Tetrazyklin

Tetrazyklin hemmt das Wachstum von Bakterien durch Hemmung der Eiweißsynthese.

Tetrazyklin

Einteilung

Das Antibiotikum Tetracyclin gehört in die Gruppe der Tetracykline. Daneben kann man noch Doxycyclin und Minocyclin zu dieser Gruppe rechnen. Vor allem im ambulanten Bereich werden diese Antibiotika gerne gegeben.

Wirkung

Tetracycline hemmen die Proteinbiosynthese der Bakterien und wirken so wachstumshemmend (bakteriostatisch). Der Mechanismus ist heute relativ gut erforscht. Man geht davon aus, dass Tetracycline an die sogenannte 30 S-Untereinheit der 70 S-Ribosomen binden und so die Kettenverlängerung der Eiweiße hemmen.

Einsatzgebiete

Erregerspektrum von Tetrazyklin sind Chlamydia psittaci, C. trachomatis sowie Mykoplasmen. Auch bei der Behandlung von Borreliose und bei der Prophylaxe der Malaria kommt es zum Einsatz.

Nebenwirkungen

Beschwerden des Magen-Darm Traktes und Schleimhautschädigungen werden recht häufig beobachtet. In seltenen Fällen kann es zur sogenannten pseudomembranösen Kolitis kommen, die dann separat behandelt werden muss. Tetracycline dringen in Zähne und Knochen ein, und können sich dort ablagern.
Grund ist die Fähigkeit mit Calcium einen Komplex zu bilden. Die Einlagerung in Knochen und Zähnen ist nicht rückgängig und kann so zu Wachstumsstörungen der Knochen und Gelbfärbungen und Schmelzdefekten an den Zähnen führen.
Unter der Therapie mit Tetracyclinen sollte man die Sonne meiden, weil relativ häufig eine erhöhte Lichtempfindlichkeit mit Hautreaktionen (Photodermatose) beobachtet werden kann. Tetracycline wirken nieren- und leberschädigend, können einen erhöhten Druck im Schädel sowie Schwindel und Gang- und Standunsicherheiten verursachen.

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Gegenanzeigen

In der Schwangerschaft und bei Kindern unter acht Jahren sowie in Kombination mit Milch, Eisen und Medikamenten der Stoffgruppe Antazida, sollten Tetrazykline nicht gegeben werden.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.07.2010 - Letzte Änderung: 18.09.2024