Rechtsseitige Bauchschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben. In den meisten Fällen werden sie von einer Entzündung des Wurmfortsatzes ausgelöst, umgangssprachlich auch Blinddarmentzündung.
Unter Bauchschmerzen rechts versteht man im Bereich des rechten Unter- oder Oberbauch angegebene Schmerzen, die unterschiedlicher Ursache und unterschiedlichen Schmerzcharakters sein können.
Bauchschmerzen sind ein sehr häufiges und unspezifisches Symptom verschiedenster Erkrankungen. Dabei kann die Ursache von einer „harmlosen“ Verstopfung (Obstipation) bis hin zu einer lebensbedrohlichen Organperforation reichen.
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All diese Erkrankungen können als Grundsymptom Bauchschmerzen rechtes im Ober- bzw. Unterbauch hervorrufen. Sie unterscheiden sich dann jedoch im Verlauf und der Schwere der Allgemeinsymptomatik sowie dem Auftreten anderer Begleitsymptome.
Im Folgenden sollen einzelne Krankheitsbilder kurz erläutert werden. Dabei wird zwischen Erkrankungen im rechten Oberbauch und Erkrankungen im rechten Unterbauch unterschieden.
Schmerzen, die im Bereich des rechten Bauchbereiches angegeben werden, kann man noch unterteilen in
Je nachdem, in welchem Bereich die Schmerzen angegeben werden, können andere Grunderkrankungen ursächlich sein und müssen ausgeschlossen werden.
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Der rechte Oberbauch bezeichnet den Bereich zwischen Bauchnabel und Rippen auf der rechten Seite.
In diesem Bereich liegt vor allem:
Dementsprechend kann ein Durchbruch (Perforation) all dieser Organe zu stärksten plötzlich auftretenden Bauchschmerzen rechts führen.
In der Regel werden die Schmerzen nach der Perforation zunächst etwas besser und steigen dann wieder an bis hin zum Vollbild des akuten Abdomens.
Für eine solche Perforation sind in aller Regel Entzündungen durch beispielsweise:
In der Regel geht diese Art der Erkrankung auch mit Fieber und einem sehr schlechten Allgemeinzustand einher. Die Gallenblasenetzündung führt neben Bauchschmerzen rechts zu dem typischen Murphy-Zeichen. Hierbei drückt der Untersucher seine Finger unter den rechten Rippenbogen und bittet den Patienten tief einzuatmen.
Eine entzündete Gallenblase ist deutlich vergrößert und drückt dann gegen die Finger des Untersuchers. Da dies für den Patienten sehr schmerzhaft ist, wird die Einatmung plötzlich unterbrochen.
Durch Tumore oder Metastasen in der Leber kann diese anschwellen und dadurch den so genannten Leberkapselschmerz hervorrufen. Auch dieser entsteht im rechten Oberbauch und ist zudem durch tasten der Leber von außen auslösbar. Der Schmerz wird als ein dumpfer, viszeraler Dauerschmerz beschrieben.
Dabei steht des Weiteren das rechte Zwerchfell hoch und es tritt zudem häufig Fieber auf. In der Regel müssen all die oberen Erkrankungen operativ therapiert werden, da eine Perforation in das freie Abdomen immer eine lebensbedrohliche Erkrankung ist.
Auch eine Gallenblasenentzündung kann operativ therapiert und entfernt werden, da die Lebensqualität ohne Gallenblase nicht eingeschränkt ist und dies die einfachste und effektivste Methode zur Behandlung darstellt.
Lediglich Bauchschmerzen, ausgelöst durch Tumore oder auch der Leberkapselspannungsschmerz müssen durch andere Mittel therapiert werden.
Oft gilt es hierbei die Symptome zu lindern, eine vollständige Heilung ist nicht immer möglich.
Die Verstopfung (Obstipation) ist eine der häufigsten Ursachen für Bauchschmerzen und kann in allen Teilen des Bauches auftreten, da es sich um eine Stuhlansammlung im Dickdarm handelt.
Ursache hierfür kann eine:
Sie Schmerzen können in allen Positionen auftreten. Einige Patienten klagen beispielsweise über Bauchschmerzen im Sitzen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Oberbauchschmerzen rechts
Der Stuhl im Darm ist bei ausgeprägten Befunden tastbar und führt zu kolikartigen Schmerzen, da der Darm versucht, durch erhöhte Darmbewegungen gegen Widerstand, den Stuhl zu transportieren.Die Therapie besteht in der Durchführung eines Einlaufs, sowie der regelmäßigen Einnahme von Abführmittel und ausreichend Flüssigkeit.
In dem Bereich des rechten Oberbauchs können auch einzelne Darmabschnitte verschoben worden sein und auch bei einer Invagination oder Divertikulitis Schmerzen verursachen.
In den meisten Fällen sind aber die direkt im Oberbauchbereich angesiedelten Bauchorgane betroffen, die erkranken und so zu Schmerzen führen können.
Die häufigste Ursache von diesen Bauchschmerzen rechts sind Erkrankungen der Gallenblase, die sich in dem Bereich befindet. Oft sind es Gallensteine, die sich in der Gallenblase befinden und bei jedem Kontakt mit der Gallenblasenwand Beschwerden auslösen können.
Vor allem nach dem Essen, wenn sich die Gallenblase zusammenzieht, um die darin befindlichen Gallensäuren herauszudrücken kann es vorkommen, dass die Gallensteine an die Gallenblasenwand gedrückt werden und stichartige sehr starke Schmerzen im Bereich des rechten Oberbauchs auslösen können.
Auch kann es vorkommen, dass die Steine so groß sind, dass sie den Ausgang der Gallenblase verlegen und es zu einem Gallensäurestau kommt. Auch dies kann zu starken Schmerzen führen.
Chronische Gallensteinerkrankungen können auch zu Entzündungen der Gallenblase führen. In diesem Fall verdickt sich die Gallenblasenwand, es kommt zu entzündlichen Veränderungen und zu zum Teil sehr starken Schmerzen im Bereich des rechten Oberbauchs. Erkrankungen der Leber können in einigen, wenn auch seltenen Fällen ebenfalls zu Beschwerden im Bereich des Oberbauchs rechts führen.
Bösartige Tumorerkrankungen machen in der Regel aber keine Beschwerden, es sei denn, sie sind bereits weit vorangeschritten. Im gesamten Bauchbereich aber auch isoliert am rechten Ober- oder Unterbauch kann es zu Beschwerden bei Darmverschlüssen (Ileus) oder Bauchfellentzündungen (Peritonitis) kommen.
Auch bei einem Leberriss, der meist auf Grund eines vorangegangenen Traumas entsteht, kommt es zu heftigen, rechtsseitigen Oberbauchschmerzen.
Die wohl bekannteste Ursache von rechtsseitigen Bauchschmerzen (rechts) ist eine Entzündung des Wurmfortsatzes (Appendix), die auch als Blinddarmentzündung bezeichnet wird. Die Schmerzen sind im rechten Unterbauch lokalisiert und sind entweder punktgenau zu lokalisieren oder strahlen in den Bereich oberhalb des rechten Hüftgelenks bis zum Bauchnabel aus.
In diesem Bereich befinden sich ebenfalls Anteile:
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Unterbauchschmerzen rechts
Die häufigste Erkrankung mit Schmerzen im rechten Unterbauch ist die Blinddarmentzündung (Appendizitis).
Bei einer Blinddarmentzündung sind ansteigenden, wandernden Schmerzen von links in den rechten Unterbauch. Gleichzeitig leiden viele Patienten unter Fieber, Erbrechen und Übelkeit. Gerade Bauchschmerzen und Übelkeit sind eine häufige Symptomkombination. Bei einem Durchbruch des Blinddarms (Appendixperforation) kann der Schmerz dann nicht mehr in einem Quadranten lokalisiert werden sondern stellt sich in Form des akuten Abdomens dar. Hier ist die Operation und Entfernung des entzündeten Blinddarms die einzige Therapiemethode.
Da der Bereich des rechten Unterbauches vor allem von Dünndarm und Dickdarm ausgefüllt wird, können die meisten Erkrankungen des Darms auch rechtsseitige Bauchschmerzen auslösen.
Invaginationen, also Einstülpungen des Dickdarms können ebenfalls zu krampfartigen rechtsseitigen Unterbauchbeschwerden führen.
Neben den Darmabschnitten verlaufen auch die Harnleiter von der Niere im Rückenbereich nach vorne zu der Harnblase. Ein Nieren- oder Harnstein, der sich im Bereich der Niere gelöst hat, kann, wenn er sich kurz vor Eintritt in die Harnblase im Harnleiter verklemmt, zu kolikartigen sehr starken Schmerzen im Bereich des rechten Unterbauches führen. Diese Schmerzen werden als wellenförmig zum Teil sehr massiv angegeben. Diese sind oft kolikartig im Unterbauch rechts lokalisiert und lassen den Patienten umherwandern, da viele Patienten die Schmerzen dann erträglicher finden.
Im linksseitigen Unterbauch (links) können meistens Schmerzen durch Ausstülpungen des Darms ausgelöst werden, wenn diese sich entzünden (Divertikulitis). In einigen Ausnahmefällen kann es aber auch vorkommen, dass sich diese angeborenen oder erworbenen Aussackungen des Darmes auf der rechten Seite des Darmes entzünden. In diesem Fall kommt es zu mäßigen bis starken Beschwerden an der rechten Unterbauchseite. Diese Schmerzen werden eher als dumpf empfunden.
Chronische Darmerkrankungen wie der Morbus Crohn treten zwar in allen Anteilen des Darms auf, jedoch besonders häufig im Bereich des terminalen Ileums (Ende des Dünndarms).
Dieses befindet sich auf der rechten Unterbauchseite und führt dort zu anhaltenden dumpfen Schmerzen durch die Darmwandentzündung.
Des Weiteren können Unterbauchschmerzen rechts von verschiedenen Strukturen des weiblichen inneren Genitale ausgelöst werden.
Hierzu gehören die Eileiter (Tube) und die Eierstöcke (Ovarien). Eierstockzysten können völlig schmerzfrei auftreten, bei platzen dieser Zysten oder einer komplizierten Lage tritt jedoch ein plötzlicher starker Unterbauchschmerz rechts auf. Dies geht in der Regel mit starken Allgemeinsymptomen und Fieber einher und bedarf einer schnellen Operation.
Auch eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter (Extrauteringravidität) kann im Bereich der Eileiter oder des Eierstocks sitzen und dort zu einer starken Entzündung und Abklemmung der verlaufenden Strukturen führen. In diesem Falle treten häufig sehr schnell Schockzeichen und Bewusstlosigkeit auf, nachdem für eine kurze Zeit stärkste anhaltende Schmerzen aufgetreten sind.
Je nachdem, welche Grunderkrankung die Beschwerden auslöst, kommt es auch zu unterschiedlichen Schmerzcharakteren. Bei einer Appendizitis kommt es zu stechenden Schmerzen von sehr starkem Charakter und zu Ziehen im Bauch. Die Schmerzen können in den Oberbauch aber auch in das rechte Bein hineinstrahlen und verstärken sich im Laufe der Zeit. Charakteristisch sind auch damit verbundene Allgemeinsymptome, wie Allgemeinzustandsverschlechterung, Fieber und Übelkeit bzw. Erbrechen. Patienten können meistens das rechte Bein nicht anheben. Ein Druck auf die linke Bauchseite wird mit starken Schmerzen auf der rechten Seite beantwortet.
Die typischen Beschwerden einer Kolik, wie sie bei einer Harnleiterkolik oder einer Gallensteinkolik vorhanden ist, sind wellenförmige Beschwerden, die mal stärker mal schwächer sind. Auch hier kann es zur Ausstrahlung unterschiedlicher Art kommen und sich als Bauchschmerzen rechts zeigen.
Bei Invaginationen sind krampfartige Beschwerden charakteristisch, die aber so schnell verschwinden, wie sie aufgetreten sind. Hier fehlen die Allgemeinsymptome, wie Übelkeit und Erbrechen völlig. Bei Darmverschlüssen hingegen kann es neben sehr starken Schmerzen im gesamten Bauchbereich und eben auch rechtsseitig Schmerzen zu begleitenden Allgemeinsymptomen, wie Übelkeit und Erbrechen kommen.
Alles Symptome und Bauchschmerzen müssen allerdings nicht zwingend nur rechts auftreten.
Bei der Ursachensuche von rechtsseitigen Bauchschmerzen ist vor allem der Zeitraum wichtig, seit wann die Beschwerden vorhanden sind. So deuten seit Wochen bis Monate bestehende Beschwerden eher nicht auf ein akutes Geschehen hin, während Schmerzen, die seit Tagen oder mehreren Stunden vorhanden sind und stetig stärker werden eher auf einen akuten entzündlichen Prozess hindeuten.
Bei der Krankenbeobachtung sollte sich der Bauch auf jeden Fall genauer angesehen und geschaut werden, ob der Bereich aufgetrieben und überbläht ist oder sich in einem unauffälligen Zustand befindet. Bei der körperlichen Untersuchung muss der Bauch zunächst mit dem Stethoskop abgehört und die Darmgeräusche charakterisiert werden. Laute, metallisch klingende Darmgeräusche (sogenannte hochgestellte Darmgeräusche) deuten eher auf einen Darmverschluss hin.
Entzündliche Prozesse im Bereich des Darms machen sich meistens nicht anhand von Darmgeräuschveränderungen bemerkbar.
Nach der Untersuchung der Darmgeräusche mit dem Stethoskop sollte der Bauch betastet werden und die Bauchkonsistenz untersucht werden. Wichtig ist darauf zu achten, ob der Bauch weich ist, was eher für einen harmloseren Verlauf der Erkrankung spricht oder bretthart, was Hinweise auf eine notfällige Situation geben könnte. Auch sollte die Schmerzempfindlichkeit des Bauches überprüft werden. Klagt der Patient bei der tiefen Betastung nur über leichte Schmerzen, handelt es sich vermutlich nur um eine leichtere Erkrankung. Bei einer akuten Entzündung wird eine tiefe Betastung des Bauches oft wegen Schmerzen vom Patienten gar nicht zugelassen.
Charakteristisch für die Entzündung des Blinddarms ist die rechtsseitige Schmerzhaftigkeit beim Betasten der linken Seite und die eingeschränkte Fähigkeit des Patienten das rechte Bein aufzustellen oder anzuheben. Auch das Springen oder Husten geht im Falle einer Blinddarmentzündung mit zum Teil massiven Beschwerden einher bzw. ist überhaupt nicht möglich. Neben der körperlichen Untersuchung sollte noch nach Allgemeinsymptome, wie Fieber geschaut und erfragt werden, wann der letzte Stuhlgang war. Des Weiteren sollte eine Untersuchung des Blutes erfolgen um zu sehen, ob es zu Entzündungsreaktionen im Körper kommt. Auch eine Ultraschalluntersuchung kann zum Einsatz kommen. Hierbei kann die Gallenblase nach Gallensteinen oder der Harnleiter nach Harnsteinen untersucht werden. Im einigen Fällen kann der Wurmfortsatz auf eine eventuelle Wandverdickung mit Ultraschall untersucht werden.
Die Behandlung richtet sich nach der Art der Erkrankung. Eine Blinddarmentzündung wird meistens operativ behandelt. Hierbei wird entweder laparoskopisch oder offen der Wurmfortsatz (Appendix) unter Vollnarkose entfernt.
Bei einer Divertikulitis wird meistens abgewartet, ob es sich um eine chronische Verlaufsform handelt (dann eher antibiotische Behandlung) oder um eine akute (operative Teildarmentfernung).
Ein Darmverschluss muss je nach Ursache in fast allen Fällen operativ behandelt werden. Sind für die rechtsseitigen Bauchbeschwerden Harnleitersteine oder Gallenblasensteine verantwortlich, können diese entweder durch einen kleinen Katheter geborgen werden (Harnleitersteine) oder operativ behandelt werden. Bei Gallenblasensteinen wird meistens die gesamte Gallenblase operativ entfernt. Auch bei einer Gallenblasenentzündung wird heute meistens laparoskopisch die gesamte Gallenblase operativ entnommen.
Blähungen (lat.: Flatulenzen) sind ein sehr häufiges und zum Teil belastendes Problem in der Bevölkerung. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 10-30 Prozent der Erwachsenen betroffen sind. In vielen Fällen, treten z.B. rechtsseitige Bauchschmerzen, Völlegefühl und Blähungen gemeinsam auf.
Doch wie entstehen Blähungen?
Während der Verdauung entstehen vor allem im Dickdarm Gase wie Methan, Kohlendioxid oder Wasserstoff. Große Anteile können über kleine Blutgefäße in der Darmwand aufgenommen werden und geruchsneutral über die Atemluft ausgeschieden werden. Wenn die Gasmenge jedoch aus verschiedenen Gründen zunimmt, entweichen sie dem Darm durch unangenehme Blähungen. Feine Schmerzsensoren in der Darmwand können durch übermäßige Produktion von Darmgasen stimuliert werden, sodass Betroffene Bauchschmerzen entwickeln. Letztendlich sind diese Schmerzen im gesamten Bauchbereich möglich, da sowohl links als auch rechts Dickdarmschlingen vorhanden sind.
Lesen Sie mehr zum Thema: Oberbauchschmerzen und Blähungen
Sehr heftige, schmerzhafte Blähungen sollten unter Umständen ärztlich abgeklärt werden, um ernsthaftere Darmerkrankungen rechtzeitig zu erkennen. Ansonsten sind sie zwar lästig, aber eher harmlos. Folgende Auslöser sind u.a. bekannt:
Zu schnelle Nahrungsaufnahme und versehentliches Schlucken von Luft
Zuckerhaltige Nahrung
Ungewohnt ballaststoffhaltige Nahrung
Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z.B. Laktose)
Entzündung des Darmes
Häufiger Konsum von stark Kohlensäure-haltigen Getränken
Veränderte Darmbakterienflora nach Antibiotika-Therapie
Bei starken, krampfartigen Bauchschmerzen und quälenden Blähungen können Heilkräuter Abhilfe schaffen. Dazu zählen Fenchel, Anis, Pfefferminz oder auch Kümmel. Als Tee oder Tinktur lindern sie die Beschwerden und vermindern Blähungen. Wärmeanwendungen (z.B. Wärmflasche) unterstützen zusätzlich.
Ansonsten empfiehlt es sich, die oben genannten Auslöser der Blähungen und Schmerzen zu meiden (z.B. durch langsames Essen).
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf unserer Seite Bauchschmerzen durch Blähungen.
Im rechten Oberbauch, unterhalb des Rippenbogens, liegt die Leber (lat.: Hepar). Sie ist das zentrale Stoffwechselorgan unseres Körpers und erfüllt vielerlei Aufgaben, wie Entgiftung, Verdauung und Produktion von Körpereiweißen. An der Leberunterseite, liegt die birnenförmige Gallenblase. Hier wird v.a. die von der Leber produzierte Galle gespeichert und eingedickt. Sowohl Leber als auch Gallenblase können Beschwerden verursachen!
Hauptauslöser für rechtsseitige Bauchschmerzen unter der Rippe, sind Gallensteine (lat.: Cholelithiasis). Bei dieser außerordentlich häufigen Erkrankung, verschiebt sich die Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit, sodass einzelne Bestandteile (v.a. Cholesterin) zu einem harten Stein (Konkrement) ausfallen. Meistens geschieht dies unbemerkt und ohne Symptome.
Bei einer Gallenkolik hingegen verstopft ein Gallenstein die Gänge in der Gallenblase: Betroffene leiden urplötzlich unter sehr starken, kolikartigen Schmerzen im rechten Oberbauch bzw. unter den Rippen. Aufgrund der massiven, z.T. nahezu unerträglichen Schmerzen, sollte eine schmerzstillende Behandlung im Krankenhaus erfolgen.
Auch Erkrankungen der Leber selbst, wie z.B. Hepatitis oder Fettleber, können sich in dumpfen, drückenden Schmerzen unter den Rippen bemerkbar machen. Allerdings stehen Begleitsymptome wie Müdigkeit oder Gelbsucht (lat.: Ikterus) im Vordergrund.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Schmerzen unter den Rippen
Viele Menschen klagen nach dem Essen über rechtsseitige Bauchschmerzen. Infrage kommen z.B. Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Gallensteine, Infektionen oder Bauchspeicheldrüsenentzündung.
In den letzten Jahren hat die Häufigkeit von Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktose- und Fructoseintoleranz deutlich zugenommen. Betroffene Menschen sind z.B. aufgrund eines Enzymmangels nicht in der Lage entsprechende Nahrungsbestandteile zu verdauen. Als Folge entstehen Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall.
Viren oder Bakterien können über verunreinigte Nahrungsmittel in den menschlichen Körper gelangen und eine Infektion des Magen-Darm-Traktes verursachen. Wenn wenige Stunden nach dem Essen Bauchschmerzen und Erbrechen auftreten, kann solch eine Infektion vorliegen.
Lesen Sie mehr unter unserem Thema: Bauchschmerzen nach dem Essen
Kinder leiden aufgrund ihres empfindlichen Verdauungssystems häufig unter Bauchschmerzen. In der Regel sind solche Beschwerden harmlos und verschwinden nach kurzer Zeit wieder von alleine.
Vorsicht ist jedoch geboten, wenn Ihr Kind über Bauchschmerzen im rechten Unterbauch klagt. Denn dann kann es sich unter Umständen um eine Blinddarmentzündung (lat.: Appendizitis) handeln!
Bei dieser Erkrankung, entzündet sich aus verschiedenen Ursachen der wurmartige Blinddarmfortsatz des Blinddarmes (lat.: Caecum), welcher den ersten Teil des Dickdarmes darstellt.
Zu Beginn empfinden Betroffene dumpfe, nicht gut lokalisierbare Bauchschmerzen. Innerhalb von 8-12 Stunden „wandert“ der Schmerz in den rechten Unterbauch. Kinder klagen dann über brennende, starke Schmerzen. Häufige Begleitsymptome sind Fieber, Erbrechen, Übelkeit, Verstopfung oder Durchfall. Allerdings können insbesondere Kleinkinder und Säuglinge abweichende Beschwerden entwickeln! Typischerweise ist der Schmerz an dem sogenannten „Mc-Burney-Punkt“ am stärksten: Er befindet sich auf halber gedachter Strecke zwischen dem rechten vorderen Darmbeinstachel und dem Bauchnabel.
Wenn die Schmerzen im rechten Unterbauch auf einmal nachlassen, ist davon auszugehen, dass ein sogenannter Blinddarmdurchbruch (lat.: Perforation) stattgefunden hat. Gefürchtete Komplikation ist nun die mitunter lebensgefährliche Bauchfellentzündung (lat.: Peritonitis), da Keime aus dem entzündeten Blinddarmfortsatz in die Bauchhöhle gelangen können.
Um solche Komplikationen zu vermeiden, sollte innerhalb von maximal 48 Stunden eine operative Entfernung des entzündeten Wurmfortsatzes angestrebt werden. Diese sogenannte „Appendektomie“ erfolgt unter Vollnarkose und zählt in deutschen Krankenhäusern zu den absoluten Routineeingriffen.
Bereits am Tag der Operation kann ihr Kind bereits ungesüßten Tee zu sich nehmen und auf ärztlichen Rat mit vorsichtiger Nahrungsaufnahme (z.B. Zwieback) beginnen. In der Regel genügen zwei bis vier Tage stationärer Aufenthalt.
Man spricht von Durchfall, sobald die Stuhlfrequenz auf mehr als dreimal täglich ansteigt, das Stuhlgewicht über 200g am Tag ist oder eine flüssige Konsistenz aufweist.
Im Zusammenhang mit Bauchschmerzen auf der rechten Seite kann es sich z.B. um eine Infektion des Darmes mit Bakterien oder Viren handeln. Sehr häufig können Durchfall und Bauchschmerzen auch durch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hervorgerufen werden.
In manchen Fällen äußern sich auch Erkrankungen der Leber in rechtsseitigen Bauchschmerzen und Durchfall. Möglicherweise handelt es sich aber auch um eine Blinddarmentzündung. Viele Menschen leiden zudem unter dem sogenannten Reizdarmsyndrom und sind besonders in stressigen Situationen für solche Beschwerden gefährdet.
Wenn die Symptome bereits länger anhalten, kann dies einen Hinweis auf eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, wie Morbus Crohn darstellen. Bei dieser Autoimmunerkrankung entzünden sich aus bisher ungeklärter Ursache einzelne Abschnitte des Darmes und verursachen krampfartige Schmerzen v.a. im rechten Unterbauch und schleimigen Durchfall.
Bauchschmerzen rechts des Bauchnabels haben viele Ursachen. In den meisten Fällen sind die Beschwerden harmlos und verschwinden von ganz alleine. Länger andauernde oder besonders starke Schmerzen können jedoch ein Hinweis auf ernstere Erkrankungen unseres Körpers sein.
Zunächst muss eine Blinddarmentzündung sicher ausgeschlossen werden. Bei dieser Erkrankung beschreiben Betroffene zu Beginn einen dumpfen Schmerz in der Region des Bauchnabels (lat.: periumbilikal). Im Krankheitsverlauf verlagern sich die Beschwerden schließlich in den rechten Unterbauch.
Sind die Bauchschmerzen rechts unterhalb des Nabels lokalisiert, sollten unter Umständen auch Organe außerhalb des Verdauungstraktes in Betracht gezogen werden. So kann z.B. eine Nierenbeckenentzündung (lat.: Pyelonephritis) umschriebene Schmerzen verursachen. Charakteristisch für dieses Krankheitsbild sind zudem Fieber, Probleme beim Wasserlassen (lat.: Dysurie), Flankenschmerz und großes Schwächegefühl.
Wenn Sie unter rechtsseitigen Schmerzen oberhalb des Bauchnabels leiden, können Leber und Gallenblase die Ursache sein (z.B. Hepatitis, Fettleber oder Gallensteine).
Lesen Sie mehr zu dem Thema unter: Schmerzen am Bauchnabel
Bauchschmerzen rechts sind ein sehr unspezifisches und allgemeines Symptom welches zahlreiche Ursachen haben kann.
In den meisten Fällen handelt es sich um harmlose Erkrankungen, jedoch können auch lebensbedrohliche Ursachen diese Schmerzen auslösen.
Aus diesem Grund ist eine genaue Diagnostik der Bauchschmerzen mittels:
unbedingt notwendig. Oftmals reichte eine konventionelle Therapie aus. In einigen Fällen ist jedoch eine schnelle Operation die einzige Möglichkeit zur Behandlung.
Rechtsseitige Bauchschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben. Unterbauchbeschwerden rechts werden in den meisten Fällen von einer Entzündung des Wurmfortsatzes (Blinddarmentzündung) ausgelöst. Typisch ist hier eine Druckschmerzhaftigkeit auf der rechten Seite beim Druck auf die linke Seite. Des Weiteren sind die Patienten nur eingeschränkt in der Lage das rechte Bein zu heben. Außerdem kommt es zu Allgemeinsymptomen, wie Übelkeit und Erbrechen. In den meisten Fällen ist die einzige Behandlungsart die operative Entfernung des Wurmfortsatzes (Blinddarms).
In seltenen Fällen können Entzündungen von Darmaussackungen (Divertikulitis) zu Schmerzen im rechtsseitigen Bauchbereich führen (typischer eher linksseitig). In akuten Fällen und bei chronischen Entzündungen muss über eine Teilentfernung des Darms nachgedacht werden. In leichteren Fällen wird antibiotisch behandelt.
Oberbauchschmerzen auf der rechten Seite können durch Gallenblasensteine ausgelöst werden oder durch Entzündungen der Gallenblase. Hier wird als Therapie in den meisten Fällen die Gallenblase operativ entfernt. Manchmal kommt es zu Harnleitersteinen, die sich kurz vor Eintritt in die Harnblase in den Harnleiter festsetzen und dort zu rechtsseitigen Beschwerden führen können.
Als Therapie kann versucht werden die Nierensteine durch einen Drahtkatheter zu bergen. Sollte dies nicht gelingen, muss der Harnleiter operativ geöffnet und die Harnleitersteine operativ entfernt werden.
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