Hauterkrankungen in der Schwangerschaft umfassen Hautausschläge, Blasenbildung, Juckreiz und Pigmentveränderungen.
Bei Hauterkrankungen in der Schwangerschaft kann es sich einerseits um physiologisch (natürlich) auftretende harmlose Hautveränderungen handeln oder um pathologische (krankhafte) Hauterkrankungen.
Bestehende Hauterkrankungen der Mutter können sich während der Schwangerschaft verschlimmern, zum Beispiel Herpes-Infektionen, HIV-Infektionen, Pilzerkrankungen. Der Grund dafür liegt darin, dass das Abwehrsystem werdender Mütter leicht gedämpft ist.
Röteln, Windpocken, Lues (Syphilis) sind Erkrankungen mit Hautbefall. Leidet die Mutter während der Schwangerschaft daran, ist die Wahrscheinlichkeit für Missbildungen des Kindes oder eine Frühgeburt sehr hoch! Daher erfolgt im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge eine Laboruntersuchung auf Antikörper gegen Röteln und Lues.
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Hautveränderungen während der Schwangerschaft werden in der Regel allein über das Ansehen der Haut (Inspektion) diagnostiziert. Dehnungsstreifen, Chloasma, Linea nigra und Spinnennävi können Sie selbst erkennen. Sind Sie sich jedoch unsicher, haben sie Juckreiz, Schmerzen, Brennen oder Fieber, oder ist bei Ihnen eine Hauterkrankung bekannt, dann suchen Sie bitte Ihren Arzt auf! Der Arzt wird sich die Hautstellen genauer ansehen, gegebenenfalls Abstriche auf Erreger machen oder Blut abnehmen.
Die physiologisch auftretenden Hautveränderungen in der Schwangerschaft müssen nicht behandelt werden, da sie harmlos sind und sich gern von selbst zurückbilden.
Bei den krankhaften Hautveränderungen muss man jedoch handeln: Beim Pruritus gravidarum kann eine Geburtseinleitung nötig sein, bei der polymorphen Schwangerschaftsdermatose behandelt man die betroffenen Hautareale mit Kortison und Antihistaminika gegen den Juckreiz. Beim seltenen Pemphigoid wird Kortison gegeben. Infektionen werden je nach Ursache mit Virustatika, Antibiotika oder Anti-Pilzmitteln behandelt. Beim Nachweis einer Luesinfektion während der Schwangerschaft werden Antibiotika, meist Penizillin, verabreicht.
Gegen Dehnungsstreifen können Sie die Bauch- und Brusthaut täglich mit straffenden Lotionen massieren. Weitere Informationen zur Prophylaxe von Dehnungsstreifen finden Sie unter Schwangerschaftsstreifen vorbeugen.
Gegen eine Röteln- oder Windpockeninfektion existiert ein Impfstoff. Mädchen im gebärfähigen Alter sollten dringend einen ausreichenden Impfschutz gegen Röteln haben! Während einer bestehenden Schwangerschaft sollte jedoch nicht nachgeimpft werden.
Neben normalen Hautveränderungen der Schwangeren existieren auch solche mit Krankheitswert. Die Ursache ist zumeist eine Änderung des Hormonhaushaltes während der Schwangerschaft. Die meisten Hautveränderungen der Schwangeren bilden sich nach der Geburt von allein zurück. Eine erneute Auslösung ist jedoch auch in der nächsten Schwangerschaft und bei Einnahme der Pille möglich, da es auch hier zu Veränderungen im Hormonhaushalt kommt. Nur die wenigsten Hauterkrankungen der Mutter sind auch schädlich für das Kind.
Bei neu aufgetretenen Hautveränderungen, vor allem wenn diese schmerzen, jucken oder brennen, sollten Sie jedoch in jedem Fall Ihren Frauenarzt aufsuchen!
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