelenk wieder in die richtige Position, es knackt kurz und die Schmerzen oder vielmehr das Druckgefühl im Brustbein verschwinden. Sollte es jedoch immer wieder zu einem Druckgefühl kommen und zu dem Knacken im Brustbein, sollte man einen Physiotherapeuten oder eine Osteopathen aufsuchen. Diese können dem Patienten helfen, durch eine geeignete Körperhaltung, das Druckgefühl und das Knacken zu vermeiden.

Mehr zu disen Thema finden Sie auf unsrer Seite Knacken am Brustbein

Kann man eine Blockade im Brustbein einrenken oder mobilisieren?

Eine Blockade am Brustbein macht sich oft durch ein knackendes Geräusch bemerkbar und kann äußerst schmerzhaft sein. In leichten Fällen helfen verschiedene Kraft- und Dehnungsübungen, die vom Patienten selbst durchgeführt werden können. Eine neue Methode ist der Einsatz von sogenannten Faszienbällen. Diese tennisballgroßen Kugeln sind hart und haben eine derbe Oberfläche. Der Patient liegt auf dem Rücken und rollt den Faszienball vom unteren Ende des Brustbeins bis zum oberen. Diese Übung wird einige Male wiederholt.

Werden die Schmerzen sehr stark, sollte unbedingt ein Physiotherapeut oder auch Chiropraktiker aufgesucht werden. Diese verfügen über ein fachkundiges Wissen und können anhand spezifischer Tests genau feststellen, welches Gelenk betroffen ist. In den meisten Fällen liegt das Problem an den beiden Schlüsselbein-Brustbein-Gelenken (Sternoclaviculargelenke). Dieses Gelenk stellt die Verbindung zwischen dem Schlüssel- und Brustbein dar. Es kann durch eine schlechte Körperhaltung blockiert sein, was zu starken Schmerzen führt. Diese strahlen bis in die Arme, den Nacken und Kopf aus, sodass es für den Patienten schwierig ist, die Schmerzursache genau zu lokalisieren. Der Chiropraktiker ist in der Lage, dieses Gelenk einzurenken und zu mobilisieren. Oftmals sind die ersten Versuche schmerzhaft und die Behandlung zieht sich über einen längeren Zeitraum.

Entzündung des Brustbeins (Tietze-Syndrom)

Im Brustbein selbst kommt es zu keiner Entzündung.
Es kann jedoch sein, dass sich die Gelenke, die die Rippen mit dem Brustbein verbinden, entzünden. Man geht davon aus, dass das sogenannte Tietze-Syndrom, eine schmerzhafte Erkrankung des Knorpels, der die Rippen mit dem Brustbein verbindet, durch eine Entzündung entsteht. Neben den Schmerzen kommt es außerdem zu einer Schwellung im Bereich der betroffenen Gelenke (meist das knorpelige Gelenk der 2.-5. Rippe).

Doch nicht nur die Rippengelenke (Sternocostalgelenke) können entzündet sein, auch im Bereich hinter dem Sternum, dem sogenannten Mediastinum, kann es zu einer Entzündung kommen (Mediastinitis), die sich dann unter anderem mit Schmerzen im Brustbein äußert.
Da jedoch auch die Lungen, die Speiseröhre und das Herz betroffen sind, dominieren meist Symptome wie Atemnot, Fieber und Herzrhythmusstörungen. Zwar geht die Entzündung mit einer hohen Sterbeziffer (Letalität) einher, das Brustbein selbst wird von der Entzündung jedoch kaum beansprucht.

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Tumor am Brustbein

Ein Tumor am Brustbein ist eine Raumforderung im Bereich des Brustbeins.
Dabei teilt man die Tumore in drei verschiedene Kategorien ein, die jeweils circa ein Drittel einnehmen. Es gibt gutartige Tumore, bösartige Tumore und Tumore, die primär in einem anderen Organe einstehen und ins Brustbein gestreut haben (Metastasen). Tendenziell sind die gutartigen Tumore weniger aggressiv und wachsen langsamer. Zudem sind sie lokal begrenzt und streuen weniger in das umliegende Gewebe. Bösartige Tumore hingegen sind aggressiver und wachsen schnell. Diese Unterscheidung kann man über eine histologische Untersuchung treffen, die auch die genaue Abstammung des Tumors feststellen kann.

In den meisten Fällen ist ein Tumor im Bereich des Brustbeins ein Zufallsbefund, der in einem MRT oder CT entdeckt wird. In seltenen Fällen, wenn der Tumor schon sehr groß ist, tasten die Patienten den Tumor selbst und gehen daraufhin zum Arzt. Nachdem ein Tumor diagnostiziert wurde, folgt meist ein operativer Eingriff. Dabei wird der Tumor mit dem betroffenden Teil des Brustbeins entfernt. Eine Chemotherapie wird oftmals nicht durchgeführt, wobei es aber auf die Art des Tumors ankommt.

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Weiterführende Informationen

Eine Übersicht aller Themen der Anatomie finden Sie unter Anatomie A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.05.2007 - Letzte Änderung: 25.07.2023