Ernährung in der Schwangerschaft

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist in jeder Lebensphase wichtig. Besonders in Vorbereitung auf eine Schwangerschaft und während einer Schwangerschaft nimmt sie eine bedeutsame Rolle ein, denn in dieser Zeit hat die Ernährung nicht nur Einfluss auf den Körper der Mutter. Über die Mutter erhält das Kind die wichtigen Nährstoffe, die der Embryo zum Hernwachsen benötigt.

Ernährung in der Schwangerschaft

Einleitung

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung und Lebensweise ist in jeder Lebensphase sehr wichtig. Ernährung und ausreichende Bewegung halten den Körper gesund und die wichtigen Prozesse aufrecht.

Doch besonders in Vorbereitung auf eine Schwangerschaft und während der Schwangerschaft spielen diese Faktoren eine besondere Rolle.
In dieser Zeit hat die Ernährung und das Verhalten nicht nur Einfluss auf den Körper der Mutter, sondern auch für das Heranreifen des Kindes ist die Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen von Bedeutung.
Über die Mutter erhält das Kind die wichtigen Nährstoffe.

Daher steigt der Energiebedarf der Mutter besonders ab dem vierten Schwangerschaftsmonat etwas an um auch den Energiebedarf des Kindes zu decken. Die Schwangere sollte sich in dieser Zeit bewusst, abwechslungsreich und ausgewogen ernähren.

Grundlagen zur Ernährung während der Schwangerschaft

Für eine ausreichende und ausgewogene Ernährung während der Schwangerschaft können zunächst einige Grundlagen aufgeführt werden, die dabei helfen auf eine gesunde Ernährungsweise der Schwangeren zu achten.

Dabei sollte vermehrt auf Qualität statt Quantität geachtet werden. Da sich viele Schwangere oft Gedanken über eine enorme Gewichtszunahme machen, können sie beruhigt sein. Eine Schwangerschaft bedeutet nicht gleich, dass man von nun an für zwei Personen mitessen muss.

In der Regel erhöht sich der tägliche Nährstoffbedarf nur um circa 200- 300 Kalorien. Die Schwangere kann also etwas mehr essen, muss aber keine Extra- Portionen in ihren Speiseplan einrechnen. Weiterhin ist es wichtig, dass die schwangere Frau regelmäßig isst und längere Hungerphasen meidet. Als ideal haben sich fünf bis sechs Mahlzeiten auf den Tag verteilt herausgestellt. Dadurch wird auch das Kind in regelmäßigen Abständen mit allen wichtigen Nährstoffen und Vitaminen versorgt. Zudem erhält es regelmäßig Energie um seinen Wachstumsprozess voranzutreiben .

Durch die regelmäßigen Mahlzeiten bleibt zudem der Blutzucker der Mutter stabil und sie vermeidet die oft gefürchteten Heißhungerattacken, bei denen man oft auch auf etwas Ungesundes zurückgreift.
Hilfreich sind die kleineren Mahlzeiten auch dann, wenn die Schwangere das Ende der Schwangerschaft erreicht. Das Ungeborene ist nun so weit herangewachsen, dass es den größten Raum des Bauches einnimmt. Die inneren Organe der Schwangeren drücken dann besonders auf den Magen. Kleinere, aber häufigere Mahlzeiten verhindern das unangenehme Völlegefühl oder sogar Übelkeit. Manche schwangere Frauen können so auch ihr Sodbrennen in dieser Zeit mindern und in den Griff bekommen. Sie sollte reichlich kalorienfreie oder kalorienarme Getränke zu sich nehmen. Der Flüssigkeitsbedarf einer Schwangeren ist erhöht und sollte mit gesunden Getränken gedeckt werden. Sie sollte nach Möglichkeit mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Neben Wasser eignen sich auch ungesüßter Tee und Fruchtsäfte. Zudem eigenen sich pflanzliche Lebensmittel zur Versorgung des Körpers mit wichtigen Nährstoffen und Mineralien.

Dagegen sollte der Verzehr von tierischen Produkten eingeschränkt genossen werden. Die Schwangere sollte, wenn sie sich für den Konsum von tierischen Produkten entscheidet, vermehrt fettarme Milchprodukte, fettarmes Fleisch sowie fettreiche Meeresfische auswählen. Es ist besser vermehrt ungesättigte Fettsäuren zu sich zu nehmen, wie sie besonders häufig in Fisch vorkommen.

Viele Schwangere befürchten eine extreme Zunahme des Gewichts während der Schwangerschaft.

Lesen Sie hier mehr zu dem Thema Wann wächst der Bauch in der Schwangerschaft?

Unter Einhaltung der richtigen Auswahl der Lebensmittel kann dem vorgebeugt werden und gleichzeitig erhält der Körper trotzdem das, was er benötigt. Die Ernährung sollte ausgewogen sein und daher können auch Süßigkeiten und Snacks in Maßen genossen werden. Grundsätzlich gilt, dass die Schwangere alles in Maßen essen kann und besonders auch das, wonach ihr gerade ist. Aus Angst vor einer Gewichtszunahme sollte die Schwangere keineswegs Diät halten, sondern regelmäßig kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen. Eine gewisse Zunahme des Körpergewichts ist während der Schwangerschaft normal und kann anschließend wieder reduziert werden.

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Wichtige Nährstoffe

Die Frauen benötigen in der Schwangerschaft einige Nährstoffe und Mineralien vermehrt . Dazu zählen Folsäure, Jod und Eisen. Trotz einer ausgewogenen Ernährung könne manche Nährstoffe nicht gedeckt werden und müssen in dieser Zeit gesondert zugeführt werden.

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Folsäure

Folsäure ist ein Vitamin, welches im Körper durch Vitamin B12 erst noch aktiviert wird. Folsäure spielt bei der Zellbildung und demnach der Zellteilung sowie dem Zellschutz eine sehr wichtige Rolle und ist unerlässlich. Frauen, die im gebärfähigen Alter sind und sich ein Kind wünschen, können eine Schwangerschaft schon im Vorfeld unterstützen, wenn sie ausreichend Folsäure zu sich nehmen. Gleichzeitig soll Folsäure das Risiko von Missbildungen deutlich senken. Während der Schwangerschaft erhöht sich dann der Bedarf an Folsäure nochmals um 50 Prozent. Schließlich werden bei der Schwangerschaft Millionen von neuen Zellen gebildet. Bekannte Missbildungen wie der Neuralrohrdefekt entstehen besonders während des ersten Schwangerschaftsdrittels. Hier ist daher eine ausreichende Zufuhr von Folsäure besonders wichtig und essentiell.

Mittels diversen Folsäurepräparaten in Form von Tabletten kann der Bedarf gedeckt werden. Besonders geeignet sind Präparate, die zusätzlich die Vitamine B6 und B12 enthalten. Das Vitamin B12 ist für die Aktivierung der Folsäure im Körper sehr wichtig. So werden zusätzlich ca. 400mg täglich zu der in der Nahrung enthaltenen Folsäure zugeführt. Als besonders gut erweisen sich auch Depotpräparate. Sie geben die Substanzen nach und nach in den Verdauungstrakt ab, wodurch die Dosierung einfacher kontrolliert werden kann. Überschüssige Folsäure wird dann einfach direkt eliminiert. Dosierung und Wahl eines geeigneten Präparates sollte mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

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Eisen

Während der Schwangerschaft versorgt die Mutter das ungeborene Kind über die Nabelnschnur mit Blut und dem darin enthaltenen Sauerstoff. Eisen ist besonders wichtig für das Hämoglobin, der Blutfarbstoff welcher sich in den roten Blutkörperchen befindet und den Sauerstoff bindet. Darüber hinaus ist Eisen in vielen Proteinen und Enzymen enthalten und für deren Funktionsfähigkeit wichtig. Durch die Mitversorgung des Kindes besteht bei Schwangeren ein erhöhtes Risiko einen Mangel an Eisen zu entwickeln. Eisenmangel äußert sich mit blasser Haut, Konzentrationsstörungen, Leistungsabfall, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Durch den Mangel an Hämoglobin kann das Blut auch weniger Sauerstoff binden. Dadurch wird die Versorgung des Gewebes und der Organe mit Sauerstoff und gleichzeitig auch der Abtransport von Kohlendioxid beeinträchtigt. Der Arzt, ein Gynäkologe der die Schwangere betreut, misst unter anderem in den regelmäßigen Routineuntersuchungen den Hamöglobin- Wert (Hb- Wert). Dieser gibt Aufschluss über die Eisenspeicher im Körper.

Weitere Informationen: Eisenmangel in der Schwangerschaft

Um einem Eisenmangel während der Schwangerschaft vorzubeugen, können neben der Ernährung ebenfalls Eisentabletten eingenommen werden. Schwangeren wird eine Eisenzufuhr von 30mg pro Tag empfohlen. Nicht jede Frau verträgt die Eisenpräparate sehr gut, da sie gelegentlich zu Magenschmerzen, Verstopfungen und Übelkeit führen können. Hier kann sich die Schwangere ausreichend von dem behandelnden Gynäkologen beraten lassen.

Treten die Beschwerden auf, kann unter diesen Umständen auf ein anderes Präparat ausgewichen werden. Einige Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, rotes Fleisch, Spinat, rote Beete, Grünkohl, Zucchini, Salat, Schnittlauch und Brunnenkresse sind besonders geeignet um die Zufuhr von Eisen zu sichern. Bei der Zubereitung von rotem Fleisch sollte allerdings stets darauf geachtet werden, dass das Fleisch sehr gut durchgebraten wird. Im Fleisch können verschiedene Bakterien und Viren enthalten sein, sodass eine erhöhte Infektionsgefahr besonders für den Fötus besteht.

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Iod

Auch der Bedarf an zusätzlichem Jod kann nur schwer über die Ernährung erfolgen. Schwangere benötigen von Beginn an vermehrt Jod. Jod wird für die Produktion der Schilddrüsenhormone von Mutter und Kind benötigt. Erst ab der zwölften Schwangerschaftswoche ist das ungeborene Kind in der Lage, eigene Schilddrüsenhormone zu bilden, dennoch benötigt es dazu die Zufuhr von Jod über die Mutter. Dies ist auch noch während der Stillzeit erforderlich. Neben der Verwendung von Jodsalz und dem täglichen Verzehr von Milchprodukten wird empfohlen zusätzlich 100- 150 Mikrogramm Jod einzunehmen. Dazu gibt es einige Jodpräparate in Form von Tabletten.

Calcium

Kalzium ist ein Mineralstoff, welches in sehr großen Mengen im menschlichen Körper vorkommt. Circa 99 Prozent sind in unsere Knochen integriert. Doch es wird nicht nur im Knochen benötigt, sondern spielt auch eine wichtige Rolle bei der Bewegung. Bei den Stoffwechselprozessen in der Muskulatur wird Kalzium für die Bewegung dringend benötigt. Während der Schwangerschaft benötigt der Fötus Kalzium für sein Knochenwachstum und erhält das Mineral größtenteils über Zufuhr der Mutter. Leidet die Mutter an Kalziummangel besteht nicht nur bei ihr das erhöhte Risiko Osteoporose zu bekommen, sondern das ungeborene Kind ist ebenfalls gefährdet. Die Versorgung des Kindes mit Kalzium wird dann gesichert, indem der Mineralstoff zusätzlich aus Knochen und Zähnen gelöst wird. Um dies zu verhindern sollte die Schwangere darauf achten, dass sie genügend Kalzium zu sich nimmt. Auch das Kalzium wird im Rahmen von Blutuntersuchungen übereprüft und der Arzt kann daher auch schnell einen Mangel an Kalzium entdecken. Auch hier gibt es genügend Präparate, die sich eignen, um Kalzium während der Schwangerschaft zuzuführen.

Vitamin A

Vitamin A wird, dessen Abkömmling Retinol genannt wird, ist ein fettlösliches Vitamin. Es erfüllt wichtige Funktionen, wie die Aufrechterhaltung der Funktionen im Auge, der Haut und den Schleimhäuten. Vitamin A wird durch den Verzehr von tierischen Produkten geliefert. Dazu zählen zum Beispiel Fisch und Leber. Da eine Schwangere allerdings auf gewisse Fischarten und Leber wegen anderen Risiken verzichten sollte, empfiehlt es sich besser auf Käse und Karotten zurückzugreifen, um den Bedarf an Vitamin A decken zu können. Auch gewisse Obst und Gemüsesorten wie Spinat, Tomaten, Brokkoli und Aprikosen besitzen das Vitamin. Man sollte berücksichtigen, dass Vitamin A besser vom Körper aufgenommen werden kann, wenn man gleichzeitig eine kleine Menge Öl, wie zum Beispiel Olivenöl dazu isst.

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Kaffeekonsum in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft muss der Konsum von Kaffee mit Vorsicht genossen werden. Es wird eine ähnliche Wirkung auf das ungeborene Kind vermutet wie es Alkohol und Zigaretten haben. Demnach soll das im Kaffee befindliche Koffein zu einer Reduzierung des Gewichts des Kindes beitragen. Koffein führt zu einer verminderten Durchblutung der Plazenta, was zur Folge hat, dass das Kind ebenfalls mit weniger Blut und den darin lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt wird. Daraus resultiert ein schlechtes Wachstum des Kindes.

Weiterhin wird vermutet, dass Koffein einen Transmitterstoff aktiviert, der der das Zellwachstum reduziert. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch das Koffein aus koffeinhaltigen Tees oder Softdrinks wie Cola und Energydrinks. Experten raten oftmals dazu, den Koffeinkonsum bei einem Kinderwunsch zu vermindern und im besten Fall darauf zu verzichten.

Lesen Sie mehr zum Thema unter Verbotene Lebensmittel in der Schwangerschaft.

Alkohol und Rauchen während der Schwangerschaft

Am besten ist es, während der Schwangerschaft komplett auf Alkohol zu verzichten.

Die Ärzte raten auch von kleinen Mengen an Alkohol in der Schwangerschaft ab. Was die Mutter zu sich nimmt, erhält das Kind ebenfalls über die Nabelschnur. Viele Stoffe, die für einen Erwachsenen kein Problem darstellen, können aber von einem ungeborenen Kind noch nicht abgebaut werden, weil die dafür zuständigen Organe noch nicht ausgereift sind.
Diese sind daher sehr toxisch für den Fötus. Alkohol kann deswegen zu starken Entwicklungsstörungen führen.

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Er besitzt eine ähnliche Wirkung wie Nikotin (siehe: Rauchen in der Schwangerschaft) auf das Ungeborene. Das Kind kann nicht nur mit einem deutlich reduzierten Gewicht auf die Welt kommen, sondern es besteht auch die Gefahr von Missbildungen und geistiger Retardierung.
Viele Kinder, die während ihrer Entwicklung in der Gebärmutter Nikotin oder Alkohol ausgesetzt waren, kommen als Frühchen zur Welt. Diese Kinder können organisch zwar gesund sein, hängen aber meistens in der Entwicklung verglichen Gleichaltrigen hinterher.
In der Schulzeit äußert sich dies oftmals auch in diversen Lern- und Konzentrationsschwächen.

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Rohkost

Der Mensch ist im Alltag ständig in Kontakt mit Bakterien und Parasiten. Sie befinden sich in der Luft, auf Pflanzen, auf Lebensmitteln und auf zahlreichen Gegenständen mit denen wir sehr oft in Berührung kommen. Es besteht also generell immer eine gewisse Gefahr an einer Infektion zu erkranken. Dennoch sind die Menschen nicht ständig krank. Dies liegt an einem guten Immunsystem, welches uns vor den Infektionen schützt. Das Immunsystem lernt während dieser Zeit viele Erreger kennen und merkt sich diese. Dadurch kann es direkt mit Abwehrmaßnahmen reagieren. Erwachsene besitzen somit ein sehr zuverlässiges Immunsystem.

Lesen Sie mehr zum Thema unter Verbotene Lebensmittel in der Schwangerschaft.

Dagegen ist das von Kindern und besonders das von einem ungeborenen Kind sehr anfällig gegenüber Infektionen. Demnach können einige Infektionen, die einer Schwangeren nichts anhaben können, gefährlich für den Fötus sein. Bakterien wie Listerien oder der Toxoplasmose-Erreger, ein Parasit, können in manchen Fällen schwerwiegender Folgen und Komplikationen hervorrufen.

Listeriose

Die Listeriose ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien namens Listerien verursacht wird. Ähnlich wie bei der Toxoplasmose handelt es sich dabei um eine Erkrankung, die durch infizierte Lebensmittel übertragen wird. Besonders gefährdet sind Schwangere, das Ungeborene, alte und stark immungeschwächte Menschen. In der Regel führt eine Infektion, ausgelöst durch Lebensmittel, zu Bauchschmerzen und Durchfällen. Zudem können verschiedene Organsysteme befallen werden. Im weiteren Verlauf kann es dann zu einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute (Meningitis) kommen. Dadurch treten dann Lähmungen, Zittern, Fehlstellungen des Körpers und Benommenheit auf. Bei Schwangeren kann eine Listeriose im schlimmsten Fall zu einer Fehlgeburt führen. Weiterhin kann es auch zu einem intrauterinen Absterben des Fötus kommen, also zu einem Sterben des Fötus noch in der Gebärmutter. Überlebt das Ungeborene kann es auch erhebliche Schäden davon tragen. Die Symptome können direkt nach der Geburt auftreten oder erst deutlich später.

Trotz intensivmedizinischer Behandlung haben die frühen Infektionen oftmals eine sehr schlechte Prognose. Spätere Infektionen nach der Geburt äußern sich häufig als Hirnhautentzündung (Meningitis). Mit einer entsprechenden Therapie stehen hier die Chancen auf Heilung nicht ganz so schlecht. Auch ist die Sterberate des Fötus im ersten Trimenon besonders hoch. Aber auch spätere Infektionen können zu einem Abort(Fehlgeburt) führen. Listerien können neben rohem Fleisch auch besonders häufig in verschiedenen Käsesorten vorkommen. Dazu zählen Käsesorten wie Brie mit weißer Schimmelrinde, Camembert, Blauschimmelkäse und Gorgonzola. Diese Käsesorten sollten Schwangere nicht verzehren. Zudem gilt auch hier, dass bei der Zubereitung von rotem Fleisch darauf geachtet wird, dass es gut durchgegart wird.

Vegetarische Ernährung

Vegetarierinnen wollen meistens auch in der Schwangerschaft ihrer gewohnten Ernährung nachgehen, demnach weiterhin auf Fleisch verzichten. Fleisch liefert sehr viel Eisen, das für den Körper ein wichtiges Mineral ist, weil es für sehr viele Stoffwechselprozesse, Proteine und Enzyme benötigt wird. Während der Schwangerschaft ist der Bedarf an Eisen höher, da sowohl Mutter als auch Kind es benötigen. Vegetarier müssen demnach umso mehr darauf achten, dass sie auch ohne den Verzehr von Fleisch, mit anderen Lebensmitteln genügend Eisen aufnehmen. Milch und Milchprodukte, sowie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Spinat sollten unbedingt in den Speiseplan integriert werden. Damit das Eisen im Darm besser aufgenommen werden kann, sollte gleichzeitig auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin C geachtet werden. Vitamin C fördert die Eisenaufnahme. So kann es schon förderlich sein zum Essen Orangensaft zu trinken. Darüber hinaus sollten die Eisenwerte regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden. Sind die Werte zu niedrig, können sie mit Eisenpräparaten wieder normalisiert werden. Eine rein pflanzliche, also vegane Ernährung ist dagegen schon kritischer zu betrachten, weil sehr viele Nahrungsmittel wegfallen, die lebenswichtige Stoffe und Mineralien enthalten. Diese zu ersetzen ist sehr schwierig. Der Verzicht auf Fleisch und Tierprodukte birgt daher erhöhte Risiken, dass das ungeborene Kind mit notwendigen Substanzen minderversorgt wird. Es können sowohl gesundheitliche Schäden am Kind, als auch an der werdenden Mutter auftreten. Möchte eine Veganerin trotz allem ihrer Ernährungsweise nachgehen, sollte sie regelmäßig und engmaschig von einem Arzt betreut und untersucht werden. So können Mangelerscheinungen schneller entdeckt und entsprechend behandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden. Eine Ernährungsberaterin kann ebenfalls Abhilfe schaffen.

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Toxoplasmose

Bei der Toxoplasmose handelt es sich um einen Erreger namens Toxoplasma gondii. Der Hauptwirt dieser Parasiten ist eigentlich die Katze. Bei ihrer Erstinfektion scheiden die Katzen infektiöse Oozyten aus. Über verschmutzte Nahrung oder Wasser können dann diese Oozyten in den Menschen gelangen. Dabei werden im Darm Sporozoiten freigesetzt. Diese sind in der Lage die Darmwand zu durchbohren um anschließend verschiedene Organe zu befallen. Diese Erstinfektion ist besonders während der Schwangerschaft gefährlich. Die Erreger können das ungeborene Kind befallen und erheblichen Schäden anrichten. Besonders das Zentralnervensystem, die Augen und die weiblichen Geschlechtsorganen sind von dem Befall betroffen. Nach einiger Zeit entstehen Zysten in der Muskulatur, dem Herzen und im Gehirn. Die angeborene, also konnatale Toxoplasmose kann starke Organschäden an Leber, Lunge, Gehirn und Herzmuskel anrichten. Die Kinder können an geistiger Behinderung leiden sowie an einem Wasserkopf (Hydrocephalus), Spastiken und Epilepsie. Im ersten Trimenon der Schwangerschaft kann einer Infektion des Ungeborenen im schlimmsten Fall zu einer Fehlgeburt führen. Dies kommt bei 70 Prozent der Fälle vor. Da Toxoplasmose- Erreger auch häufig in rohem Fleisch vorkommen, sollten Schwangere auf den Verzehr von ungekochtem Fleisch verzichten.

Dadurch können sie schon das Risiko einer Infektion mit Toxoplasmose- Erregern erheblich senken. Ist eine Katze im Haushalt vorhanden, muss diese nicht zwingend abgegeben werden. Die Schwangere kann auch hier das Risiko einer Infektion senken indem sie einige Hygieneregeln streng beachtet. So sollte sie stets gut die Hände nach Kontakt waschen. Die Reinigung der Katzentoilette kann die Schwangere auch anderen Mitgliedern der Familie überlassen. Andernfalls sollte sie auch hier nach dem Kontakt gründlich die Hände waschen. Bei einer ärztlichen Untersuchung kann das Blut der Mutter auch auf Antikörper gegen Toxoplasma gondii überprüft werden. Sind Antikörper im Blut vorhanden, spricht dies für einen bereits durchgemachten Kontakt mit den Erregern. In diesem Fall ist die Schwangere immun.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.11.2015 - Letzte Änderung: 18.09.2024