Die Parkinson-Erkrankung oder auch der "Morbus Parkinson" verdankt ihren Namen einem englischen Arzt. Dieser Arzt, James Parkinson, beschrieb bereits Anfang des 19. Jahrhunderts die für die Krankheit typischen Symptome, die er bei verschiedenen seiner Patienten beobachtete. Er selbst gab der Erkrankung zunächst den Namen "Schüttellähmung".
Die Parkinson-Erkrankung oder auch der "Morbus Parkinson" verdankt ihren Namen einem englischen Arzt. Dieser Arzt, James Parkinson, beschrieb bereits Anfang des 19. Jahrhunderts die für die Krankheit typischen Symptome, die er bei verschiedenen seiner Patienten beobachtete. Er selbst gab der Erkrankung zunächst den Namen "Schüttellähmung".
Erst 100 Jahre später konnte man bei entsprechender Hirnuntersuchung eine Verbindung zwischen den typischen Symptomen und Veränderungen im Gehirn, genauer im Mittelhirn, nachweisen.
Insgesamt ist die Parkinson - Erkrankung einer der häufigsten Krankheiten des sog. "zentralen Nervensystems", also des Gehirns und dem angehängten Rückenmark.
In Deutschland leiden fast 250.000 Menschen an dieser Erkrankung.
Typischerweise tritt die Erkrankung beim älteren Menschen im 5. oder 6. Lebensjahrzehnt auf.
Es gibt jedoch auch sehr frühe Formen der Erkrankung, die schon ab dem 30. Lebensjahr auftreten können.
Was ist eigentlich der Unterschied zu einem Parkinson-Syndrom? - Erfahren Sie hier Alles über Das Parkinson-Syndrom
Grundlagen des Nervensystems
Zum besseren Verständnis einer Nervenerkrankung wie des Morbus Parkinson, sollen im Folgenden zunächst einige Grundlagen zum Nervensystem aufgezeigt werden.
Das eigentliche Nervensystem des menschlichen Körpers besteht aus 2 Teilen. Zum einen gibt es das Gehirn mit dem angehängten Rückenmark. Diesen Teil bezeichnet man als das sog. "zentrale Nervensystem". Zum anderen gibt eine Vielzahl von Nerven, die den ganzen Körper durchlaufen. Dies nennt man das sog. "periphere Nervensystem".
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Beide Systeme bestehen aus einzelnen Nervenzellen, die miteinander im Kontakt stehen. Die Stellen, an denen ein solcher Kontakt von einer Zelle zur anderen erfolgt, nennt man "Synapsen". Hier entscheidet sich (ähnlich wie bei einer Grenzüberquerung), ob Zelle A Informationen an Zelle B "durchlässt".
Diese Informationen werden mit Hilfe von sog. "Botenstoffen" (Neurotransmittern) übermittelt. Bekommt nun eine Zelle einen Impuls, gibt sie diesen mit Hilfe der Botenstoffe weiter.
An der Synapse wird zu diesem Zwecke ein bestimmter Botenstoff freigesetzt, der sich an die "Nachbarsynapse" anheftet wie ein Schlüssel in einem Schloss. Hierdurch wird nun in der Nachbarzelle ein weiterer Impuls ausgelöst, der seinerseits an den nächsten Synapsen eine Transmitterfreisetzung hervorruft. Die eigentlichen Impulse in der Nervenzelle sind winzige elektrische Ladungen, die die Nervenzelle von einer Synapse zur nächsten durchlaufen.
Eine solche "Datenübertragung" funktioniert selbstverständlich rasend schnell.
Alle Nervenzellen hängen in irgendeiner Weise mit dem großen Steuerorgan "Gehirn" zusammen. Das Gehirn selbst unterteilt man in unterschiedliche Areale, die bestimmte Funktionen ausführen (Sprache, Sehen, Bewegung etc.).
Kommt es nun in einem dieser Areale zu einer Schädigung, sind alle mit dieser Region zusammenhängenden Neurone mitbetroffen.
Die Signale aus dem Gehirn werden durch das "periphere Nervensystem" wie durch Stromkabel durch den ganzen Körper geleitet. Diese Leitungen sind im Übrigen auch für die Leitung von Reizen zum Hirn hin verantwortlich. (Temperatur, Schmerz, Berührung etc.)
Eine der eindrücklichsten Erfahrungen in puncto Nervenleitung ist das Phänomen, wenn man sich den kleinen Zeh stößt und es etwa eine Sekunde dauert, bis das Schmerzsignal im Gehirn angekommen ist.
Wenn man sich also den oben genannten Mechanismus aus Reizen und Botenstoffen versucht vorzustellen, ist es recht verständlich, dass die ganze Informationsleitung gestört wird, wenn es plötzlich zu wenige Neurotransmitter gibt. Ein Impuls löst dann nur noch einen ganz schwachen Folgeimpuls aus.
Wenn Sie sich vorstellen, dass Sie 100 Schlüssel bräuchten, um 100 Stromkästen aufzuschließen, damit eine gewisse Spannung entsteht, können Sie sich vorstellen, dass nur 10 Schlüssel zu einem insgesamt sehr unbefriedigenden Ergebnis führen können.
Bei verschiedenen Krankheiten, u. a. eben auch der Parkinson-Erkrankung, gibt es eine Verminderung eines wichtigen Botenstoffes (beim Parkinson nennt sich dieser Dopamin)
Auch ein Zuviel an Transmitterstoffen kann zu Problemen führen. Um in dem vorgenannten Beispiel zu bleiben, können zu viele Schlüssel für wenige Schlösser ein "Dauerfeuer" an Impulsen auslösen, dass die Informationskette durcheinanderbringt.
(Ein solcher Mechanismus wird heute für die Entstehung einer Schizophrenie verantwortlich gemacht.)
Was geschieht nun bei der Parkinson-Erkrankung?
Beim Parkinson kommt es zu einem Ungleichgewicht von Neurotransmittern in einem bestimmten Hirnareal (Basalganglien). Dieses Hirnareal ist im Besonderen für die Durchführung von bewussten Bewegungen verantwortlich.
Damit ein Mensch Bewegungen ohne Probleme ausführen kann, ist es erforderlich, dass in diesem Areal die Botenstoffe "Acetylcholin", "Glutamat", und "Dopamin" in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen.
Bei der Parkinson - Erkrankung nun herrscht ein Mangel an Dopamin vor, so dass es zu einem "relativen" Überschuss an Acetylcholin und Glutamat kommt.
"Relativ" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass es zwar eigentlich nicht mehr von dem Transmitter gibt, dieser jedoch, bedingt durch den Mangel des anderen Stoffes, länger und häufiger zum Einsatz kommt.
Gerade das Acetylcholin, welches für die muskulären Bewegungen sehr wichtig ist, bewirkt nun durch dieses "Transmitterungleichgewicht" die Symptome "Muskelspannung" (Rigor) und "Zittern" (Tremor).
Der Dopaminmangel wird für eine typische "Bewegungsarmut" verantwortlich gemacht.
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Woher kommt der Dopamin-Mangel?
Dopamin wird in einem bestimmten Areal des sog. Mittelhirnes hergestellt, der "Substantia nigra", hierbei handelt es sich um eine Region, die sich in Untersuchungen des Gehirnes schwarz darstellt. Bei der Parkinson-Erkrankung kommt es zu einer langsamen und fortschreitenden Zerstörung dieser Hirnregion, so dass nach und nach immer weniger Dopamin gebildet werden kann.
Die Medizin kann heute den Grund, der für den Untergang der "Substantia nigra" verantwortlich zu machen ist, (noch) nicht benennen.
Erst wenn mehr als 2/3 des produzierten Dopamins fehlen, kommt es zur Entwicklung von Parkinson-Symptomen.
Weitere Begleitsymptome:
Gleichgewichtsstörungen
Viele Betroffene leiden darüber hinaus an Störungen ihres Gleichgewichtes. Diese können beim einfachen Gehen auftreten und sich darüber hinaus bei gleichzeitiger Ablenkung noch verstärken. Es ist somit bei gesicherter Diagnose anzuraten, Dinge nacheinander zu erledigen (z.B. erst anzuhalten und dann das Handy aus der Tasche zu ziehen).
Psychische Veränderungen
Depressionen treten im Rahmen der Parkinson-Erkrankung leider nicht selten auf.
Zum einen kommt es, wie bereits beschrieben, zu einer Veränderung bzw. Verschiebung des Gleichgewichtes von Transmittersubstanzen (s. auch Thema Antidepressiva), zum anderen bedeutet eine solche Erkrankung mit all ihren Einschränkungen natürlich auch, dass ein Patient wegen der Schwere der Erkrankung durchaus eine Depression entwickeln können
Das eigentliche "Denken" kann sich im Rahmen der Erkrankung verlangsamen. Die intellektuellen Fähigkeiten jedoch werden typischerweise nicht betroffen.
Sonstige körperliche Begleiterscheinungen (vegetative Symptome):
Es kann darüber hinaus vereinzelt zu weiteren körperlichen Symptomen wie vermehrtes Schwitzen, Verstopfung, Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder auch Schwindel kommen.
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