Amoxicillin

Definition

Amoxicillin ist ein verschreibungspflichtiges Breitbandantibiotikum (Beta-Laktam Antibiotikum) aus der Klasse der Penicilline und wird zur Bekämpfung von bakteriellen Infektionen eingesetzt.

Einsatzgebiete

Amoxicillin wird eingesetzt bei bakteriellen Infektionen

Außerdem wird es als Teil der Multitherapie gegen Infektionen des Magens durch Helicobacter Pylori eingesetzt. Zusätzlich zur Behandlung von neu aufgetretenen bakteriellen Infektionen wird Amoxicillin auch zur Vorbeugung (Prophylaxe) von bakteriellen Infektionen eingesetzt, beispielsweise zum Schutz vor Herzklappenentzündungen (Endokarditis) bei Patienten, die operiert werden sollen.
Auch bei Bisswunden beispielsweise durch Hunde wird Amoxicillin zur Vorbeugung von bakteriellen Infektionen eingesetzt.

Amoxicillin wirkt nicht bei allen bakteriellen Infektionen und besonders nicht bei viralen Infektionen, deswegen ist es besonders wichtig, nicht selbstständig verbliebende Tabletten bei dem Verdacht einer Infektion einzunehmen, sondern immer vorher den zuständigen Arzt aufzusuchen!

Dosierung und Einnahme

Da Amoxicillin gegen die Magensäure stabil ist und somit den Magen unbeschädigt passieren kann, wird es in der Regel als Tablette oral eingenommen, kann aber auch als Saft oder über eine Infusion gegeben werden.
Die generelle Dosis beträgt dabei 250 – 500 mg alle acht Stunden oder 500 – 800 mg zweimal täglich.
Zusätzlich dazu gibt es auch noch Retard-Tabletten, die den Wirkstoff über längere Zeit an den Körper abgeben. Bei der Amoxicillin Retard-Tablette ist es ausreichend, eine Tablette (775 mg) am Tag zu nehmen.

Generell kann Amoxicillin je nach Schweregrad der vorhandenen Infektionen in unterschiedlichen Dosen über einen unterschiedlich langen Zeitraum eingenommen werden, die genaue Dosisfestlegung obliegt dabei dem behandelnden Arzt. Durch die Kombination mit Präparaten wie Clavulansäure kann das Wirkspektrum von Amoxicillin erweitert werden, sodass mehr Bakterien angegriffen werden können.

Vor der Einnahme ist es wichtig, den behandelnden Arzt über eventuell vorhandene Amoxicillin- oder Penicillinallergien sowie über alle anderen gleichzeitig eingenommenen Medikamenten zu informieren, um Wechselwirkungen und allergische Reaktionen zu vermeiden. Zusätzlich sollte man bei bekannter Nierenerkrankung den behandelnden Arzt informieren, da Amoxicillin nahezu ausschließlich über die Niere ausgeschieden wird. Bei bekannter Phenylketonurie sowie einer Medikation mit Blutverdünnern vorher mit dem behandelnden Arzt über Alternativen oder einen speziell angepassten Behandlungsplan reden.

Bei der Einnahme ist es wichtig, Amoxicillin jeden Tag zu den gleichen Zeiten einzunehmen und die Einnahmezeitpunkte möglichst weit über den Tag zu verteilen, damit ein konstant hoher Spiegel des Medikamentes im Blut sichergestellt werden kann. Nur auf diese Weise können die bakteriellen Infektionen adäquat bekämpft werden. Zusätzlich dazu sollte während der Behandlung mit Amoxicillin auf den Genuss von alkoholischen Getränken verzichtet werden.

Falls eine Dosis vergessen wird, sollte sie sofort nachgeholt werden, es sei denn sie liegt nahe an der nächsten Einnahme. In diesem Fall wird die vergessene Dosis nicht mehr eingenommen und man richtet sich wieder an den normalen Medikamentenplan. Auf keinen Fall sollten bei Vergessen eine Einnahme zwei Dosen gleichzeitig eingenommen werden.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Dosierung bei Amoxicillin

Weiterhin ist es wichtig, dass Amoxicillin genauso lange eingenommen wird, wie es vom behandelnden Arzt verschrieben wurde. Besonders Patienten, die das Gefühl haben, nicht mehr krank zu sein, tendieren dazu, das Medikament selbstständig wieder abzusetzen und können so einen Rückfall erleiden.

Bei Problemen mit der Einnahme von Tabletten kann die Tablette auch zerkleinert und in Essen oder Trinken gemischt werden. Für Patienten mit weitreichenden Schluckbeschwerden kann auch ein Saft verabreicht werden.

Während der Einnahme von Amoxicillin ist es wichtig, auch anderen Ärzten, beispielsweise dem Zahnarzt, von der aktuellen Einnahme des Medikamentes zu berichten. Weiterhin muss der behandelnde Arzt über eine bestehende Schwangerschaft, aktuelles Stillen eines Säuglings oder einen bestehenden Kinderwunsch informiert sein, um den Patienten adäquat über Vor- und Nachteile der Einnahme von Amoxicillin unter diesen Umständen zu beraten.

Amoxicillin in Saftform

Die Saftform ist vor allem bei Kindern sehr beliebt, da hier die Einnahme von Tabletten oft Probleme bereitet. Auch ist der Saft für Erwachsene gut geeignet, wenn das Schlucken einer Tablette nicht möglich ist (z.B. nach einem Schlaganfall) oder nur mit großer Mühe gelingt. Erhältlich ist Amoxicillin entweder als fertiger zubereiteter Saft in verschiedenen Konzentrationen (5%/10%) oder als Pulver, das erst noch zur fertigen Lösung zubereitet werden muss. Hier muss die Zubereitung genau nach den Angaben der Packungsbeilage oder des Apothekers erfolgen, um die richtige Dosierung zu erhalten. Meist ist eine Markierung an der Flasche zu sehen, bis zu welcher die Flasche mit Leitungswasser aufgefüllt werden muss. Nach dem Auffüllen wird die Flasche so lange geschüttelt bis nirgends mehr Pulverreste in der Flasche zu sehen sind. Vor jeder Einnahme sollte die Flasche erneut geschüttelt werden um eine gleichmäßige Verteilung des Inhaltsstoffes Amoxicillin in der Flasche zu gewährleisten. Ein Messbehältnis zur Mengenabmessung oder eine Dosierspritze liegt der Packung meist bei.

Welche Packungsgroße notwendig ist wird vom Hausarzt anhand des Körpergewichtes und anderer Faktoren vorgegeben. Da verschiedene Hersteller unterschiedliche Zusatzstoffe verwenden, können sich die Säfte in ihrem Eigengeschmack unterscheiden. Falls der Geschmack eines Präparates als unangenehm empfunden wird, kann bei erneuter Verschreibung einfach das Präparat eines anderen Herstellers in Betracht gezogen werden. Gerade bei Kindern, wenn sich die Einnahme bei unangenehmen Geschmack als schwierig erweist, kann ein Präparatewechsel durch anderen Geschmack oft zur deutlichen Erleichterung der Einnahme führen.

Indikationsstärken von Amoxicillin

Amoxicillin 500

Amoxicillin 500 eignet sich um akute oder auch chronische Infektionen an verschiedenen Stellen des Körpers zu behandeln. Die Zahl 500 beschreibt hier die Milligramm (mg) an enthaltenem Wirkstoff; hier also 500mg des antibiotisch wirksamen Stoffes Amoxicillin. Ob Amoxicillin 500 ausreichend ist hängt hierbei von der Schwere der Infektion, dem Alter, Gewicht und der Nierenfunktion des Betroffenen ab. Aus diesen Faktoren wird die benötigte Dosis errechnet und in mehrere Einzeldosen aufgeteilt über den Tag verteilt eingenommen.

Voraussetzung für die Gabe von Amoxicillin ist wie bei jeder antibiotischen Therapie die Empfindlichkeit des Erregers gegenüber dem Antibiotikum, denn nicht jeder Erreger lässt sich durch jedes Antibiotikum behandeln. Ein häufiger Einsatz von Amoxicillin 500 erfolgt bei Infektionen im Bereich des Hals-Nasen-Ohrenraumes sowie der Atemwege. Vor allem zu nennen sind hier eine Mittelohrentzündung (Otitis media), eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), eine Mandelentzündung (Tonsillitis), eine Rachenentzündung (Pharyngitis) oder eine Lungenentzündung (Pneumonie). Weitere Einsatzgebiete von Amoxicillin 500 sind Infektionen der Haut, der Weichteile und der Knochen.

Amoxicillin 750

Ist Amoxicillin 500 bezüglich Wirkstärke nicht ausreichend, so kann Amoxicillin 750 herangezogenen werden. Hier sind nun 750 Milligramm anstatt 500 Milligramm pro Tablette enthalten. Die Indikationen sind hierbei nahezu identisch mit denen von Amoxicillin 500 und enthalten die genannten Erkrankungen des Hals-Nasen-Ohrenbereiches, der Atemwege, der Knochen, der Weichteile und der Haut sowie einige sehr seltene Indikationen wie beispielsweise die Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis).

Amoxicillin 1000

Auch die Einsatzgebiete von Amoxicillin 1000 gleichen denen von Amoxicillin 500 & 750. Ein weiteres alleiniges Einsatzgebiet hat Amoxicillin 1000 jedoch bei der Behandlung der chronischen Magenschleimhautentzündung durch den Keim Helicobacter pylori. Wird dieser im Rahmen einer Magenspiegelung nachgewiesen, so wird ein speziell für diesen Keim entwickeltes Therapieschema (bestehend aus drei Medikamenten) angewandt. In dieser medikamentösen Dreifachbehandlung ist Amoxicillin 1000 bei Erwachsenen fester Bestandteil. Ebenso kann die Einnahme von 3 x 1000mg Amoxicillin für einen Tag als alleinige Therapie bei einer Harnwegsinfektion bei Frauen eingesetzt werden. Hierbei kann Amoxicillin auch in der Schwangerschaft bedenkenlos angewendet werden.

Nebenwirkungen von Amoxicillin

Alle Medikamente können Nebenwirkungen verursachen. Generell beobachtet man bei der Behandlung mit Amoxicillin häufig aber keine Nebenwirkungen. Trotzdem kann es gelegentlich zu Magengrummeln, Magenschmerzen oder zu Erbrechen kommen. Hierbei wird empfohlen, viele kleine Mahlzeiten zu Essen, eine gute Mundhygiene zu betreiben sowie zuckerfreie Kaugummis zu kauen. Wenn die Beschwerden besonders bei der Einnahme der Tablette auftreten, kann die Tablette unter das Essen gemischt werden.
Neben dem Erbrechen kann es auch zu Durchfall (Diarrhö) kommen. Dies kann durch den Verzehr von Joghurt oder anderen probiotischen Nahrungsmitteln eingedämmt werden.
Bei Frauen kann es zu einer Pilzinfektion der Scheide kommen, die man bei auftretendem Jucken oder Ausfluss dem behandelnden Arzt oder dem Frauenarzt melden sollte.

Neben den bereits aufgelisteten Nebenwirkungen kann es auch zu Nebenwirkungen kommen, die einen sofortigen Kontakt zum behandelnden Arzt notwendig machen. Durch eine unbekannte Allergie gegenüber Amoxicillin oder Penicillinen generell kann es zu einer allergischen Reaktion auf die Einnahme von Amoxicillin kommen. Bei einer allergischen Reaktion sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Dabei können Hautausschläge, Schwellungen, Rötungen und Juckreiz auftreten. Zusätzlich dazu kann es bei wenigen Fällen auch zu schwerer Atemnot und Fieber kommen, die durch einen anaphylaktischen Schock auch tödlich verlaufen können und deswegen sofort in der Notaufnahme behandelt werden müssen.

Juckreiz gehört zu den häufigen Nebenwirkungen von Amoxicillin. Häufig bedeutet im Bezug auf Medikamente, dass bis zu 10 von 100 Behandelten die Nebenwirkung zu spüren bekommen. Oft ist der Juckreiz von einem Hautausschlag begleitetet, welcher sich in Form von roten Flecken oder Pusteln bemerkbar macht. Ist der Juckreiz nicht von weiteren Symptomen wie Atemnot, was ein Hinweis auf eine Allergie sein kann, begleitet, ist er meist harmlos und klingt nach Beendigung der Therapie von alleine ab. Auch wenn er ungefährlich ist, so kann der Juckreiz in dieser Zeit sehr quälend sein. Abhilfe können sogenannte Antihistaminika schaffen. Diese Präparate sind den meisten Menschen gegen Heuschnupfen bereits bekannt und in der Hausapotheke vorhanden. Bekannte Vertreter sind hier Loratadin oder Cetirizin. Sollten keine vorhanden sein sind sie ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Auch wenn der Juckreiz unter der Medikation mit den Antihistaminika verschwindet, wird empfohlen den Hausarzt aufzusuchen um von der Nebenwirkung zu berichten. 

Lesen Sie hier mehr zum Thema: Juckreiz bei Amoxocillineinnahme

Sollte das Erbrechen oder der Durchfall besonders stark sein oder auch nach Absetzen von Amoxicillin weiter bestehen, empfiehlt es sich auch hier einen Arzt aufzusuchen.

Bei neu aufgetretenen blauen Flecken (Hämatomen) sowie Blutungen ohne feststellbare äußere Ursachen sollte auch sofort ein Arzt aufgesucht werden. Neben den bereits genannten Nebenwirkungen sollte bei folgenden Symptomen sofort ein Arzt aufgesucht werden: Mentale Veränderungen, Schlaflosigkeit, Verwirrung, Angstzustände, erhöhte Sensitivität gegenüber Licht und Geräuschen und Bewusstseinseintrübungen.
In der Regel sind Penicilline aber für den Menschen ungiftig und können daher auch normalerweise während der Schwangerschaft eingenommen werden.

Bei der Verordnung von Amoxicillin ist es wichtig, den behandelnden Arzt über alle aktuellen Medikamente zu informieren. Es kann dabei zu Nebenwirkungen mit folgenden Medikamentengruppen kommen: Blutverdünner (Antikoagulantien), Allopurinol (zur Behandlung von Gicht), Pille, andere Antibiotika, Chemotherapeutika zur Krebsbehandlung (Methotrexat) sowie der Typhusimpfung.

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Antibiotika Nebenwirkungen

Amoxicillin und Milch

Bei Amoxicillin handelt es sich um ein Antibiotikum, welches chemisch dem Penicillin sehr ähnlich ist. Bei einigen Medikamenten sagt man, dass man sie nicht mit Milch einnehmen solle. Der Grund hierfür liegt darin, dass es sich bei Milch um eine fettliebende (lipophile) Substanz handelt, welche während sie über den Darm aufgenommen wird, die Kanäle blockieren kann, über die lipophile Medikamente aufgenommen werden würden.

Bei Amoxicillin ist es jedoch so, dass die Aufnahme über den Darm durch das trinken von Milch nicht behindert wird. Die Einnahme von Amoxicillin mit Milch ist also problemlos möglich, ohne dass es zu einem Wirkungsverlust des Antibiotikums kommt. Antibiotika wie die Tetrazykline sollten nicht mit Milch kombiniert oder gar mit ihr eingenommen werden. Milch und Amoxicillin verträgt sich hingegen sehr gut und es besteht keine Gefahr der vermehrten oder der verminderten Wirkung von Amoxicillin.

Lesen Sie hierzu auch: Wechselwirkungen von Amoxicillin und Milch

Amoxicillin und Alkohol

Bei Amoxicillin handelt es sich um ein Antibiotikum, welches eine ähnliche chemische Struktur wie die Penicilline aufweist. Amoxicillin wird hauptsächlich über die Niere ausgeschieden.
Alkohol bzw. dessen chemische Komponente Ethanol wird überwiegend über die Leber verstoffwechselt. Eine gemeinsame Einnahme der beiden Substanzen stellt somit vorerst keine Gefahr dar. Allerdings ist die Einnahme vom Amoxicillin an eine bakterielle Infektion geknüpft, durch deren Anwesenheit der Körper bereits geschwächt ist.
Alkohol stellt immer einen zusätzlichen Belastungsfaktor für den Körper dar und sollte der Genesung zuliebe, bei Einnahme vom Amoxicillin, weggelassen werden. Bei anderen Antibiotika kann es allerdings zu Wechselwirkungen mit Alkohol kommen. Bitte lesen Sie bei Einnahme eines Antibiotika vorher unbedingt die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Viel umfangreiche Informationen und in welchem Ausmaß Alkohol und Amoxicillin doch geht, erfahren Sie unter unserem Thema: Amoxicillin und Alkohol

Amoxicillin und Sonnenexposition

Viele Antibiotika bewirken die sogenannte Photosensibilisierung des Körpers, was bedeutet, dass die Haut viel empfindlicher und sensibler auf Sonneneinstrahlung reagiert. Dies führt beispielsweise dazu, dass man leichter einen Sonnenbrand bekommt. In extremen Fällen kommt es auch zu Verbrennungen der Haut, obwohl sie keiner extremen Sonnenbestrahlung ausgesetzt war. Amoxicillin gehört unter den verschiedenen Wirkstoffen aus dem Bereich der Antibiotika in die Gruppe der sogenannten Penicilline, welche diese Nebenwirkung teilweise mit sich bringen.

Für Amoxicillin ist die Nebenwirkung der Photosensibilisierung jedoch nicht extra beschrieben, da sie nur sehr selten auftritt und somit sehr unwahrscheinlich ist. Es gilt also prinzipiell kein „Sonnenverbot“, jedoch schadet es Leuten, die im Alltag sehr lichtempfindlich sind nicht, Aufenthalte in der Sonne für die Zeit der Einnahme von Amoxicillin zu meiden, um das Risiko möglichst gering zu halten.

Allergie auf Amoxicillin

Bei Amoxicillin handelt es sich um ein Antibiotikum, welches zu den Breitbandantibiotika gehört, da Amoxicillin gegen eine breite Bande von Bakterien wirksam ist. Amoxicillin gehört zu der Gruppe der Penicillin-Antibiotika.Wie bei allein anderen Medikamenten auch, kann es bei Amoxicillin zu einer allergischen Reaktion kommen, welche auf einer Allergie gegen Amoxicillin beruht. Diese Allergie gegen Amoxicillin kann sich sehr unterschiedlich äußern.

Viele Patienten mit einer Allergie gegen Amoxicillin klagen nach der Einnahme über ein Jucken der Haut oder es bilden sich rote Flecken und/oder Ausschläge. Es kann jedoch auch zu Übelkeit mit und ohne Erbrechen oder zu Luftnot (Dyspnoe) kommen. Die Symptome einer Allergie gegen Amoxicillin können also sehr unterschiedlich sein und sind individuell vom Patienten abhängig. Häufig ist es schwer zu unterscheiden, welche Symptome durch eine Allergie hervorgerufen werden und bei welchen Symptomen es sich um Nebenwirkungen des Antibiotikums handelt. Patienten mit einer Penicillin-Überempfindlichkeit oder einer Penicillin-Allergie sollten von der Einnahme von Amoxicillin Abstand nehmen da aufgrund der chemischen Verwandtschaft mit einer ähnlichen allergischen Reaktion zu rechnen ist. Im schlimmsten Fall kann es bis zu einem sogenannten anaphylaktischen Schock kommen, welcher durch Jucken (Pruritus) der Haut, schwere Atemnot (Dyspnoe) und Tachykardie gekennzeichnet sein kann. Wichtig ist es, bei den ersten Anzeichen einer Allergie die Einnahme von Amoxicillin abzubrechen und einen Arzt aufzusuchen. Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit eine allergische Reaktion gegen Amoxicillin zu bekommen, haben Patienten, deren Immunsystem ohnehin geschwächt ist.

Lesen Sie viele weitere Informationen zu diesem Thema unter: Allergie durch Amoxicillin

Ausschlag durch Amoxicillin

Bei Amoxicillin handelt es sich um ein Breitbandantibiotikum, welches auf der einen Seite sehr beliebt ist, da es gegen sehr viele Bakterien eingesetzt werden kann, zum anderen sorgt die breite Wirkung dafür, dass es zu vermehrten Nebenwirkungen kommen kann. Eine häufige Nebenwirkung bei der Einnahme von Amoxicillin ist ein Ausschlag auf der Haut. Dieser Ausschlag, ausgelöst durch die Amoxicillineinnahme, kann sehr unterschiedlich aussehen und kann auch individuell sehr unterschiedliche Ausmaße annehmen. Von einem harmlosen, kleinen Hautausschlag bis hin zu großflächigen, allergisch bedingten Hautausschlägen, kann je nach Patient der Ausschlag durch Amoxicillin sehr unterschiedliche Ausmaße annehmen. Der Hautausschlag kann mit Juckreiz einhergehen. Bei anderen Patienten kann es durch die Amoxicillin-Einnahme zu allergischen Reaktionen kommen, welche mit einem Ausschlag einhergehen kann und sich häufig auch mit sogenannten Quaddeln äußert.

Kommt es zu einem solch starken Ausschlag während der Einnahme von Amoxicillin, so sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden und die Einnahme von Amoxicillin sollte unterbrochen werden. Kommt es hingegen nur zu einer leichten Rötung mit einem leichten Juckreiz, sollte der Arzt befragt werden, ob Amoxicillin weiter eingenommen werden kann oder ob die Einnahme unterbrochen werden sollte.

Lesen Sie viele weitere Informationen auf unsere Seite: Ausschlag durch Amoxicillin

Amoxicillin bei Kindern

Auch bei Kindern kommt das Antibiotikum Amoxicillin bei einigen Infektionskrankheiten zum Einsatz, da es auch für Kinder generell sehr gut verträglich ist. Die Dosierung bei Kindern richtet sich zum einen nach dem Alter und zum anderen nach dem Körpergewicht. Demnach erhalten Kinder mit einem Körpergewicht bis 40 Kilogramm circa eine Tagesdosis Amoxicillin von maximal 2000 Milligramm. Die Tagesdosis wird dabei auf drei bis vier Einzeldosen mit je 50-100mg verteil. Kinder mit einem Körpergewicht über 40 Milligramm erhalten ähnlich wie Erwachsene eine Tagesdosis bis zu 3000 mg. Die Verabreichung von Antibiotika bei Kindern erfolgt nach genauer Berechnung. Da Kinder häufig nicht gerne Tabletten einnehmen, gibt es Amoxicillin auch als Saft oder Suspension. Auch bei Kindern stellt es kein Problem dar, das Antibiotikum mit Milch oder Milchprodukten einzunehmen, da es bei Amoxicillin zu keinen Wechselwirkungen mit den in der Milch enthaltenen Mineralien kommt. Die Wirksamkeit geht nicht verloren.

Amoxicillin in der Schwangerschaft

Das Antibiotikum Amoxicillin sollte, solang es der Arzt nicht anders verordnet hat, in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Bisher gibt es keine beweisenden Studien dazu, dass die Einnahme einen negativem Effekt auf das ungeborene Kind hat und es Schäden davon tragen kann. Dennoch traten in Einzelstudien häufiger Darmentzündungen des Kindes nach der Geburt auf, die auf die Einnahme des Antibiotikums zurückzuführen waren. Als Vorsichtsmaßnahme sollte daher die Verabreichung gemieden werden.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Antibiotika in der Schwangerschaft

Amoxicillin während der Stillzeit

Das Antibiotikum sollte auch in der Stillzeit nicht eingenommen werden, es sei denn der behandelnde Arzt sieht keine andere Möglichkeit auf ein anderes Antibiotikum auszuweichen. Amoxicillin wird über die Muttermilch in den kindlichen Körper übertragen und kann dort auch zu einer Schädigung der gesunden Darmflora führen. Es kann zudem zu Beschwerden wie Bauchschmerzen und Durchfall kommen. Ist eine Einnahme von Amoxicillin unumgänglich, kann die Mutter vorher abstillen und so das Kind schützen.

Wechselwirkung mit der Anti-Baby-Pille

Die Einnahme von Antibiotika und dem klassischen Verhütungsmittel der meisten Frauen kann ebenfalls problematisch werden. Das Antibiotikum kann die Wirksamkeit der Pille herabsetzen, weshalb berücksichtigt werden sollte, dass während der Einnahme von Amoxicillin ein verminderter Verhütungsschutz besteht.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema Amoxicillin finden Sie hier:

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 24.07.2013 - Letzte Änderung: 22.10.2021