Kleinkinder leiden viel häufiger an Schnupfen, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist wie beim Erwachsenen.
Während ein Erwachsener im Durchschnitt zwei- bis dreimal im Jahr an einem Schnupfen leidet, sind Kleinkinder aufgrund des noch nicht ausgereiften Immunsystems ca. zwölfmal im Jahr davon betroffen. Der Schnupfen tritt dann i.d.R. im Rahmen einer einfachen Erkältung auf, die wie auch bei Erwachsen fast ausschließlich von Viren verursacht wird.
Insofern ist häufiger Schnupfen bei Kindern i.A. nicht bedenklich, vielmehr wird das Immunsystem durch jeden Kontakt mit Viren weiter gestärkt, es lernt sozusagen dazu.
Aber auch Allergien können der Auslöser für anhaltende oder wiederkehrende Schnupfenbeschwerden sein. Darüber hinaus kommen weitere, seltenere Ursachen in Frage.
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Häufigste Ursache für Schnupfen bei Kindern ist – wie auch bei Erwachsenen – die Infektion mit einem Virus, das durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen wird und bei dem noch unausgereiften Immunsystem zudem leichteres Spiel hat. Prinzipiell kommen dieselben Erreger wie für Erwachsene in Frage, von denen mehr als 200 verschiedene Typen bekannt sind.
Neben dem Rhinovirus als häufigsten Auslöser können u.a. Respiratorische Synzytial-, Humane Metapneumo-, Corona-, Parainfluenza- und Adenoviren, in der Sommerzeit v.a. Coxsackie-, Entero- und Echoviren verantwortlich sein. Besonderheiten bestehen z.T. in der Schwere und Häufigkeitsverteilung; so erkranken Kinder beispielsweise viel häufiger am humanen Metapneumovirus und eine Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus hat bei ihnen i.d.R. einen schwereren Verlauf zur Folge.
An das Influenza-Virus, den Erreger der „echten“ Grippe, ist ebenfalls zu denken, was i.d.R. einen deutlich schwereren Verlauf nach sich zieht und insbesondere Babys unter einem Jahr gefährden kann. Auch Kinderkrankheiten wie z.B. Masern, Windpocken, Scharlach (bakteriell) oder Keuchhusten (bakteriell) können Schnupfen auslösen, jedoch stehen bei diesen meist andere Symptome im Vordergrund. Ansonsten können Bakterien wie Staphylo-, Strepto- oder Pneumokokken Schnupfen im Rahmen einer sog. bakteriellen Superinfektion verursachen oder verstärken, wenn infolge eines viralen Infektes die Nasenschleimhaut bereits geschädigt und das Immunsystem geschwächt ist. Allgemein begünstigend auf eine Infektion wirken sich u.a. eine durch trockene Raumluft angegriffene oder durch Unterkühlung schlechter durchblutete Nasenschleimhaut, aber auch Grunderkrankungen (z.B. Mukoviszidose) oder verengte Nasenhöhlen (durch Polypen oder eine schiefe Nasenscheidewand) aus.
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Sonderfälle stellen z.B. die bakterielle Infektionskrankheit Diphtherie, die zu einem blutig-flüssigen Schnupfen (Rhinitis pseudomembranacea), oder die angeborene Syphilis dar, die zu einem blutig-eitrigen Schnupfen führen kann. Chronischer Schnupfen bei Kindern ist hingegen meist allergisch bedingt. Zum einen können dabei verschiedenste Gräser- und Blütenpollen eine Rolle spielen, was sich dann als saisonal begrenzt auftretender Heuschnupfen bemerkbar macht. Zum anderen kann ein allergischer Schnupfen das gesamte Jahr über bestehen, wenn Allergene wie z.B. Tierhaare oder Hausstaubmilben der Auslöser sind. Es ist außerdem möglich, dass ein solcher Schnupfen ohne nachweisbare Ursache auftritt.
In diesem Zusammenhang spricht man von einem vasomotorischen Schnupfen, dem offenbar eine Fehlregulation von Blutgefäßen zugrunde liegt; v.a. Reizstoffe wie z.B. Reinigungsmittel oder Parfums können diese Problematik bei Kleinkindern hervorrufen bzw. verstärken. Weitere Ursachen wie eine Rhinitis hypertrophica, bei der eine Volumenzunahme der unteren und mittleren Nasenmuscheln zu Beschwerden führt oder eine Rhinitis atrophicans (Ozaena), die durch den Gewebsschwund der Nasenschleimhaut Keimansiedlungen begünstigt, sind denkbar, aber deutlich seltener.
Darüber hinaus sollte insbesondere bei Kleinkindern daran gedacht werden, dass auch eingeführte Fremdkörper (z.B. eine Murmel) verantwortlich sein können, die dann einseitigen, eitrigen Schnupfen hervorrufen. Für nicht ausheilenden Schnupfen im Winter ist außerdem eine vergrößerte Rachenmandel eine weitere mögliche Ursache. Bei Säuglingen kann aufgestoßene Muttermilch, die in die Nasengänge geraten ist, ebenfalls für schnupfenähnliche Symptome bzw. eine „laufende Nase“ sorgen.
Die Symptome des Schnupfens können je nach Ursache leicht unterschiedlich sein, typischerweise tritt als Leitsymptom aber immer eine erhöhte Sekretproduktion der Nase auf, was zu einer „laufenden“ oder verstopften Nase führt. Der klassische Erkältungsschnupfen beginnt i.d.R. mit einem Brennen oder Kitzeln in der Nase und einem verstärkten Niesreiz. In den folgenden Tagen geht dies immer mehr in einen sog. Fließschnupfen über, bei dem v.a. ein wässriges, oft farbloses Sekret von der Nasenschleimhaut abgegeben wird. Dabei kann die Gesichtshaut in direkter Umgebung der Nase, insbesondere Nasenspitze und Oberlippe, durch häufiges Schnäuzen und den ständigen Kontakt mit dem Sekret so sehr in Mitleidenschaft gezogen werden, dass sie rot und rau wird.
Hinzu kommen häufig tränende Augen, eingeschränkter Geruchs- und Geschmackssinn sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl. Da das Sekret im weiteren Verlauf eindickt (und sich dabei u.U. auch gelblich bis grün verfärbt) und die Schleimhäute anschwellen, verstopft die Nase zunehmend und die Atmung wird erschwert. Siedeln sich auf der vorgeschädigten Schleimhaut zusätzlich Bakterien im Rahmen einer bakteriellen Superinfektion an, so zeigt sich ein gelb-grünes eitriges Sekret. Natürlich kann der Schnupfen auch von allen weiteren typischen Erkältungssymptomen, wie z.B. Fieber, Husten, Abgeschlagenheit, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen begleitet werden.
Darüber hinaus sind Komplikationen wie Nasennebenhöhlen- oder Mittelohrentzündungen möglich, die häufig durch einen Sekretstau hervorgerufen bzw. begünstigt werden. Die Symptome klingen i.d.R. innerhalb von sieben bis zehn Tagen ab, trotzdem können gerade Kleinkinder sehr unter einem Schnupfen leiden, was sie auch vom nötigen Schlaf abhalten kann.
Wenn Babys Schnupfen bekommen, stehen meist die Atembeschwerden als Hauptproblem im Vordergrund, da Säuglinge fast ausschließlich durch die Nase atmen. Diese ist aber aufgrund der noch engen Nasenhöhlen schnell verstopft und eine mögliche Folge ist, dass das Baby das Trinken komplett verweigert. Allergischer oder vasomotorischer Schnupfen zeichnet sich eher durch plötzliches, anfallsartiges Auftreten mit Niesattacken, Produktion von wässrigem Nasensekret und Juckreiz, v.a. in Nase und Augen, aus.
Dies kann sich auch durch Rötung der Bindehäute bemerkbar machen. In die Nase eingeführte Fremdkörper können einseitigen, eitrigen Schnupfen verursachen, der auch von Geruchsbildung begleitet werden kann. Ebenso kann eine Ozaena (sog. „Stinknase“) für unangenehme Gerüche (und eine trockene Nase) verantwortlich sein. Blutbeimengungen sind häufig Folge einer starken Schleimhautreizung, können aber auch als spezifisches Symptom im Rahmen gewisser Infektionskrankheiten auftreten, beispielsweise bei Diphtherie oder angeborener Syphilis.
Eitrige oder verklebte Augen gehen nicht automatisch mit einem Schnupfen oder einer Erkältung einher. Trotzdem können bei bakteriellen oder viralen Infektionen Bindehautentzündungen ausgelöst werden. Durch Bakterien ausgelöst sondert das Auge eitriges Sekret ab und ist gelblich gefärbt. Ist das Auge von Viren befallen, welche eine Bindehautentzündung auslösen, sondert das Auge ein farbloses Sekret ab.
Bei viral bedingten Bindehautentzündungen, sollte die Bindehautentzündung innerhalb einer Woche selbst ausheilen. Bei bakteriellen Infektionen kann eine antibakterielle Salbe nötig werden. Grundsätzlich sollten eitrige Augen von einem Augenarzt angesehen werden.
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Schleim entsteht durch eine Hypersekretion der Nasendrüsen, welche in der Schleimhaut sitzen und die Nase dauerhaft feucht halten. Kommt es durch einen Virus zu einer übermäßigen Absonderung von Sekret, kann dieses die Nase „verstopfen“.
Bei viralen Infekten ist das Sekret wässrig und klar, nach einiger Zeit kann es eintrüben. Setzen sich Bakterien auf die virale Infektion, kommt es zu einer sogenannten Superinfektion und das Sekret verfärbt sich gelb. Selten sind Schnupfen/Erkältungen durch Bakterien verursacht. Der Schleim sollte bei Verlegung des Atemweges abgesaugt werden.
Die Diagnose eines Schnupfens erfolgt i.d.R. rein klinisch, d.h. anhand der Symptome, die vom Kind geschildert werden, und der körperlichen Untersuchung. Wenn Kinder zu jung oder zu schweigsam sind, um ihre Beschwerden zu schildern, ist es besonders wichtig, das Kind genau zu betrachten, um eventuelle Ursachen wie etwa einen in der Nase befindlichen Fremdkörper ausfindig zu machen. Wenn der Schnupfen nicht von einer einfachen Erkältung rührt, besonders stark oder langdauernd ist, sollten diverse Differentialdiagnosen bedacht werden, weshalb eine weitere Abklärung sinnvoll ist.
Dazu können bestimmte Erreger in laborchemischen Verfahren nachgewiesen werden, was z.B. auf das Influenza-Virus (Erreger der „echten“ Grippe) oder Kinderkrankheiten auslösende Viren wie z.B. das Masernvirus angewendet werden kann. Insbesondere bei chronischem Schnupfen kann ein Allergietest zielführend sein. Hierfür wird bei Kleinkindern dem üblichen Hauttest (sog. Prick-Test) meist eine Blutuntersuchung vorgezogen, bei der spezifische IgE-Antikörper nachgewiesen werden können (sog. Radio-Allergo-Sorbens-Test).
In Abhängigkeit von der Ursache des Schnupfens können unterschiedliche Behandlungsansätze sinnvoll sein. Wichtig zu beachten ist, dass nicht alle Mittel, die für Erwachsene verwendet werden, auch für Kleinkinder geeignet sind. Der klassische Erkältungsschnupfen kann nicht gezielt durch Medikamente bekämpft, sondern allenfalls symptomatisch behandelt werden. Er kann i.d.R. ohne weitere Komplikationen zu Hause auskuriert werden. Hilfreich sind immer Allgemeinmaßnahmen wie z.B. körperliche Schonung, genügend Schlaf und angemessene Raumtemperaturen. Dabei kann der Einsatz diverser Hausmittel, beispielsweise das Trinken von Kamillen- oder Holunderblütentee oder das Inhalieren von u.a. Kamillentee, unterstützend wirken.
Ätherische Öle sollten von Kleinkindern aber nicht inhaliert werden, da dies Atemnot auslösen kann. Auch bestimmte Homöopathika oder Naturheilmittel können Symptome lindern und den Krankheitsverlauf eventuell positiv beeinflussen. Bei hartnäckigeren Fällen oder schwerwiegenderen Begleitsymptomen (z.B. Fieber) können sich auch weitere Medikamente als sinnvoll erweisen. Da Kleinkinder unter Symptomen wie einer verstopften Nase besonders leiden können, kann auch die Gabe von abschwellenden Nasensprays hilfreich sein, um kurzfristig für ein verbessertes Wohlbefinden zu sorgen. Diese sollten aber nur wenige Tage eingesetzt werden, da sich ansonsten ein Gewöhnungseffekt einstellt, der nach Absetzen des Sprays weiterhin zu einer verstopften Nase führt.
Schonender, aber trotzdem hilfreich – und deshalb bei nicht allzu starkem Schnupfen empfehlenswerter – sind einfache Salzwassersprays. Bei einer wunden Nase ist die Anwendung von u.a. dexpanthenolhaltigen Salben oder Sprays möglich. Antibiotika sind ausschließlich gegen Bakterien wirksam und sollten daher nur bei einer bakteriellen Infektion in Betracht gezogen werden. Leichter allergischer oder vasomotorischer Schnupfen kann ggf. ebenso mit Allgemeinmaßnahmen, Hausmitteln und Homöopathika behandelt werden, ganz besonders wichtig ist es hier, das Allergen bzw. den Auslöser ausfindig zu machen und das Kind vor dem Kontakt mit diesem zu schützen. Bei schwereren Fällen kann der Einsatz spezieller antiallergischer Mittel nötig werden (z.B. Kortison oder Antihistaminika), ab dem fünften Lebensjahr ist eventuell eine spezifische Immuntherapie möglich und sinnvoll.
Sind die Nasenschleimhäute geschwollen und versperren den Luftweg, kann das für Babys besonders unangenehm werden, da sie bis zum 6. Monat ausschließlich durch die Nase atmen. Um die Schleimhäute abzuschwellen und den Sekretabfluss zu erleichtern, können Nasentropfen (bzw. Nasensprays) mit dem Wirkstoff Xylometazolin gegeben werden. Dies muss vorab alerdings mit dem behandelnden Arzt in jedem Fall abgeklärt werden.
Der Wirkstoffgehalt sollte je nach Lebensmonat nicht mehr als 0,25mg bzw. 0,5mg/ml enthalten. Das entspricht einer Lösung von 0,025% bzw. 0,05%. Auch eine Behandlung mit 0,9%-Natriumchlorid-Lösung kann Abhilfe schaffen. Grundsätzlich sollten Nasentropfen (wenn nicht anders vom Arzt verordnet) nicht länger als 7 Tage gegeben werden, um ein Austrocknen der Schleimhäute zu verhindern.
Gegeben werden kann Sambucus nigra (schwarzer Holunder), Euphrasia (Augentrost), Nux vomica ( Krähenauge).
Ist das Sekret gelblich/eitrig soll Hepar sulfuris (Kalkschwefelleber) und Kalium bichromicum Linderung schaffen.
Bei zusätzlich auftretenden Erkältungssymptomen kann Aconitum napellus (blauer Eisenhut) verabreicht werden. Die Dosierung richtet sich je nach Inhaltsstoff und Lebensmonat des Babys.
Halten Sie vorab immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt!
Hausmittel, unter der Rubrik Medizin / Naturheilverfahren / Phytopharmaka werden Tees, Inhalate und Bäder verstanden, welche pflanzlichen Ursprungs sind. Prinzipiell gilt bei diesen (auch) in Super- und Drogeriemärkten erworbenen Inhaltsstoffen, dass die verabreichte Menge an den kindlichen Organismus angepasst werden muss. Angaben beziehen sich auf Erfahrungswerte und sind in der Regel weder wissenschaftlich noch durch Studien belegt. Als allgemeine, nicht evidenzbasierte Regel gilt, dass Kinder zwischen dem 1.-4. Lebensjahr ein Fünftel bis ein Halb der Erwachsenendosis erhalten können. Bei akutem Schnupfen sollten daher erst Kleinkinder ab 12 Monaten mit Hausmitteln behandelt werden.
Bei akutem Schnupfen im Rahmen einer Erkältung kann sich durch das Trinken von Schlüsselblumenblütentee und Primelwurzeltee das Nasensekret schneller verflüssigen und dadurch besser abfliessen. Das Inhalieren von ätherischen Ölen, wie Pfefferminze, Eukalyptus und Minze kann die Schleimhäute desinfizieren und antimikrobielle Wirkung zeigen.
Belege, dass der Extrakt der Zwiebel bei Schnupfen hilft, gibt es nicht. Berichten zufolge, können zerkleinerte Zwiebeln eingepackt in ein Tuch in die Nähe des Babys gelegt werden und das Einatmen der ausdünstenden Stoffe zu einer freieren Nase führen. Kommt es im Rahmen einer Erkältung zusätzlich zu einer Mittelohrentzündung, kann auf das betroffene Ohr ein Zwiebelsäckchen gelegt werden. Indem man eine kleingehackte Zwiebel in einem Säckchen für zwei Minuten zum Kochen bringt und abkühlen lässt. Als Ohrwickel kann es dann am Ohr fixiert werden.
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Muttermilch gilt heute wieder als die beste Nahrungsquelle für einen Säugling.
Sie hat einen niedrigen Protein- und Mineralstoffgehalt (im Vergleich zu Kuhmilch). Den größten Teil der Proteine machen das Kasein und das alpha-Laktalbumin aus. Milchzucker ist das bestimmende Kohlenhydrat der Muttermilch und liefert 40% der enthaltenen Energie. Weitere 40% der Energie entfallen auf das Fett der Muttermilch. Andere Zuckerverbindungen unterstützen Abwehrmechanismen im Darm. Die Muttermilch enthält wichtige Abwehrstoffe, wie Immunglobulin A und weiße Blutkörperchen, die das Kind vor Infektionen schützen. Die enthaltenen Antikörper können bei Schnupfen helfen, indem man ein paar wenige Tropfen Muttermilch in die Nasenlöcher des Babys tropft
Bei einem Schnupfen ist zu unterscheiden, ob es sich um einen akuten oder chronisch wiederkehrenden Schnupfen handelt. Je nach Befund kann die Dauer variieren. Bei einer akuten Infektion der Nasenschleimhäute, meist im Rahmen einer Erkältung, tritt der Schnupfen nach 2-8 Tagen nach Infektion auf. Nach 3 Tagen bis eine Woche sollte sich der Schnupfen, mit weiteren einhergehenden Symptomen spontan gebessert haben und nach 2 Wochen verschwunden sein.
Erstreckt sich die Entzündung der Nasenschleimhäute auf Nasennebenhöhlen und der entstehende Schleim kann nicht mehr abfließen, kann ein Schnupfen über eine Woche hinaus bis Monate bestehen und heilt dann meist auch nicht mehr spontan ab. Ähnlich verhält es sich bei Schnupfen anderer Ursache, wie dem allergischen Schnupfen oder ein durch reizende Stoffe ausgelöster Schnupfen. Wird ein Schnupfen durch Medikamenteneinnahme induziert, sollte dieser nach Absetzen des Medikaments verschwinden.
Ist die Atmung des Babys so stark verhindert, dass es nicht mehr durch die Nase atmen kann, wird es über Schreien versuchen seinen Sauerstoffbedarf auszugleichen. Denn Babys bis zum 6. Lebensmonat können nur über die Nase atmen. Helfen abschwellende Nasentropfen nicht und die Nase bleibt trotzdem verstopft, bzw. produziert so viel Schleim, dass eine Atmung nicht mehr adäquat möglich ist, kann mithilfe eines Nasensaugers die Nase von lästigem Schleim befreit werden. Es können sowohl manuelle als auch elektrische Sauger verwendet werden. Wichtig ist, dass diese keimfrei sind (lieber einmal mehr mit Wasser ausspülen) und dass sie keine scharfen Kanten aufweisen, welche die empfindliche Schleimhaut verletzen könnten.
In den meisten Fällen ist Schnupfen ein harmloses Symptom im Rahmen einer einfachen Erkältung und klingt nach einigen Tagen ohne Folgeschäden wieder ab. Er kann aber auch im Zusammenhang mit diversen anderen Erkrankungen entstehen, die selbst wiederum für schwerere Krankheitsverläufe sorgen können und einer weiteren Behandlung bedürfen.
Schnupfen, der auf einer viralen oder bakteriellen Infektion beruht, lässt sich am effektivsten vorbeugen, indem der Kontakt mit entsprechenden Erregern (durch hygienische Maßnahmen) und v.a. mit bereits Erkrankten gemieden wird. So sollte den Kindern erklärt werden, wie sie sich vor einer Ansteckung schützen können (z.B. keine Trinkflaschen mit anderen Kindern teilen). Da aber ein gewisses Maß an Erkältungen auch sehr wichtig für die gesunde Entwicklung des Immunsystems ist, sollten Kinder nicht in übertriebenem Ausmaß von möglichem Erregerkontakt abgeschirmt werden. Wichtiger ist ein Fernhalten bei ernsteren Infektionskrankheiten, wie z.B. der Grippe oder diversen Kinderkrankheiten, gegen die wiederum größtenteils Impfstoffe vorhanden sind.
Während gegen die Grippe bei gesunden Kindern i.d.R. nicht geimpft wird, werden gegen einige typische Kinderkrankheiten, wie z.B. Masern, Röteln oder Keuchhusten, Impfungen empfohlen. Außerdem ist eine kurzfristige, sog. passive Immunisierung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus möglich, was jedoch nur bei besonders gefährdeten Babys (z.B. solchen mit einem angeborenen Herzfehler) angewandt wird. Eine Impfung gegen die zahlreichen klassischen Schnupfenviren oder gegen Schnupfen i.A. ist nicht möglich. Abgesehen davon sind natürlich allgemeine Maßnahmen sinnvoll, um das Immunsystem zu stärken bzw. gesund zu halten, u.a. eine ausgewogene Ernährung, genügend Schlaf, wenig Stress und auch Bewegung im Freien. Zur Prophylaxe von allergischem Schnupfen sollten Kleinkinder schädliche Umweltreize (z.B. starke Staubbelastung) meiden, darüber hinaus kann langes Stillen und die frühzeitige Einführung abwechslungsreicher Beikost das Risiko senken, eine Allergie zu entwickeln.
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