Homöopathika bei Durchfall

Wenn man unter Durchfall leidet, gibt es je nach Ursache verschiedene Möglichkeiten der homöopathischen Behandlung. Allerdings sollte man bei starken und anhaltenden Beschwerden von einer Selbstbehandlung besser absehen.

Homöopathika bei Durchfall

Je nach Krankheitsbild verliert der Körper durch Erbrechen und Durchfall erhebliche Mengen an Flüssigkeit, dies kann zu lebensgefährlichen Kreislaufproblemen führen.
Deshalb ist generell, bei starken und länger anhaltenden Durchfällen besonders dann, wenn auch Erbrechen vorliegt von einer Selbstbehandlung abzuraten.

Durchfall als Folge von verdorbener Nahrung

Charakteristisch ist die große Unruhe und Angst der Patienten, bis hin zur Todesfurcht. Allgemeine Schwäche und Erschöpfung, man möchte nicht alleine sein.
Kalter Schweiß, blasse bis bläuliche Hautfarbe. Häufige Durchfälle, übel riechend, brennend und wundmachend. Leibschmerzen werden als brennend empfunden.

Großer Durst, Trinken kann aber heftiges Erbrechen auslösen.
Alle Beschwerden bessern sich durch Wärme, werden schlimmer in Ruhe und während der Nacht.

Der Patient klagt über wässrige, ruhrartige Durchfälle mit Blutbeimengungen, Bauchkrämpfe. Die Durchfälle sind ätzend und scharf, wundmachend. Metallischer Geschmack im Mund, schlechter Mundgeruch, erheblicher Speichelfluss. Die Zunge oft dick geschwollen mit Zahneindrücken, grau belegt.
Schweiß der übel riecht und gelb färbend ist. Die Beschwerden verschlimmern sich in der kalten Luft und in der Bettwärme

Reiswasserartige Durchfälle wie bei der Ruhr, Übelkeit, Erbrechen. Typisch ist der kalte Schweiß, Schweißperlen im Gesicht und auf der Stirn, blasse bis bläuliche Hautfarbe. Große Erschöpfung und Schwäche mit Neigung zum Kreislaufkollaps.

Übelkeit, Erbrechen oft begleitet von Schluckauf. Kältegefühl am ganzen Körper, kalte Nasenspitze. Bauchkrämpfe, anfangs Unruhe und Erregung später Teilnahmslosigkeit.
Die Beschwerden bessern sich durch Wärme und durch Liegen.

Durchfälle verursachen große Schwäche mit Kollapsneigung, kalter Schweiß, blasse bis bläuliche Haut. Oft enorme Blähungen, Magendrücken und Aufstoßen.

Schlechter Mundgeruch. Typisch für Carbo vegetabilis ist die allgemeine Abneigung (nicht nur während der Erkrankung) gegen Milch, fette Speisen und Alkohol.
Alle Beschwerden bessern sich in der frischen Luft, verschlechtern sich abends und nachts.

Bei leichten Verdauungsstörungen und Durchfällen nach verdorbener oder auch ungewohnter Nahrung zum Beispiel auf Reisen. Okoubaka kann vorbeugend vor Auslandsreisen eingesetzt werden.

Durchfälle nach zu viel und zu fettreichem Essen

Reizbare, überarbeitete Großstadtmenschen die an Reizmittelmissbrauch gewöhnt sind. Hektisches Leben, zu viel Essen und Trinken. Unruhiger Schlaf, morgens müde und unausgeschlafen. Appetitlosigkeit und Heißhunger wechseln sich ab, Völlegefühl gleich nach dem Essen, Brechneigung, Blähungen, Durchfälle. Dazu Hämorrhoiden die stark jucken und klopfenden, stechende Schmerzen verursachen.
Die Beschwerden bessern sich durch Ruhe, verschlimmern sich nach dem Essen und frühmorgens.

Neben den Durchfällen stehen hier die ständige Übelkeit und Brechneigung im Vordergrund. Viel Speichelfluss, allerdings ist die Zunge nicht belegt.
Krampfartige Bauchschmerzen, Fett, Obst und Eis werden schlecht vertragen.

Der Patient fühlt sich schwach und elend mit kaltem Schweiß auf der Stirn, hat wenig Durst. Es besteht die Neigung sich zu erbrechen, bringt aber keine Erleichterung.
Alle Beschwerden verschlechtern sich abends und nachts.

Akute Magen-Darmstörung mit Durchfällen als Folge von Ärger oder zu kaltem Trinken in eine Überhitzung des Körpers hinein. Ansonsten entstehen Verdauungsbeschwerden nach Überessen, zu schwere und unverträgliche Speisen, Durcheinanderessen. Die Schleimhäute im Mund sind trocken, die Magenschmerzen drückend, das Essen liegt wie ein Stein im Magen.

Blähungen, in der beschwerdefreien Zeit mit Verstopfung und trockenen Stühlen.
Der Patient hat das Verlangen große Mengen kalten Wassers schnell zu trinken und bekommt Durchfall davon. Eventuell bestehende Bauchschmerzen werden besser durch Gegendruck. Allgemein reizbare, schlechte Stimmung.
Die Beschwerden bessern sich durch Ruhe, bestehende Gelenkbeschwerden werden besser durch Bewegung.

Unverträglichkeit von fetten Speisen, fettem Fleisch, Fettgebäck, manchmal auch größeren Mengen Speiseeis (Pulsatilla mag gerne Eis, verträgt es aber nicht) Resultierend Magenschleimhautentzündung, Durchfälle. Dabei schlechter, pappiger Mundgeschmack, trockene, belegte Zunge. Nach dem Essen bleibt ein Völlegefühl über längere Zeit erhalten, mit Brechneigung.

Pulsatilla ist verzagt, entschlussschwach, nachgiebig, resigniert leicht. Diese Gemütslage führt häufig zum „nervösen Magen“. Allgemein frostig mit Neigung zu kalten Füßen.
Alle Beschwerden bessern sich bei Bewegung, im Freien, an der frischen Luft. Sie verschlimmern sich in Ruhe und in der Wärme, trotz der allgemeinen Frostigkeit.

Durchfälle und Verdauungsbeschwerden als Folge von Ärger, Zorn, Kränkung und Kummer

Besonders wenn die Durchfälle von Bauchkrämpfen begleitet werden, die durch Zusammenkrümmen oder Druck auf den Leib besser werden.
Der Patient ist gereizt, zornig, zeigt wenig Geduld, ist schnell beleidigt. Alle diese Gemütszustände schlagen sich erfahrungsgemäß auf Magen und Darm.
Die Beschwerden bessern sich nach Abgang von Blähungen und nach dem Stuhlgang, durch Ruhe und Wärme. Verschlimmerung allgemein durch Bewegung und Ärger.

Gereizte, launische Stimmung, menschenscheu und leicht beleidigt. Neigen dazu Gefühle in sich hinein zu fressen um dann irgendwann zu explodieren, dabei auch mit Gegenständen um sich zu werfen. Kinder antworten mit Zornausbrüchen.
Folge Magendrücken, würgendes Erbrechen, Durchfall. Staphisagria beschäftigt sich in Gedanken gerne mit sexuellen Dingen.
Alle Beschwerden verschlimmern sich durch Ärger und Kummer und werden morgens beim Aufstehen besonders schlimm empfunden.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 01.04.2015 - Letzte Änderung: 18.09.2024