Ursachen

Bei 30-40% der Betroffenen ist eine genetische Veranlagung Grund der Entstehung der Erkrankung. In aller Regel sind es direkte Familienangehörige, die ebenfalls unter einer mehr oder weniger ausgeprägten Schuppenflechte zu leiden haben. Ist nur ein Elternteil von einer Schuppenflechte betroffen, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind ebenfalls an dieser Hauterkrankung leidet, bei ca 10%. Leiden beide Elternteile an der Erkrankung, steigt das Risiko auf 30%.

Neben der erblichen Komponente ist auch der Hauttyp mit dafür verantwortlich, ob bei dem Einen die Erkrankung ausbricht und bei dem Anderen nicht. So sind hellere Hauttypen wesentlich häufiger betroffen als dunkle. All dies sind begünstigende Faktoren für das Auftreten einer Schuppenflechte.

Neben diesen Faktoren gibt es dann noch direkt auslösende Faktoren, die zu einem Ausbruch der Erkrankung führen. Diese können sein: Infektionen, vor allem Streptokokkeninfektionen der Mandeln oder der Ohren im Kindes- und Erwachsenenalter, Darmerkrankungen, HIV Infektionen und Befall der Kopfhaut mit Erregern. Bei diesen Erregern sind vor allem die Hefepilze zu nennen, die zu einem Ausbruch einer Schuppenflechte führen können.

Neben den Infektionen können auch mechanische Reizungen dazu beitragen, dass es zum Ausbruch einer Schuppenflechte kommt. Tätowierungen, starker und immer wieder provozierter Sonnenbrand, starkes Jucken, Kratzen und Manipulation von gerade abgeheilten Hautstellen stellen ein wesentliches Risiko für den Ausbruch einer Psoriasiserkrankung dar. Neben bestimmten Medikamenten und Stress können auch Rauchen und Übergewicht zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit beitragen, dass eine Schuppenflechtenerkrankung ausgelöst wird.

Auch bestimmte hormonelle Umstellungen des Körpers können zum Ausbruch einer Schuppenflechte beitragen. Zu nennen wären in diesem Zusammenhang vor allem die Menopause, aber auch eine Schwangerschaft. Psychischen Faktoren wird ebenfalls eine starke auslösende Wirkung einer Schuppenflechte zugeschrieben. So sind stark gestresste und psychisch angeschlagene Personen wesentlich häufiger von Schuppenflechten betroffen, als seelisch ausgeglichene Personen.

Auch klimatischen Einflüssen wird Schuld am Ausbruch einer Psoriasis gegeben. Sehr trockene Klimata wirken im Wesentlichen eher beruhigend auf die Haut, während feucht-warmes Wetter eine Schuppenflechte begünstigen kann. Auch Reaktionen auf chemische Stoffe können zur Ausbildung einer Schuppenflechte führen. Zu nennen wären hier vor allem chemische Stoffe, die in Form von Duschgelen oder Waschmitteln auf die Haut gelangen und so zu einer allergischen Irritation der Haut führen können.

Medikamente, die zum Ausbruch einer Schuppenflechte führen können, sind vor allem sogenannte ACE-Hemmer, die bei einem Bluthochdruck zum Einsatz kommen aber auch Beta Blocker oder bestimmte spezielle entzündungshemmende Medikamente, wie Indometacin können zu einem Ausbruch der lästigen schuppenden Hauterkrankung führen.

Symptome

Die Symptome einer Schuppenflechte werden meistens durch ein sehr schnelles und unkontrolliertes Wachstum der Oberhaut ausgelöst, was zu der klassischen verhornenden Struktur der Haut führt. Fast 7-8 mal so schnell, wie bei einem Menschen mit gesunder Haut, beginnen sich die Hautzellen an die Oberfläche zu setzen. Aus diesem Grund macht sich eine Psoriasis als erstes durch weißlich glänzende Hautschuppen an bestimmten Stellen des Körpers bemerkbar. In erster Linie sind meistens die Streckerseiten der Unterarme betroffen.

Auch die Beine (hier vor allem das Schienbein), Kopfhaut oder der Rücken können häufig von einer Schuppenflechte betroffen sein. Auch im Gesicht, an Stirn und Augenbrauen, im Bereich des Bauches um den Bauchnabel herum, am Haaransatz und an den Händen kann es zu der klassischen Ausprägung kommen. Die betroffenen Hautstellen können sehr häufig leicht bis mäßig jucken, die Hautschuppen können mit den Fingernägel leicht angehoben werden. Die klassische Form und Verteilung von betroffenen Hautbereichen können einer Landkarte ähneln. Da die einfache Schuppenflechte ausschließlich die Haut betrifft, sind andere Organe und Körperteile nicht betroffen - mit Ausnahme der Gelenke.

Diese können relativ häufig (bei ca. 10-20% der Schuppenflechte-Patienten) auch betroffen sein, was dann zu bewegungsabhängigen Schmerzen, Schwellungen und Rötungen in den betroffenen Gelenken führt.

Diagnose

In aller Regel wird die Diagnose einer Schuppenflechte anhand der Untersuchung und der Inspektion durch den Arzt gestellt. Die typisch rötlichen und verdickten Hautbereiche an bestimmten Körperstellen deuten sehr stark auf das Vorhandensein einer Schuppenflechte hin. Der Patient gibt zudem das lästige Jucken, gegebenenfalls auch das familiäre Auftreten und eventuell weitere Risikofaktoren an.
All diese Komponenten erhärten die Diagnose einer Schuppenflechte. Kratzspuren und blutig getrocknete Hautabschürfungen deuten ebenfalls auf das Krankheitsbild Schuppenflechte hin.

Neben der Inspektion wird der Arzt auch eine Hautschuppe vorsichtig ablösen. Handelt es sich tatsächlich um eine Psoriasis, tritt unter der abgelösten Hautschuppe ein dünnes Häutchen hervor, das typisch für diese Erkrankung ist. Das auch als „letztes Häutchen“ bezeichnete Gebilde kann vom Arzt ebenfalls abgelöst werden. Eine dadurch ausgelöste kleine Blutung wäre ebenfalls charakteristisch für eine Schuppenflechte. Die kleine Einblutung wird auch als „blutiger Tau“ oder „Auspitz Phänomen“ bezeichnet.

Ebenfalls typisch für die Schuppenflechte ist das sogenannte "Koebner-Phänomen": Hierbei kommt es bei experimenteller Reizung der Haut zu Schuppenflechte-typischen Veränderungen. Als Reize können beispielsweise Tesafilm-Streifen dienen, die auf unbefallene Haut geklebt und schnell wieder abgelöst werden. Bei der Diagnosestellung einer Schuppenflechte ist ebenfalls wichtig andere ähnlich wirkende Erkrankungen auszuschließen. Um dies erfolgreich durchzuführen kommen diagnostische Verfahren wie Hautabstriche und Blutabnahmen in Frage.

Schuppenflechte mit Gelenkbeteiligung

In einigen Fällen sind neben der Haut auch bestimmte Gelenke von einer Schuppenflechte betroffen. Die Erkrankung wird dann als Psoriasisarthritis bezeichnet und wird zum rheumatologischen Formenkreis dazugezählt. Bei der Psoriasisarthritis kommt es durch eine überschießenden Reaktion des Immunsystems zu einer entzündlichen Veränderungen sowohl bestimmter Gelenke, als auch zu der für die Schuppenflechte typischen Veränderungen der Haut.

Manchmal kann es auch vorkommen, dass zwar die Gelenke von einer Psoriasis-Arthritis betroffen sind, aber nicht die Haut. Auch kann es vorkommen, dass es nicht zu einem gleichzeitigen Auftreten von Gelenkschmerzen und Hautveränderungen kommt, sondern erst zu einem zeitlich versetzten Auftreten.

Die Gelenke stellen sich bei der Psoriasis Arthritis manchmal auch gerötet und geschwollen dar. Druckschmerzhaftigkeit wird von den Patienten ebenfalls angegeben. Auch können gewohnte Bewegungen in den betroffenen Gelenken oftmals nicht schmerzfrei durchgeführt werden.

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Lokalisierung der Schuppenflechte

Schuppenflechte auf der Kopfhaut

In einigen Fällen ist von der Schuppenflechte ausschließlich die Kopfhaut betroffen. Meistens ist die Kopfhaut aber auch in Verbindung mit anderen Hautarealen von der Schuppenflechte befallen. Deutlich wird ein Befall der Schuppenflechte auf der Kopfhaut durch rötliche und juckende kleinere Hautveränderungen zwischen den Haarwurzeln. Die Haut ist stark schuppend und Schuppen sind auch im Bereich der Haare sichtbar. Es kann zu einzelnen Schüben von Schuppenflechte auf der Kopfhaut kommen, bei denen die entzündlichen Hautveränderungen stärker in Erscheinung treten.

Oftmals ist eine latente Rötung und Schuppung der Haut aber permanent vorhanden. Eine spontane Heilung kommt praktisch nicht vor. Wichtig ist im Falle einer Schuppenflechtenerkrankung die Kopfhaut so wenig wie möglich zu reizen. So sollte ein Kratzen und Lösen der schuppenden Hautanteile nicht erfolgen. Weiterhin sollten schonende Shampoos und Waschlotionen für die Haut verwendet werden. Weiterhin sollten keine Dauerwellen in das Haar eingedreht und nicht heiß geföhnt werden.

Das würde die Haaransatzstellen stärker belasten und so zu einer verminderten Abheilung der entzündlichen Hautareale führen. Die Behandlung der Schuppenflechte erfolgt durch das Auftragen spezieller Lotionen auf die Kopfhaut.

Lesen Sie mehr zum Thema: Schuppenflechte der Kopfhaut, Schuppenflechte im Gesicht

Schuppenflechte an den Nägeln

Die Nagelpsoriasis kommt verhältnismäßig häufig vor. Sie tritt bei vielen Patienten parallel zu den typischen Hautveränderungen am Körper auf. Oftmals sind die Fußnägel betroffen, die dann von ihrem Aussehen und der Form verändert sind. Die Kombination aus der Psoriasis-Arthritis und der Nagelpsoriasis ist besonders häufig.

Fast 2/3 aller Patienten, die eine Psoriasis Arthritis haben, leiden auch unter einem Nagelbefall der Hände oder Füße. Bei Psoriasis Patienten, bei denen ausschließlich die Haut betroffen ist, leiden etwa nur 5% unter einem Nagelbefall. Der Nagel, der von einer Psoriasis betroffen ist, ist in typischer Weise verändert und zeigt einige kleine Einbuchtungen auf der Nageloberfläche.

Deshalb wird dieser veränderte Nagel auch als Tüpfnagel bezeichnet. Manchmal führt ein Psoriasisbefall der Nägel auch zu einer Entzündung des Nagelbettes, was dazu führen kann, dass sich Teile des Nagels an manchen Teilen gelblich verfärben. Man bezeichnet diese Art von Veränderungen auch als Ölflecknägel.

Bei den sogenannten Krümelnägeln ist die Oberfläche des Nagels so geschädigt, dass sich die Nageloberfläche nicht mehr glatt, sondern rau und krümelig darstellt. Auch gibt es Nägel unter deren Oberfläche sich eine Schuppenbildung abzeichnet. Dies führt dazu, dass sich der Nagel dann früher oder später lockert und abhebt. In vielen Fällen fällt er dann auch ab. Oftmals sind nicht nur einzelne, sondern mehrere Nägel der Hand oder der Füße betroffen. Die Diagnose wird meistens als Blickdiagnose durch den Arzt gestellt.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Rissige Nagelhaut

Schuppenflechte im Gesicht

Im Gesicht kann es ebenfalls zu einer Ausprägung von Schuppenflechte kommen.
Das Aussehen entspricht der Psoriasis an anderen Hautstellen des Körpers.

Da das Gesicht aber nicht durch Kleidung verdeckt ist, ist es auch stärker Wind, Wasser und anderen äußeren Einflüssen ausgesetzt.
Durch die ständige Reizung kann es auch zu einer stärkeren Ausprägung der Hautveränderung kommen. Außerdem können behandelnde Massnahmen nicht so schnell wirken, wie an geschützten Hautstellen.

Wenn das Gesicht von einer Schuppenflechte betroffen ist, sind meistens die Partien um die Augenbrauen oder im Bereich des Mundes sowie im Bereich der Nasenfalte betroffen.
Da die Haut im Gesicht wesentlich dünner ist als an anderen Körperstellen, werden Medikamente in Form von Lotionen oder Gelen schneller aufgenommen und wirken intensiver.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema auf unserer Seite: Schuppenflechte im Gesicht

Schuppenflechte am Ohr

Auch kann es zu einem Befall der Haut im oder am Ohr kommen.
Hier stellen sich ebenfalls betroffene Hautpartien rötlich und entzündlich verändert dar und weisen eine deutliche Schuppung auf.
Das Ohr kann empfindlich jucken oder auch schmerzen.

Die Behandlung einer Schuppenflechte des Ohres entspricht der der anderen Haut am Körper.
Die Hautreizung kann am Ohr aber stärker sein als an anderen Stellen des Körpers, da das Ohr Wind und Sonne und anderen Einflüssen meistens ungeschützt ausgesetzt ist.

Behandlung

Eine Heilung und eine Behandlung der Ursache, die zu einer Schuppenflechte führt, ist nicht möglich. Aus diesem Grund wurden Behandlungsstrategien entwickelt, mit denen die Schubhäufigkeit minimiert und die Stärke eines Schubs an Dauer und Intensität eingeschränkt werden kann. Die Behandlung besteht aus einer Salben- oder Lotionsbehandlung sowie auch einer Lichtbestrahlungsbehandlung. Lotionen, wie Dithranol, die auf die betroffene Haustelle aufgetragen und dann wieder abgewaschen wird, sorgen dafür, dass die starke Zellvermehrung reduziert wird. Außerdem hat es einen entzündungshemmenden Effekt.

Stärkere Schübe der Schuppenflechte können durch Kortisonpräparate behandelt werden. Auch hier kommen Cremes zum Einsatz, die auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Kortison wirkt entzündungshemmend und drosselt das Immunsystem. Bei schweren Psoriasisverläufen kann es auch notwendig werden, dass Kortison in Form einer Tablette eingenommen wird.

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Vitamin D 3 Präparate werden auch oft in der Behandlung einer Schuppenflechte eingesetzt. Sie sorgen ebenfalls dafür, dass die Zellvermehrung der Hautzellen reduziert wird. Auch Tazaron, ein Vitamin A Präparat wirkt in ähnlicher Weise. Neben der lokalen Behandlung der Haut durch Lotionen kann auch ein Behandlungsversuch mit einer Bestrahlungsbehandlung durchgeführt werden. Hierfür steht die UV Bestrahlung zur Verfügung, durch die die Entzündungsreaktionen der Haut reduziert werden.

Unter dem Begriff PUVA versteht man eine Kombinationsbehandlung aus Bestrahlungstherapie und einer medikamentösen Behandlung mit dem Medikament Psoralen. Diese Substanz sorgt dafür, dass die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht und so die Wirkung der Bestrahlung erfolgreicher wird. Die PUVA Behandlung kommt meistens beim Befall größerer Hautareale zum Einsatz.

Neben der äußerlichen Behandlung einer Schuppenflechte können auch systemische Behandlungen durchgeführt werden. Diese kommen meistens dann zum Einsatz, wenn es sich entweder um sehr stark ausgeprägte Befälle handelt oder eine lokale Behandlung keinen Erfolg gebracht hat. Zur systemischen Behandlung kommen immunsystemdrosselnde Medikamente wie Kortison zum Einsatz. Weiterhin werden Fumarsäure-Präparate eingesetzt.

Diese Hautveränderung stellt eine Indikation für eine Hautbiopsie. Erfahren Sie mehr zu diesem Thema unter: Hautbiopsie

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Behandlung durch Cremes

Einer der Behandlungssäulen einer Psoriasis ist der Einsatz von Cremes. Hier werden vor allem Kortison-haltige Cremes auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Diese sorgen dann für eine schnelle Entzündungshemmung der Areale. Weiterhin gibt es Cremes, die Teer beinhalten. Wurde früher reine Teercreme auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen, gibt es heute vielmehr künstlich hergestellte teerähnliche Präparate, die sehr erfolgreich von außen eine Schuppenflechte behandeln können.

Das heute eingesetzte Medikament in Form einer Creme heißt Dithranol. Es reduziert nicht nur die Entzündungsreaktion der Haut an betroffener Stelle, sondern reduziert auch die schnelle und überschießende Zellteilung der Oberhaut. Cremes, die Vitamin A und D beinhalten werden ebenfalls sehr häufig bei der Behandlung einer Schuppenflechte eingesetzt. Neben einer entzündungshemmenden Wirkung reduzieren sie ebenfalls die sehr schnelle Zellteilung und wirken beruhigend auf die stark gereizte Haut.

Hausmittel bei Schuppenflechte

Neben den schulmedizinischen Maßnahmen haben sich seit vielen Jahren auch zahlreiche Hausmittel behauptet, deren Einsatz immer einen Versuch wert ist. Ein alt bewährtes Hausmittel ist das Waschen der Haut mit Kamillenwasser. Hierzu sollte man Kamillenextrakt in eine Schale mit lauwarmem Wasser geben und ziehen lassen. Die hoch konzentrierte Flüssigkeit sollte dann auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden oder die gesamte Körperhaut damit gewaschen werden.Nach dem Auftragen kann auch ein Aloevera Gel auf die Haut als Tagesschutz aufgetragen werden.

Auf die Verwendung von anderen Waschlotionen und Duschgelen, vor allem, wenn sie chemischer Natur sind, sollte zunächst verzichtet werden. Ebenfalls sollte der Verzehr von scharfen Speisen und Gewürzen reduziert werden.Manche Alternativmediziner empfehlen weiterhin den Verzicht auf tierische Eiweise. Ein wissenschaftlicher Beleg für einen Zusammenhang zwischen der Schuppenflechte und dem Verzehr von Eiweisen besteht aktuell nicht. Stress sollte, so weit möglich, ebenfalls reduziert werden.

Teebaumöl-Behandlung

Ebenfalls als Hausmittel über viele Jahre weitergetragen ist die Behandlung einer Schuppenflechte mit Teebaumöl. Das Teebaumöl hat eine entzündungshemmende und kühlende Wirkung und sorgt für einen verminderten Juckreiz. Zunächst sollte geschaut werden, ob das Teebaumöl gut von der Haut vetragen wird und diese nicht zu sehr reizt. Hierzu sollte eine kleine Menge an Teebaumöl auf eine von der Schuppenflechte unbefallene Stelle der Haut aufgetragen werden.

Treten die normalen, kühlenden Effekte auf aber kein Brennen und keine rötlichen Hautveränderungen, kann das Teebaumöl dann auch auf eine mit Schuppenflechte befallene Stelle aufgetragen werden.
Hierzu wird ein Tropfen unverdünntes Teebaumöl auf eine schuppige Hautstelle aufgegeben und anschließend mit einem Wattestäbchen auf der gesamten Fläche verteilt. Auch kann ein Tuch mit Teebaumöl getränkt und anschließend für eine bestimmte Zeit auf der betroffenen Hautstelle aufgebracht werden.

Behandlung nach Maria Treben

Behandlungen nach Maria Treben bestehen aus verschiedenen Kräutermischungen, die auch für die Behandlung von Schuppenflechte vorhanden sind. Die Kräuter sollten in Form eines Tees zubereitet und täglich 1,5-2 Liter davon getrunken werden. Der Tee besteht aus Eichenrinde, Weidenrinde, Wiesengeißbart, Erdrauch, Walnußschale, Schöllkraut, Brennessel, Scharfgabe, Ehrenpreis und Ringelblume. Der Tee sollte ca. 3 Minuten ziehen, bevor er getrunken werden kann. Man sollte den Tee mehrere Tage hintereinander trinken, um eine entsprechende Wirkung zu sehen.

Schuppenflechte-Behandlung mit Fischen

Seit einiger Zeit ist auch eine mechanische Behandlung der Schuppenflechte durch Fische bekannt und als sehr erfolgreich beschrieben worden. Hierbei kommen Fische aus der Region Kangal zum Einsatz (Kangalfische). Sie benötigen die eiweißreiche Substanz der Oberfläche der menschlichen Hautschuppen und beginnen die überschüssige Haut an der Oberfläche abzuknabbern. Da es bei einer Schuppenflechte zu einer überschießenden Zellbildung der Oberhaut kommt, soll diese Methode gut wirken.

Die Fische werden in einem Pool gehalten, die Betroffenen müssen sich in den Pool begeben, worauf die Fische an die Patienten heranschwimmen und die betroffenen Hautstellen beginnen abzuknabbern. Die Patienten müssen 2-3 mal am Tag für eine Gesamtzeit von 6-8 Stunden in dem Pool baden. Eine ausreichende Trinkmenge und Alkoholkarenz ist unbedingt einzuhalten. Es ist hervorzuheben, dass es bei dieser Behandlungsmethode nicht zu einer Heilung der Krankheit kommt: Lediglich die Symptome werden gemindert und dies auch nur für die Zeit der Kur.

Sobald nicht mehr täglich mit den Fischen gebadet wird, kommt es schnell zu einer erneuten Verstärkung der Symptome. Experten vermuten, dass ein Großteil der Wirkung während der Kuren auf das warme Klima und starke Sonnenstrahlung in Kengal zurückzuführen ist. Zusammenfassend ist zu sagen, dass einige Patienten zwar von einer positiven Wirkung der Fischkur berichten, dies wissenschaftlich allerdings nicht belegt ist. Es ist daher anzuraten, sich beispielsweise über Internetforen mit anderen Patienten auszutauschen und entsprechend gut zu informieren.

Eigenurinbehandlung

Das Auftragen von Eigenurin auf betroffene Hautstellen wird ebenfalls sehr häufig beschrieben. Die Wirksamkeit ist unterschiedlich. Der Urin fördert nicht nur eine schnellere Ablösung der Schuppen, sondern führt auch zu einer Entzündungshemmung. Allerdings sollte beachtet werden, dass es nach dem Auftragen des Eigenurins auf die betroffene Hautstelle zu Reizungen kommen kann. Der im Urin gelöste Harnstoff kann brennenden Effekt haben, der ähnlich einer Ureasalbe ist. Meistens kommt es aber schon bald darauf zu einer schnellen Besserung.

Die Eigenurinbehandlung sollte 1-2 mal täglich für ca eine Woche erfolgen. Auch hier kommt es nicht zu einer Heilung der Grunderkrankung sondern zu einer Linderung der Beschwerden und zu einer Verkürzung der Krankheitsdauer.

Prognose

Eine Heilung der Schuppenflechte ist aktuell noch nicht möglich. Jedoch kann es in verschiedenen Altern auch zu unterschiedlich starker Ausprägung der Beschwerden und der Schübe kommen. So kann es vorkommen, dass die Beschwerden im jungen Erwachsenenalter sehr häufig und stark sind aber dann in älteren Jahren kaum noch vorhanden sind. Mit einer Basisbehandlung, die regelmäßig auch zur Vorbeugung von Schüben angewandt werden sollte, in Verbindung mit einer akuten Schubbehandlung kann der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden.

Hausmittel gegen die Schuppenflechte können immer auch ergänzend eingesetzt werden. Schwere Verläufe betreffen große Flächen des Körpers und zeichnen sich durch eine häufige Schubfrequenz aus.
Hier müssen mehrere parallel laufende Behandlungen, bestehend aus Bestrahlung, Lotion-, und Tablettenbehandlung kombiniert werden. Neben den störenden und juckenden Effekten einer Schuppenflechte sind die psychischen Komponenten nicht zu unterschätzen.

So leiden schwer betroffene Patienten auch oftmals unter permanenten Angst-, und Stresssituationen, trauen sich oft nicht in die Öffentlichkeit, was dann auch zu einer sozialen Problematik führen kann. Bei schweren Verläufen kann auch eine begleitende Psychotherapie sehr hilfreich sein.

Vorbeugung

Da die Schuppenflechte auf der Basis einer genetischen Disposition entsteht, spielt vor allem die Sekundärprävention eine bedeutende Rolle. Dazu gehört es die Triggerfaktoren für eine Schuppenflechte zu vermeiden, wie:

  • Giftstoffe (Nikotin, übermäßiger Alkoholkonsum)
  • mechanische Reize der Haut
  • Medikamente, bspw.: Betablocker, Lithium, Chloroquin, Interferone

Gewichtsreduktion und körperliche Aktivität haben ebenfalls einen prophylaktischen Effekt.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema Schuppenflechte finden Sie unter:

Eine Übersicht über alle Themen der Dermatologie finden Sie unter: Dermatologie A-Z

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 19.10.2016 - Letzte Änderung: 03.11.2022