Bisswunde

Eine Bisswunde ist eine von Tier- oder Menschenzähnen zugefügte Wunde. Das Verletzungsmuster ähnelt dem einer Stichwunde. Sie kann unterschiedlich tief und groß sein.

Symptome & Diagnose

Symptome

Das Ausmaß der Verletzung/ Bisswunde hängt nicht nur von der Beschaffenheit des Kiefers, sondern auch von der einwirkenden Kraft ab. Je größer der Kiefer, je spitzer die Zähne und je größer die Kraft, die auf eine Körperpartie ausgeübt wird, desto schlimmer ist die resultierende Verletzung.

Sie reicht von leichten Oberhautdefekten bis hin zur völligen Abtrennung eines Körperteils (z. Bsp. Finger). Durch große, flache Zähne (z. Bsp. Mahlzähne) entstehen eher Quetschwunden.

Bissverletzungen können nicht nur wegen der mechanischen Kraft gefährlich werden, sie gelten auch als infizierte Wunden.

Erreger gelangen primär durch den Speichel in die Wunde. Später können sich auch Bakterien und Keime anderer Herkunft im Bisskanal sammeln.

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Diagnose

Behandlung

Der Chirurg spricht bei einer Bissverletzung von einer primär infizierten Wunde. Eine Besiedelung der Bisswunde mit Bakterien ist also sehr wahrscheinlich.

Die Therapie der Wahl bei einer Bisswunde ist daher die offenen Wundbehandlung. Die Wunde wird gesäubert, desinfiziert und gegebenenfalls ausgeschnitten, um totes Gewebe zu entfernen.

Zu Beginn wird die Wunde offen gehalten. Ausgeschnitten wird sie auch dann, wenn die Wundränder zerfetzt sind und sich somit schlecht adaptieren lassen.

Gerade Wundränder lassen sich besser und mit schönerem kosmetischem Ergebnis einer Narbe zusammennähen. Die Möglichkeit des Ausschneidens der Wunden ist stark begrenzt von der Lokalität der Wunde.

Eine Wunde im Gesicht wird weniger großzügig ausgeschnitten, als beispielsweise eine vergleichbare Wunde am Oberschenkel.

Ursachen & Prophylaxe

Prophylaxe bei Bisswunden

Einer Wundinfektion sollte in jedem Fall vorgebeugt werden. Lassen Sie Wunden vom Arzt säubern. Versuchen sie möglichst nicht selbst die Wunde mit Tüchern zu reinigen- dies geschieht beim Arzt mit sterilen Kompressen. Grobe Splitter oder ähnliches können entfernt werden.

Bei jeder Wunde die ein Patient mit unsicherem oder ungenügendem Impfstatus erfährt, wird in aller Regel gegen Tetanus geimpft. Generell sollte der Tetanusimpfschutz alle 10 Jahre aufgefrischt werden.

Mehr hierzu erfahren Sie auch unter unserem Thema: Tetanus

Verlauf & Prognose

Prognose bei Bisswunden

Die Bisswunden verheilen in der Regel gut.

Je nach Größe und Tiefe bleiben Narben zurück.

Falls Gefäße und/oder Nerven beschädigt wurden, ist die Prognose selbstverständlich von der hier ausgehenden Heilung abhängig.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 27.02.2008 - Letzte Änderung: 12.01.2023