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Atopische Dermatitis - Definition

Die atopische Dermatitis ist eine chronische Hauterkrankung. Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Neben genetischen Faktoren spielen Umwelteinflüsse und Veränderungen im Immunsystem eine Rolle. Zu den Symptomen gehören starker Juckreiz, Hautausschlag und trockene Lippen. Sogenannte Triggerfaktoren wie Stress und bestimmte Allergene können Schübe auslösen.

Atopische Dermatitis

Ursachen

Die Ursachen sind komplex und noch nicht vollständig aufgeklärt. Man geht davon aus, dass es nicht nur eine Ursache gibt, sondern dass ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren die Atopische Dermatitis verursacht. So spielen, Experten nach, genetische Faktoren, Veränderungen im Immunsystem und auch Umwelteinflüsse eine Rolle.
Das Wort „atopisch“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „falsch am Platz“ oder „außergewöhnlich“, Experten verstehen darunter eine überschießende Immunreaktion auf bestimmt Reize, Triggerfaktoren genannt. So können verschiedene Substanzen eine allergische Reaktion verursachen.

Zu den Allergenen/Triggerfaktoren gehören:

  • Hausstaub und Milben

  • Pollen

  • Schimmel

  • Nahrungsmittel wie Milch, Eier, Soja oder Nüsse

  • Emotionaler Stress

  • Reizstoffe, wie Chemikalien und Reinigungsmittel

  • Textilien, wie Wolle

  • Krankheitserreger, wie Bakterien und Pilze

  • Nasskaltes Wetter

  • Waschgewohnheiten und Medikamente

Lesen Sie mehr zu den Ursachen einer Neurodermitis auf der folgenden Seite: Ursachen einer Neurodermitis

Krankheitsentstehung

Die Auslöser sind von Patient zu Patient unterschiedlich und müssen für jeden Patienten unterschiedlich bestimmt werden.
Während die Triggerfaktoren leicht bestimmt werden können, kann eine genetische Ursache nur schwer nachgewiesen werden. In der Krankheitsentstehung sind viele Gene als „verdächtig“ eingestuft worden, es kann jedoch nur schwer festgestellt werden, welches Gen ursächlich für die Atopische Dermatitis ist. Studien zeigen, dass die Gendefekte zu einer gestörten Hautbarriere führen und die Haut somit anfälliger für Umweltfaktoren/Allergene wird.

Häufigkeit

In Europa liegt die Häufigkeit bei ca. 5-20% im Kindesalter und wird im Alter seltener. 90% Aller Patienten entwickeln die Erkrankung vor ihrem fünften Lebensjahr.
Meist wird die Erkrankung im Alter besser und somit beklagen sich im Erwachsenenalter nur noch 30% aller Betroffenen über Symptome. Im Vergleich von heute zu vor 60-70 Jahren tritt die Atopische Dermatitis 4x häufiger auf.
Die Gründe sind nicht ganz klar. Mögliche Ursachen sind eine bessere Hygiene und veränderte Lebensumstände genannt. Klar ist, dass Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen seltener Allergien aufweisen als Kinder, die in der Stadt aufwachsen. Dieses Phänomen wird durch die fehlende Exposition von Bakterien in Zusammenhang gebracht.

Symptome

Die Symptome variieren leicht je nach Alter. Im Säuglingsalter ist häufig ein sogenannter Milchschorf auffällig. Der Name bezieht sich auf das Aussehen des Schorfes. Unter Milchschorf versteht man einen krustigen, weißen Hautausschlag auf der Kopfhaut des Kindes. Bei Säuglingen kann man außerdem noch nässende Hautbereiche finden, schuppende weißliche Haut und Kratzspuren. Bei älteren Kindern findet man schuppende, weißliche Hautstellen vor allen an den Armbeugen und im hinteren Kniebereich sowie auch an den Händen und im Halsbereich. Die Haut ist an einigen Stellen verdickt und wirkt grob. Außerdem klagen die Kinder über Juckreiz und trockene Lippen, sowie auch Hauteinrisse am Mund und Ohrläppchen.

Durch die offenen, aufgerissenen Hautstellen können leicht Bakterien eindringen und so eine Entzündung auslösen.

Im Erwachsenenalter ändern sich die Symptome kaum noch. Auch hier sind besonders die Beugeseiten der Arme und Beine betroffen. Der schlimme Juckreiz wird oft als Hauptsymptom empfunden. Er wird durch die verletzte, irritierte Haut ausgelöst. Durch das Kratzen der Haut entsteht jedoch ein Teufelskreis, denn durch das Kratzen entstehen neue Hautirritationen, was wiederum den Juckreiz begünstigt. Der Juckreiz wird besonders in der Nacht als störend empfunden, viele Patienten klagen über Schlafdefizite und Übermüdung. Dies stellt auch häufig eine psychische Belastung für den Patienten dar, da er sich nicht mehr leistungsfähig fühlt. Auch leiden manche Betroffene unter sozialer Ausgrenzung und Verminderung des Selbstbewusstseins. Besonders Kinder reagieren mit vermehrten Stress auf ihre Symptome, was jedoch wieder ein Triggerfaktor sein kann.

Andere Symptome sind Blässe um den Mund, eine doppelte Lidfalte, Hautentzündungen an den Brustwarzen und eine weißliche Hautreaktion nach dem Kratzen (Demographismus).

Wie schon oben erwähnt birgt die aufgekratzte Haut die Gefahr, dass Bakterien eindringen und eine Infektion auslösen. Oft sind die rissigen Hautareale von dem Bakterium Staphylococcus aureus besiedelt. Diese Bakterien verschlimmern die Symptome und verstärken den Krankheitsprozess. Auch Pilze fühlen sich in den betroffenden Hautarealen wohl und können zu Entzündungen führen. Seltener kommt es zu einer Infektion mit dem Herpes Virus. Infiziert sich die Haut mit diesem Virus kann es zu einem Ekzema herpaticum kommen, welches oft nur im Krankenhaus behandelt werden kann.

Lesen Sie mehr zum Thema: Superinfektion

Diagnose

Für die Diagnose gibt es mehrere verschiedene Kriterien. Die Leitsymptome, also die wichtigsten und häufigsten Symptome, sind trockene Haut und starker Juckreiz.

Zu den Hauptkriterien zählen unter anderem:

  • Juckreiz
  • trockene Haut
  • Typische Erscheinung (Ekzem, Vergröberung der Felderhaut, Knötchen)
  • Typische Lokalisation (Kind: Gesicht, Außenseiten der Arme und Beine; Jugendlicher: Beugen von Ellenbogen, Knie)
  • Vorkommen von Neurodermitis in der Familie oder bereits schon bei Patient selbst
  • Chronischer und / oder wiederholter Verlauf

Auch die Anamnese (Krankengeschichte), also die Befragung des Patienten zu seiner Gesundheit, seinem Umfeld usw., sollte gewissenhaft erhoben werden. Hier können viele Hinweise auf das Entstehen zu finden sein.
Bluttests werden auf die Menge von Immunglobulinen, insbesondere vom IgE-Typ, untersucht. IgE kann allerdings auch bei Allergien erhöht sein. Eine Erhöhung liefert also keinen Beweis für das Bestehen einer Neurodermitis.

Behandlung

Die Behandlung der Atopischen Dermatitis richtet sich nach Alter und Grad der Krankheit. Es gibt viele Behandlungsansätze, nicht jede Behandlung eignet sich für alle Patienten. Oft müssen verschiedene Behandlungen kombiniert, abgebrochen und neu kombiniert werden. Es kann einige Zeit in Anspruch nehmen, bevor die richtige Behandlung gefunden wird. Die Therapie hat verschiedene Stufen, von der Basistherapie als Stufe eins bis zur Therapie mit Cyclosporinen die, die Stufe vier darstellt.

Therapiestufen

  • 1. Stufe: Zu der Basistherapie gehört die Behandlung der Haut mit verschiedenen Cremes, Salben und Lotionen. Je nach Grad der Schwere der Erkrankung ändert sich die Zusammensetzung der Präparate. Oft muss erst ausprobiert werden, welche Creme oder Lotion am besten hilft. Die Hautpflege dient dazu der Haut zu helfen sich vor den Erregern zu schützen und um die rauen Stellen zu beruhigen. Infiziert sich die Haut mit Bakterien kann es nötig sein zusätzlich noch eine antibakterielle Salbe aufzutragen, bei Infektionen mit Hefen/Pilzen gibt es antimykotische Salben.
  • 2. Stufe: Reicht diese Therapie nicht aus, greift man auf die zweite Stufe zurück. Sie besteht aus Salben mit Glucokortikoiden zurück. Dabei gibt es verschiedene Klassen von Glucokortikoiden, von Stufe eins bis drei. Je nach Ausprägung kann es nötig sein die höchste Stufe einzusetzen, dies wäre Stufe drei der Atopischen Dermatitis Therapie.
    Falls Sie Glucokortikoide einnehmen bitte beachten Sie, dass man Glucokortikoide niemals abrupt absetzen darf, da sich die Symptome sonst verschlimmern können. Glucokortikoide müssen immer „ausgeschlichen“ werden. Lassen Sie sich hierbei von ihrem Arzt beraten. Außer Glukokorticoiden können auch andere Stoffe angewendet werden, die das Immunsystem beeinflussen. Andere häufig angewendete Stoffe sind Tacrolismus und Pimecrolismus.
  • 4. Stufe: Die vierte Stufe besteht aus einer systemischen Therapie, das heißt, dass die Medikamente nicht mehr auf die Haut aufgetragen werden, sondern eingenommen werden. Dazu stehen verschiedene Medikamente zur Auswahl. Zu einem Antihistaminika, die den Juckreiz lindern. Bei schlimmen Schüben kann Cortison systemisch eingenommen werden. Außerdem gibt es noch das Immunsuppressivum Ciclospoprin A, das bei sehr schweren Formen der Atopischen Dermatitis eingenommen werden kann.

Nebenwirkungen

Zu den Nebenwirkungen der Glukokortikoidtherapie und Ciclosporintherapie gehören:

  • Fleckenbildung auf der Haut,
  • vermehrte Behaarung,
  • Blutdruckschwankungen,
  • Nierenschädigungen,
  • Zahnfleischveränderungen,
  • Erhöhung des Risikos von bösartigen Erkrankungen.

Abgesehen von einer medikamentösen Therapie gibt es noch andere unterstützende Maßnahmen. Wichtig ist es bekannte Allergene so gut wie möglich zu vermeiden. Sind sie gegen verschiedene Nahrungsmittel allergisch folgen Sie bitte einer Diät und vermeiden Sie so diese Nahrungsmittel. Vermeiden Sie außerdem heiße Bäder und Kosmetika, die ihre Haut reizen.
Viele Patienten berichten, dass ihnen eine UV-Lichttherapie hilft. Das UV-Licht hat eine entzündungshemmende Wirkung und kann zum Abheilen von gereizten Hautarealen führen. Auch hat ein Klimawechsel oft eine positive Wirkung auf die Erkrankung. Das Klima in den Bergen und am Meer kann zum Rückgang der Symptome führen.
Außerdem werden Stressreduktion durch Entspannungstechniken, Vitamin E Einnahme und Akupunktur als hilfreich beschrieben.

Prognose

Bei der Neurodermitis handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die nicht heilbar ist. Kommt es bereits im Säuglingsalter zu den ersten Symptomen, kann auf einen Rückgang der Symptome in der Pubertät und im Erwachsenalter gehofft werden. Nur in wenigen Fällen kommt es zu einer starken Ausprägung der Neurodermitis im Erwachsenenalter. Spontane Rückbildungen sind jederzeit, d.h. in jeder Altersklasse möglich. 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Kann man Neurodermitis heilen? 

Vorbeugung

Die Neurodermitis ist eine vererbbare allergische Hauterkrankung. Sind zum Beispiel die Eltern eines Kindes von der Erkrankung oder einer anderen Krankheit aus dem allergischen Formenkreis betroffen, erhöht sich das Risiko für das Kind ebenfalls daran zu erkranken.

Es gibt allerdings einige prophylaktische Maßnahmen, die das Risiko für die Erkrankung an einer Neurodermitis vermindern:

  • Stillen oder hypoallergene Babynahrung (HA-Nahrung): fördert die Reifung des Immunsystems
  • Beikost: Toleranzentwicklung
  • Konsum von Fisch/Fischprodukten
  • Häufiges Eincremen des Säuglings
  • Haustierhaltung: vor allem Hunde und Vögel (nicht Katzen)

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Geschichte

Die ersten Aufzeichnungen über die Atopische Dermatitis liefert uns der römische Autor Sueton, der diese Krankheit bei Kaiser Augustus beschreibt. Andere Schriften über die Atopische Dermatitis finden sich bei dem Dermatologiebuch des italienischen Arztes Girolamo Mercuriale im 16. Jahrhundert. Anfang des 20. Jahrhunderts beschrieben die französische Ärzte Brocq und Jacquet die Symptome und bezeichneten die Erkrankung als Neurodermatitis, da sie davon ausgingen, dass die Symptome durch eine Nervenentzündung hervorgerufen wird. Dies wurde zwar widerlegt, der Begriff hielt sich dennoch. Im Jahre 1930 wurden weitere Begriffe wie atopische Dermatitis benutzt um die Erkrankung zu beschreiben.

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