Ekzeme

Ursachen für Ekzeme

Es gibt eine Vielzahl von Ursachen für ein Ekzem. Prinzipiell unterscheidet man zwischen

  • endogenen (wenn die Erkrankung von inneren Faktoren ausgelöst wird) und
  • exogenen (wenn das Ekzem durch äußere Einflüsse hervorgerufen wird) Ekzemen.

Darüber hinaus differenziert man noch zwischen

  • akuten
  • chronischen Ekzemen

und kann außerdem noch nach der jeweiligen Lokalisation klassifizieren (zum Beispiel Hand-Fuß-Ekzem).

Grob kann man die meisten Ekzeme in drei Untergruppen einordnen:

1. das Atopische Ekzem
2. das Kontaktekzem und
3. das seborrhoische Ekzem

„Atopisches Ekzem“ ist ein anderer Begriff für die Atopische Dermatitis. Dies ist der klassische Vertreter eines endogenen Ekzems, da die Neurodermitis (atopische Dermatitis) durch verschiedene vererbte Faktoren zustande kommt. Hier liegt eine Veranlagung zu Allergien im Allgemeinen vor, sodass das Atopische Ekzem oftmals zusammen mit Heuschnupfen oder Asthma auftritt.

Beim Kontaktekzem unterscheidet man noch einmal zwischen einer

  • allergischen und
  • einer toxischen Form.

Das allergische Kontaktekzem entsteht, wenn eine Allergie gegen einen Stoff vorliegt, der mit der Haut in Berührung kommt. Ein häufiges Beispiel hierfür ist Nickel, weitere Möglichkeiten sind Latex oder Inhaltsstoffe von Parfums, Cremes, Haarfärbemitteln.

Diese Allergie ist eine Allergie vom Typ 4, was bedeutet, dass sie eine Spätreaktion ist.
Zuerst muss die Haut erst gegen das Allergen „sensibilisiert“ werden, weshalb es erst beim wiederholten Kontakt mit dem Stoff tatsächlich zu einer Reaktion kommt.

Dann können bis es nach einem Kontakt zum verursachenden Material zu Symptomen kommt, Stunden bis Tage vergehen. Dadurch wird die Identifizierung der Ursache oftmals erschwert.

Zu einem toxischen Kontaktekzem kommt es, wenn die Haut über einen langen Zeitraum hinweg Kontakt zu schädigenden Stoffen, meist Chemikalien, hat. In diese Gruppe fallen zum Beispiel Säuren, Laugen, Reinigungs-, Lösungs- und Waschmittel.

Das seborrhoische Ekzem entsteht durch eine gesteigerte Produktion von Talg und eine fehlerhafte Zusammensetzung dieser Substanz.

Darüber hinaus gibt es noch diverse weitere Ursachen, die ein Ekzem auslösen können, zum Beispiel UV-Strahlung, Medikamente, eine Überproduktion von Schweiß etc.

Der wichtigste Risikofaktor für Ekzeme im Allgemeinen ist trockene Haut. Personen, die sich sehr häufig die Haut waschen oder sich in Wohnräumen mit trockener Luft aufhalten, erkranken also leichter an einem Ekzem. Bei ihnen ist nämlich der Säureschutzmantel der Haut gestört und deshalb anfälliger für äußere Einflüsse. Auch langfristige UV-Strahlung kann das Risiko für die Entstehung der Ekzeme fördern, da diese ebenfalls die Haut dauerhaft schädigt.

Abbildung Ursachen für Ekzeme

Gesichtsekzem
(allergisch-entzündlich
bedingte Hautirritation)

  1. Hautrötung
  2. Schwellung
  3. Blasenbildung
  4. Pickel
  5. Schuppenflechte
    Ursachen:
    A - Kontaktallergien -
    Metallische Substanzen -
    Nikelallergie (Ohrringe,
    Halskette)
    B - Arten von Kosmetika -
    Hautcremes, Puder, Lotionen
    C - Stress -
    Psychische Belastungen, 
    Neurodermitis
    (Erkrankung der Haut)  
    oder Schuppenflechte
    D - Schwangerschaft -
    atopische Schwangerschaftsdermatose
    (Neurodermitis, Heuschnupfen,
    Asthma bronchiale)
    E - Kleinkind -
    Neurodermitis
    (Erkrankung der Haut),
    Milchschorf (im Säuglingsalter)
    Alternative Behandlung:
    F - Aromatherapie -
    Öle mit intensiven Düften
    (Lavendel, Melisse, Thymian,
    Pfefferminze)
    GChemische Substanzen,
    pflanzliche Stoffe 

    (Kamille, Salbeiblätter,
    Ringelblume)
    H - Bädertherapie,
    Gesichtswickel, Dampfbäder,
    Regionen am Meer
    mit salzhaltiger Luft

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

Symptome bei Ekzemen

Obwohl sich die Ekzeme in ihrer Entstehung und dadurch auch in ihrem charakteristischen Erscheinungsbild und ihrer Lokalisation deutlich unterscheiden können, haben sie alle gemeinsam, dass sie einen phasenhaften Verlauf nehmen.

Zunächst einmal befindet sich jedes Ekzem in der akuten Phase. Zu diesem Zeitpunkt überwiegt die akute Entzündungsreaktion der Haut. Das bedeutet, dass die betroffene Hautstelle gerötet ist, juckt und oftmals auch aufgrund von Wassereinlagerungen eine Schwellung auftritt.

Manchmal findet man zusätzlich zu diesen typischen Veränderungen auch Schuppen, Bläschen oder Knoten, die teilweise auch Flüssigkeit absondern („nässen“). Im Laufe der Zeit trocknen die Bläschen aus, wodurch sich Krusten bilden. Hautschuppen können auch jetzt vorkommen. Besonders wenn das Ekzem die Kopfhaut betrifft, sind Schuppen gelegentlich das einzige Symptom.

Zu einer Chronifizierung eines Ekzems kommt es, wenn es immer wieder erneut an der gleichen Stelle auftritt oder nie richtig abheilt. In diesem chronischen Stadium sind Ekzeme dann eher durch eine Verdickung und Schuppung der Haut und eine Vergröberung der Hautstruktur (Lichenifikation) gekennzeichnet.
Häufig findet man diesen Zustand bei allergisch bedingten Ekzemen, welche oftmals außerdem noch Verfärbungen im Nacken oder eingerissene Ohrlappen (aufgrund von trockener Haut) zeigen.

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Hautausschlag im Nacken

Darüber hinaus kann es beim chronischen Ekzem zu juckreizbedingten Kratzspuren und entzündlichen Knoten kommen. Parallel dazu können auch Hautstellen vorliegen, die sich noch im akuten Ekzemstadium befinden.

Je nach Ursache für ein Ekzem gibt es bestimmte Orte, an denen es bevorzugt auftritt:

  • Das Atopische Ekzem macht sich häufig in den Beugefalten (also zum Beispiel in den Ellenbeugen oder den Kniekehlen) oder auf der Kopfhaut (vor allem bei Babys als „Milchschorf“) bemerkbar.
  • Das Kontaktekzem entsteht dort, wo der allergieauslösende Stoff mit der Haut in Berührung kam. Da der klassische Vertreter dieser Gruppe Nickel ist und viele Schmuckartikel Nickel enthalten, sieht man das allergische Kontaktekzem oftmals an den Ohren, den Handgelenken oder um den Hals – eben dort, wo Schmuck getragen wird. Lichtinduzierte Ekzeme findet man vor allem an Hautstellen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind.

Diese Themen könnten Sie außerdem interessieren:

Diagnose von Ekzemen

Die Diagnose eines Ekzems kann ein Hautarzt normalerweise aufgrund des klinischen Erscheinungsbildes ohne eine Untersuchung als Blickdiagnose stellen.

Dennoch können weitere Untersuchungen bzw. Tests notwendig werden, um die Ursache des Ekzems herauszufinden. Wenn die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) den Hinweis auf eine Allergie liefert, kann ein Allergietest (je nach Allergietyp ein Pricktest oder Epikutantest) weiterhelfen.

Da oftmals mehrere Auslöser bzw. Risikofaktoren aufeinandertreffen und diese teilweise auch von einem Patient nicht direkt mit dem Ekzem in Verbindung gebracht werden (zum Beispiel durch das Tragen von Schmuck oder das Einnehmen von Medikamenten vor mehreren Tagen), ist es häufig nicht ganz leicht, den Grund für ein Ekzem herauszufinden.

Mehr hierzu: Allergiediagnostik

Behandlung

Die Therapie eines Ekzems richtet sich zum einen nach dessen Stadium und zum anderen nach dessen Ursache. Generell behandelt man Ekzeme meistens lokal äußerlich mithilfe bestimmter Cremes oder Salben.

Je nässender das Ekzem ist, desto mehr Wasser sollte das verwendete Mittel enthalten. Bei sehr trockener Haut werden hingegen stark fetthaltige Salben verwendet. Bei einem akuten Schub werden in der Regel Salben verwendet, die eine Form des Entzündungshemmers Cortison enthalten.

Gegen den Juckreiz können Antihistaminika helfen, die auch generell bei allergischen Ekzemen eingesetzt werden können. Sollte ein Atopisches Ekzem vorliegen, so kann es sinnvoll sein, zusätzlich Medikamente zu nehmen, die einen Einfluss auf das Immunsystem nehmen und / oder eine Hyposensibilisierung durchführen zu lassen.

Sollte die örtliche Therapie keine Wirkung zeigen, so gibt es bei den meisten der erwähnten Medikamente auch die Möglichkeit, sie in Form von Tabletten einzunehmen (wodurch sie systemisch wirken). Wenn definitive Auslöser für ein Ekzem festgestellt werden konnte, zum Beispiel Nickel, Latex oder auch bestimmte Medikamente, so müssen diese Substanzen natürlich so konsequent wie möglich gemieden werden.

Lesen Sie mehr zum Thema: Medikamente gegen Hauterkrankungen

Salben für ein Ekzem

Neben dem Meiden von auslösenden Stoffen oder Kosmetika besteht die Therapie eines Ekzems aus dem Auftragen von Salben. Wichtig ist hierbei, dass die Beschaffenheit der Salbe dem Hautzustand angepasst wird.
So wird bei einem nässenden Ekzem eine Salbe mit hohem Wasseranteil gewählt, wohingegen bei Krusten-und Schuppenbildung eine fettige Konsistenz zur Pflege der Haut von Bedeutung ist.

Besondere Wirksamkeit erlangen die Salben, wenn sie in Form von Umschlägen angewendet werden. Verschreibungspflichtige Wirkstoffe wie Cortison (ein Glukokortikoid) wirken antientzündlich und lokal immunsuppressiv. Wenn sich die betroffene, offene Hautstelle als Komplikation noch mit Bakterien infiziert, so wird eine antibiotikahaltige bzw. antiseptische Salbe aufgetragen.

Lesen Sie mehr auch unter unserem Thema:

Prognose

Prinzipiell sind Ekzeme gut behandelbar und damit normalerweise kein weiterer Grund zur Besorgnis. Dies setzt allerdings voraus, dass die Ursache des Ekzems korrekt identifiziert wurde. Wenn dies nicht geschieht, existiert eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Ekzem chronifiziert oder immer wieder neu auftritt.

Außerdem kann ein Ekzem bei einer mangelhaften Behandlung eine Eintrittspforte für Erreger sein und dadurch sekundär zu einer Infektion führen (Superinfektion). Es ist also wichtig, dass man ein Ekzem unabhängig von der Ursache direkt adäquat versorgt um Folgeschäden zu vermeiden.

Vorbeugung

Da es so viele verschiedene Ursachen für Ekzeme gibt, gibt es auch diverse Maßnahmen zur Vorbeugung, die dann oftmals auf die Vermeidung eines speziellen Typs von Ekzem ausgerichtet sind. Generell kann man aber dafür sorgen trockene Haut zu vermeiden, wenn man einem Ekzem vorbeugen will:

  • die Haut nicht zu oft waschen
  • zu lange im Wasser lassen
  • Raumluft anfeuchten
  • spezielle, rückfettende Pflegeprodukte verwenden
  • jegliche hautreizenden Stoffe vermeiden (oder Handschuhe tragen)
  • übermäßige Sonnenstrahlung meiden (vor allem natürlich, wenn ein sonnenempfindliches Ekzem vorliegt!)

Bei Kleidung sollte man darauf achten, dass man zu hautfreundlichen Stoffen wie Baumwolle oder Seide greift und sie vor dem ersten Tragen wäscht.

Darüber hinaus versteht sich natürlich von selbst, dass man, wenn man schon einmal an einem Ekzem erkrankt war, eine sogenannte sekundäre Prophylaxe betreibt, indem man erneute Schübe verhindert. Dazu muss man unbedingt die auslösende Substanz, z.B. Nickel, konsequent vermeiden.

Weitere Informationen und alles rund um das Thema finden Sie im Artikel: Hautpflege

Ekzeme nach Ort des Auftretens

Ekzeme im Gesicht

Ekzeme treten neben anderen Körperstellen auch im Gesicht auf.
Im Gesichtsbereich tritt ein Ekzem vor allem auf den Wangen oder im Bereich der Nase auf.
Zu unterscheiden ist das akute vom chronischen Gesichtsekzem.

  • Das akute Ekzem im Gesicht wird meist durch bestimmte Substanzen ausgelöst, die eine allergische Hautreaktion verursachen. Typisch hierfür sind das aufeinanderfolgende Auftreten von Hautrötung, Juckreiz und Blasenbildung. 
  • Beim chronischen Ekzem im Gesicht hingegen treten die Symptome Hautrötung, Schwellung und Blasenbildung gleichzeitig auf, die Aktivierung des Immunsystems geschieht hier auf andere Weise.

Potentielle Auslöser eines Ekzems im Gesicht sind alle möglichen körperfremden chemischen und natürlichen Stoffe. Meist ist die Haut des Betroffenen zuvor noch nie damit in Kontakt gekommen. Im Gesicht sind vor allem Kosmetika wie Hautcremes, Puder oder Make-up häufig die Ursache. In diesem Falle bleibt also nur, das entsprechende Produkt bei Verdacht sofort abzusetzen.
Da sie häufig sehr viel mehr Kosmetika verwenden, leiden Frauen etwas häufiger an Ekzemen im Gesicht. Ebenso sind Kinder überdurchschnittlich oft betroffen, wohingegen ältere Menschen seltener unter Gesichtsekzemen leiden, was mit der verminderten Aktivität ihres Immunsystems zusammenhängt.

Neben dem Absetzen des auslösenden Produkts kann je nach Schweregrad eine weitere Behandlung nötig werden. Im Akutstadium mit Rötung und starkem Juckreiz kommen vor allem kortisonhaltige Salben zum Einsatz. Gerade im Gesicht sind jedoch die richtige Dosierung und Anwendungsdauer von großer Wichtigkeit. In späteren Stadien mit nässenden Bläschen sollten feuchte Auflagen aus feuchtigkeitsspendenden Lotionen oder beruhigenden Inhaltsstoffen wie Kamille oder schwarzem Tee genutzt werden.

Lesen Sie mehr zum Thema: Ekzem im Gesicht

Ekzem im Ohr

Auch im Ohr kann ein Ekzem auftreten.
Hierbei kann sowohl der äußere Gehörgang, als auch das Innere oder das Äußere der Ohrmuschel betroffen sein.

Die Symptome sind die Typischen, die auch bei Ekzemen an anderen Körperstellen auftreten. Hierzu zählen Jucken, eine Rötung und Schwellung und Bläschenbildung. Man unterscheidet ein nässendes Ekzem von einem trockenen, sowie das akute Ekzem von einem Chronischen.
Tritt das Ekzem am Ohrläppchen oder der gepiercten Ohrmuschel auf, so kann eine Nickelallergie der Auslöser sein. In diesem Fall empfiehlt es sich, den Stecker sofort herauszunehmen und auf nickelfreien Schmuck umzusteigen.
Befindet sich das Ekzem hingegen weiter innen oder reicht bis in den Gehörgang, so empfiehlt es sich, einen Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde aufzusuchen.

Lesen Sie mehr zum Thema:

Ekzem am Augenlid

Ekzeme am Auge, speziell am Augenlid (Lidekzem), treten seltener auf als an anderen Körperstellen, sind jedoch keine Seltenheit.
Die Ursachen für ein Lidekzem sind vielfältig.

Man unterscheidet eine chronische von einer akuten Form des Lidekzems. Davon abgrenzen lässt sich das Austrocknungsekzem, das sich durch regelmäßig verlaufende Linien in der Oberhaut kennzeichnet.
Es tritt gehäuft bei älteren Menschen auf und hat einen Flüssigkeitsmangel der Haut als Ursache. Auslöser des akuten Lidekzems sind oft Kontaktallergien, jedoch können auch nicht allergische, anlagebedingte Hauterkrankungen ursächlich sein. Da die Haut um das Auge herum die dünnste Haut unseres Körpers ist, können bei nur schwacher Allergieneigung einige Substanzen lediglich an dieser Stelle Ekzeme auslösen, auch wenn andere Körperstellen weitaus mehr Kontakt mit dementsprechenden Stoff haben.

Durch unwillkürliches Augenreiben kommen theoretisch alle Substanzen in Frage, mit denen unsere Hände in Kontakt kommen. Am häufigsten handelt es sich jedoch um Kosmetika, Körperpflege- und Reinigungsmittel, die zwar auf der restlichen Körperhaut gut vertragen werden, am Lid jedoch Ekzeme auslösen können. Auch Kontaktlinsen bzw. die Kontaktlinsenflüssigkeit können ein solches Ekzem auslösen.
Zur Behandlung sollte natürlich der auslösende Stoff, sofern bekannt, gemieden werden. Desweiteren empfiehlt sich die Verwendung von Kosmetikprodukten und Salben, die als nicht-allergen und unparfümiert gekennzeichnet sind. Die Anwendung von Cortisol am Auge ist kritisch zu bewerten. Lässt sie sich nicht vermeiden, so sollte sich die Anwendungsdauer auf wenige Tage beschränken. Außerdem können pflegende Salben und Umschläge aus Kamille oder schwarzem Tee Linderung verschaffen.

Lesen Sie mehr zum Thema Ekzem am Augenlid

Ekzem am Augenwinkel

Ekzeme können auch am Augenwinkel auftreten.
Ursachen dafür können allergische Reaktionen, aber auch Viren wie Herpes Zoster sein. Die Behandlung erfolgt je nach Ursache mit verschiedenen Salben, die Antibiotika oder Medikamente gegen Viren enthalten können.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Hautausschlag am Augenwinkel

Ekzem am Po

Ein Ekzem am Po, also ein Analekzem, ist eine Entzündung der Haut des Anus und/oder der umgebenden Haut (Perianalregion).
Der Krankheitsverlauf kann akut, subakut (etwas schleichender) oder chronisch sein. Das Analekzem tritt immer in der Folge anderer dermatologischer oder mikrobieller Erkrankungen auf oder im Rahmen von anderen Erkrankungen von Rektum oder Anus.
So tritt das kumulativ-toxische Exzem, das von einer nässenden, stark juckenden Analregion gekennzeichnet ist, vor allem bei Hämorrhoidalleiden oder Darmparasiten auf.

Der wichtigste Behandlungsschritt ist also das Erkennen und Therapieren der Grunderkrankung. Das kontaktallergische Ekzem hingegen wird durch Allergene ausgelöst, die sich beispielsweise in Toilettenpapier oder Hautpflegemitteln befinden. Auf die entsprechenden Produkte sollte zukünftig verzichtet werden, zur Pflege sollten am besten nur Wasser und reines Olivenöl oder Vaseline verwendet werden um eine weitere Reizung durch potentielle Allergene zu vermeiden.
Vorübergehend kann die Haut mit lokalen Glukokortikoiden behandelt werden.
Einen etwas geringeren Anteil der Analekzeme macht das atopische Ekzem aus, das besser unter dem Namen Neurodermitis bekannt ist.

Lesen Sie mehr zum Thema:

Das Ekzem beim Baby

Die häufigste Form des Ekzems bei Babys ist das atopische (griechisch für ortslos) Ekzem, besser bekannt unter der Bezeichnung Neurodermitis.
Dieser Begriff ist allerdings insofern irreführend, da er unterstellt, es liege eine Entzündung der Nerven vor. In Deutschland erkranken bis zur Einschulung bis zu 15% der Kinder an Neurodermitis, 60% davon im ersten Lebensalter.
Somit ist das atopische Ekzem die häufigste Hauterkrankung bei Kindern. Die Entstehung ist multifaktorieller Ursache, wobei genetische Prädisposition, immunologische Veränderungen und Umwelteinflüsse wie die Ernährung des Kindes (z.B. Kuhmilch steht als Auslöser im Verdacht) eine Rolle zu spielen scheinen.

Das atopische Ekzem äußert sich vor allem durch eine sehr trockene, empfindliche Haut, wobei vor allem Gesicht und Hals, sowie Arm- und Kniebeugen betroffen sind. Am quälendsten für die Babys ist jedoch ein oft sehr starker Juckreiz, der dazu führt, dass die Kinder sich die erkrankten Hautpartien permanent aufkratzen.
Bei Säuglingen kann der sogenannte Milchschorf auf der Kopfhaut eine frühe Form des atopischen Ekzems darstellen. Die Erkrankung verläuft meist in Schüben und kann von harmlos bis schwerwiegend ganz unterschiedliche Formen und Ausmaße annehmen. Dementsprechend muss die Behandlung angepasst werden.

Lesen Sie mehr zum Thema: Ekzem beim Baby

Ekzeme nach ihrer Ausprägungsform

Asteatotisches Ekzem

Das Astetatotische Ekzem wird auch als sogenanntes Exsikkationsekzem oder Austrocknungsekzem bezeichnet.
Es handelt sich um ein Ekzem, das aufgrund eines verminderten Fettgehaltes der Haut auftritt.

Sogenannte Lipide (Fette), schützen die Haut vor einer Austrocknung und sind daher sehr wichtig für eine gesunde Hautbarriere.
Das Fehlen von Lipiden zieht daher eine Entzündung der Haut nach sich.

Das asteatotische Ekzem ist ein chronisches Ekzem, das insbesondere bei älteren Menschen aufgrund

  • falscher oder übertriebener Körperpflege oder
  • als unerwünschte Nebenwirkung bei Medikamenteneinnahme auftritt.

Vor allem Medikamente, wie Isotrentinoin, Bevacizumab oder Indinavir, begünstigen die Austrocknung der Haut.
Das Ekzem tritt meist ab dem 60. Lebensjahr auf und verschlimmert sich oftmals im Winter.
Betroffen sind vor allem die Streckseiten der Arme, die Schienbeine und der Stamm.

Das asteatotische Ekzem ähnelt einem "ausgetrockneten Flussbett" mit

  • tiefen Einrissen in der Haut,
  • Schuppungen und
  • oberflächlichen Blutungen aufgrund des Aufkratzens durch den Betroffenen.

Die Therapie des astetatotischen Ekzems erfolgt über eine Fettung der Haut und den Einsatz von Kortisonsalben auf der betroffenen Stelle, um so die Entzündung zu beherrschen.

Dieses Thema könnte Sie außerdem interessieren: Hautausschlag durch trockene Haut

Atopisches Ekzem

Das Atopische Ekzem wird im Volksmund häufig auch als Neurodermitis bezeichnet.

Es handelt sich dabei um eine chronisch entzündliche Hautkrankheit, die meist bereits im Kindesalter auftritt und mit einer Störung der Hautbarriere einhergeht.

Man geht davon aus, dass über 13% der Kinder in Deutschland - zumindest zeitweilig - unter einem atopischen Ekzem leiden.
Bis zum frühen Erwachsenenalter sind circa zwei Drittel der ursprünglich betroffenen Kinder wieder symptomfrei.
Im Erwachsenenalter scheinen etwa 2 bis 3 % von einem atopischen Ekzem betroffen zu sein.

Typisch für das atopische Ekzem ist

  • eine sehr trockene Haut, die zu starkem Juckreiz und Ekzemen neigt.
    Die Ekzeme finden sich im Erwachsenen- und Jugendalter vor allem in den Beugeseiten, am Hals, den Handrücken und den Hautfalten.
    Im Säuglingsalter unterscheidet sich die Lokalisation hingegen etwas und das Ekzem findet sich vorwiegend als sogenannter Milchschorf an der Kopfhaut und weiterhin an den Streckseiten der Arme und Beine, sowie im Gesicht.
     
  • Kennzeichnend für die stark juckenden Ekzeme, ist die Neigung zur Rötung und Krustenbildung.
     
  • Durch das Aufkratzen der Haut entstehen Risse und bei einem langwierigen Verlauf auch Hyperpigmentierungen, sodass die Haut dunkler erscheint.

Mit dem atopischen Ekzem sind weitere typische Veränderungen verbunden, die man auch als Stigmata der Atopie bezeichnet. Zu diesen Veränderungen gehören unter anderem: 

  • ein tiefer Haaransatz,
  • eine doppelte Unterlidfalte -sogenanntes Dennie-Morgan-Zeichen-,
  • eine Ausdünnung der seitlichen Augenbraue (Hertoghe-Zeichen) und
  • ein Verblassen der Haut, wenn Druck auf diese ausgeübt wird (weißer Dermografismus).

Das atopische Ekzem tritt in den meisten Fällen in Kombination mit Allergien auf.
Dabei handelt es sich vor allem um Nahrungsmittelallergien.

Die Therapie des atopischen Ekzems umfasst eine Stufentherapie, die an die Schwere des Ekzems angepasst wird.

  • Jeder Betroffene erhält eine Basispflege mit rückfettenden und wasserbindenden Cremes, um die Hautbarriere zu stärken.
     
  • Weiterhin sollten Triggerfaktoren des Ekzems, wie beispielsweise spezielle Nahrungsmittel oder kratzende Kleidungsstücke, vermieden werden.
     
  • In der zweiten Stufe der Therapie werden topische Kortisoncremes, desinfizierende Lotionen und Tabletten, die den Juckreiz hemmen ( Antipruriginosa ) sowie topische Calcineurininhibitoren verwendet.
    Bei Letzteren handelt es sich um Medikamente, die das Immunsystem regulieren.
     
  • Auch eine Lichttherapie kommt in dieser Stufe der Therapie in Frage.
     
  • Als äußerste Maßnahme kann eine systemische immunregulierende Therapie mit Tabletten oder Injektionen durchgeführt werden.
    Zu den häufig verwendeten Medikamenten gehören Ciclosporin, Azathioprin, MMF und auch orale Kortisonpräparate.
     
  • Seit einiger Zeit existieren auch neuere Medikamente, die als sogenannte Biologika bezeichnet werden.
    Diese sind ausschließlich bei schweren Formen des atopischen Ekzems zugelassen.

Informieren Sie sich hierzu genauer: Behandlung der Neurodermitis

Dyshidrotisches Ekzem

Das dyshidrotische Ekzem ist ein Ekzem, das Handflächen und Fußsohlen betrifft und meist schubweise auftritt.

Kennzeichnend für das dishydrotische Ekzem ist das Auftreten von etwa 0,1 cm großen Bläschen mit einem klaren Inhalt.

Das dishydrotische Ekzem kann im Rahmen verschiedener Grunderkrankungen, wie beispielsweise

Weiterhin ist die Ursache oftmals ungeklärt, dann spricht man von einem idiopathischen dyshidrotischen Ekzem.

Das Ekzem tritt überwiegend in der warmen Jahreszeit auf.
Die kleinen, klaren Bläschen, die kennzeichnend für das Ekzem sind, treten meist plötzlich und gruppiert an den Seitenpartien der Finger und Handflächen auf - analog dazu auch an den Füßen.
Die Bläschen jucken sehr stark.

Bei einem Zusammenschluss der Bläschen zu größeren Blasen spricht man von einem Pompholyx.
In diesem Fall kann als Komplikation eine bakterielle oder mykotische (Pilz) Infektion des Ekzems entstehen.

Das dyshidrotische Ekzem wird mit

  • lokalen Kortisonpräparaten,
  • Lichttherapie und
  • Pflege der betroffenen Areale behandelt.

Bei einem schwereren Befall hingegen werden Kortisontabletten zur Therapie eingenommen.

Allergisches Kontaktekzem

Das allergische Kontaktekzem entsteht durch Kontakt der Haut mit einem auslösenden Allergen.

Ein typisches Allergen, auf das viele Menschen reagieren, ist beispielsweise Nickel.
Daher wird heutzutage Schmuck nahezu ausnahmslos nickelfrei hergestellt.

Weitere häufige Allergene sind Duftstoffe, Perubalm, Chrom und Kobalt.  

Das allergische Kontaktekzem gehört zu den häufigen Erkrankungen in Deutschland.

Typischerweise tritt nach etwa 24 bis 48 Stunden nach Kontakt mit dem Allergen ein

  • meist unscharf begrenztes, rotes Plaque auf,
  • das stark juckt und
  • sich über das Hautniveau erhebt.

Bei einer sehr schweren Reaktion entstehen

  • große Blasen, die
  • aufplatzen und Krusten sowie Erosionen hinterlassen.

Sollte das Allergen immer wieder in Kontakt mit der Haut treten, entstehen chronische Ekzeme, die durch eine schuppige Plaquebildung mit Krusten und Erosionen sowie einer Vergröberung des Hautbildes gekennzeichnet ist.

Die Therapie des allergischen Kontaktekzems umfasst vor allem das Vermeiden des Allergens, sowie lokale Kortisonpräparate.

Lesen Sie ebenfalls unser Thema: Hautausschlag durch eine Allergie

Irritatives Kontaktekzem

Das irritative Kontaktekzem wird häufig auch als toxisches Kontaktekzem bezeichnet.

Es handelt sich dabei um eine direkte Schädigung der Haut durch eine äußere Ursache, wie beispielsweise dem Kontakt mit einer Säure.
In über 90% der Fälle sind die Hände, seltener die Füße betroffen.

Man unterscheidet dabei das

  • akute vom
  • chronisch irritativen Kontaktekzem.

Das akute Ekzem entsteht durch einen direkten Kontakt mit einer ausreichenden Dosis des auslösenden Stoffes.

Das chronisch irritative Kontaktekzem entsteht als schleichende Folge eines ständigen Kontaktes mit einem Stoff, der nur eine geringe Toxizität aufweist.
Das können beispielsweise Haushaltsreinigungsmittel sein.

Über einen längeren Zeitraum hinweg wird so die Hautbarriere geschädigt.
Typischerweise handelt es sich um ein scharf begrenztes Ekzem, das nur an der Stelle auftritt, an welcher die Haut Kontakt zu dem toxischen Stoff hatte.
Das Erscheinungsbild des Ekzems umfasst

  • Schuppungen,
  • Rötungen,
  • Krusten,
  • Einrisse und
  • eine Blasenbildung.

Die Therapie besteht in einem strengen Vermeiden der auslösenden Ursache, sowie einer lokalen Behandlung mit kortisonhaltigen Salben.
Bei Verdacht auf eine Berufskrankheit müssen ein Berufsarztverfahren eingeleitet und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen am Arbeitsplatz getroffen werden.

Zusätzliche Informationen finden Sie ebenfalls bei unserem Thema: Ursachen eines Hautausschlags

Nummuläres Ekzem

Das nummuläre Ekzem zeigt charakteristischerweise therapieresistente, münzförmige, schuppige Plaques, die mitunter stark jucken.

Die Plaques finden sich am ganzen Körper und können als Begleiterscheinung einer Stauungsdermatitis auftreten.
Die genaue Ursache für das nummuläre Ekzem ist insgesamt unklar.

Diskutiert wird eine Verbindung zu Krankheistbildern, wie dem atopischen Ekzem, der Psoriasis oder einer chronisch mikrobiellen Besiedlung der Haut.

Männer sind häufiger betroffen als Frauen und zeigen vor allem Ekzeme an den Unterschenkeln und seltener an den Oberschenkeln, dem Rücken und den Handflächen.

Es existiert keine einheitlich wirksame Therapie für das nummuläre Kontaktekzem.
Es kann eine Therapie mit oralen Antibiotika und lokalen Kortisonpräparaten erfolgen.
Bei schweren Formen des Ekzems kommen zusätzliche Lichttherapien und eine innerliche Kortisontherapie in Frage.

Seborrhoisches Ekzem

Das seborrhoische Ekzem betrifft vor allem Männer im Alter von 40 bis 60 und tritt gehäuft bei HIV- und Parkinson-Patienten auf.

Ursächlich ist ein Zusammenspiel aus übermäßiger Talgproduktion der Haut und einer Überbesiedlung mit dem Hefepilz Malassezia furfur.

Das Ekzem bessert sich durch Sonnenlicht und verschlechtert sich durch Stress.
Typischerweise tritt es an Stellen mit erhöhter Talgproduktion, wie:

  • der behaarten Kopfhaut,
  • der vorderen und hinteren Schweißrinne,
  • den Wangen,
  • hinter den Ohren und
  • der Nasen- und Mundregion auf.

Das Ekzem zeigt münzförmige, gerötete Herde mit einer gelb-fettigen Schuppung.
Teilweise tritt ein starker Juckreiz auf – vor allem bei einem Befall der Kopfhaut.

Häufig handelt es sich beim seborrhoischen Ekzem um eine Blickdiagnose.
Bei sehr jungen Patienten mit einem ausgeprägten seborrhoischen Ekzem sollte eine HIV-Diagnostik durchgeführt werden, da das seborrhoische Ekzem gehäuft bei HIV auftritt.

Die Therapie umfasst das Benutzen von Cremes oder Shampoos mit dem pilzabtötenden Wirkstoff Ketoconazol, sowie Aufenthalte an der frischen Luft und Sonne.
Bei einer sehr starken Ausbreitung können lokale Kortisonpräparate verwendet werden.

Meist können so lange symptomfreie Intervalle erreicht werden.
Eine Heilung des Ekzems ist jedoch nicht möglich, sodass es immer wieder zu einer Ausbreitung der Hautveränderungen kommt.

Als Sonderform existiert das seborrhoische Säuglingsekzem, das auch als Kopfgneis bekannt ist.
Das Ekzem betrifft vor allem die Kopfhaut und tritt unmittelbar nach der Geburt auf.
Es verschwindet nach einigen Monaten von selbst wieder.
Das seborrhoische Säuglingsekzem darf nicht mit dem Milchschorf verwechselt werden, der meist erst nach dem dritten Lebensmonat auftritt und mit Juckreiz einhergeht.

Mehr hierzu: Seborrhoisches Ekzem

Disseminiertes Ekzem

Das disseminierte Ekzem gehört zu den äußerst seltenen Ausprägungsformen des Ekzems. Dabei sind Frauen von dieser Form noch seltener betoffen als Männer.
Beim disseminierten Ekzem treten vielfältige betroffene Hautstellen vor allem an Armen und Beinen auf. In den meisten Fällen treten die Symptome auch nach Behandlung immer wieder auf.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 06.06.2013 - Letzte Änderung: 05.05.2023