Erkältung beim Baby

Wenn das Baby zum ersten Mal krank ist und unter einer Erkältung leidet, wird vielen frisch gebackenen Eltern das Herz sehr schwer. Eine Erkältung gehört jedoch zum Wachsen und Reifen dazu, denn jede Erkältung stärkt das Abwehrsystem des Babys. Dieses ist nämlich bei seiner Geburt mit nur mehr als der Hälfte seiner späteren Abwehrfähigkeit ausgestattet und muss den Rest durch Kontakt mit den Krankheitserregern wie den Erkältungsviren erst lernen.

Symptome & Diagnose

Die Symptome einer Erkältung beim Baby gleichen denen eines Erwachsenen und so lässt sich die Diagnose meist leicht anhand der Symptome stellen. Auch Säuglinge werden von Husten, Schnupfen, Fieber und Halsschmerzen geplagt. Auch die Lymphknoten unter den Achseln, am Hals oder im Nacken können anschwellen. Diese Schwellung ist meist harmlos und geht nach dem Ablauf der Erkrankung meist von selbst zurück.

Für Babys ist die Schleimhautschwellung durch den Schnupfen enorm belastend, da schon eine geringe Schwellung in der kleinen Nase für eine enorme Einengung der Atemwege sorgt. Atmen oder gar trinken an der Brust sind enorm anstrengend für das Baby. Nicht selten überanstrengt es das Baby und sie können nicht ausreichend trinken und bleiben hungrig. Beim Fieber gilt es Temperaturen über 38°C als sicheres Warnzeichen einer Erkrankung aufzufassen, wobei der Normbereich der Körpertemperatur je nach Tageszeit zwischen 36,5°C und 37,2°C liegt. Bis 38,5°C spricht man dann von einer erhöhten Temperatur, von Fieber dann bei allen Temperaturen darüber. Bei Babys unter drei Monaten sollte schon ab 37,8°C reagiert werden. Temperaturen über 39°C sind bei einer Erkältung selten und sollten eher an eine echte Grippe, eine Mittelohrentzündung oder eine andere behandlungsbedürftige Krankheiten denken lassen.

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Fieber

Das Fieber ist eine normale und physiologische Reaktion des Körpers auf eine Infektion. Zur Bekämpfung von Viren oder Bakterien schüttet das Immunsystem sogenannte Interleukine aus. Dies sind Botenstoffe, die Abwehrzellen an den Ort der Infektion locken. Ein bestimmter Botenstoff sorgt im Gehirn jedoch auch dafür, dass sich die Körper-Solltemperatur erhöht. Normalerweise liegt diese bei ca. 36,5 Grad Celsius. Durch den Botenstoff kann sie nun aber auf beispielsweise 38 Grad oder noch höher angehoben werden.

Typischerweise entsteht in der Folge dann ein Schüttelfrost. Durch die Erhöhung der Solltemperatur wird dem Körper suggeriert, dass er unterkühlt ist. Um diesem Zustand entgegenzuwirken, beginnen die Muskeln zu zittern, was zur Wärmeentstehung im Körper führt.

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Erbrechen

Erbrechen ist ein Symptom, das bei Erkältungen zum Beispiel durch einen Hustenanfall mitverursacht werden kann. Jedoch sollten Eltern wachsam sein. Tritt ein Erbrechen speziell nach den Mahlzeiten auf? Wie ist die Farbe des Erbrochenen?
Solange sich der Allgemeinzustand des Babys nicht merklich verschlechtert, muss das Erbrechen kein Anlass zur Besorgnis geben. Nur, wenn sich auch das Trinkverhalten verschlechtert bzw. das Baby nicht mehr in der Lage ist, mehr Flüssigkeit aufzunehmen, als erbrochen wird, sollte ein Arzt oder ein Krankenhaus aufgesucht werden, um ein „Austrocknen“ des Kindes zu verhindern, indem dann intravenös Flüssigkeit zugeführt wird.

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Durchfall

Den Durchfall vom normalen Stuhlgang zu unterscheiden kann gerade bei Babys, deren Hauptnahrungsmittel die Muttermilch darstellt, schwierig werden, da der normale Stuhlgang hier ohnehin sehr weich und flüssig sein kann.
Veränderungen können eher an Farbe und Geruch des Stuhls erkennbar werden.
In aller Regel ist Durchfall durch eine mangelnde Wasserrückresorption im Darm bedingt. Die Ursachen dafür können vielfältig sein. Während einer Erkältung ist aber am ehesten damit zu rechnen, dass das Baby mehr trinkt. Die Erreger der Erkältung können sich auch im Darm ausbreiten und die Schleimhautzellen des Darms in der Wasserresorption behindern, sodass mehr Flüssigkeit im Darm und somit auch im Stuhl verbleibt.

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Verklebte Augen

Im Prinzip gibt es für dieses beschriebene Symptom einer Erkältung zwei wesentliche Erklärungen, die jedoch unterschiedliche Konsequenzen nach sich ziehen. Die harmlosere Erklärung besteht in der Verengung des Tränenkanals. Normalerweise werden die Tränen durch einen kleinen Kanal im inneren Augenwinkel in die Nase abgeleitet. Bei vorhandenem Schnupfen kann es im Zuge der Schleimhautanschwellung in Nase dazu kommen, dass sich auch die Schleimhaut innerhalb des Tränenkanals verdickt und die Tränenflüssigkeit nicht mehr abfließen kann. In diesem Falle können Kindernasentropfen zum Abschwellen führen, was den Kanal wieder frei macht. Die Verklebungen können mit einer Kompresse oder einem Wattestäbchen und warmem Wasser ausgewaschen werden.

Die kritischere Möglichkeit besteht in dem Vorliegen einer Bindehautentzündung. Das Baby könnte sich mit Viren versetzten Schleim in die Augen gerieben haben, was dort zu einer Infektion führt, zu der sich im Falle einer Bindehautentzündung auch Bakterien dazumischen. In aller Rege ist dann das Auge aber ebenfalls stark gerötet.
In letzterem Falle sollte auf jeden Fall der Kinderarzt aufgesucht werden, der entsprechende Augentropfen oder –salben verschreiben kann.

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Behandlung

Die Infekte lassen sich zwar meistens nicht verhindern, jedoch gut behandeln und einige Hausmittel können die Beschwerden des Babys zumindest lindern. Der Infekt braucht seine Zeit und in dieser Zeit gilt es dem Baby möglichst viel Ruhe zu gönnen.

Gegen die Schwellung der Nasenschleimhäute eignen sich warme Dämpfe ähnlich der Inhalation bei Erwachsenen. Auch ein Tropfen Muttermilch in den Nasenlöchern soll durch die darin enthaltenen Bestandteile des Immunsystems das Abschwellen der Nase unterstützen. Auch Nasensprays können Linderung bringen und dem Baby das Atmen erleichtern. Hierbei sollten nicht wie bei Erwachsenen die Schleimhaut-verengenden Nasentropfen angewendet werden, sondern ausschließlich Tropfen, die nur Kochsalzlösung enthalten. Salben können die wunde Nase unterstützend pflegen. Da sich das Kind noch nicht wie ein Erwachsener einfach Schnäuzen kann, um die Nase frei bekommen zu können, auch kleine Nasensauger aus der Apotheke angewendet werden, um das Kind von dem Sekret zu befreien.

Plagt zusätzlich ein Husten, so sind Spaziergänge an der frischen Luft oft sehr lindernd. In der Wohnung kann die Luftfeuchtigkeit beispielsweise mit nassen Handtüchern über der Heizung oder extra dafür geschaffenen Luftbefeuchtern erhöht werden. Der abgehustete Schleim ist bei einer normalen Erkältung üblicherweise klar. Verfärbt er sich gelblich oder grünlich, so sollte ein Arzt aufgesucht werden, da diese Verfärbung Hinweis auf eine bakterielle Ursache sein kann, die dann mit einem Antibiotikum behandelt werden muss. Bei akuten Hustenanfällen hilft kühle Luft und der Gang an ein geöffnetes Fenster oder den Kühlschrank hilft dem hustenden Säugling den Anfall zu überwinden. Wichtig ist es hierbei darauf zu achten, dass das Baby trotzdem kuschelig warm eingepackt ist und nicht friert.

Vor allem bei Fieber muss auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden, was sich durch die Anstrengung beim Trinken nicht selten als enorm schwierig gestalten kann. Reicht das Trinken nicht mehr aus um den Flüssigkeitshaushalt des Babys im Gleichgewicht zu halten, so zieht die Erkältung in hartnäckigen Fällen auch einen Krankenhausaufenthalt nach sich, in dessen Rahmen die Flüssigkeit als Infusion gegeben werden muss. Ein Hinweis auf eine zu kleine Trinkmenge können trockene Windeln sein, wenn das Kind durch den Flüssigkeitsmangel zu wenig Urin produziert.

Bei hohem Fieber, völligem Verweigern von Trinken, extremer Schlappheit, sichtbaren Atemproblemen, oder einer Dauer der Erkältung über 5 Tage sollte ein Arzt aufgesucht werden. Der Arzt kann andere Erkrankungen wie eine Mittelohrentzündung, Nasennebenhöhlenentzündungen oder gar Lungenentzündungen ausschließen, die dringend einer Antibiotikabehandlung bedürfen.

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Bei starkem Husten  sollten Eltern auch unbedingt einen Arzt aufsuchen, um eine eventuelle behandlungsbedürftige Ursache auszuschließen. Zur Hustenlösung und zum Freimachen der Atemwege können auch Dampfinhalationen hilfreich sein. Jedoch sollten keine ätherischen Öle zugemischt werden, da diese bei Kindern Allergien verursachen können. Die beste Methode ist hierbei mit dem Kind neben der laufenden Dusche zu stehen. Dabei sollte das Wasser nie ganz heiß sein, um keine Verbrennungen der Atemwege zu verursachen. Bei Fieber können ab einem Alter von 3 Monaten Fieberzäpfchen zur Anwendung kommen. Hierbei gilt es die Dosis unbedingt wie vom Arzt vorgeschrieben zu verabreichen, denn die Dosis für Erwachsene wäre für das Kind viel zu hoch. Von den meisten Präparaten wie beispielsweise Ibuprofen existieren auch besondere Formen für Kinder. Nicht immer sollte das Fieber jedoch sofort gesenkt werden, da es enorm wichtig für die Selbstheilung des Körpers ist und eine Fiebersenkung die Heilung unter Umständen verzögert und der Infekt so langsamer ausheilt.

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Hausmittel

Mit Hausmitteln werden vornehmlich die Begleitsymptome der Erkältung behandelt als der eigentliche Krankheitserreger. Bei Erkältungen sind die krankheitsverursachenden Erreger in aller Regel Viren.
Lediglich dem Zink konnte eine virenabtötende Wirkung nachgewiesen werden, wobei sich die Meinungen darüber entzweien, ob Zink als Hausmittel einzusetzen ist.
Zur Linderung der Symptome stehen jedoch Zwiebeln, Knoblauch, Kamilletee, Salzwasser (zum Dampfinhalieren!) und Ingwer  zur Verfügung.
Bis auf das Salzwasser wird allen diesen Mitteln eine entzündungshemmende und beruhigende Wirkung nachgesagt, die zum Beispiel bei Halsschmerzen oder leichten Ohrenschmerzen Anwendung finden können.

Mit Kamillentee und Salzwasser können die kleinen Inhalieren, indem sie den heißen Wasserdampf einatmen. Man sollte jedoch darauf achten, nicht zu heißes Wasser zu verwenden, um das Gefahrenpotential für eine zusätzliche Reizung der Bronchien zu minimieren.

Die entzündungshemmenden Knollengewächse können in zerkleinerter Form zum Beispiel bei Ohrenschmerzen zum Einsatz kommen und werden von außen in das Ohr gegeben. Sie können jedoch auch zu einem Sud eingekocht werden, der dann einen auch getrunken werde kann, um einen gereizten Hals mit Halsschmerzen zu behandeln.

Hilft eine Zwiebel neben dem Bett?

Definitiv nein! Für Personen, die gerne glauben möchten, dass die Zwiebel einen positiven Effekt auf den Erkrankungsverlauf hat, mag sie diesen Effekt aufweisen. Aus medizinischer Sicht ist diese Maßnahme jedoch vollkommen sinnlos. Bis auf den Geruch der Zwiebel wird sich in der Raumluft nichts verändern.
Die in der Zwiebel vorhandene entzündungshemmenden Wirkstoffe können in der Luft niemals eine ausreichend hohe Konzentration erreichen, als dass sie einen Effekt auf die Erkältung des Babys erzielen könnten.

Homöopathie

Als homöopathisches Mittel wird bei einer beginnenden Erkältung oft auf den Wirkstoff Aconitum zurückgegriffen. Diese Behandlung sollte aber mit einem Arzt abgeklärt werden, um in Erfahrung zu bringen, ob das homöopathische Mittel wirklich geeignet ist und um einen potentiell gefährlichen Verlauf der Erkrankung auszuschließen.

Infekte, mit denen das körperliche Immunsystem nicht ohne Hilfe zurechtkommt, bedürfen in aller Regel mehr als nur eine homöopathische Unterstützung bei der Erregerbekämpfung. Die Homöopathie sollte also vielmehr als ergänzende Maßnahme dann als alleinige Therapie verstanden werden.

Ursachen & Prophylaxe

Ursache einer Erkältung, sowohl bei Erwachsenen, als auch beim Baby sind die Erkältungsviren, welche eine Gruppe von über 200 verschiedenen Viren zusammenfasst, die allesamt eine Entzündung der Atemwegs-Schleimhäute verursachen. Die Viren bevorzugen das 33°C warme und feuchte Klima unserer Schleimhäute der Atemwege um sich dort einzunisten und sich in den Schleimhäuten zu vermehren, was den Menschen dann wiederum krank macht und sein Immunsystem aktiviert.

Für Säuglinge geht eine Infektion mit dem sogenannten RSV-Virus (respiratory syncytial virus) mit besonders schweren Infektionen einher, die nicht selten im Rahmen eines Krankenhausaufenthaltes behandelt werden müssen. Der Haupt-Übetragungsweg aller Erreger sind die kleinen infizierten Flüssigkeitströpfchen, die beim Husten oder Niesen eines Erkrankten in die Umgebungsluft gelangen und dann von anderen Menschen wiederum eingeatmet werden. Außerdem können die Viren an den Händen oder Gegenständen haften und auch so von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Symptome beträgt meist drei bis fünf Tage.

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Vorbeugen einer Erkältung beim Baby

Eine Prophylaxe ist oftmals nicht möglich und meist auch nicht sinnvoll, da diverse Erkältungen zum normalen Reifungsprozess eines Kindes gehören. Möchte man sein Baby trotzdem schonen, wenn es beispielsweise gerade einen Infekt überwunden hat, so gibt es hilfreiche Verhaltenstipps, die alle für einen verminderten Kontakt des Kindes mit potenziellen Krankheitserregern sorgen. Allen voran hier die eigene Hygiene. Regelmäßiges und gründliches Händewaschen verringert die Chance, Krankheitserreger, die an den eigenen Händen sind, auf das Kind zu übertragen.

Auch Spielzeug und andere Gegenstände, die das Kind oft und gerne in den Mund nimmt, können einfach regelmäßig abgewaschen oder gar desinfiziert werden. Schwieriger gestaltet sich das Vorbeugen oft bei vorhandenen Geschwisterkindern. Besuchen diese Kitas, Kindergärten oder Schulen so sind sie in den allermeisten Fällen der Überträger eines Infektes. Erkältungsviren werden hierbei besonders leicht durch Niesen oder Husten übertragen. Hier gilt es kranke Geschwisterkinder so gut es geht nicht mit dem Säugling in Kontakt zu bringen oder diese zumindest nicht anzuhusten und vor allem zwischen den Kontakten zu den einzelnen Kindern konsequent auf die eigene Hygiene zu achten und die Hände nach jedem Kontakt zu waschen.

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Das kann man tun, um sein Baby nicht beim Stillen mit der eigenen Erkältung anzustecken

Aus medizinischer Sicht ist nicht bekannt, dass das Stillen zu einer erhöhten Übertragung von Erkältungen auf das Baby führt. Vielmehr bietet das Stillen den Vorteil, dass mütterlich gebildete Antikörper, die gegen den verursachenden Virus gerichtet sind, bereits auf das Kind übertragen werden können und es somit eine bessere Abwehr gegen die krankheitsverursachenden Viren aufweist.

Hauptsächlich werden Erkältungsviren durch Tröpfchen übertragen. Die stillende Mutter sollte also vornehmlich auf eine ausreichende Hygiene achten, um das Baby nicht anzustecken. Konkret bedeutet dies, nach dem Husten oder Niesen die Hände ausgiebig zu waschen und mit verschmutzten Händen berührte Gegenstände zu säubern, da die Viren auch einige Stunden in der normalen Umgebung bzw. auf diversen Oberflächen überdauern können.

Möchte die Mutter einen besonderen Schutz beim Stillen gewährleisten, können die Brustwarzen vor dem Beginn des Stillens noch mit einem Händedesinfektionsmittel besprüht und anschließend abgewischt werden.

Was kann man tun, damit sich das Baby keine Erkältung von Erwachsenen "holt" ?

Die entscheidenste Maßnahme ist, selbst auf eine ausreichende Hygiene zu achten. Regelmäßiges und ausgiebiges Händewaschen sowie beim Husten oder Niesen einen möglichst großen Abstand zum Kind aufzubauen sind leistbare Maßnahmen der Eltern.

Virale Erkältungen sind im Baby und Kleinkindalter jedoch völlig normal und im Grunde genommen nicht zu verhindern, auch wenn die erkrankten Eltern noch so sehr bemüht sind. Das kindliche Immunsystem ist noch nicht vollständig ausgeprägt und hat der Erkrankung dadurch nicht viel entgegenzusetzen.

Die meisten viralen Erkältungserreger sind völlig harmlos für das Kind. Gegen potentiell gefährliche Krankheitsviren, wie beispielsweise den Keuchhustenerreger gibt es kindliche Impfungen, die in Anspruch genommen werden können/ sollten, um einem gefährlichen Krankheitsverlauf vorzubeugen.

Sollten erkrankte Erwachsenen- nachdem sie sich beim Husten die Handvorgehalten haben- eine Oberfläche berühren, die auch von ihrem Baby berührt werden kann, kann ein Desinfektionsmittel eingesetzt werden, um die Virusbesiedelung der Oberfläche zu verhindern.  

Vorbeugen einer Erkältung beim Kleinkind

Da sich das Immunsystem bei Babys und Kleinkindern noch in der Entwicklung befindet und somit häufig noch nicht optimal ausgebildet ist, passiert es leicht, dass die Kleinen bis zu zwölf und mehr Erkältungen im Jahr durchmachen müssen.

Um dem vorzubeugen gilt es, das Immunsystem im Kleinkindalter zu stärken und zu unterstützen. Dies gelingt zum einen, indem man das Spielen und Toben im Freien fördert und zum anderen durch eine ausgewogene und vitaminreiche Nahrungszufuhr.

Wichtig ist auch seitens der Eltern auf die Händehygiene zu achten: regelmäßiges Händewaschen mit Seife nach der Toilette, vor dem Essen, nach dem Spielen im Freien und nach der Rückkehr aus dem Kindergarten, kann die Elimination eines großen Anteils der Viren ermöglichen.

Genauso kann ein regelmäßiges Stoßlüften der Hauptaufenthaltsräume zur Virenminimierung dienen. Auf stets trockene und warme Füße sollte zudem geachtet werden, genauso wie auf eine den Temperaturen angemessene Kopfbedeckung, da Kinder viel Wärme über den Kopf verlieren.

Verlauf & Prognose

Ist eine Erkältung gefährlich für mein Baby?

Die harmlosen Erkältungserreger schulen das Immunsystem, damit es im Laufe der Zeit auch mit schlimmeren Krankheitserregern, die dem Kind im Laufe seines Lebens begegnen werden, fertig werden kann.
Meist trifft es Babys zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat mit einem sogenannten Infekt, oft dann wenn die Stillzeit endet. Babys erhalten während der Stillzeit wichtige Antikörper durch die Muttermilch. Antikörper sind der Abwehrmechanismus unseres Körpers gegen Viren und Bakterien. Sie werden ganz speziell zugeschnitten auf jeden Erreger gebildet, identifizieren diesen und machen ihn durch Markierung für unser Abwehrsystem sichtbar. Durch die Muttermilch profitiert ein Baby also von den Antikörpern seiner Mutter, da sein eigener Körper noch lange nicht allen Erregern begegnet ist und so keine schützenden Antikörper bilden konnte.
Spätestens wenn das Baby beginnt seine Umwelt zu erkunden und diverse Dinge in den Mund zu stecken, kommt auch die Begegnung mit vielen Krankheitserregern zustande. Für Neugeborene gelten bis zu 10 Infekte pro Jahr als völlig in Ordnung, während das für Erwachsene eine enorme Zahl darstellt.

Wie lange dauert eine Erkältung beim Baby?

Wie auch bei Erwachsenen, ist es bei Babys schwer, eine pauschale Aussage bezüglich der Erkrankungsdauer zu geben. Diese ist im Wesentlichen abhängig von zwei Faktoren: Zum einen von der Immunlage des Kindes und zum anderen von der „Agressivität“ des verursachenden Erregers.

Die Immunlage des Kindes korreliert mehr oder weniger mit dem Alter der Kinder. Je jünger, desto unausgereifter ist auch das Immunsystem und desto häufiger und langwieriger sind die auftretenden Erkältungen. Erst im Laufe der Lebensjahre kennt das Immunsystem die typischen Erreger und ist in der Lage, schneller und effizienter gegen diese vorzugehen.

Die Agressivität der Erreger hängt hauptsächlich davon ab, wie wandlungsfähig er in seiner Struktur ist. Das Immunsystem ist nämlich nur in der Lage, zu bekämpfen, was es kennt. Verändert sich der Erreger immer wieder, kann er von den körpereigenen Abwehrzellen auch nicht suffizient bekämpft werden.

Kurzum: Als grobe Faustformel kann man davon ausgehen, dass die Erkältung meist innerhalb von einer bis zwei Wochen beendet ist. Ein Rückgang von eventuell aufgetretenem Fieber ist jedoch meist schon ein paar Tage vorher zu beobachten.
Sollte sich die Erkrankung jedoch länger als zwei Wochen hinziehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um eine Überprüfung des Immunsystems anhand einer Blutentnahme vornehmen zu können.

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Wann sollte man mit dem Baby zum Arzt gehen?

Mütter sollten in diesem Punkt am ehesten auf ihr Bauchgefühl bzw. ihre Intuition vertrauen. Kaum ein Kinderarzt wird es der Mutter verübeln, wenn sie sich um ihr Kind sorgt und deshalb eine Abklärung erwünscht.

Ein unbedingter Arztbesuch ist nötig, wenn sich eine merkbare Wesensveränderung des Kindes einstellt. Sich das Essen- oder Trinkverhalten drastisch verändert.
Auch eine verminderte Ausscheidung von Urin oder Stuhl kann begründeter Anlass sein, den Kinderarzt aufzusuchen. Leidet das Kind unter Fieber, dass mit üblichen Medikamenten wie beispielsweise Nurofen nicht in den Griff zu bekommen ist, ist ebenfalls ein Arztbesuch zu empfehlen.

Darüber hinaus sollte der Arzt bei immer wieder auftretenden gleichen Beschwerden bzw. Symptomen aufgesucht werden.
Alles in allem ist eine Diagnostik bei Babys oder Kleinkindern aber sehr schwierig, da diese keine Angaben über das Ausmaß der Beschwerden und die Art der Beschwerden machen können. Viele Anhaltspunkte, die für Erwachsene oder ältere Kinder gelten, um gefährliche Erkrankungen auszuschließen oder aufzuspüren, können bei Klein- und Kleinstkindern jedoch nicht angewandt werden, da sie hier falsch positive oder falsch negative Ergebnisse liefern würden.

Weitere Informationen

Darf man ein Baby mit Erkältung impfen?

Babys sollten in aller Regel nicht geimpft werden, wenn sie momentan an einer Erkältung leiden. Leider gibt es bei vielen Babys und Kleinkindern nur wenig krankheitsfreie Intervalle, sodass Impfungen häufig verschoben werden müssen. Doch genau in diesem Umstand liegt auch Begründung dafür. Das Immunsystem der kleinen ist derzeit bereits durch die Erkältung geschwächt und somit nicht in der Lage, auf gewisse Impfstoffe zu reagieren.

Bei den Impfstoffen lassen sich Totimpfstoffe und Lebendimpfstoffe unterscheiden. Lebendimpfstoffe werden vom behandelnden Kinderarzt nur im aller äußersten Notfall während einer Erkältung gegeben, da sie lebende Viren- zwar in einer sehr verdünnten Menge- enthalten, auf die der Körper mithilfe des Immunsystems reagieren muss, um den Ausbruch der Erkrankung, gegen den er geimpft werden soll, zu verhindern.

Bei Totimpfstoffen besteht eine geringere Gefahr, jedoch werden auch hier die meisten Kinderärzte Abstand von einer Impfung nehmen, während das Kind erkrankt ist. Diese Impfstoffe werden vom Körper salopp gesagt „zur Kenntnis genommen“, ohne, dass eine Immunreaktion erfolgt, um Erreger abzutöten.

Darf man mit dem Baby spazieren gehen, wenn es eine Erkältung hat?

Prinzipiell spricht nichts dagegen, einen Spaziergang mit dem Baby zu unternehmen, auch wenn es erkältet ist. Voraussetzung ist jedoch, dass das Baby sich nicht unterkühlt, also entsprechend der Außentemperatur warm genug angezogen wird.

Da Erkältungen in der Mehrzahl der Fälle im Winter auftreten, ist die kühle Außenluft oftmals sogar hilfreich. Sie sorgt für ein Abschwellen der Schleimhäute im Rachen- und Nasenbereich, sodass die Kinder wieder befreiter atmen können.

Fieber sollte jedoch ein Hinderungsgrund für einen ausgedehnten Spaziergang darstellen. Da die Temperaturregulation im kindlichen Körper noch nicht voll entwickelt ist, könnte eine zu starke Temperaturdifferenz zur Stressentwicklung im Körper führen, was den Genesungsprozess des Babys eher verzögert, als positiv auf den Krankheitsverlauf einzuwirken.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 09.09.2015 - Letzte Änderung: 29.03.2022