Luftröhre

Die Luftröhre zählt zusammen mit den Bronchien und der Lunge. Die Luftröhre ist für die Atmung verantwortlich. Der feingewebliche Aufbau der Luftröhre ist dreischichtig.

Luftröhre

Synonyme

Lat. = Trachea; Funktion Luftröhre, Anatomie Luftröhre

Englisch: windpipe

Definition

Die Luftröhre zählt zusammen mit den Bronchien und der Lunge zu den unteren Atemwegen und verbindet den Nasen-Rachenraum mit der Lunge. Zu finden ist die Luftröhre im Hals unterhalb des Kehlkopfes (Larynx) und im Brustkorb (Thorax).

Abbildung der Luftröhre

  1. Luftröhre (ca. 20 cm) -
    Trachea
  2. Schildknorpel -
    Cartilago thyroidea
  3. Ringknorpel -
    Cartilago cricoidea
  4. Ringband -
    Ligamentum anulare
  5. Luftröhrenknorpel -
    Cartilago trachealis
  6. Hüllgewebe - Tunica adventitia
  7. Luftröhrendrüsen -
    Glandulae tracheales
  8. Schleimhaut - Tunica mucosa
  9. Membranöse Rückwand -
    Pariesmembranaceus
  10. Luftröhrenmuskel -
    Musculus trachealis
  11. Bronchiole - Bronchiolus
  12. Linke Lunge -
    Pulmo sinister
  13. Linker Hauptbronchus -
    Bronchus principalis sinister
  14. Gabelung der Luftröhre -
    Bifurcatio tracheae
  15. Rechter Hauptbronchus -
    Bronchus principalis dexter
  16. Rechte Lunge -
    Pulmo dexter

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Anatomie Luftröhre

Die Atemluft nimmt ihren Weg ausgehend von der Nasenhöhle über Rachen (Pharynx) und Kehlkopf (Larynx) zur Luftröhre (Trachea) und von dort in die Bronchien der Lunge.

Bei der Trachea handelt es sich um eine 10 bis 12 cm lange, elastische Röhre mit einem Durchmesser von 12 mm. Sie gliedert sich ein zwei Abschnitte, die Pars cervicalis („Halsteil“) sowie die Pars thoracica („Brustkorbteil“).

Bezogen auf die Lage der sich dahinter befindlichen Wirbelsäule beginnt die Luftröhre auf Höhe des 6. / 7. Halswirbels und endet auf Höhe des 4. Brustwirbels. Dort teilt sie sich in den rechten und linken Hauptbronchus der Lunge auf und bildet an dieser Stelle eine Bifurkation (Bifurcatio tracheae, „Aufzweigung“) mit einer knorpeligen Leiste (Carina tracheae).

Aufgebaut ist die Luftröhre aus 10 bis 20 hufeisenförmigen Knorpelspangen, welche in Längsrichtung untereinander bindegewebig über Bänder, die Ligamenta annularia (Ligamentum = Band, annulus = Ring) verbunden sind.

Histologie / Gewebe

Der feingewebliche Aufbau der Luftröhre ist dreischichtig (von innen nach außen):

  • Tunica mucosa = Scheimhaut mit Drüsen
  • Tunica fibromusculocartilaginea = Muskulatur, Knorpel, Bänder
  • Tunica adventitia = umgebendes Bindegewebe

Die Tunica mucosa besteht aus mehrreihigem Flimmerepithel, welches mit Flimmerhärchen, sogenannten Kinozilien, besetzt ist. Eingelagert sind Schleim produzierende Becherzellen. Zusätzlich findet man noch Stützzellen, Basalzellen sowie endokrine Zellen.

Die Abgrenzung zur darunter liegenden Tunica fibromusculocartilaginea bildet eine Bindegewebsschicht mit elastischen Fasern und Drüsen, den Glandulae tracheales (Glandula = Drüse).

Der Mittelteil der Luftröhre besteht aus nach hinten offenen Knorpelspangen aus hyalinem Knorpel. Verbunden sind die Enden einer Spange mittels einer Muskel-Sehnen-Platte (Musculus trachealis), die die Rückwand der Luftröhre bildet. Zwischen zwei Knorpelspangen findet sich jeweils eine bindegewebige bänderige Verbindung (Ligamentum annulare).

Die äußerste Schicht schließlich, die Tunica adventitia, bildet lockeres Bindegewebe und verankert die Luftröhre in ihrer Umgebung.

Funktion

Die Luftröhre als Teil der luftleitenden (konduktiven) Atemwege dient der Erwärmung, Anfeuchtung und Reinigung der Atemluft.

Dies geschieht mit Hilfe der Schleim produzierenden Becherzellen sowie der Kinozilien der Schleimhaut. Letztere transportieren Schleim und Fremdpartikel mit einer Geschwindigkeit von etwa 15 mm pro Minute in Richtung Rachen.

Weiterhing findet man Nervenfasern in der Trachea, die für den Hustenreflex verantwortlich sind und auf diese Weise ebenfalls eine reinigende Funktion übernehmen.

Schmerzen der Luftröhre

Schmerzen der Luftröhre können vielfältige Ursachen haben.
Zu den häufigsten Gründen zählen Entzündungen der Luftwege. Bei Schmerzen im Bereich der Luftröhre sitzt die Entzündung am ehesten im Bereich des Rachens, Kehlkopfes oder im oberen Luftröhrenabschnitt.

Als Erreger kommen Viren, Bakterien und bei immungeschwächten Personen auch Pilze in Frage. Rauchen begünstigt solche Infektionen, da die Schleimhaut, welche die Luftwege auskleidet geschädigt und das Eindringen der Erreger erleichtert wird.
Die Schmerzen der Luftröhre werden häufig als Brennen im Hals und hinter dem Brustbein empfunden. Prinzipiell kann jedoch alles, was die Schleimhaut von Kehlkopf und Luftröhre verletzen und reizen kann, Schmerzen verursachen.
So auch beim Einatmen giftig-chemischer Reizgase, wie beispielsweise Pfefferspray. Bei Patienten mit einer Refluxerkrankung, besser bekannt als Sodbrennen, ist es möglich, dass nicht nur Speiseröhre, sondern auch Luftröhre in Mitleidenschaft gezogen werden können.
Vor allem bei ausgeprägter Erkrankung und im Liegen, beispielsweise im Schlaf, kann der saure Magensaft entlang der Speiseröhre bis in den Rachen aufsteigen, von dort aus in die Luftröhre gelangen und deren Schleimhaut angreifen.
Folge sind ebenfalls Schmerzen und durch die in Mitleidenschaft gezogenen Stimmbänder Heiserkeit.

Auch völlig gesunde Menschen können Schmerzen in Luftröhre und Lungen empfinden. Jeder kennt es bei körperlicher Anstrengung im Winter bei kalter Luft. Die kalte Luft ist ein geringfügiger Entzündungsreiz, der sich auf die Schleimhaut der Luftwege auswirkt. Trotz alledem ist körperliche Belastung bei Temperaturen größer minus 15 Grad für sonst gesunde Menschen unbedenklich und die Vorteile überwiegen den nachteiligen Entzündungsreiz.
Asthmatiker sollten vorsichtiger beim Sport in winterlichen Temperaturen sein, da die Lunge durch die Erkrankung schon unter einer chronischen Entzündung steht und ein zusätzlicher Reiz einen Asthmaanfall bedingen können, der ebenfalls mit Schmerzen, hier jedoch vor allem im Brustbereich verbunden sind.

Brennen in der Luftröhre (Tracheitis)

Hinter brennenden Schmerzen der Luftröhre steckt häufig eine Luftröhrenentzündung.
Im medizinischen Sprachgebrauch wird sie als Tracheitis bezeichnet. Es handelt sich um eine seltene Erkrankung, die häufig in Folge eines vorbestehenden Erkältungsinfektes entsteht.
Die Luftröhrenschleimhaut wird durch die Erkältungsviren, seltener Bakterien, vorgeschädigt, wodurch wiederum vorzugsweise Bakterien in diese eindringen und die Luftröhre infizieren können.
Die Erkältungsviren sind jedoch auch in der Lage von Nase und Rachen in die Luftröhre abzusteigen und diese direkt zu infizieren. Die Erkrankung tritt vor allem in den Wintermonaten auf.

In der Regel tritt eine Luftröhrenentzündung nicht isoliert, sondern in Kombination mit einem entzündeten Kehlkopf (Laryngitis) und entzündeten Bronchien (Bronchitis) auf. Neben einer infektiösen Ursachen, können beispielsweise Reizgase zu einer brennend-schmerzenden Luftröhrenentzündung führen.
Die Tracheitis ist eine seltene Erkrankung und Komplikation einer banalen Erkältung, sollte jedoch unbedingt ärztlich behandelt werden. Bestehen Symptome, wie Husten, Heiserkeit und Brennen hinter dem Brustbein über wenige Tage, ist der Einsatz eines Antibiotikums empfehlenswert.

Der Luftröhrenschnitt

Unter einem Luftröhrenschnitt bezeichnet man eine künstlich geschaffene Eröffnung der Luftröhre.
Anschließend wird in diese Öffnung eine Art Schlauch/ Kanüle eingebracht, welcher Luftröhre mit Außenwelt in Verbindung bringt und den Schnitt offen hält. Dieser Schlauch, welcher die Luft über den Schnitt in der Luftröhre in die Lungen leitet, wird im medizinischen Sprachgebrauch als „Tracheostoma“ bezeichnet.
Stoma ist dabei der Übergriff für eine künstlich geschaffene Körperöffnung.

Ein Luftröhrenschnitt wird als Tracheotomie bezeichnet. Die Tracheotomie wird notwendig, wenn ein Mensch nicht mehr in der Lage ist, selbstständig zu atmen und über einen langen Zeitraum hinweg auf eine äußere Beatmung, zum Beispiel durch eine Maschine, angewiesen ist.
Dies ist vor allem bei Patienten im Koma der Fall.

Auch bei Patienten mit Kehlkopfkrebs, welcher den Luftstrom in Luftröhre und Lunge behindert oder eine Entfernung des Kehlkopfes notwendig gemacht hat, sind häufig auf ein Tracheostoma angewiesen.
Der Begriff Luftröhrenschnitt wird im allgemeinen Sprachgebrauch häufig falsch verwendet. Viele stellen sich den bei akuter, lebensbedrohlicher Atemnot durchgeführten Einschnitt in den Hals vor.
Dieser „Notfall-Luftröhrenschnitt“ wird korrekterweise als Koniotomie bezeichnet, bei der Kehlkopf und nicht die Luftröhre eingeschnitten wird. Während die Koniotomie somit eine ärztlicher Notfalleingriff bei Erstickungsgefahr darstellt, wird die Tracheotomie geplant bei absehbar langfristiger Beatmungssituation des Patienten durchgeführt.

Komplikationen eines Luftröhrenschnittes sind Verletzungen des Kehlkopfes, der Schilddrüse oder der hinter der Luftröhre gelegenen Speiseröhre Blutungen und Infektionen, vor allem bei langer Verweildauer des eingesetzten Tracheostoma-Schlauches.

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Tracheotomie

Eine sogenannte Tracheotomie kann durchgeführt werden, wenn beispielsweise eine Langzeitbeatmung von Nöten ist. Hierbei wird eine Kanüle mit angeschlossenem Beatmungsschlauch in den oberen Teil der Trachea zwischen der 3. und 4. Knorpelspange eingeführt, so dass darüber Luft einströmen kann und die Sauerstoffversorgung der Lunge auf diese Weise gewährleistet ist. Das entstandene Loch bezeichnet man als Tracheostoma (Stoma = Mund, Öffnung).

Weitere Informationen zum Thema Luftröhre

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.06.2010 - Letzte Änderung: 25.07.2023