Hautcremes

Cremes bestehen aus unterschiedlichen Komponenten. So sind in allen Cremes ölige und wässrige Anteile in bestimmter Anordnung zu finden. Je nachdem, in welchem Verhältnis die beiden Substanzen vorliegen, unterscheidet man abwaschbare (hydrophil) von nichtabwaschbaren (lipophil) Cremes. Bei ersteren liegen ölige und wässrige Anteile getrennt voneinander in etwa gleichem Verhältnis zueinander vor. Die nichtabwaschbaren Cremes beinhalten ölige und wässrige Kompenenten, die ineinander gelöst sind.

Bei krankhafter Bildung von Hautschuppen verändert sich die umgebende Haut. Während bei Neurodermitis und Schuppenflechte eine eher trockene Haut die Schuppung umgibt, ist die Haut bei einem seborrhoischen Ekzem eher fettig.

Verwendung von Hautcremes

Das Einsatzgebiet der Hautcreme umfasst drei große Bereiche:

  1. die Pflege
  2. die Therapie und
  3. der Schutz.

Cremes zur Pflege der Haut

Es gibt eine fasst unerschöpfliche Fülle von Cremes, die für die Hautpflege bestimmt sind und in den Drogerie- und Supermarktketten gehandelt weden. Alle Hautcremes bestehen aus einer Grundsubstanz und Zusatzstoffen. Die Grundsubstanz besteht meistens aus Fett und dient als Trägerstoff, in den verschiedene pflegende, heilende oder schützende Substanzen beigemischt werden können. Pflegende Cremes sollen der Haut, die am Tag verlorene Feuchtigkeit zurückgeben.

Besonders im Winter, wenn trockene Raumtemperaturen durch Heizung und ständige Temperaturwechsel zwischen warmer Innenluft und kalter Aussenluft vorhanden sind, kommen pflegende Hautcremes zum Einsatz. Hautcremes, die für die Hautpflege eingesetzt werden, sind meistens lipophil. Sie dringen nach dem Auftragen schnell in die obersten Schichten der Haut ein und vermindern die Hautverdunstung. Dadurch wird die Menge an verdunsteter Flüssigkeit minimiert und mehr Flüssigkeit verbleibt in der Haut. Infolgedessen trocknet die Haut auch nicht so schnell aus. (Lesen Sie auch trockene Haut) Zur Behandlung von stark fettender Haut wird meistens hydrophile Creme eingesetzt, die das Wasserbindungsvermögen der Haut erhöht.

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Cremes zur Therapie bei Hauterkrankungen

Das zweite große Anwendungsgebiet von Hautcremes ist die Therapie von Hauterkrankungen. Teilweise sind die Hautcremes frei verkäuflich und in Apotheken zu erstehen, teilweise müssen die Hautcremes vom Dermatologen verschrieben werden. Therapeutische Hautcremes haben als Zusatz meistens Antibiotika, die zur Behandlung von oberflächlichen Hauterkrankungen aufgetragen werden und regelmäßig angewendet werden müssen. Des Weiteren gibt es eine Vielzahl von Hautcremes, die mit Kortison versetzt sind. Hauptanwendungsgebiet hierbei sind vor allem entzündliche Hauterkrankungen oder Allergien. Zur Behandlung der Neurodermitis werden ebenfalls hochdosierte Kortisoncremes verschrieben.
Zur Behandlung von stark trockener Haut werden des Weiteren auch harnstoffhaltige Hautcremes verabreicht. Ebenfalls gegen Entzündungen kommen manchmal zinkhaltige Hautcremes zum Einsatz. Es gibt noch eine Vielzahl von Zusatzstoffen, die in der Dermatologie in Hautcremes beigemischt werden, um entsprechende Hauterkrankungen zu behandeln.

Cremes als Schutzfaktor

Die dritte Säule des Hautcremeeinsatz ist der Schutz. So kommen Hautcremes oder Lotionen im schützenden Bereich vor allem im Sonnen- oder Lichtschutz (siehe Sonnenbrand) zum Einsatz. Durch spezielle chemische Verbindungen kann nach Auftragen der Sonnencreme ein entsprechender Hautschutz erreicht werden. Angegeben wird die Wirksamkeit der Hautcreme durch einen Lichtschutzfaktor. Je nach Zusammensetzung können sehr hohe Lichtschutzfaktoren erreicht werden (50) oder weniger hohe Faktoren. Je stärker die Sonneneinstrahlung ist der man sich aussetzt, desto höher sollte auch der Lichtschutzfaktor sein. Mit besonders fetthaltigen Cremes kann des Weiteren auch ein Lichtschutz erreicht werden. Die sogenannten Höhencremes sorgen durch ihre spezielle Zusammensetzung dafür, dass sie vor übermäßiger Lichteinstrahlung als auch Wärmeeinstrahlung schützen. Zusätzlich schützen sie vor besonders starken Temperaturschwankungen und werden deshalb oft im Hochgebirge eingesetzt.

Inhaltsstoffe von Hautcremes

Hautcremes beinhalten eine große Anzahl von Inhaltsstoffen. Lipophile Cremes haben als Inhaltsstoff meistens Glycerin, außerdem verschiedene Öle (Mandel, Nussöl) sowie verschiedene Butterarten, wie Kakaobutter (vor allem bei pflegenden Cremes) und Wachse (Bienenwachs etc). Cremes mit hohem Wassergehalt haben die Gefahr der Verderblichkeit und müssen konserviert werden. Zum Haltbarmachen werden vor allem Sorbine, Paraben verwandt.

Anwendungszeiten

Je nach Grundkrankheit oder Problem und entsprechendem Präparat variieren auch die Zeiten und Dauer der Anwendung. Kortisonhaltige Präparate sollen in aller Regel nicht über zu lange Zeiträume angewandt werden um entsprechende Nebenwirkungen zu vermeiden.
Antibiotikahaltige Hautcremes sollten über einen Zeitraum von ca. 3-7 Tagen auf die entsprechenden Hautstellen aufgetragen werden. Schützende Cremes sollten nur so lange benutzt werden, so lange sie auch benötigt werden (z.B. nur die Dauer des Sonnenbades oder die Länge des Höhenaufenthaltes). Kosmetische und pflegende Cremes werden in aller Regel über längere Zeiträume aufgetragen. So gibt es spezielle Nachtcremes, die regelmäßig in der Nacht aufgetragen werden sollten. Bei allen Daueranwendungen sollte aber beachtet werden, dass die Haut, auch nach langer Anwendung, noch allergisch reagieren kann. Des weiteren kann es vorkommen, dass die Haut mit übermäßiger Fett- und Talgproduktion (bei Akne) auf eine übermäßige Cremeanwendung reagieren kann.

Nebenwirkungen von Hautcremes

Abgesehen von medizinisch therapeutischen Hautcremes, die bestimmte Arzneistoffe enthalten und entsprechende Nebenwirkungen auslösen können, sind pflegende oder schützende Hautcremes verhältnismäßig risikoarm. Trotzdem kann es zu einigen Nebenwirkungen kommen, die vor allem beim chronischen und ständig wiederholten Einsatz zu Tage treten. Rötliche, juckende und brennende Hautveränderungen nach dem direkten Auftragen auf die Haut sprechen am ehesten für eine akute allergische Reaktion.
In diesem Fall sollte die Hautcreme sofort abgewaschen werden. Danach sollte die Hautcreme vermieden werden. Beim chronischen Gebrauch von Hautcremes kann die sogenannte Stewardessenkrankheit auftreten, eine Hauterkrankung, die als Art Überreaktion der Haut auf den chronischen Cremegebrauch gewertet werden muss. Die Stewardessenkrankheit macht sich vor allem durch schuppige neurodermitis-ähnliche Hautveränderungen im Gesicht bemerkbar. In diesem Fall sollte die Creme auf jeden Fall sofort abgesetzt und gemiedem werden. Auch kann es vorkommen, dass nach dem Vorkommen einer Hautreaktion auf eine Hautcreme die Haut so sensibilisiert wurde, dass jegliche Hautprodukte nicht mehr aufgetragen werden können.

Kosten für eine Hautcreme

Die Kosten für Hautcremes variieren sehr stark und hängen u.a. davon ab, welche Zusatzstoffe in der Hautcreme involviert sind und wo die Creme gekauft wird. So sind arzneimittelhaltige Hautcremes in aller Regel teurer als pflegende Cremes. Kosmetische Cremes hingegen sind in der Regel wieder teurer als pflegenden. Cremes, die in der Apotheke oder in einer Parfumerie gekauft werden sind in der Regel teurer, als wenn Cremes im Supermarkt gekauft werden.

In Deutschland dürfen Arzneimittel nicht über Supermärkte gehandelt werden (im Gegensatz zu den USA), und so wird man kortisonhaltige Cremes etc. nur über Apotheken beziehen können. Pflegende Cremes oder schützende Präparate sowie Hautcremes aus der Produktpallette der Kosmetika sind in aller Regel über Supermärkte zu beziegen. Die Preise im Allgemeinen variieren zwischen 90 Cent und weit über 100 EUR. Die Preise, besonders im pflegenden und Kosmetikbereich sind aber auf keinen Fall mit der Wirksamkeit kopatibel, d.h. auch günstige Produkte können wirksamer sein als teure.

Zusammenfassung

Hautcremes werden in schützende, pflegende, und therapeutische Cremes eingeteilt. Die therapeutischen Cremes gehören zu den medizinischen Produkten und werden in aller Regel vom Dermatologen verschrieben. Pflegende und schützende Cremes werden von der Kosmetikindustrie vertrieben und haben ihr Anwendungsgebiet in der Pflege und im Schutz (Sonnenschutz, Lippenschutz in großen Höhen).
Beim chemischen Aufbau der Cremes unterscheidet man hydrophile von lipohilen Substanzen, die entweder in die Haut eindringen können oder eine Art Film zum Schutz auf der Haut bilden. Des Weiteren beinhalten Hautcremes eine Vielzahl von Zusatzstoffen, die pflegend wirken (Aloe vera, Kakaobutter etc). Die häufigsten medizinischen Zusatzstoffe in Hautcremes sind Kortison zur Behandlung allergischer Reaktionen und der Neurodermitis sowie Antibiotika zur Behandlung von Infektionen. Hautcremes variieren stark in ihrem Preis und Anwendungsdauer. In aller Regel werden pflegende Cremes länger angewandt, schützende Cremes nur so lange sie in der entsprechenden Situation benötigt werden (z.B. Sonnenbad etc) oder so lange eine Infektion oder ein Neurodermitis Schub vorhanden ist (Kortison, Antibiotika).
In einigen Fällen kann es bei der Anwendung von Hautcremes zu Unverträglichkeitsreaktionen kommen. In diesem Fall sollte das Präparat sofort abgesetzt und gegen ein anderes ausgetauscht werden. Aber auch nach längerer Anwendung kann es noch vorkommen, dass Hautreaktionen der Haut zu Tage treten. Bei kosmetischen Cremes wäre hier die sogenannte Stewardessenkrankheit zu nennen, bei der es zu trockenen Pusteln auf der Haut als Reaktion auf eine chronischen Kosmetikaanwendung kommt. Auch kann es bei dauerhafter Anwendung von pflegenden Hautcremes zu schnell fettender Haut kommen, die es notwendig macht die Hautcreme abzusetzen oder gegen ein anderes Präparate auszutauschen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 11.09.2011 - Letzte Änderung: 29.06.2022