Bauchschmerzen nach dem Essen

Allgemeines

Treten nach dem Essen Bauchschmerzen auf, so kann dies zahlreiche Ursachen haben. Diese reichen von verhältnismäßig harmlosen Nahrungsmittelunverträglichkeiten über angeborene Nahrungsmittelintoleranzen bis zu seltenen, bösartigen Tumorerkrankungen. Um die richtige Diagnose zu finden sind vor allem eine genaue Anamnese und viele verschiedene diagnostische Untersuchungstechniken notwendig.

Ursachen

Die Ursachen für Bauchschmerzen nach dem Essen sind sehr vielseitig. Aus

diesem Grund sind häufig zahlreiche laborchemische, bilddiagnostische und andere medizintechnische Untersuchungen zur Diagnosestellung notwendig. Im Folgenden sollen die wichtigsten Ursachen für Bauchschmerzen, welche typischerweise unmittelbar nach dem Essen auftreten, genannt und kurz beschrieben werden.

Viele Patienten klagen nach der Nahrungsaufnahme über Bauchschmerzen bzw. Magenbeschwerden. Bei den Bauchschmerzen nach dem Essen kann ein Magengeschwür dahinterstecken. Entscheidend ist hierbei, wann die Beschwerden auftreten. Schmerzen direkt nach der Essensaufnahme könnten für ein Geschwür an der Magenwand sprechen, Bauchschmerzen, die nach Essensaufnahme verschwinden, sprechen eher für ein Geschwür des Zwölffingerdarmes. Sind die Bauchschmerzen eng mit der Nahrungsaufnahme verbunden, könnte auch ein Gallenstein in der Gallenblase die Ursache sein. Diese Bauchschmerzen nach dem Essen treten dann einige Minuten bis wenige Stunden vor allem nach der Aufnahme von fetten Essen auf.

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Der Schmerz ist meistens auf der rechten Seite schräg oberhalb des Bauchnabels lokalisiert. Ursache ist das Zusammenziehen der Gallenblase nach fettem Essen. Durch diese Kontraktionen werden darin gelagerte Steine an die Gallenblasenwand gedrückt und verursachen Schmerzen. Ebenfalls eine Schmerzverstärkung nach dem Essen können Patienten mit einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) verzeichnen, deren Schmerzen sich aber eher gürtelförmig um den Bauch ziehen.

Generell kann der Schmerz in jeder Körperposition und Region des Bauchs auftreten. Einige Patienten klagen beispielsweise über Bauchschmerzen im Sitzen oder Bauchschmerzen mittig.

Bauchschmerzen durch Speisen oder Speisenunverträglichkeiten

Die häufigsten Bauchschmerzen werden durch blähende Speisen ausgelöst. Nach dem Verzehr von Hülsenfrüchte z.B. kommt es nach einiger Zeit zu oft sehr starken Bauchschmerzen, die sich aber nach dem Toilettengang oder nach dem Luft ablassen (Flatulenz) abschwächen aber meist sofort wieder an Intensität zunehmen. Bei einer Lebensmittelunverträglichkeit, wie z.B. der Laktoseintoleranz kommt es nach dem Verzehr von Milch oder Milchprodukten neben Übelkeit oft auch zu krampfartigen Bauchschmerzen. Die Schmerzen sind meist über dem Darmbereich zu lokalisieren, sind von drückendem und stechenden Charakter und bessern sich meist erst nach dem Toilettengang.

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Falsche Ernährung

Zu viel, zu fettiges oder zu schnelles Essen kann bei einigen Personen Bauchschmerzen unmittelbar nach dem Essen auslösen. Auch eine chronische Verstopfung (Obstipation) kann nach dem Essen zu einem unangenehmen Völlegefühl und Bauchschmerzen führen.

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Die Symptome und die Auftretenswahrscheinlichkeit sind individuell sehr verschieden. Die chronische Verstopfung kann durch leichte abführende Medikamente und eine Ernährungsumstellung in der Regel gut behandelt werden. Auch eine ausreichende Trinkmenge reguliert den Stuhlgang und ist damit bei Symptomen dieser Art unerlässlich. Ob nun zu viel, zu schnell oder zu fettig gegessen wurde und dieses nicht verträglich war, ist von Person zu Person verschieden und sehr situationsabhängig. Entsprechend lässt sich auch nicht jeder Bauchschmerz hinreichend erklären oder diagnostizieren. In diesem Falle hilft nur eine langsamere und geringere Nahrungsaufnahme, abhängig vom eigenen Wohlbefinden.

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Nahrungsmittelunverträglichkeit

Unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit versteht man alle Symptome, die direkt auf die Nahrungsaufnahme folgen. Diese können sehr unterschiedlich sein und können Juckreiz, Hautauschlag, Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Kopfschmerzen und auch Atembeschwerden hervorrufen. Um die richtige Diagnose zu stellen sind oft zahlreiche Untersuchungen notwendig. Besonders wichtig ist die genaue Anamnese.
Oft führen die Patienten über einige Wochen ein Symptomtagebuch, um das spezielle Nahrungsmittel herauszufiltern. Obwohl es scheint, als würden viele Menschen unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit leiden, so sind die echten Unverträglichkeiten, welche mit einer Einschränkung der Lebensqualität einhergehen doch vergleichsweise selten zu finden.
Besonders häufig anzutreffen ist die Lactoseintoleranz. Hierbei produziert der Darm in nicht ausreichenden Mengen das Enzym Laktase, welches der Spaltung des Milchzuckers im Darm dient. In diesem Fall kann der Darm den Milchzucker nicht ausreichend verdauen. Hierdurch gelangt die Laktose unverdaut in den Dickdarm und beginnt dort zu gären. Dies führt zu Unwohlsein, Bauchschmerzen oder anderen Symptomen.
Ca. 15 von 100 Menschen in Deutschland leiden an einer mehr oder weniger ausgeprägten Laktoseintoleranz. Ein Atemtest zur Diagnostik kann helfen, die richtige Diagnose zu stellen. Dieser macht allerdings nur Sinn, wenn tatsächlich der Verdacht für eine Laktoseintoleranz besteht. In vielen Fällen ist der Test falsch positiv. Da es keine heilende Therapie gibt, ist die einzige Möglichkeit der Symptomlinderung der Verzicht auf Milchzucker.

Ähnlich wie die Lactoseintoleranz verlaufen auch die Symptome der Fructoseintoleranz. Dabei handelt es sich um eine Unverträglichkeit von Fruchtzucker, welcher unverdaut in den Darm gelangt und dort ebenfalls zu Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen nach der Nahrungsaufnahme führen kann. Dabei ist eine Fructoseunverträglichkeit jedoch nicht mit einer intestinalen Fructoseintoleranz zu verwechseln. Diese geht mit einem angeborenen Transporterdefekt im Darm einher und führt früh zu massiven und gefährlichen Symptomen. Auch im Falle einer Fructoseintoleranz kann ein Atemtest angewendet werden. Jedoch gibt es auch in diesem Fall keine heilende Therapie. Nur der Verzicht auf entsprechende Nahrungsmittel kann die Symptome lindern.

Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Die Magenschleimhautentzündung ist eine Erkrankung, welche aufgrund ungesunder Lebensweise, chronischem Alkohol- oder Nikotinkonsum, einigen Medikamente (Acetylsalicylsäure, Ibuprofen,…) oder das Bakterium Helicobacter pylori ausgelöst werden kann. Verläuft sie chronisch (Chronische Gastritis), kann sie zu ernsthaften Komplikationen wie Magenblutungen, einem Magendurchbruch oder einem Magengeschwür führen. In der Regel treten in diesem Fall lange keine Symptome auf.

Die akute Magenschleimhautentzündung geht mit einem Druckgefühl vor allem im Oberbauch, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Aufstoßen einher. Typischerweise verschlechtern sich die Symptome nach Essen.

Magengeschwür (Ulcus)

Bei einem Magengeschwür handelt es sich um eine Komplikation einer chronischen Magenschleimhautentzündung. Dies kann durch bestimmte Medikamente, das Bakterium Helicobacter pylori, eine gestörte Magenbewegung oder eine erhöhte Produktion der Magensäure ausgelöst werden. Aber auch Nikotin- oder Alkoholmissbrauch können die Magenschleimhaut schädigen und die Bildung eines Magengeschwürs begünstigen. Die Symptome eines Magengeschwürs sind Übelkeit und Schmerzen in der Mitte des Oberbauchs, sowie Erbrechen, Sodbrennen und Gewichtsverlust. Typischerweise verstärken sich diese Symptome unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme oder bei leerem Magen.

Zur Diagnose eines Magengeschwürs oder einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) dient üblicherweise die Magenspiegelung (Gastroskopie), welche es dem Untersucher ermöglicht die Magenschleimhaut genau zu betrachten. In der Regel beruht die Therapie auf einer Hemmung der hohen Säureproduktion des Magens durch Protonenpumpenhemmer. Treten Komplikationen wie eine Magenblutung oder ein Durchbruch des Magengeschwürs auf, ist eine Operation notwendig.

Gallensteine

Gallensteine entstehen, wenn sich körpereigene Substanzen wie Cholesterin oder Eiweiß in der Gallenblase verfestigen. Zu den Risikofaktoren für ein Gallensteinleiden zählen höheres Alter, weibliches Geschlecht, Übergewicht und Nikotingebrauch. Die Symptome eines Gallensteinleidens bestehen in einem rechtsseitigen kolikartigen Oberbauchschmerz. Die Gallenblase produziert besonders nach sehr fettreichen Mahlzeiten viel Gallensaft. Dieser kann die Gallenblase jedoch aufgrund der Steine nicht verlassen. Hierdurch kommt es zu starken Kontraktionen der Gallenblase, wodurch die kolikartigen Oberbauchschmerzen ausgelöst werden. Aus diesem Grund treten die Schmerzen besonders nach sehr fettreichen Mahlzeiten gehäuft auf. In einigen Fällen finden sich jedoch lange Zeit überhaupt keine Symptome. In der Regel ist dann keine Therapie notwendig. Verursacht die Gallenblase jedoch starke Schmerzen, wird diese in der Regel entfernt (Cholezystektomie). Gallensteine können zwar auch durch Medikamente aufgelöst werden, in der Regel tritt die Erkrankung dann jedoch erneut auf. Aus diesem Grund ist die Gallenblasenentfernung die Therapie der ersten Wahl.

Psychosomatische Beschwerden

Ebenfalls zu Bauchschmerzen nach dem Essen können psychischer Stress bzw. psychosomatische Beschwerden führen. Die Symptomkonstellation ist sehr vielfältig und individuell. Im Falle ständiger Bauchschmerzen nach dem Essen sollten zunächst viele andere Ursachen erwogen werden. Sind die Ergebnisse jedoch nicht zufrieden stellend, ist eine psychosomatische Diagnostik immer sinnvoll und wichtig. Viel Stress und psychische Belastungen jeder Art können echte körperliche Symptome hervorrufen.

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Um jedoch die wahre Ursache der körperlichen Symptome zu finden, muss sich der Patient auf die Untersuchung und die Diagnostik einlassen. Diese besteht in der Regel in vielen Gesprächen, Entspannungsübungen und Ruhe. Im Gegensatz zu den sonst üblichen diagnostischen Mitteln. Da die Bauchschmerzen in diesem Fall jedoch nicht durch Medikamente oder andere Therapien geheilt werden können, ist die Therapie der Psychosomatik oft hilfreich und heilend.

Bauchschmerzen nach dem Essen bei Kindern

Wenn Kinder oder Säuglinge nach dem Essen über Bauchschmerzen klagen, kann dies verschiedene Ursachen haben.
In erster Linie muss bei älteren Kindern an eine Nahrungsmittelintoleranz, insbesondere die Laktoseintoleranz gedacht werden. Hierbei handelt es sich um eine Unverträglichkeit von Milchzucker, welcher durch einen Laktasemangel entsteht. Dieses Enzym dient normalerweise der Spaltung des Milchzuckers in Galaktose und Glukose. Liegt ein Enzymmangel vor, treten osmotisch wirksame Mengen Laktose in den Dickdarm und binden dort Wasser. Zunächst entsteht dann das Symptom Durchfall (Diarrhö). Zudem führt das Wasser zu einem insgesamt höheren Füllungsstand des Darmes und damit zu Bauchschmerzen. Im weiteren Verlauf wird die Laktase von den Bakterien des Darms gespalten, wodurch Gase und Blähungen entstehen.
Diagnostisch kann zunächst ein Auslassversuch von laktosehaltigen Nahrungsmitteln unternommen werden. In vielen Fällen kommt es hierdurch zu einem spontanen sistieren der Symptomatik. Ist die Diagnose auf diese Weise noch nicht sicher zu stellen, kann ein H2- Atemtest durchgeführt werden.
Bei diesem Test werden 50g Laktose oral gegeben und im Anschluss der Wasserstoffgehalt in der Atemluft gemessen. Dieser ist pathologisch hoch, wenn kein oder eine unzureichende Menge Enzym vorhanden ist um den Milchzucker zu spalten. Eine invasive Methode zur Diagnosestellung ist eine Dünndarmbiopsie. Hierbei werden, im Rahmen einer Magenspiegelung, kleine Proben aus dem Dünndarm entnommen und darin das Enzym Laktase nachgewiesen.

Die beste Therapie bei gesicherter und symptomatischer Laktoseintoleranz ist der Verzicht, bzw. die Reduktion der täglich eingenommenen Menge Milchzucker. Vor Reisen oder bei der geplanten Einnahme von Milchzucker können Laktasetabletten, welche das Enzym enthalten, helfen. Bei Kindern muss speziell darauf geachtet werden, dass aufgrund des Milchverzichts kein relativer Kalziummangel entsteht.

Neben der Milchzuckerunverträglichkeit können auch andere Nahrungsmittel, wie Fisch, Nüsse, Schalentiere oder Hühnerei zu gastrointestinalen Beschwerden, insbesondere Schmerzen, Durchfall und Blähungen führen.
Bei Nuss- oder Fischallergien stehen jedoch systemische Reaktionen im Vordergrund wie:

  • Kreislaufinstabilität
  • Juckreiz oder
  • Schwellung der Atemwege

Auch bei dieser Form der Erkrankung spielen die Anamnese und der Auslassversuch eine wichtige Rolle. Zudem kann laborchemisch ein Nachweis von Immunglobulin der Gruppe G, sowie Methylhistamin im Urin nachgewiesen werden. Der AllergiediagnostikPrick- Test wird am Unterarm durchgeführt und soll dort lokale allergische Reaktionen aufweisen. Auch hier besteht die erste Therapie in der Nahrungskarenz der allergisch wirksamen Nahrungsmittel. Zudem kann eine Hypo- oder Desensibilisierung durchgeführt werden. Hierbei wird der Körper langsam an das Allergen gewöhnt um die Reaktion des Körpers dadurch zu vermindern. In einigen Fällen muss medikamentös durch einen Mastzellstabilisator behandelt werden. Dieser wird bei Nahrungsmittelallergien oral verabreicht und kann zu Husten, Brennen und Reizungen von Nase und Augen führen.

Für Säuglinge < 3 Monte ist dieses Medikament nicht zugelassen.

Differenzialdiagnostisch muss vor allem bei Säuglingen mit Bauchschmerzen und Blähungen an die 3- Monats- Kolik gedacht werden. Diese führen zu anhaltenden Schreiattacken der Säuglinge nach den Mahlzeiten, deren Höhepunkt um die 6. Lebenswoche liegt. Meist klingt die Symptomatik am Ende des 3. Lebensmonats wieder ab. Eine genaue Ursache hierfür ist bislang nicht bekannt. Es wird vermutet das zu große Trinkmengen, viel Luft schlucken während der Mahlzeit (Aerophagie) und eine vermehrte Gasbildung im Darm zu schmerzhafter Peristaltik (Darmbewegung) und Blähungen führt. Eine Therapie ist hierbei nicht erforderlich. Symptomatisch können wärmende Decken auf dem Bauch oder eine kreisende Bauchmassage in Richtung des Darmausgangs (im Uhrzeigersinn) helfen.

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Besonderheiten in der Schwangerschaft

Der Körper einer schwangeren Frau macht eine Reihe von Umstellungen durch.
Vor allem die starke Beeinträchtigung des Hormonhaushaltes kann bei der werdenden Mutter verschiedene Beschwerden verursachen.

Gerade für die Entstehung von Bauchschmerzen nach dem Essen kann es bei einer Frau, die schwanger ist, unterschiedliche Ursachen geben.
Einige der werdenden Mütter entwickeln während der Schwangerschaft Unverträglichkeiten gegen bestimmte Nahrungsmittel, die sie ursprünglich problemlos essen konnten. Eine Ursache dafür kann die hormonelle Umstellung des Organismus sein.

Leiden Frauen, die schon länger schwanger sind, unter Bauchschmerzen nach dem Essen, so kann diese Symptomatik durch eine übermäßige Füllung des Magens verursacht werden.
Ist man schwanger, so drängt das heranwachsende Kind die Organe des Bauchraumes zunehmend in Richtung Brustkorb. Für eine weite Dehnung des Magens bleibt aus diesem Grund kein Platz.
Für Frauen, die häufig unter Bauchschmerzen nach dem Essen leiden, empfiehlt es sich aus diesem Grund keine großen Portionen zu sich zu nehmen. Die Betroffenen sollten mehrmals täglich kleine Mahlzeiten essen um eine übermäßige Füllung des Magens zu vermeiden und Bauchschmerzen vorzubeugen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Bauchschmerzen in der Schwangerschaft

Schmerzen im Oberbauch nach dem Essen

Bauchschmerzen nach dem Essen, die vor allem auf den Oberbauch beschränkt sind, können durch eine übermäßige Füllung des Magens verursacht werden.

Zudem können Bauchschmerzen nach dem Essen im Bereich des Oberbauchs ein erster Hinweis auf das Vorliegen eines sogenannten Reizmagens sein.
Die betroffenen Patienten verspüren in diesem Fall neben den Schmerzen ein ausgeprägtes Völlegefühl und leiden an Übelkeit.
Auch das Auftreten von zusätzlichem Brechreiz ist keine Seltenheit.

Darüber hinaus können entzündliche Prozesse oder Geschwüre des Magens zu Bauchschmerzen im Oberbauch unmittelbar nach dem Essen führen.

Bauchschmerzen im Oberbauch, die nicht unmittelbar, sondern zwei bis drei Stunden nach dem Essen auftreten, werden in der Regel durch tiefere Abschnitte des Magen-Darm-Traktes verursacht.

Lassen sich die Beschwerden dem mittleren Bereich des Oberbauches zuordnen, so sind Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse wahrscheinlich.
Typischerweise strahlen diese Bauchschmerzen bei den betroffenen Patienten gürtelförmig bis in den Rücken aus.

Die wohl häufigste Ursache für die Entstehung von Bauchschmerzen nach dem Essen, die vor allem im Bereich des rechten Oberbauches auftreten, sind Erkrankungen der Gallenblase (Gallenblasenentzündung) oder Verlegungen der ableitenden Gallengänge.

Vor allem ältere Patienten sollten bei Bauchschmerzen nach dem Essen im Oberbauch auf das Vorliegen von Gallensteinen hin untersucht werden.

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Bauchschmerzen und Durchfall nach dem Essen

Eine mögliche Ursache für das Auftreten von Bauchschmerzen nach dem Essen kann das sogenannte „Reizdarm-Syndrom“ sein.
Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine funktionelle Störung des Dickdarms, bei der keine krankhaften Veränderungen der Darmwände festgestellt werden können.

Patienten, die unter dem Reizdarm-Syndrom leiden bemerken nach dem Essen häufig Bauchschmerzen.
Auch das Auftreten von Durchfall, der im zeitlichen Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme beobachtet wird, ist ein typisches Symptom dieser Erkrankung.

Der Dickdarm der betroffenen Patienten reagiert auf verschiedene Reize, wie Sorgen, Kummer, Stress oder verschiedene Nahrungsmittel, empfindlicher als gewöhnlich.

In der Regel treten die Bauchschmerzen bei den betroffenen Patienten einige Stunden nach dem Essen auf. Also genau zu dem Zeitpunkt, an dem der Speisebrei in die Dickdarmpassage eintritt.

Üblicherweise werden die Bauchschmerzen nach dem Essen im Bereich des linken unteren Bauchraumes verspürt.
Die Qualität der Schmerzen kann von einem starken Spannungsgefühl bis hin zu ausgeprägten Krämpfen reichen.

Darüber hinaus leiden die Betroffenen unter einem stetigen Wechsel zwischen Verstopfung (Obstipation) und Durchfall.
Grund für den Durchfall bei Patienten mit Reizdarm-Syndrom ist eine übermäßige Sensibilität der Nerven und Muskeln des Dickdarms.
Dies hat in der Regel eine spontane, unfreiwillige Kontraktion der Darmwände zur Folge.

Zum Einen können die Betroffenen diese Kontraktionen als Bauchschmerzen wahrnehmen, zum Anderen verursachen sie einen zu raschen Weitertransport des Darminhaltes.
Die Darmwände sind auf Grund der schnellen Passage nicht dazu in der Lage ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. Es kommt zur Entstehung von Durchfall.

Frauen sind von Reizdarm-assoziierten Bauchschmerzen und Durchfall nach dem Essen deutlich häufiger betroffen als Männer.
Bei vielen Frauen treten die Bauchschmerzen vor allem während der Menstruation auf, oder verschlimmern sich während dieses Zeitraums.

Patienten, die an Bauchschmerzen und Durchfall nach dem Essen leiden sollten blähende Nahrungsmittel (beispielsweise Zwiebeln) meiden.
Darüber hinaus sollte auf die ausreichende Zufuhr von Ballaststoffen geachtet werden.
Auf diese Weise kann das Stuhlvolumen erhöht und die Konsistenz des Stuhls verbessert werden.

Zudem lässt sich beobachten, dass die regelmäßige Zufuhr kleiner Nahrungsmittelportionen der Entstehung von Bauchschmerzen und Durchfall nach dem Essen vorbeugt.

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Bauchschmerzen und Übelkeit nach dem Essen

Für die Entstehung von Bauchschmerzen nach dem Essen, die im Zusammenhang mit starker Übelkeit auftreten, kann es viele Ursachen geben.

Zu den häufigsten Gründen für das Auftreten einer solchen Symptomatik gehören Erkrankungen des Magens.
Patienten, die unter entzündlichen Veränderungen der Magenschleimhaut (Magenschleimhautentzündung, Gastritis) leiden, verspüren nach dem Essen häufig Bauchschmerzen im mittleren Oberbauch und eine ausgeprägte Übelkeit.

Darüber hinaus lassen sich Bauchschmerzen nach dem Essen, die gemeinsam mit einer starken Übelkeit auftreten, häufig bei schwangeren Frauen beobachten.

Auch bei verschiedenen infektiösen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (durch Viren oder Bakterien verursacht) kann es zu Bauchschmerzen und Übelkeit nach dem Essen kommen.

Patienten sollten in diesem Zusammenhang darauf achten, während der Infektion ausschließlich Schonkost zu sich zu nehmen.
Vor allem auf fettige Lebensmittel sollte vorerst verzichtet werden.

Darüber hinaus können starke Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen nach dem Essen ein erster Hinweis auf eine Lebensmittelvergiftung sein.
Die betroffenen Patienten entwickeln in der Regel innerhalb von sechs Stunden nach dem Essen starke Magenschmerzen und ausgeprägte Krämpfe.
Im weiteren Verlauf kann es zu ausgeprägter Übelkeit, Erbrechen und/oder Durchfall kommen.

Bauchschmerzen und Blähungen nach dem Essen

Treten regelmäßig nach dem Essen Bauchschmerzen in Kombination mit Blähungen bzw. Meteorismus auf, kann es sich möglicherweise um das sogenannte Reizdarmsyndrom handeln. Dem unspezifischen Krankheitsbild ist meist keine organische Ursache zuzuordnen. Meist lassen sich neben den genannten, weitere Beschwerden ausmachen. Weitere Symptome des Reizdarmsyndroms sind z.B. Durchfall- und oder Verstopfungssymptomatik, Krämpfe im Dickdarmbereich, Völlegefühl, vermehrter Schleimabgang beim Stuhlgang und vegetative Symptome wie ein beschleunigter Herzschlag, Hitzewallungen und Nervosität. Prognostisch zeigt das Reizdarmsyndrom eine gute Selbstheilungstendenz.

Weitere Ursachen für Bauchschmerzen und Blähungen nach dem Essen können Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie eine Laktose- oder Frcutoseintoleranz, sein. Doch auch kohlenhydratreiche Kost aus kurzkettigen Kohlenhydraten (Weißmehlprodukte, Zucker), hastige Essgewohnheiten und proteinreiche Ernährung verursachen bei einigen Menschen Blähungen nach dem Essen.

Die regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente (Antibiotika, einige Schmerzmittel) zählt auch zu den möglichen Auslösern. Darüber hinaus sollte eine chronisch entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa) ausgeschlossen werden.

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Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit nach dem Essen

Bauchschmerzen nach dem Essen und Appetitlosigkeit bzw. ein anschließendes Völlegefühl sind typisches Symptom des sogenannten Reizmagens. Betroffene berichten meist von Aufstoßen und einem Druckgefühl in der Magengegend. Ähnlich wie beim Reizdarmsyndrom handelt es sich auch hier um ein unspezifisches Krankheitsbild ohne organisches Korrelat mit günstiger Selbstheilungstendenz.

Ein Magen-Darm-Infekt geht in vielen Fällen ebenfalls mit Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen einher. Darüber hinaus treten Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf.

Weitere Erkrankungen des Verdauungstraktes, die neben Bauchschmerzen nach dem Essen auch Appetitlosigkeit auslösen können, sind eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis), Unverträglichkeiten verschiedener Nahrungsmittel und Magen- oder Duodenalulcera (Zwölffingerdarmgeschwür). Ein Ulcus kann sich infolge einer chronischen Schleimhautentzündung durch langer Einnahme bestimmter Medikamente, wie NSAR, bilden.
Weitere Ursachen für Appetitlosigkeit, wie Lebererkrankungen oder bösartige Veränderungen im Magen-Darm-Trakt sollten ausgeschlossen werden.

Verbesserung der Bauchschmerzen nach dem Essen

Bauchschmerzen können nicht bloß nach dem Essen entstehen, sondern auch durch die Aufnahme von Lebensmitteln gelindert werden.

Patienten die unter einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) leiden, verspüren häufig Bauchschmerzen, die in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme stehen.
Typischerweise nimmt die Intensität der Beschwerden unmittelbar nach dem Essen vorerst ab.
Einige Zeit nach der Nahrungsaufnahme kehren die Bauchschmerzen jedoch in ihrer ursprünglichen Stärke zurück oder nehmen sogar an Intensität zu.

Menschen, die unter Bauchschmerzen leiden, die nach dem essen erst besser werden und dann zurück gehen und/oder sich verschlimmern, sollten zeitnah einen Arzt aufsuchen.

Bei Vorliegen einer Magenschleimhautentzündung empfiehlt es sich eine Behandlung mit sogenannten Protonenpumpenhemmern (Säureblockern) einzuleiten.

Zusammenfassung

Bauchschmerzen nach dem Essen sind ein sehr unspezifisches Symptom und können zahlreiche Ursachen haben. In den meisten Fällen sind die Ursachen für den Bauchschmerz relativ harmlos und lassen sich oft durch eine Ernährungsumstellung bessern. In einigen Fällen ist der Bauchschmerz jedoch Zeichen für eine ernst zu nehmende Erkrankung. Aus diesem Grund sollten regelmäßig auftretende Bauchschmerzen immer diagnostisch abgeklärt werden. Dabei sind sowohl die organischen Ursachen, wie eine Magenschleimhautentzündung, Gallensteine oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu untersuchen, als auch eine psychosomatische Komponente. Diese sollte in keinem Falle außer Acht gelassen werden, da Bauchschmerzen sehr oft Ausdruck von Stress oder anderen psychischen Belastungen sein kann.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 16.11.2010 - Letzte Änderung: 12.01.2023