Die Gebärmutter (Uterus) gehört zu den Fortpflanzungsorganen der Frau und liegt im kleinen Becken. Die Gebärmutter ist ein in etwa birnenförmiges Organ von 5 cm Breite und 7 bis 8 cm Länge. Ihr Gewicht variiert zwischen 30 und 120g in Abhängigkeit davon, ob bereits eine Schwangerschaft vorlag oder nicht. Aufgrund ihres Aufbaus wird die Gebärmutter in verschiedene Abschnitte eingeteilt.
Es gibt eine Vielzahl an Erkrankungen der Gebärmutter, denen oftmals viele unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen. Hier finden Sie eine Auswahl der häufigsten Erkrankungen und der gängigen Operationen der Gebärmutter.
Die Gebärmutter gehört zu den weiblichen Fortpflanzungsorganen und liegt im kleinen Becken. Im Normalfall nur birnengroß, wächst sie im Laufe der Schwangerschaft zum größten Muskel des menschlichen Körpers heran.
Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht über die Erkrankungen der Gebärmutter und des Gebärmutterhalses gegliedert nach:
Zervizitis ist der medizinische Fachbegriff für eine Entzündung des Gebärmutterhalses. Die Entzündung des Gebärmutterhalses wird durch Bakterien oder Viren ausgelöst: Chlamydien sind die häufigste Ursache für eine Gebärmutterhalsentzündung, weitere mögliche Keime sind Streptokokken der Gruppe A und das Herpes-simplex-Virus. Gonokokken („Tripper“) lösen nur sehr selten eine Gebärmutterhalsentzündung aus.
Eine Entzündung des Gebärmutterhalses kann komplett ohne Symptome verlaufen und ist üblicherweise nicht schmerzhaft. Häufig tritt aber ein gelblicher, klebriger Ausfluss auf. Bei der vaginalen Untersuchung mit dem Spekulum ist eine Rötung und gelbliches Sekret zu sehen. Ein Abstrich wird entnommen, um festzustellen, um welchen Erreger es sich handelt. Je nach Erreger wird dann eine passende antibiotische oder antivirale Therapie durchgeführt.
Ausführliche Informationen finden Sie unter: Entzündung des Gebärmutterhalses (Zervizitis)
Die Chlamydieninfektion ist die häufigste sexuell übertragbare bakterielle Infektion und betrifft je nach Alter und gelebtem Risikoverhalten zwischen einem und zehn Prozent aller Frauen. Problematisch an der Chlamydieninfektion ist die Tatsache, dass die meisten Infizierten kaum etwas von der Infektion bemerken.
Trotzdem kann es bei bis zu 40% innerhalb von Wochen und einigen Monaten zum Aufsteigen der Infektion in die Eileiter kommen, wo die Infektion die feine Schleimhaut der Eileiter beschädigt und verklebt. In der Folge treten gehäuft Eileiterschwangerschaften auf, nach vielen Jahren unentdeckter Chlamydieninfektion ist auch eine Unfruchtbarkeit durch verklebte Eileiter möglich.
Gesetzlich krankenversicherte Frauen unter 25 Jahren haben seit 2008 die Möglichkeit, an einem Chlamydien-Screening teilzunehmen, das durch eine Urinprobe beim Frauenarzt durchgeführt wird.
Ausführliche Informationen finden Sie unter: Clamydieninfektion
Endometritis beschreibt die Entzündung der inneren Schleimhautschicht der Gebärmutter, dem Endometrium. Sie entwickelt sich üblicherweise aus einer Zervizitis (Gebärmutterhalsentzündung) mit Gonokokken oder Clamydien, da diese Erreger in der Lage sind, aufzusteigen und Infektionen aller inneren Geschlechtsorgane der Frau hervorzurufen.
Eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut ist auch durch Erreger der normalen Haut- oder Darmflora sowie durch Streptokokken der Gruppe A möglich, tritt dann aber eigentlich nur nach vaginalen Eingriffen oder nach einer Geburt auf. Zu den typischen Symptomen gehören Blutungsstörungen wie Zwischen- oder Schmierblutungen.
Greift die Infektion vom Endometrium auf die Muskulatur der Gebärmutter über, entwickelt die betroffene Patientin Schmerzen im Unterbauch und hohes Fieber. Die Therapie wird, je nach Erreger, mit einem passenden Antibiotikum durchgeführt.
Ausführliche Informationen finden Sie unter: Gebärmutterentzündung
Myome sind gutartige Wucherungen der Muskulatur der Gebärmutter, die sehr häufig auftreten. Etwa 30% der Frauen über 30 Jahren haben ein oder mehrere Myome. In den meisten Fällen befinden sich die Myome in der Gebärmutterwand, selten im Gebärmutterhals.
In vielen Fällen machen sie keine Symptome. Bei entsprechender Größe können sie aber starke Schmerzen während der Monatsblutung (Dysmenorrhoe) auslösen. Die Myome können aber auch direkt unterhalb der Gebärmutterschleimhaut wachsen und dann vaginale Blutungen auslösen, die entweder unabhängig von der Monatsblutung auftreten oder diese verstärken (Hypermenorrhoe).
Myome, die an der Außenwand der Gebärmutter wachsen können Druck auf Harnblase, Enddarm oder Harnleiter auslösen und hier zu Stuhlentleerungsstörungen und häufigem Harndrang oder Harnstau bis in die Nieren führen. Bei einer Stieldrehung eines solchen außenliegenden Myoms kommt es zu sehr starken Schmerzen.
Je nach Größe und Art des Myoms kann es zu verschiedenen Problemen in der Schwangerschaft kommen (Frühabort, Unfruchtbarkeit, Schmerzen, Notwendigkeit eines Kaiserschnitts).
Myome wachsen abhängig vom weiblichen Sexualhormon Östrogen. Das erklärt, weshalb sie in der Schwangerschaft größer werden und nach den Wechseljahren kleiner werden. Die Diagnose wird durch eine Ultraschalluntersuchung gestellt. Eine Therapie kann entweder durch eine Hormonbehandlung, die nicht möglich ist bei jungen Patientinnen, oder durch eine Operation erfolgen. Myome, die keine Symptome machen, müssen nicht behandelt werden.
Ausführliche Informationen finden Sie unter: Myom
Eine Gebärmutterzyste ist keine Seltenheit. Die meisten Gebärmutterzysten sind vollkommen ungefährlich und verlaufen symptomfrei. Manchmal kann es jedoch zu Beschwerden wie Blutungsstörungen kommen.
Wenn Zysten in der Gebärmutter symptomatisch sind und sich auch durch Medikamente nicht verkleinern lassen oder wenn sie verdächtig auf ein bösartiges Geschehen sind, dann wird üblicherweise angeraten, diese entfernen zu lassen.
Ausführliche Informationen finden Sie unter: Gebärmutterzyste
Ein Gebärmutterpolyp ist eine gutartige Veränderung in der Gebärmutterschleimhaut, die normalerweise harmlos sind. Es handelt sich um stielartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut, die in die Gebärmutterhöhle hineinragen.
Polypen können in jedem Alter auftreten, junge Frauen sind dabei deutlich seltener betroffen als Frauen kurz vor, in oder nach den Wechseljahren. Betroffen sind 3-16% aller Frauen.
Viele Frauen sind von Polypen betroffen, brauchen bei Beschwerdefreiheit jedoch nicht zwingend eine Therapie. Das typische Symptom eines Gebärmutterpolypen ist die vaginale Blutung, die unabhängig von der normalen Monatsblutung auftritt, oder ein stets vorhandener, bräunlich gefärbter Ausfluss aus der Scheide. Bei sehr großen Polypen können auch Schmerzen auftreten.
Die Diagnosestellung erfolgt durch eine transvaginale (durch die Scheide) Ultraschalluntersuchung. Durch eine angemessene Therapie können Polypen vollständig geheilt werden. Gebärmutterpolypen werden behandelt, indem man sie während einer Gebärmutterspiegelung abträgt. Eine Entartung ist möglich, aber selten.
Ausführliche Informationen finden Sie unter: Polypen der Gebärmutter - wie gefährlich sind sie?
Bei einem Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Gebärmutter. In der Regel entwickelt sich der Krebs aus den Zellen der Schleimhaut der Gebärmutter.
Gebärmutterkörperkrebs ist nach Brustkrebs die häufigste gynäkologische Krebserkrankung. Jedes Jahr wird bei etwa 17 von 100.000 Frauen diese Erkrankung festgestellt. Typischerweise tritt es bei Frauen auf, die die Wechseljahre schon hinter sich haben (zwischen 60 und 70 Jahren), nur sehr selten (etwa 2%) sind betroffene Patientinnen unter 40 Jahren alt.
Hauptsymptom des Endometriumkarzinoms ist die vaginale Blutung. Gebärmutterkörperkrebs wird in 75% der Fälle in einem frühen Stadium entdeckt und hat deshalb eine recht gute Prognose.
Die Behandlung besteht in der operativen Entfernung der Gebärmutter und je nach Ausbreitung des Tumors auch umliegender Strukturen. Je nach Art des Tumors wird nach der Operation eine Strahlentherapie, Chemotherapie oder Hormontherapie durchgeführt. Ist der Tumor zu weit fortgeschritten, um eine Operation durchzuführen, wird eine Strahlentherapie durchgeführt.
Ausführliche Informationen finden Sie unter: Gebärmutterkrebs
In Deutschland erkranken jährlich etwa 10 von 100.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom), diese Krebsart gehört zu den häufigen gynäkologischen Krebserkrankungen.
Krebsvorstufen des Gebärmutterhalses sind 50- bis 100-mal häufiger. Aufgrund der hohen Häufigkeit von Gebärmutterhalskrebs zahlen die Krankenkassen regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchungen, bei denen ein Abstrich vom Gebärmutterhals gemacht und auf bösartige Zellen und deren Vorstufen untersucht wird.
Eine Infektion mit HPV (Humane Papilloma Viren) gilt als Risikofaktor für die Entstehung dieser Krebserkrankung, weshalb seit 2007 eine Impfung „gegen Gebärmutterhalskrebs“ für Mädchen von 12 bis 17 Jahren von den Krankenkassen bezahlt wird. Diese Impfung richtet sich vor allem gegen die Hochrisiko-Typen 16 und 18, die für 70% aller Zervixkarzinome verantwortlich sind.
In frühen Stadien ist Gebärmutterhalskrebs weitgehend symptomlos. Möglich sind Schmierblutungen oder Blutung beim oder nach dem Geschlechtsverkehr. Später kann es zu hellrotem, wässrigen Ausfluss kommen. In späten Stadien kommt es zu Beschwerden beim Wasserlassen, bei der Stuhlentleerung, zu Schmerzen, Lymphödemen der Beine und zu Blutungen der Scheide, der Blase oder des Enddarms.
Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses können durch Konisation (Entnahme eines Gewebekegels am Muttermund, der das betroffene Gewebe enthält) behandelt werden. Bei Gebärmutterhalskrebs muss die Radikalität der Operation an das Stadium angepasst werden. Sind die Lymphknoten befallen, wird anschließend eine Strahlentherapie durchgeführt, die mit einer Chemotherapie kombiniert werden kann. Die 5-Jahres-Überlebensrate ist in frühen Stadien gut (85-90%), nimmt aber mit zunehmender Ausbreitung deutlich ab. Gerade deshalb ist eine Wahrnehmung der Krebsvorsorgetermine beim Frauenarzt unbedingt notwendig.
Ausführliche Informationen finden Sie unter: Gebärmutterhalskrebs
Bei der Gebärmutterausschabung handelt es sich um eine kleine gynäkologische Operation, die häufig ambulant durchgeführt werden kann. Indikationen für eine Gebärmutterausschabung sind zum Beispiel:
Der Eingriff kann in örtlicher Betäubung durchgeführt werden, wird aber eher standardmäßig in Vollnarkose durchgeführt und dauert meist nicht länger als zehn bis fünfzehn Minuten.
Ausführliche Informationen finden Sie unter: Gebärmutterausschabung
Eine Gebärmutterentfernung wird aufgrund von verschiedenen vorliegenden klinischen Situationen entfernt. Ein häufiger Grund für eine Gebärmutterentfernung sind gutartige Wucherungen der Gebärmutter, sogenannte Myome. Jedoch können auch bösartige Erkrankungen wie der Gebärmutterhalskrebs oder das Endometriumkarzinom, ebenfalls eine Krebserkrankung der Gebärmutter, Gründe für eine Gebärmutterentfernung sein.
Ausführliche Informationen finden Sie unter: Gebärmutterentfernung
Endometriose bezeichnet das Auftreten von Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutterhöhle. Schätzungsweise jede zehnte Frau ist betroffen, besonders häufig handelt es sich hierbei um Frauen im gebärfähigen Alter. Die versprengte Gebärmutterschleimhaut ist hormonabhängig und sorgt häufig im Rahmen der Monatsblutung für Beschwerden. Typische Symptome sind verstärkte Regelschmerzen, chronische Unterbauchschmerzen und zyklusabhängige Rückenschmerzen sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Unfruchtbarkeit.
Anhalt für die Diagnose kann eine Ultraschalluntersuchung geben, jedoch ist eine definitive Diagnose nur im Rahmen einer Bauchspiegelung möglich, die gleichzeitig die operative Seite der Behandlung darstellt. Auf konservativer Seite kann mit Gestagenpräparaten behandelt werden.
Ausführliche Informationen finden Sie unter: Endometriose
Gebärmuttersenkung (Descensus uteri) und –vorfall (Uterusprolaps) beschreiben zwei Schweregrade des gleichen Krankheitsbildes. Genaue Daten zur Häufigkeit gibt es nicht, Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 30% der Frauen zumindest eine leichte Senkung der Gebärmutter haben, die aber keine Symptome machen muss.
Normalerweise befindet sich die Gebärmutter am Ende des Scheidengewölbes leicht nach hinten gekippt. Bei der Gebärmuttersenkung ist der Halteapparat der Gebärmutter so schwach, dass sie sich der Schwerkraft folgend in Richtung Beckenboden senkt, beim Gebärmuttervorfall kommt es zur Umstülpung der Scheidenwand und zum Vorfall dieser mit der Gebärmutter nach außen durch den Scheideneingang. Ursache für eine Senkung der Gebärmutter ist eine chronische Dehnung des Beckenbodens und/ oder Defekte in Muskel- oder Bindegewebsanteil des Beckenbodens.
Risikofaktoren sind häufige Schwangerschaften und Geburten und andere Erkrankungen, die einen hohen Druck innerhalb der Bauchhöhle verursachen (z.B. Übergewicht, Verstopfung, schwere körperliche Arbeit etc.).
Symptome einer Gebärmuttersenkung sind ein zunehmendes Druckgefühl im Unterbauch und Beckenboden, Probleme bei der Harnentleerung, Verstopfung sowie Stuhl- und/oder Urininkontinenz. Eine Therapie kann je nach Ausmaß der Symptome und Wunsch der Patientin konservativ oder operativ erfolgen. Zur konservativen Therapie gehört die Rückverlagerung der gesenkten Gebärmuttter durch Ring- oder Würfelpessare, die von der Patientin selbst eingesetzt werden, sowie Beckenbodentraining. Für die operative Therapie stehen verschiedene Operationsmethoden der Gebärmuttersenkung zur Verfügung, die individuell je nach Befund der Patientin eingesetzt werden.
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