Vancomycin und Glycopeptidantibiotika

Allgemeines

Zu den sogenannten Glykopeptidantibiotika zählen Substanzen mit dem Wirkstoff Vancomycin.

Wirkung

Zu den sogenannten Glykopeptidantibiotika zählen Substanzen mit dem Wirkstoff Vancomycin. Diese Medikamente wirken über eine Hemmung der Zellwandbildung der Bakterien. Wenn die Zellen ihre Außenhülle nicht mehr aufbauen können, sterben sie ab, die Infektion klingt ab.

Einsatzgebiete

Glykopeptidantibiotika werden bei Erkrankungen, die durch gram-positive Keime ausgelöst werden, eingesetzt. Erkrankt ein Patient an dem Krankenhauskeim MRSA (multiresistenter Staphylokokkus Aureus), stellt Vancomycin ein wichtiges Medikament dar.
Bei der Darmerkrankung Pseudomembranöse Kolitis wird es außerdem sehr gerne gegeben.

Es gibt allerdings auch Bakterien mit Resistenzen gegen Vancomycin. Hierzu zählen zum Beispiel Vancomycin-resistente Enterokokken (=VRE), welche auch zu den Krankenhauskeimen gezählt werden können. 

Nebenwirkungen

Als Nebenwirkung der Glykopeptidantibiotika können Nierenschädigungen (Nephrotoxizität) und Hörstörungen (Ototoxizität) auftreten. Es sollte auch darauf geachtet werden, Glykopeptide nicht mit Medikamenten zu kombinieren, die das gleiche Nebenwirkungsspektrum aufweisen, da die Wirkungen sich dann entsprechend verstärken (z.B. bei Aminoglykosiden oder Furosemid, Handelsname: Lasix®).

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Antibiotika Nebenwirkungen

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 11.07.2010 - Letzte Änderung: 22.10.2021