Ab wann man mit Fieber zum Arzt muss hängt vom Alter des Patienten ab. Bei Säuglingen sollte man ab einer Körpertemperatur von 38 Grad Celcius einen Kinderarzt aufsuchen. Ältere Kinder sollten bei einer Körpertemperatur von 39 Grad Celcius oder einem Fieber, das länger als drei Tage besteht, von einem Arzt untersucht werden. Erwachsene sollten bei einem Fieber, das länger als zwei oder drei Tage bzw. immer wieder auftritt, zum Arzt gehen.
Fieber ist meist eine symptomatische Erscheinung einer vitalen Infektion und durch einen Temperaturanstieg gekennzeichnet. Dabei zieht man bei Kindern und Erwachsenen unterschiedliche Grenzen. Während man bei Erwachsenen ab einer Temperatur von 38,3 Grad Celcius von Fieber spricht, liegt derGrenzwert bei Neugeborenen schon bei 37,8 Grad Celcius. Um die Frage zu klären, wann genau ich mich mit Fieber bei einem Arzt vorstellen sollte, gibt es mehrere Grundregeln.
Um beurteilen zu können, ab wann man mit Fieber zum Arzt muss, bewertet man neben der absolut gemessenen Temperatur auch weitere Faktoren, wie die Schwere der Symptome und der Allgemeinzustand.
Bei häufigen Symptomen handelt es sich um Kopfschmerzen, Durchfall (Fieber und Durchfall), Schmerzen beim Wasserlassen oder eitriger Auswurf.
Bei Säuglingen bis inklusive des 3. Lebensmonats sollte man ab einer Körpertemperatur von 38 Grad Celcius einen Kinderarzt aufsuchen.
Bei Kleinkindern solte man, bei einem mehr als einen Tag bestehenden Fieber einen Arzt konsultieren.
Bei älteren Kindern hingegen beantwortet sich die Frage, wann man mit Fieber zum Arzt sollte, anders. Hier gilt die grobe Faustregel, dass das Kind bei einer Körpertemperatur von 39 Grad Celcius oder einem Fieber, das länger als drei Tage besteht bzw. immer wieder auftritt, von einem Arzt untersucht werden sollte.
Erwachsene sollten bei einem Fieber, das länger als zwei oder drei Tage bzw. immer wieder auftritt, zum Arzt.
Wichtig ist, neben der aktuellen Körpertemperatur, immer die Zusammenschau aus Temperatur und zusätzlich der klinischen Symptomatik.
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Aus immunologischer Sicht ist es nicht sinnvoll, bei jedem Fieber einen Arzt aufzusuchen und durch eine medikamentöse Therapie die Temperatur zu senken. Die erhöhte Temperatur kann sehr wertvoll für den Körper sein, um die Erreger zu bekämpfen. Die Funktion des Fiebers besteht in der Beschleunigung der Immunantwort. Infektionen können länger andauern, wenn man den Temperaturanstieg bei Fieber unterdrückt.
Die Entscheidungsfindung, ob eine fiebersenkende Therapie eingeleitet werden sollte, hängt z.B. auch davon ab, welche Vorerkrankungen der Betroffene aufweist. Bei einer bestehenden schweren Herz-, Nieren- oder Lungenerkrankung kann das Fieber den Organismus stark belasten, weshalb eine effektive Temperatursenkung eher angezeigt ist, als bei einem Patienten ohne Vorerkrankungen. Bei ansonsten gesunden Patienten, die eine Fieberepisode nach Z.B. einer Atemwegsinfektion mit 39 Grad Celcius entwickeln, wird in der Regel dazu geraten, das Fieber aus oben genannten Gründen auszuhalten.
Es gibt verschiedene Ansätze, die man zur Selbsttherapie bei bestehendem Fieber durchführen kann, wenn man nicht direkt zum Arzt gehen kann. Darunter spielt eine ausgewogene Ernährung bzw.gesunde Ernährung eine wichtige Rolle. Da der Körper für die gesteigert Funktion des Immunsystems viel Energie benötigt. Leicht verdauliche Lebensmittel sind zum Beispiel Obst, Gemüse, Salat und Hühner- oder Gemüsebrühe.
Neben einer ausreichenden Ernährung ist extrem wichtig, genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Sehr gut eignen warme Getränke, wie Kräutertee oder Hagebuttentee. Aber auch Vitamin C-haltige Fruchtsäfte haben einen positiven Einfluss auf das Fieber. Der Bedarf an Flüssigkeit ist im Fieberzustand deutlich gesteigert. Deshalb ist vor allem bei Neugeborenen und Kleinkindern auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Der Körper benötigt für die Bekämpfung des Krankheitserregers sehr viel Energie, die ihm nicht durch andere Tätigkeiten entzogen werden sollte. Deshalb sollte auf Arbeiten oder Sport verzichtet werden. Das beste Rezept ist hier, dem Körper viel Ruhe zu schenken. Am besten bleibt man den Großteil der Krankheitsphase im Bett liegen.
Bei Schüttelfrost kann man dem Körper Wärme in Form warmer Kleidung oder Decken zuführen. Bei Schüttelfrost friert der Körper aufgrund einer Sollwert-Verstellung der Körpertemperatur im Hypothalamus. Da der Sollwert dabei ansteigt und dadurch anzeigt, dass die aktuell bestehende Körpertemperatur zu gering ist, friert man.
Wichtig ist, die Körpertemperatur in nahen Abständen von ungefähr einer halben Stunde zu messen. Die rektale Methode ist hierbei die genaueste von allen. Durch die kontinuierliche Messung kann man sehen, ob das Fieber ansteigt oder bereits wieder absinkt. Wenn sehr hohes Fieber besteht, sollte jedoch in der Regel ein Arzt aufgesucht werden.
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Ein bewährtes Hausmittel bei Fieber sind kalte Wadenwickel gegen Fieber, um dem Körper Wärme zu entziehen. Bei effektiver Anwendung mit kaltem Wasser lässt sich die Körpertemperatur um etwa 1-2 Grad Celcius senken.
Ebenso kann ein sogenanntes Vollbad durchgeführt werden. Hierbei lässt man in die Badewanne warmes Wasser ein, welches nur wenige Grad Celcius als die Körpertemperatur besitzt. Im Anschluss daran legt man sich in die Badewanne und lässt über 10-15 Minuten kaltes Wasser ein, sodass sich dieses auf eine Temperatur von etwa 25 Grad Celcius absenkt.
In der Apotheke sind zusätzlich Arzneimittel erhältlich, die nicht rezeptpflichtig sind. Darunter zählt man sowohl verschieden Teesorten (wie z.B. Kamille oder Lindenblüte) als auch schmerzstillende Medikamente wie z.B. das ASS. Auch das Schmerz- und fiebersenkende Medikament Paracetamol ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
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Leichtes Fieber in der Schwangerschaft mit einer Temperatur unter 38 Grad Celcius ist in der Regel unproblematisch. Auch ein leichter Infekt (z.B. Atemweginfektion) bei Fieber in der Schwangerschaft stellt in der Regel ein unproblematisches Bild dar.
Bei einem Anstieg der Temperatur auf Werte über 38 Grad Celcius kann jedoch eine akute Gefahr für das Kind ausgehen. Daher sollte eine klinische Untersuchung beim Arzt mit anschließender medikamentöser Therapie erfolgen. Bei der Anwendung von Medikamenten während der Schwangerschaft muss auf bestimmte Kontraindikationen und die für Schwangere spezifische Dosis bedacht werden. Paracetamol z.B. kann während der Schwangerschaft eingenommen werden, sollte jedoch nicht unbedacht über mehrere Tage bzw. Wochen eingenommen werden. Bestimmte Hausmittel wie Wadenwickel etc. können zusätzlich verhindern, dass das Fieber noch weiter ansteigt.
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Das Immunsystem von Heranwachsenden Kindern muss sich im Laufe der Zeit zunächst ausbilden, in dem es mit in den Körpern eintretenden Erregern in Kontakt tritt. Daher sind fieberhafte Infekte bei Kindern deutlich häufiger als bei Erwachsenen. Die Normale Temperatur beim Kind beträgt zwischen 36,5 und 37,5 Grad Celcius.
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Ab 38,5 Grad Celcius hat das Kind Fieber. Ab Temperaturen über 40 Grad Celcius können die Organsysteme des Kindes geschädigt werden, weshalb dringend ein Arzt aufzusuchen und das Kind zu therapieren ist. Symptome die auf Fieber beim Kind hindeuten sind z.B. ein erwärmtes, gerötetes Gesicht. Die Haut des Körpers hingegen ist meist kühl und blass. Zusätzlich können eine Appetitlosigkeit und Trinkschwäche auffallen. Die Augen wirken meist müde. Insgesamt kann eine Verhaltensänderung mit Lethargie und Antriebslosigkeit vorkommen. Auch Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sind häufige Erscheinungen bei fieberhaften Infekten bei Kindern.
Ein Arzt sollte aufgesucht werden, sofern das Fieber länger als einen Tag andauert oder dieses trotz Wadenwickel und Fieber-Zäpfchen nicht absinkt. Auch das Auftreten von Fieberkrämpfen stellt einen Grund für einen Arztbesuch dar.
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