Fieber senken

Synonyme im weiteren Sinne

Erkältung, Grippe, Husten, Schnupfen
med.: Hyperthermie
englisch: fever

Einleitung

Bei Fieber handelt es sich um eine vollkommen natürliche Reaktion des Organismus auf bakterielle und virale Erreger.
Das körpereigene Immunsystem wird durch die Erhöhung der Temperatur stimuliert und die Überwärmung führt zusätzlich dazu, dass die Vermehrungsrate der Krankheitserreger deutlich gesenkt wird.

Aus diesem Grund sollte vor dem Senken des Fiebers stets überlegt werden, ob die Beeinträchtigung des Wohlbefindens des betroffenen Patienten eine Fiebersenkung rechtfertigt.

Darüber hinaus sollte bei der Wahl des am besten geeigneten fiebersenkenden Mittels beachtet werden, dass es je nach Patientengruppe (Baby, Kleinkind, Kind und Erwachsener) unterschiedliche Ursachen für das Auftreten des Fiebers geben kann.
Aus diesem Grund unterscheiden sich auch die effektivsten Maßnahmen zur Fiebersenkung zwischen diesen Patientengruppen.

Medikamente, die beim Erwachsenen besonders erfolgversprechend und vollkommen unbedenklich sind, können beispielsweise den Organismus eines Babys nachhaltig beeinträchtigen, und auf diese Weise den Heilungsverlauf behindern.

Gerade bei einem Baby, Kleinkind oder Kind ist es deshalb wichtig, dass sowohl bei Fieber mit unklarer Ursache, als auch bei einem raschen und/oder hohen Temperaturanstieg, zeitnah ein Kinderarzt aufgesucht wird.

Lesen Sie mehr zum Thema: Wann sollte ich mit Fieber zum Arzt?

Fieber senken beim Baby

Gerade bei einem Baby kann Fieber schnell gefährlich werden.
Grund dafür ist die Tatsache, dass ein Baby nicht über ausreichenden Flüssigkeitsreserven verfügt.
Ein rascher Temperaturanstieg, der gegebenenfalls mit weiteren Beschwerden (beispielsweise Durchfall und/oder Erbrechen) einhergeht, kann deshalb schnell zur Dehydratation führen.

Als Faustregel gilt deshalb, dass ein Baby, das jünger als drei Monate ist und/oder Fieber von mehr als 38,5 Grad Celsius hat und/oder einen sehr unruhigen Eindruck macht, schnellstmöglich einem Kinderarzt vorgestellt werden sollte.
Bei leichtem Fieber kann das Senken der Temperatur mit Hilfe eines feuchten Waschlappens erfolgen. Dazu sollte der Waschlappen mit körperwarmem Wasser befeuchtet und anschließend die Unterarme des Babys abgerieben werden.

Bei dieser Methode muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Haut des Babys lediglich feucht, nicht nass gehalten wird.
Die Verdunstung der Feuchtigkeit auf der Hautoberfläche hat einen kühlenden Effekt und kann das Fieber auf diese Weise senken.

Darüber hinaus gelten sogenannte Pulswickel, also feuchte Wickel, die um die Handgelenke von einem Baby gewickelt werden, als ideale Methode zum Senken des Fiebers.

Zudem können auch beim Baby fiebersenkende Medikamente angewendet werden.
Vor allem Paracetamol und Ibuprofen, die in einer altersgerechten Dosis verabreicht werden, können dabei helfen, das Fieber zu senken.

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Fieber senken bei Kleinkindern

Ein Kleinkind kann im Vergleich zu einem Baby in der Regel deutlich besser mit einer Erhöhung der Körpertemperatur umgehen. Dennoch sollten Eltern betroffener Kleinkinder stets darauf achten, ob das Kind übermäßig schlapp oder gar apathisch wirkt.
Im Zweifelsfall sollte auch bei einem Kleinkind zeitnah ein Kinderarzt zu Rate gezogen werden.

Bei einem Kleinkind sollte schon während des Temperaturanstiegs auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

Das Senken des Fiebers kann, abhängig von der Temperatur des Kleinkindes, sowohl durch Arzneimittel als auch durch Hausmittel erfolgen.

Da bei Vorliegen eines viralen Infektes, der zu hohem Fieber führt, in der Regel nur eine symptomatische Behandlung erfolgen kann, hat sich die Kombinationstherapie mit Ibuprofen und Paracetamol bewährt.

Da beide Arzneimittel über einen anderen Mechanismus abgebaut und aus dem Körper ausgeschieden werden, können Ibuprofen und Paracetamol abwechselnd, alle drei bis vier Stunden gegeben werden.

Die tägliche Höchstdosis dieser beiden Medikamente sollte dabei jedoch nicht überschritten werden.

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Fieber senken bei Kindern

Leidet ein älteres Kind unter hohem Fieber, so ist es besonders wichtig, dass die Körpertemperatur nur dann gesenkt wird, wenn dies zwingend notwendig ist.

Dies gilt vor allem für ein Kind, das dazu neigt bei einem Anstiegt der Körpertemperatur einen sogenannten Fieberkrampf zu entwickeln.

Bei dem betroffenen Kind sollte umgehend eine gezielte Behandlung eingeleitet werden.
Aus diesem Grund sollte ein Kind, das Fieber von mehr als 39,5 Grad Celsius aufweist einem Facharzt für Kinderheilkunde vorgestellt werden.
Dieser kann die Ursache für die Entstehung des Fiebers ermitteln und eine geeignete Behandlung zum Fieber senken einleiten.

Bei Vorliegen eines bakteriellen Infektes muss in der Regel ein Antibiotikum verordnet werden.
Das zusätzliche Senken des Fiebers sollte in diesen Fällen nur dann erfolgen, wenn das betroffene Kind sehr schlapp ist, zu Fieberkrämpfen neigt oder die Temperatur auf Werte von mehr als 38,5 Grad Celsius ansteigt.

Bei einem älteren Kind kann das Senken des Fiebers über die Gabe von fiebersenkenden Medikamenten, beispielsweise Ibuprofen oder Paracetamol, in altersgerechter Dosis erfolgen.
Sollte das Fieber auf eines dieser Arzneimittel nicht adäquat ansprechen, kann auch bei einem größeren Kind eine Kombinationstherapie versucht werden.

Eltern eines betroffenen Kindes sollten dazu beide Medikamente im Wechsel, alle drei bis vier Stunden verabreichen.
Bei der Durchführung der Kombinationstherapie muss jedoch darauf geachtet werden, dass die tägliche Höchstdosis beider Wirkstoffe nicht überschritten wird.
Zur Sicherheit ist daher zu raten, jede Verabreichung von Medikamenten mit einem Arzt abzusprechen.

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Fieber senken bei Erwachsenen

Der Körper eines Erwachsenen kann erhöhte Körpertemperaturen und Fieber in der Regel sehr viel besser entgegenwirken, als ein Kind oder Kleinkind.

Grund dafür ist die Tatsache, dass ein Erwachsener über deutlich mehr Flüssigkeitsreserven verfügt und deshalb weniger schnell zur Dehydratation (Flüssigkeitsmangel) neigt.

Daher sollte das Senken von Fieber bei Erwachsenen stets genau überdacht werden.
Im Regelfall, also bei Temperaturen von weniger als 39,5 Grad Celsius, ist keinerlei Fiebersenkung notwendig.

Ein Erwachsener verfügt zudem bereits über ein ausgereiftes Immunsystem, welches durch den Anstieg der Körperkerntemperatur effektiv stimuliert wird.
Auf diese Weise kann der Organismus des Betroffenen den bakteriellen oder viralen Erregern adäquat entgegentreten.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Fieber beim Erwachsenen nach einer Impfung

Ein Erwachsener, bei dem schon leichtes Fieber gesenkt wird, benötigt zumeist deutlich länger bis eine vollständige Heilung einsetzt.
Bei hohem Fieber kann das Senken durch fiebersenkende Arzneimittel, beispielsweise Ibuprofen und Paracetamol, durch Hausmittel oder pflanzliche Substanzen erfolgen.

Therapie

Im Allgemeinen muss davon ausgegangen werden, dass Fieber nicht in jedem Fall zwingend gesenkt werden sollte.

Vor allem leicht ausgeprägtes Fieber, mit Temperaturen von weniger als 38.5 Grad Celsius, sollte im Normalfall weder durch Arzneimittel, noch durch Hausmittel gesenkt werden.
Aus medizinischer Sicht spricht man bei einem derartig geringen Temperaturanstieg nicht von Fieber, sondern von erhöhter Temperatur.

Doch auch eine Körperkerntemperatur von mehr als 38,5 Grad Celsius muss nicht zwingend gesenkt werden.
Grund dafür ist die Tatsache, dass das Fieber für die Aktivierung des körpereigenen Immunsystems eine entscheidende Rolle spielt.
Vor allem die Abwehr viraler Erreger, wie beispielsweise bei grippalen Infektes, kann durch eine Steigerung der Körperkerntemperatur effektiv stimuliert werden.

In diesem Zusammenhang stellen Kinder, die eine Neigung zu Fieberkrämpfen aufweisen, eine Ausnahme dar.
Bei ihnen sollte, zur Vermeidung eines Fieberkrampfes, auch gering ausgeprägtes Fieber konsequent gesenkt werden.

Bei der Senkung des Fiebers können verschiedene Verfahren in Frage kommen, die wir Ihnen in den folgenden Abschnitten vorstellen wollen.

Fiebersenkende Medikamente

Sobald eine effektive Fiebersenkung mit Hausmitteln oder Substanzen aus dem Bereich der Homöopathie nicht mehr gewährleistet werden kann und/oder die Körpertemperatur auf einen Wert von über 40 Grad Celsius ansteigt, muss zwingend zu einem potenten Medikament gegriffen werden.

Darüber hinaus sollte zeitnah ein Facharzt aufgesucht und die direkte Ursache des Fiebers ermittelt werden.

Patienten, bei denen eine bakterielle Infektion als Ursache des Fiebers nachgewiesen wurde, müssen in der Regel mit einem antibakteriellen Medikament (Antibiotikum) behandelt werden.
Die Wahl des am besten geeigneten Antibiotikums richtet sich dabei nach dem jeweiligen bakteriellen Erreger. Auf Grund von speziellen Eigenschaften der Bakterien kann nicht jedes Antibiotikum eine Wirkung entfalten.
Betroffene Patienten sollten bei der Einnahme des Antibiotikums darauf achten, dass die Medikamente auch nach dem vollständigen Abklingen der Beschwerden, ordnungsgemäß eingenommen werden müssen.

Andernfalls kann es unter Umständen zu einem erneuten Ausbruch der für das Fieber ursächlichen Erkrankung kommen. Darüber hinaus kann es durch das frühzeitige Absetzten der antibakteriellen Medikamente zur Entstehung von Resistenzen kommen.
Das bedeutet, dass die bakteriellen Erreger bei der erneuten Anwendung der entsprechenden Antibiotika unter Umständen nicht mehr darauf reagieren.

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Kann bei dem betroffenen Patienten keine bakterielle Infektion nachgewiesen werden, muss eine rein symptomatische Therapie eingeleitet werden.
Dies erfolgt in der Regel über die Einnahme von fiebersenkenden Medikamenten (sogenannte Antipyretika).

Fiebersenkende Medikamente vermitteln ihre Wirkung über die Hemmung der Synthese eines spezifischen Botenstoffs (Prostaglandin- E2).
In Folge dessen können kleinste Gefäße innerhalb der Haut vom Organismus erweitert werden.

Die Gefäßerweiterung sorgt anschließend dafür, dass in erhöhtem Maße Wärme abgegeben und Schweiß abgesondert werden kann.

Bei dem betroffenen Patienten setzt nach der Einnahme eines der fiebersenkenden Medikamente ein Kühlungsprozess ein.
Zu den bekanntesten Medikamenten gehören Paracetamol, Aspirin und Ibuprofen.

Darüber hinaus verfügen diese Arzneimittel über schmerzstillende Eigenschaften. Leiden die betroffenen Patienten neben dem Fieber unter Begleitsymptomen wie Kopf-, Muskel- oder Gliederschmerzen, so können durch die Anwendung dieser Medikamente gleich mehrere Beschwerden gelindert werden.

Die Wahl der am besten geeigneten Medikamente richtet sich dabei sowohl nach der Höhe des Fiebers, als auch nach der Konstitution des Patienten selbst.

Vor allem das schmerzstillende und fiebersenkende Arzneimittel Ibuprofen darf bei einigen Patienten, beispielsweise bei Vorliegen von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, nicht eingenommen werden.

Auch bei der Anwendung von fiebersenkenden Medikamenten sollte jedoch stets beachtet werden, dass der Anstieg der Körpertemperatur bei einem Infekt eine Immunsystem-stimulierende Wirkung hat.
Aus diesem Grund kann eine zu drastische Senkung des Fiebers dazu führen, dass der Heilungsverlauf negativ beeinflusst und deutlich verzögert wird.

Auch sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, denn aufgrund der hohen Temperatur und des Schwitzens gehen dem Patienten viel Flüssigkeit und Mineralien verloren. Geht man davon aus, dass beim gesunden Menschen 1-3 Liter Flüssigkeit in 24 Stunden verabreicht werden sollte, sollte man pro erhöhtes Grad Celsius der Körpertemperatur die Flüssigkeitszufuhr um 0,5-1 Liter erhöhen.

Handelt es sich nicht um den saisonal bedingten harmlosen Infekt, sondern um einen anderen fieberverursachenden Grund , wie die Immundrosselung (Chemotherapie) oder Operationen, sollte neben der Entfernung der fieberverursachenden Quelle (Katheter entfernen etc.) und der Fiebersenkung auch eine antibiotische Therapie (Antibiotika) des Infektes erfolgen. Dies sollte auch dann geschehen, wenn bei Verdacht auf einen grippalen Infekt die Symptome nach 1-2 Wochen nicht rückläufig sind.
Wichtig ist auch keine therapeutischen Maßnahmen einzuleiten, die die Diagnostik verschleiern, d.h. es sollte keine antibiotische Therapie eingeleitet werden bevor eine Blutkulturuntersuchung zur Erregeridentifizierung durchgeführt wurde. Bei unklarem Erregerspektrum sollten Breitbandantibiotika gegeben werden.

Beim Fieber unklarer Genese sollten folgende Antibiotika verabreicht werden: Piperacillin/Tazobactam+Aminoglykosid oder Cephalosporin der 3. Generation+ Aminoglykosid.
Falls 72 Stunden nach Antibiotikagabe keine Besserung eintreten würde, sollte die Antibiose auf eine antibakterielle und antimykotische Therapie (Antipilzmedikamente) umgestellt werden. Dafür würden Carbapeneme (Imipenem, Meropenem)+Glykopeptid (Teicoplanin,Vancomycin)+Amphotericin B in Frage kommen. Allgemein kann man sagen, dass je schnelle aber eine Therapie begonnen wird, desto höher sind auch die Erfolgsaussichten.

Bei Patienten ohne begleitenden Symptomatiken und ohne Erniedrigung der neutrophilen Granulozyten sollte zunächst 2-3 Tage ohne Therapie abgewartet werden, um das Fieber zu objektivieren und die grundlegende Ursache herauszufinden.

Fieber senken mit Hausmitteln

Bei der Senkung des Fiebers können verschiedene Verfahren in Frage kommen. Neben den potenten fiebersenkenden Medikamenten wie Paracetamol, Aspirin oder Ibuprofen, können einige Hausmittel dabei helfen, das Fieber effektiv zu lindern.

Personen, die an hohem Fieber leiden, haben zwar in den meisten Fällen wenig Appetit und sollten unter keinen Umständen zum Essen gezwungen werden.
Dennoch gibt es eine Vielzahl von Nahrungsmitteln, die sich beim regelmäßigen Verzerr fiebersenkend auswirken können.

Aus diesem Grund sollte, sobald der betroffene Patient Appetit verspürt, vor allem zu eiweißreichen Lebensmitteln gegriffen werden.
Zu den beliebtesten Hausmitteln gegen Fieber gehören sowohl Gemüse- und Hühnerbrühe, als auch gekochtes Hühnchen, gedünstetes Gemüse und Salat.

Darüber hinaus sollen frische Zitrusfrüchte, beispielsweise Orangen, Mandarinen oder Grapefruits, dabei helfen, das Fieber ohne medikamentöse Therapie effektiv zu senken, da eine ausreichende Vitamin C-Zufuhr als der Genesung förderlich angesehen wird.

Auch das Trinken von Tees, insbesondere von Holunderblüten, Lindenblüten, Wiesengeissbartblüten und Thymiankraut soll ebenfalls zu einer schnelleren Genesung beitragen.

Des Weiteren zählen kalte Wadenwickel zu den beliebtesten Hausmitteln gegen Fieber. Auch bei diesem Hausmittel sollte jedoch noch vor der Anwendung kritisch hinterfragt werden, ob eine Senkung des Fiebers zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt sinnvoll ist.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier: Wadenwickel gegen Fieber

Eine Alternative zu den kalten Wadenwickeln stellen die sogenannten „nassen Strümpfe“ dar. Hierzu können gewöhnliche Baumwollsocken in kaltes Wasser gelegt, ausgewrungen und anschließend angezogen werden. Über die nassen Socken sollte zusätzlich ein Paar trockener Wollstrümpfe gezogen werden. Auf diese Weise kann die kühlende Wirkung der nassen Strümpfe gesteigert werden.

Die Effektivität dieses Hausmittels kann durch die Zugabe von Essigwasser maximiert werden.
Dazu sollten Leinensocken in kaltes Wasser getaucht werden, in das zuvor 2-3 Esslöffel Essig eingerührt wurden, und nach dem Anziehen dieser darüber ebenfalls trockene Wollsocken gezogen werden.
Diese Prozedur ist mindestens zweimal am Tag zu wiederholen.

Info's über ein weiteres Hausmittel finden Sie hier: Brustwickel

Gerade von kleinen Kindern werden diese Hausmittel leider nicht immer problemlos toleriert.
Es gilt jedoch als kontraproduktiv ein fieberndes Kind mit dem Anlegen von Wadenwickeln, nassen Socken oder der Anwendung anderer Hausmittel in Stress zu versetzen.
Dies kann den Krankheitsverlauf unter Umständen negativ beeinflussen.

Aus diesem Grund kann die Anwendung anderer Hausmittel bei Kleinkindern und Kindern notwendig werden.
Beispielsweise können regelmäßige kalte Waschungen eines kranken Kleinkindes dabei helfen, das Fieber zu senken und das Wohlbefinden des betroffenen Kindes zu steigern.

Bei diesem Hausmittel sollte der gesamte Körper des Kleinkindes mit einem lauwarmen Waschlappen abgerieben werden.
Die am besten geeignete Temperatur richtet sich dabei nach dem Wohlfühlgrad des betroffenen Kindes und sollte ungefähr ein bis zehn Grad unter der Körpertemperatur des Betroffenen liegen.

Um eine Beeinträchtigung des Herz-Kreislaufsystems zu vermeiden, muss die Waschung jedoch stets nach einem festen Schema ablaufen.
Das bedeutet, dass zunächst die Hände und Arme des Kindes abgekühlt werden müssen (sogenannte periphere Waschung).
Im Anschluss kann die Anwendung dieses Hausmittels im Bereich des Halses, des Bauches, der Flanken und des Rückens des Kleinkindes erfolgen (sogenannte zentrale Waschung).
Sobald die obere Körperhälfte abgekühlt wurde, können auch die Beine und Füße abgewaschen werden.

Die Effektivität dieses Hausmittels kann zusätzlich dadurch gesteigert werden, dass das verwendete Wasser mit einer kleinen Menge Pfefferminzöl angereicherter wird.
Bei diesem Hausmittel muss jedoch beachtet werden, dass die Anwendung auf Personen, die ein Lebensalter von mindestens sechs Jahren erreicht haben, beschränkt ist.
Bei Säuglingen und Kleinkindern darf demnach keine Waschung mit Wasser und Pfefferminzöl durchgeführt werden.

Des Weiteren gibt es speziell für Fieber einige Empfehlungen mit Schüsslersalzen. So sollten Patienten mit Fieber bis 39 Grad Celsius Ferrum phosphoricum (Schüssler-Salz Nr. 3) alle 10 Minuten eine Tablette nehmen.
Über 39 Grad Celsius sollte ebenfalls Kalium phosphoricum (Schüssler-Salz Nr. 5) alle 10 Minuten eingenommen werden.

Bei Fieberentgleisungen, die über 41-42 Grad Celsius reichen, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
In einigen Fällen, vor allem bei sehr hohem Fieber, kann es vorkommen, dass weder Wadenwickel, noch Waschungen dazu führen, dass die Körpertemperatur nennenswert sinkt.

Zudem kann in einigen Fällen auch durch die Einnahme von fiebersenkenden Arzneimitteln keine ausreichende Fiebersenkung erzielt werden. Auch die Kombination aus Paracetamol und Ibuprofen muss mitunter nicht immer zum erhofften Ziel führen.

In diesen Fällen kann ein sogenanntes „absteigendes Vollbad“ dabei helfen, das Fieber schrittweise etwas zu senken. Bei der Anwendung dieses Hausmittels muss das Bett des Patienten noch vor der Anwendung aufgewärmt und eine Badewanne mit warmem Wasser gefüllt werden.

Die Temperatur des Badewassers sollte dabei lediglich ein Grad geringer als die aktuelle Körpertemperatur des Patienten sein.
Sobald der betroffene Patient über einen Zeitraum von einigen Minuten im lauwarmen Badewasser gelegen hat, kann dieses nach und nach mit kaltem Wasser aufgefüllt werden.
Innerhalb eines Zeitraumes von ungefähr zehn bis fünfzehn Minuten sollte das Badewasser auf diese Weise auf eine Temperatur von 25 Grad Celsius gesenkt werden.

Darüber hinaus kann der Körper des betroffenen Patienten während des Abkühlungsvorgangs mit einem Waschlappen oder einer leichten Massagebürste abgerieben werden.
Auf diese Weise kann das Gefühl der Kälte etwas abgemildert, und das Wohlbefinden des Betroffenen gesteigert werden.

Fieber senken mit pflanzlichen Mitteln

Für Personen, die nicht gleich zu hochpotenten fiebersenkenden Arzneimitteln greifen möchten, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie man das Fieber natürlich zum Abklingen bringen kann.

Neben den bekannten Hausmitteln, beispielsweise Wadenwickel, Pfefferminzwickel und nassen Socken, können verschiedene pflanzliche Präparate dabei helfen, die Körpertemperatur effektiv zu senken.
In der Regel lässt sich jedoch nur leichtes bis mäßiges Fieber ohne potentes Medikament effektiv senken.

Körpertemperaturen von mehr als 39.5 Grad Celsius hingegen sprechen auf pflanzliche Arzneimittel nur in den seltensten Fällen an.

Für die betroffenen Patienten gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, wie das Fieber natürlich gesenkt werden kann. Lindenblütentee eignet sich beispielsweise besonders gut zur Behandlung von Fieber bei Kleinkindern und Kindern. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie dieses natürliche Hausmittel bei erhöhter Körpertemperatur und hohem Fieber angewendet werden kann. Am effektivsten ist es, wenn ein Tee aus ein bis zwei Teelöffeln Lindenblüten und ungefähr 250 Millilitern Wasser zubereitet wird. Nach der Zubereitung kann der Lindenblütentee in kleinen Schlucken getrunken werden. Diese Methode sollte circa drei- bis fünfmal täglich wiederholt werden. Bei dem Trinken von Lindenblütentee muss jedoch beachtet werden, dass er sich, auf Grund der schweißtreibenden Wirkung, nicht zur Dauertherapie eignet.
Darüber hinaus kann eine zu große Menge dieses Hausmittels zu leichtem Durchfall führen.

Wiesengeissbart kann ebenfalls Abhilfe schaffen.

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Fieber senken durch Homöopathie

Durch homöopathische Maßnahmen kann ebenfalls Fieber gesenkt werden.
Dies kann besonders dann sinnvoll sein, wenn sich betroffene Patienten trotz einer nur leichten Erhöhung dennoch zunehmend schlapp und abgeschlagen fühlen

Zu den beliebtesten homöopathischen Wirkstoffen, die zur Fiebersenkung verwendet werden können, gehören Belladonna, Ferrum phosphoricum und Aconitum napellus.

Bei Belladonna (Tollkirsche) handelt es sich um eine Pflanze, die der Gruppe der Nachtschattengewächse gehört.
Belladonna kann als Arzneimittel aus dem Bereich der Homöopathie bei fieberhaften Infekten und frühen Entzündungsreaktionen verschiedener Organsysteme angewendet werden.
Vor allem bei Kindern wird Belladonna häufig bei Mittelohrentzündungen, die mit hohem Fieber einhergehen, eingesetzt.

Auch bei Ferrum phosphoricum handelt es sich um ein Medikament der Homöopathie, das als Fieber- und Entzündungsmittel eingesetzt werden kann.
Eine besondere Wirksamkeit kann das Mittel bei Erkrankungen der Atemwege, beispielsweise Schnupfen, Kehlkopfentzündungen oder Lungenentzündungen oder bei einer Grippe entfalten.

Darüber hinaus gehört Aconitum napellus (Eisenhut) zu den bekanntesten homöopathischen Mitteln, die zur Fiebersenkung eingesetzt werden können.
Vor allem bei akutem Fieber, das nachts auftritt und schnell ansteigt, soll das Mittel aus dem Bereich der Homöopathie besonders wirkungsvoll sein.
Neben seiner Fiebersenkenden Eigenschaften wirkt Eisenhut beruhigend und entspannend.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 21.11.2010 - Letzte Änderung: 12.01.2023