Die Zugsalbe wirkt entzündungshemmend, antibakteriell, antimykotisch (gegen Pilze), durchblutungsfördernd und schmerzlindernd. Die Zugsalbe wird zum Beispiel angewandt bei Furunkeln, Akne und Abszessen, wirkt symptomlindernd und beschleunigt die Beseitigung der Entzündung.
Fast jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens mit lästigen Pickeln zu kämpfen. Seit mehr als 100 Jahren schwören Menschen auf die Wirkung der Zugsalbe. Die Zugsalbe ist ein Hautmittel (Dermatika). Sie wirkt entzündungshemmend, antibakteriell, antimykotisch (gegen Pilze), durchblutungsfördernd und schmerzlindernd.
Zugsalbe wird verwendet bei entzündlichen Hauterkrankungen wie zum Beispiel Furunkel, Akne, Abszesse. Durch ihre Anwendung soll die Reifung und Entleerung eines Abszesses beschleunigt werden. Ein Abszess wird in den meisten Fällen durch Bakterien oder eine Infektion hervorgerufen. Bei der Entstehung eines Abszesses kommt es fast immer zu einer Entzündungsreaktion, die einhergeht mit Erwärmung, Rötung und Schwellung des betroffenen Gebietes. Durch den Gebrauch einer Zugsalbe sollen die Symptome gelindert werden und die Beseitigung des Entzündungsherdes beschleunigt werden.
Es gibt verschiedene Hersteller von Zugsalbe, die auch auf eine unterschiedliche Zusammensetzung Wert legen. Eines dieser Präparate ist Ichtholan oder Ilon® Classic. Ichtholan gibt es in den Ausführungen 10%, 20% und 50%. Die Wirkung von Ichtholan beruht auf den Wirkstoff Ichthammolum. Ichthammolum gehört zur Arzneimittelgruppe der Ammoniumbituminosulfonate, was wiederum zu den Antiphlogistika zählt. Unter Antiphlogistika versteht man Medikamente, die entzündungshemmend wirken. Ölschiefer sind Sedimentgesteine, die ein Vorstufe von Erdöl enthalten. Das Ammoniumbituminosulfonat wird aus Ölschiefer unter Sulfonierung und Neutralisation bestimmter Stoffe hergestellt. Der Inhaltstoff der Zugsalbe wirkt auf der Haut vermindernd und antibakteriell auf die Talgdrüsensekretion.
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Ichtholan 10% findet besondere Anwendung im Bereich der Gesichtshaut. Hier wird es bei Pickeln im Bereich von Wangen, Stirn, Augenlidern und Mundwinkeln eingesetzt. Ichtholan 20% ist für Entzündungen in tieferen Bereichen geeignet. Dies bezieht Abszesse, Schweißdrüsenentzündung und Nagelbettenzündungen mit ein. Dagegen wird Ichtholan 50% bei der Reifung von Furunkeln eingesetzt.
Zugsalbe kann ebenfalls dazu verwendet werden um einen 3-5 tägigen Verband anzulegen. Hier dient sie der Entzündungslinderung von Gelenkentzündungen oder auch von Sehnenscheidenentzündungen. Ebenso kann Zugsalbe bei Sportverletzungen wie Stauchungen, Prellungen oder Quetschungen eingesetzt werden. Hier fördert ein Dauerverband mit Zugsalbe die Rückbildung von Gelenkergüssen, die Besserung der Gelenkbeweglichkeit und die Schmerzlinderung.
Neben Ichtholan gibt es Leucen als gängige Zugsalbe. Die Wirkstoffe des Leucen sind, neben dem Ichthammolum außerdem noch Aluminii acetatis tartratis solutio, Balsamum peruvianum, Benzalkonii chloridum, Bismuthi subgallas, Morrhuae oleum, Macrogoli 9 aether laurilicus, Pini resina, Dextrocamphora, Zinci oxidum. Das Anwendungsgebiet des Leucen sind vor allem kleinere Hautverletzungen wie Furunkel, Abszesse, Akne und sonstige Wundeiterungen. Die Wirkungsweise des Leucen beruht darauf, die Blutzirkulation im Anwendungsgebiet zu aktivieren und gleichzeitig die oberste Hautschicht zu erweichen. Das Erweichen der obersten Hautschicht führt dazu, dass der Eiter leichter entweichen kann und die Entzündungsreaktion besser und schneller abheilt.
Zugsalbe ist eine Salbe zur äußeren Anwendung von Hauterkrankungen. Wichtig ist sowohl bei Leucen sowie bei Ichtoholan die Behandlung solange durchzuführen, bis ein Abklingen der Entzündung erreicht ist. Leucen und Ichtholan® 10% werden dabei dünn, möglichst mit einem kleinen Spachtel, auf die betroffene Hautstelle aufgetragen. Dabei kann die bestrichene Stelle mit etwas Watte oder einer Gazebinde abgedeckt werden. Falls vom Arzt nicht anders verordnet geschieht dies einmal täglich.
Ichtholan® 20% und 50% werden dick auf die betroffene Stelle aufgetragen.
Anschließend diese Stelle großflächig mit einem Pflaster luftdicht verschließen. Man kann das Pflaster zusätzlich mit einer Mullbinde schützen. Diese Wundversorgung sollte spätestens nach 3 Tagen erneuert und gewechselt werden. Nach jedem Verbandswechsel sollte darauf geachtet werden, dass alte Salbenrückstände vollständig entfernt werden. Dies kann mittels Wasser und Seife geschehen.
Im Allgemeinen ist darauf zu achten, dass die betroffene Hautstelle vor dem Auftragen von Zugsalbe gereinigt ist. Verunreinigte Stellen können eine potentielle Gefahr darstellen die Entzündung mittels Schmierinfektion weiter zu leiten. Um eine sichere Anwendung zu gewährleisten, ist darauf zu achten, dass umliegende Hautgewebe zu desinfizieren. Der Verband sollte nach Möglichkeit nicht verrutschen, gut deckend sein und luftdicht verschlossen werden. Zum Desinfizieren der Wunde können Desinfektionssprays dienen, ebenfalls kann es nützlich sein mit desinfizierenden Zusätzen zu Baden.
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Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Zugsalbe ist geboten bei einer Überempfindlichkeit gegen Ammoniumbituminosulfonat (Ichthammolum) oder anderen Inhaltsstoffen der Zugsalbe.
Ichtholan® wurde bei Kindern unter 12 Jahren noch nicht getestet und bietet somit keine Sicherheit in der Anwendung. Es sollte darauf geachtet werden, ob sich durch die Verwendung von Zugsalbe eine Verbesserung der Wunde einstellt. Sollte dies nicht innerhalb von 2-3 Wochen geschehen, sollte ein Arzt konsultiert werden. Verwenden sie andere äußerlich anwendbare Arzneimittel oder leiden unter anderen Krankheiten wie zum Beispiel Allergien, sollten sie die Verwendung von Zugsalbe ebenfalls mit ihrem Arzt besprechen. Das enthaltene Ammoniumbituminosulfant kann dazu führen, dass die Löslichkeit anderer Wirkstoffe erhöht wird und sie so leichter in die Haut gelangen oder ihre Wirkung verstärkt wird.
Ichtholan® 50% darf während der Schwangerschaft oder Stillzeit nicht verwendet werden. Bisher liegen keine Erkenntnisse über Risiken in dieser Zeit vor. Eine Einnahme wird vom Hersteller während der Schwangerschaft und Stillzeit jedoch nicht empfohlen.
Die Verkehrstüchtigkeit ist durch das Anwenden von Zugsalbe nicht gefährdet und auch bei älteren Patienten gibt es keine gesonderte Anwendungsordnung. Bei Kindern sollte stets ein Kinderarzt um Rat gefragt werden. Außerdem sollte der Kontakt mit den Augen vermieden werden.
Bei der Verwendung von Ichtholan® 50% im Anal- und Intimbereich ist zu beachten, dass Inhaltsstoffe der Zugsalbe zu einer Verminderung der Reißfestigkeit von Kondomen führen kann. Dies beeinträchtigt die Sicherheit von Kondomen. In seltenen Fällen kann Zugsalbe zu Unverträglichkeitsreaktionen auf der Haut führen. Diese können Brennen, Juckreiz und Rötung hervorrufen. In Einzelfällen kann es zu Bläschenbildung kommen. Bei Auftreten von Hautreaktionen sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Die meisten Zugsalben sind rezeptfrei und in der Apotheke erhältlich. Einige wenige Ausnahmen sind jedoch verschreibungspflichtig.
Eine Übersicht aller Medikamente finden Sie unter Medikamente A-Z.