Eine Impfung dient dazu den menschlichen Organismus vor Krankheiten zu schützen, indem man ihn auf mögliche Krankheitsbilder vorbereitet. Dies geschieht mit Hilfe von abgeschwächten Erregern oder schon fertigen Antikörpern.
Immunisierung, Impfstoff
Englisch: immunisation, immunization, vaccination
Impfungen sind dazu da, den menschlichen Organismus vor Krankheiten zu schützen, indem man ihn darauf vorbereitet. Dies geschieht mit Hilfe von abgeschwächten Erregern oder schon fertigen Antikörpern, die gespritzt werden.
Impfung im Kindesalter werden noch heute kontrovers diskutiert. Eine Impfung ist wichtig, hat jedoch neben den offensichtlichen Vorteilen auch unerwünschte Nebenwirkungen. Um ein Kind vor scheinbar harmlosen Krankheiten (z.B. Windpocken) und offensichtlicher gefährlichen Krankheit (z.B. Diphtherie) zu schützen, stehen uns heutzutage eine Reihe von Schutzimpfungen zur Verfügung.
Dieses Theman könnte Sie ebenfalls interessieren: Warum man impfen sollte
Eine Impfung ist auch heutzutage noch sehr wichtig. Ihr Kind ist dadurch vor Krankheiten, die unangenehme und verheerende Folgen haben können, durch einer Impfung geschützt.
Auch wenn sich eine Erkrankung wie beispielsweise die Windpocken harmlos anhören, können Kinder Komplikationen wie - im schlimmsten Fall Lungen- oder Hirnhautentzündungen -die sogar tödlich enden können, erleiden. Sicher sind diese Komplikationen selten, aber immer noch häufiger, als die von Eltern oft befürchteten Impfschäden.
Dies könnte Sie in diesem Zusammenhang auch interessieren: Impfung gegen Hirnhautentzündung
In Deutschland sind die Pflichtimpfungen abgeschafft. Die Eltern tragen also die Verantwortung dafür, ob ihre Kinder geimpft werden oder nicht. Viele Eltern können sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen, dass es Krankheiten wie Kinderlähmung noch gibt. Tatsächlich sind solche Erkrankungen in Europa dank der hohen Impfungquoten der Bevölkerung fast ausgemerzt. Hat man die Einstellung, dass man deswegen sein Kind eben nicht mehr impfen müsse, trägt man leider dazu bei, dass diese Krankheiten ohne Impfung wieder an Auftreten gewinnen.
So ist zum Beispiel die Tuberkulose aus den östlichen Ländern wieder auf dem Vormarsch. Einmal bei uns angelangt, kann dies große Probleme bedeuten, da zum Beispiel in Deutschland Kinder nicht mehr gegen Tuberkulose geimpft werden, sich also mit dieser gefährlichen Krankheit anstecken können.
Viele Eltern machen sich Sorgen um ihre Kinder, wenn es um die Impfung geht. Viele befürchten, dass ihr Kind bleibende Schäden zurückbehalten kann. Hierzu ist zu sagen, dass es in Deutschland keinen von der STIKO offiziell zugelassenen Impfstoff gibt, bei dem bleibende Schäden sicher nachgewiesen werden konnten.
Sie fragen sich ob eine Impfung sinnvoll ist, dann lesen Sie: Soll ich mein Baby impfen lassen?
Die Impfempfehlungen werden von der STIKO (ständige Impfkommission des Robert-Koch–Instituts) herausgegeben. Kinderärzte beraten Eltern nach diesem Schema bezüglich notwendiger und sinnvoller Impfungen.
Laut dem STIKO-Impfkalender beginnen die Impfungen beim Baby im Alter von 1,5 Monaten mit einer Schluckimpfung gegen Rotaviren. Im Alter von 2 bis 15 Monaten erfolgen Impfungen gegen Tetatnus, Polio (Kinderlähmung), Pertussis (Keuchhusten), Diphterie, sowie Hämophilus Influenza, der Erreger der Epiglottitis, Hepatitis B (chronische Leberentzündung) und Pneumokokken, der Verursacher der Lungenentzündung.
Diese Impfungen werden bis zum 15. Lebensmonat insgesamt vier mal durchgeführt.
Außerdem erfolgen weitere Impfungen gegen Rotaviren. Auffrischimpfungen folgen im Kindes- und Jugendalter.
Ausführliche Informationen finden Sie unter: Impfungen beim Baby
Die 6-fach-Impfung Infanrix®, auch Infanrix hexa genannt, schützt gegen sechs verschiedene Infektionskrankheiten. Dazu gehören Poliomyelitis (Kinderlähmung), Diphtherie (eine Erkrankung, die zu schweren Infektionen des Rachens und Atemnot führen kann), Tetanus (Wundstarrkrampf), Pertussis (Keuchhusten), Hepatitis B (eine chronische Entzündung der Leber, die in Leberversagen münden kann) und Infektionen mit dem Bakterium Hämophilus influenza Typ B (ein Bakterium, welches Hirnhaut- und schwere Kehlkopfentzündungen verursachen kann).
Die Impfung wird in der Regel nach dem zweiten, dritten und vierten Lebensmonat durchgeführt. Eine weitere Impfdosis folgt dann ein halbes Jahr später. Nach erfolgter Impfung kann die Einstichstelle vorübergehend gerötet und geschwollen erscheinen.
Häufige sonstige Nebenwirkungen von Infanrix hexa sind:
Alle aufgeführten Nebenwirkungen verschwinden innerhalb weniger Tage wieder vollständig. Infanrix hexa gehört zu den empfohlenen Schutzimpfungen für Kinder. Der Preis für die Impfung wird deshalb von allen Krankenkassen übernommen.
Lese Sie auch unseren Hauptartkel zu: Infanrix
Es ist zu empfehlen, jeden Menschen gegen Keuchhusten zu impfen. Kinder werden nach Vollendung des zweiten Lebensmonats erstmalig nach dem Impfkalender gegen Keuchusten zusammen mit anderen Infektionskrankheiten vom Kinderarzt geimpft. Danach erfolgen 3 weitere Impfungen nach dem 3. Lebensmonat, dem 4. Lebensmonat und dem 11.-14.Lebensmonat.
Auffrischimpfungen erfolgen zwischen dem 5. und 6. Lebensjahr sowie 9-17. Lebensjahr. Im Erwachsenenalter wird einmalig eine Auffrischimpfung verabreicht. Zwischen der Impfung und der letzten Impfung im Kindesalter sollten mindestens 10 Jahre liegen. Sollten Impfungen versäumt werden können diese - auch im Erwachsenenalter -nachgeholt werden.
Die Auffrischimpfung gegen Keuchhusten erfolgt anders als die Impfung gegen Tetanus und Diphterie nur einmal im Erwachsenenleben. Durch die Auffrischimpfung im Erwachsenalter wird sowohl die Immunität gegen Keuchhusten der geimpften Person gewährleistet, als auch die Übertragung der Erkrankung auf andere Personen vermieden.
Besonders wichtig ist die Impfung gegen Keuchhusten bei Erwachsenen, die viel mit Kindern zu tun haben. Dieses gilt besonders für Kinderärtze, Kinderkrankenschwester, Tagesmütter, KiTA-Personal, etc. Da sich die Infektion bei Erwachsenen wie eine Grippe darstellen kann und die Infektion mit Keuchhusten so übersehen werden kann, kann es zu einer Übertragung auf nicht impffähige Kinder oder Neugeborene kommen.
Mehr zu diesem Thema lesen Sie unter: Impfung gegen Keuchhusten
Die Kinderlähmung, auch Poliomyelitis genannt, ist eine schwerwiegende Viruserkrankung, die in seltenen Fällen zu bleibenden schlaffen Lähmungen führen kann.
Heutzutage gilt Europa zwar als poliofrei, jedoch gibt es in anderen Regionen der Welt immer wieder Poliofälle. Die Impfung gegen Kinderlähmung ist im Sechsfach-Impfstoff Infanrix hexa® enthalten, welcher nach dem zweiten, dritten und vierten Lebensmonat verabreicht wird. Eine vierte Impfung erfolgt zwischen dem elften und 14. Lebensmonat. Als vorübergehende Impfreaktion tritt häufig Fieber auf. Auch eine Schwellung und Rötung der Einstichstelle und grippeähnliche Symptome können beobachtet werden. Alle Symptome verschwinden nach wenigen Tagen wieder vollständig.
Sie interessieren sich für dieses Thema? Lesen Sie ausführliche Informationen unter: Impfung gegen Kinderlähmung
Heutzutage ist die Masern-Impfung teil der Grundimmunisierung bei Säuglingen ab dem 12. Lebensmonat. Da die Masern weiterhin existieren und in seltenen Fällen zu der tödlichen Komplikation der subakuten skleorisierenden Panenzephalitis mit Zerstörung des Gehirns führen können, wird die Impfung auch Erwachsenen empfohlen.
Dies betrifft vor allem alle Personen, die nach 1970 geboren sind und keine Impfung, bzw. einen unklaren Impfstatus haben.
Da zudem eine Maserninfektion in der Schwangerschaft zum Abort oder Fehlbildungen des Kindes führen kann, sind besonders Frauen vor der Schwangerschaft zu impfen, wenn der Impfstatus nicht klar ist.
Da es sich bei der Masernimpfung um einen Lebendimpfstoff mit abgeschwächten Erregern handelt, ist eine erneute Auffrischimpfung nicht notwendig.
Lesen Sie mehr dazu unter Impfung gegen Masern
Die Impfung gegen Rotaviren erfolgt nach 1 ½, 2 und 3 Monaten per Schluckimpfung. Der Impfstoff sollte circa im Abstand von jeweils vier Wochen verabreicht werden. Es handelt sich bei der Rotavirenimpfung um einen Lebendimpfstoff. Das heißt, das abgeschwächte Erreger geimpft werden, die dazu führen, dass das Immunsystem Antikörper gegen die Viren bildet.
Das Rotavirus ist sehr verbreitet und führt sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen zu starkem Brechdurchfall. Da dieses gerade für Kinder und ältere Menschen gefährlich werden kann, sollte eine Impfung gegen Rotaviren durchgeführt werden.
Viele weitere Informationen erhalten Sie unter unserem Thema: Impfen gegen das Rotavirus
Eltern fragen sich oft wann sie ihr Kind gegen welche Krankheit impfen lassen sollen. Hier gibt der so genannte Impfkalender Auskunft. Hier sind alle empfohlenen Kinderimpfungen mit empfohlenem Impfalter angegeben. Der Impfkalender wird von der ständigen Impfkommison (STIKO) des Robert-Koch-Instituts für Infektionskrankheiten herausgegeben und immer wieder überarbeitet. Nicht angegeben sind hier Impfungen, die sich auf Auslandsaufenthalte beziehen. Ebenso nicht enthalten sind die Indikationsimpfungen, wie zum Beispiel FSME (Frühsommermeningoenzephalitis). Im Folgenden ein Kalender in Anlehnung an die von der STIKO empfohlenen Impfungen:
Dieser Kalender soll also nur einen Anhaltspunkt darstellen und keineswegs als ulitimative Lösung angesehen werden. Spezielle Situation erfordern andere Impfvorgehensweisen. Hat ein Kind beispielsweise eine HIV- Infektion, wie es sehr häufig in Afrika vorkommt, muss die Impfindikation selbstverständlich ganz individuell gestellt werden.
Bei den Impfungen muss zwischen einer so genannten passiven Impfung und aktiven Impfung/ Immunisierung unterschieden werden.
Um den Kindern mehrere Impfungen zu ersparen, gibt es so genannte Kombinationsimpfstoffe, die gleichzeitig gegen mehrere Krankheiten schützen. (Beispiel: Sechsfachimpfung: Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung , Hepatitis A und B und Hib (Haemophilus influenza b)).
Da die in den Impfstoffen erhaltenen Erreger trotz ihrer abgeschwächten Form das Abwehrsystem des Körpers fordern, sollte das Kind nicht ernsthaft krank sein. Kleinere Infekte, wie zum Beispiel Schnupfen, haben entgegen der landläufigen Meinung keinen Einfluss auf den Impferfolg.
Das Thema könnte Sie auch interessieren: Impfungen für Erwachsene
Bei einer Lebendimpfung enthält die Impfung eine geringe Menge an lebenden Erregern. Die Erreger sind jedoch so abgeschwächt, dass ein Ausbruch der Krankheit extrem unwahrscheinlich ist. Das Immunsystem erkennt die Erreger als körperfremd und kann dagegen Antikörper bilden.
Bei erneutem Kontakt ist das Immunsystem vorbereitet und es kommt nicht zum Ausbruch der Krankheit.
Lebendimpfungen sind beispielsweise:
In seltenen Fällen können die im Impfstoff enthaltenen Erreger eine leichte Impfkrankheit auslösen, zum Beispiel die sogenannten Impfmasern. Dabei kann einige Wochen nach erfolgter Impfung ein nicht ansteckender Ausschlag auftreten, der dem Masernausschlag ähnelt. Personen mit Immundefekten dürfen in der Regel keine Lebendimpfungen erhalten.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Lebendimpfung
Bei einer Totimpfung enthält die Impfung nur abgetötete Erreger oder sogar nur Bestandteile des Erregers, zum Beispiel Teile der Hülle oder Kapsel. Diese genügen dem Immunsystem, um Antikörper zu bilden, die vor der jeweiligen Erkrankung schützen. Ein Großteil der auf dem Markt vorhandenen Impfstoffe gehört zu den Totimpfstoffen; unter anderem auch der Sechsfach-Impfstoff gegen Poliomyelitis, Keuchhusten, Diphtherie, Hämophilus influeza Typ B, Hepatitis B und Tetanus.
Die Schmerzen nach einer Impfung gehören zu den allgemeinen und natürlichen Impfreaktionen.
Die Impfung wird mit einer Nadel in den Muskel verabreicht. Hierbei kommt es zu einer Reizung des Muskels und des umliegenden Gewebes. Die Schmerzen werden verschlimmert, wenn während der Injektion der Muskel angespannt wird, da dadurch das Eindringen der Nadel in den Muskel erschwert wird und somit mehr Druck aufgewendet werden muss.
Die Schmerzen nach einer Impfung erscheinen meistens wie Muskelkater an der Einstichstelle. Dieser Schmerz sollte nach ein bis zwei Tagen wieder abklingen, bei starken Schmerzen sollte die Einstichstelle gekühlt werden.
Werden die Schmerzen schlimmer, oder schwillt die Einstichstelle an, ist gerötet oder überwärmt sollte ein Arzt aufgesucht werden. Hier könnte es sich um eine Infektion der Einstichstelle handeln.
Viele weitere Informationen erhalten Sie unter unserem Thema: Schmerzen nach einer Impfung
Das Fieber, das nach einer Impfung entstehen kann, gehört ebenfalls zu den möglichen Impfreaktionen, die nach einer Impfung auftreten können. Zu diesen Impfreaktionen gehören neben Fieber, Rötung der Einstichstelle und Muskelschmerzen (zu vergleichen mit einem Muskelkaterschmerz) auch grippeähnliche Symptome. Normalerweise treten diese Reaktionen innerhalb von 72 Stunden nach der Impfung auf und sollten nicht länger als 1-2 Tage anhalten.
Wenn das Fieber über mehrere Tage besteht, die Injektionsstelle geschwollen und überhitzt ist oder ein massives Krankheitsgefühl besteht, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Ausfürhliche Informationen finden Sie unter: Nebenwirkungen durch Impfungen
Diese Impfreaktionen sind Folge einer Immunantwort auf den Impfstoff, die nötig sind, um den Impfschutz zu erlangen.
Bei den meisten Impfstoffen werden Antikörper gegen den verabreichten Impfstoff, die für die Immunität gegen die geimpfte Krankheit essentiell sind, produziert. Gelangen nach einer erfolgreichen Grundimmunisierung (je nach Impfstoff nach einigen Impfdosen) Krankheitserreger in den Körper, werden diese von den zuvor gebildeten Antikörpern erkannt und sofort eliminiert. So kommt es nicht zum Ausbruch der Erkrankung.
Als Hausmittel zur Senkung des Fiebers stehen kalte Wadenwickel zur Verfügung. Es ist wichtig, immer auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Steigt die Temperatur jedoch trotz Wadenwickel an, sollte eine medikamentöse Therapie zur Senkung des Fiebers begonnen werden. Hier stehen Paracetamol und Ibuprofen zur Auswahl. Auch Aspirin hat eine Fiebersenkende Wirkung, Aspirin darf bei Kindern jedoch in keinem Fall verwendet werden.
Lesen SIe auch: Fieber beim Baby nach der Impfung
Ein Schaden durch eine Impfung ist ein schwerer manchmal auch bleibender Gesundheitsschaden, der über die normale Impfreaktion – Fieber Müdigkeit, Schmerzen an und um die Einstichstelle –hinaus geht, infolge einer Impfung. Wichtig bei einem Impfschaden ist, ob die Impfung von der STIKO (ständige Impfkommission) empfohlen ist. Schwere Schäden durch eine Impfung sind glücklicherweise insgesamt selten, sollten jedoch umgehend dem Versorgungsamt gemeldet werden. Sie können auch erst Wochen, Monate oder Jahre nach der Impfung auftreten.
Es gibt für bestimmte Impfungen anerkannte Impfschäden. Im Folgenden ein paar Beispiele:
Bevor ein Impfstoff jedoch zugelassen wird, wird selbstverständlich seine Sicherheit anhand standardisierter Verfahren der europäischen und nationalen Zulassungsbehörden überprüft.
Von den Impfschäden klar abzugrenzen sind die Impfreaktionen. Diese treten häufig nach einer Impfung auf, sind jedoch unbedenklich und gehen auch rasch (in der Regel innerhalb von 2 Tagen) wieder zurück. Schließlich soll die Impfung im Körper ja eine Reaktion hervorrufen. Diese Reaktion äußert sich dann in den so genannte Reaktion der Impfung, welche von Kind zu Kind unterschiedlich stark oder schwach ausgeprägt sein können. Hierzu zählen beispielsweise:
Weitere Informationen zu Nebenwirkungen nach Impfungen finden Sie unter: Nebenwirkungen durch Impfungen beim Baby oder Impfnebenwirkungen
Wenn ihr Kind schwer krank ist, sollte man ihm weitere Leiden ersparen und nicht impfen. Das ohnehin schon geschwächte Immunsystem wäre eventuell überfordert.
Leider ist es oft so, dass Kinder, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Verfassung nicht geimpft werden können, genau diese Kinder sind, die eine Impfung unbedingt bräuchten. Dies betrifft vor allem Kinder mit Immunschwächen.
Impfungen mit einem Lebendimpfstoff sollten nicht durchgeführt werden, wenn:
Bei Erwachsenen sollte das Immunsystem zum Zeitpunkt der Impfung nicht schon durch einen Infekt oder eine anderen Krankheit vorgeschwächt sein. Ebenfalls wirken einige Impfstoffe nicht bei zeitgleicher Einnahme von Antibiotika.
Entgegen der Landläufigen Meinung vieler Eltern, die sich bezüglich Impfungen sehr besorgt zeigen, kann das Kind durchaus geimpft werden, wenn es Schnupfen hat. Hier einige Situationen mehr, bei denen die Eltern sich meist grundlos sorgen:
Alle oben genannten Umstände und noch viele weitere mehr schränken die Impffähigkeit ihres Kindes in keiner Weise ein.
Typhus ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Salmonella typhi ausgelöst wird. Symptome sind:
In seltenen Fällen können Darmperforationen (Darmdurchbrüche) auftreten. Typhusbakterien finden sich in verunreinigten Speisen und in abgestandenem Wasser. Deshalb ist in Risikogebieten besondere Vorsicht bei der Wahl von Speisen und Getränken geboten.
Gegen Typhus sind eine Schluckimpfung und ein in den Muskel zu verabreichender Impfstoff verfügbar. Beide zeigen eine Wirksamkeit von 50-80%.
Die Schluckimpfung wird am ersten, dritten und fünften Tag eingenommen und bietet für circa ein Jahr Schutz gegen eine Typhusinfektion. Jedoch ist die Impfung bei gleichzeitiger Antibiotikaeinnahme oder Einnahme einer Malariaprophylaxe wirkungslos.
Die mittels Injektion in den Muskel verabreichte Impfung muss nur einmal erfolgen. Die Schutzwirkung hält anschließend etwa drei Jahre an. Es wird berichtet, dass diese Form der Impfung etwas mehr Nebenwirkungen zeigt als die Schluckimpfung. So tritt beispielsweise häufiger Fieber auf. Generell sind jedoch beide Formen der Impfung nebenwirkungsarm.
Lesen Sie mehr zum Thema: Typhus Impfung
Eine Impfung existiert für Hepatitis B und Hepatitis A. Neben diesen beiden Hepatitsformen gibt es noch die Hepatitis C,D und E. Für diese drei Formen stehen jedoch keine Impfungen zur Verfügung. Die wichtigste Impfung, die bereits im Kindesalter erfolgt, ist die Hepatitis B. Bei der Hepatitis handelt es sich um eine Leberentzündung, die je nach Erreger unterschiedlich verläuft.
Die Hepatitis B verläuft in der Regel chronisch und endet in einer Leberzirrhose. Hepatitis B wird über Köperflüssigkeiten übertragen. Der wichtigste Überträger ist Blut, gefolgt von Sperma und Cervixschleim, sowie Speichel. Um die Übertragung zu vermeiden, sollten alle zur Verfügung stehenden Impfungen gegen Hepatitis in Anspruch genommen werden.
Die Hepatitisimpfung erfolgt erstmalig im Alter von 2 Monaten und beseht aus vier Impfungen bis zum fünfzehnten Lebensmonat. Danach ist die Grundimmunisierung abgeschlossen. Es erfolgen Auffrischimpfungen im Alter von fünf bis sechs Jahren und danach im Alter von 9 bis 17 Jahren. Danach sollte regelmäßig der Impftiter (Antikörper gegen Hepatitis B) bestimmt werden. Fällt der Titer unter 1000, sollte die Impfung aufgefrischt werden.
Die Hepatitis A kann geimpft werden bei Personen, die ein erhöhtes Infektionsrisiko haben. Dazu zählen Kinderkrankenschwestern und Kinderärzte. Auch bei Personen, die in bestimmte Gebiete reisen, sollte geimpft werden. Hepatitis A tritt in Ländern mit schlechter Hygiene auf. Es wird fäkal-oral übertagen, kann also über die Nahrung aufgenommen werden. Hierbei handelt es sich um jegliche Art von Nahrung, da die Keime durch unzureichende Händehygiene auf die Nahrung bei der Zubereitung von Speisen übertragen werden.
Weitere Informationen finden Sie unter:
Twinrix bezeichnet einen Kombinations-Impfstoff gegen die beiden Viruserkrankungen Hepatitis A und B. Beide Erkrankungen können schwere Leberentzündungen verursachen, die im Fall der Hepatitis B häufig chronifizieren und im Leberversagen münden können. Indiziert ist eine Impfung mit Twinrix in der Regel nur für besonders gefährdete Personengruppen. Dazu gehören neben medizinischem Personal auch Reisende in diverse Länder (zum Beispiel Mittelmeerraum).
Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfungen: Nach der ersten Impfung folgt einen Monat später die zweite Dosis und sechs Monate später die dritte Dosis. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen eine lokale Reaktion an der Einstichstelle, sowie Kopfschmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit.
Ausführliche Informationen finden Sie unter: Twinrix
Zu den häufigsten Erregern der Lungenentzündung zählen die Pneumokokken. Neben Lungenentzündungen verursachen sie auch Hirnhautentzündungen und Mittelohrentzündungen.
Eine Impfung gegen diese Bakterien wird für Kinder ab dem zweiten Lebensmonat und für ältere Menschen ab dem 60. Lebensjahr empfohlen. Babys werden nach dem zweiten, vierten und etwa elften bis 14. Lebensmonat geimpft. Anschließend ist bei normaler Immunlage keine Auffrischung mehr notwendig. Ältere Menschen ab dem 60. Lebensjahr werden einmalig geimpft. Eine Auffrischung nach frühestens sechs Jahren ist nur unter Umständen notwendig.
Immungeschwächte Personen und Menschen unter Risiko können auch vor dem 60. Lebensjahr alle sechs Jahre eine Auffrischimpfung erhalten.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema: Impfung gegen eine Lungenentzündung
Eine Meningokokkenimpfung existiert gegen den Serotyp C. Dieser ist der häufigste Meningokokkentyp. Meningokokken sind die Erreger der Hirnhautentzündung (Meningitis). Hierbei handelt es sich um eine akut lebensbedrohliche Erkrankung, die mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, Erbrechen und Nackensteifigkeit einhergeht. Im vorgeschrittenen Stadium führt die Erkrankung zu Bewusstseinseintrübung und ohne Behandlung innerhalb weniger Stunden bis Tage zum Tod.
Da die Infektion mit Meningokokken sehr stark ansteckendend ist, sollten alle Personen, die mit einer infizierten Person in Kontakt gekommen sind, prophylaktisch ein Antibiotikum einnehmen. Die Meningokokkenimpfung ist zugelassen ab einem Alter von einem Jahr.
Das könnte Sie ebenfalls interessieren: Impfung gegen Hinrhautentzündung
HPV (Humanes Papilloma-Virus) ist ein Virus, welches Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses, aber auch des Afters, der Mundhöhle und des Penis verursachen kann. Daneben kann eine Infektion auch zu Feigwarzen im Genitalbereich führen.
Die Impfung gegen einige Hochrisikotypen des Virus (vor allem HPV 16 und 18) wird seit 2007 für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen empfohlen. Die Grundimmunisierung erfolgt je nach Alter in zwei oder drei einzelnen Impfdosen. Inzwischen liegt die Altersempfehlung für die Impfung bei 9 bis 17 Jahren.
Die Impfung sollte jedoch vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen, da die Viren am häufigsten auf diesem Weg übertragen werden. Nebenwirkungen treten meist lediglich in Form von Schmerzen und Rötung im Bereich der Einstichstelle auf. Seltener sind Kopf- und Muskelschmerzen, leichtes Fieber und Übelkeit. Die Kosten der HPV-Impfung werden für Mädchen bis 17 Jahre von den Krankenkassen übernommen. Viele Kassen übernehmen bereits die Kosten für die Impfung bei Jungen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs
Für Thailand werden folgende Impfungen unabhängig von der Gefährdung vor Ort empfohlen:
Daneben ist darauf zu achten, wie die Unterbringung vor Ort erfolgt, ob Kontakt zu Einheimischen oder zu Tieren besteht, wie lange der Aufenthalt geplant wird und zu welcher Jahreszeit verreist wird. So ergeben sich darüber hinaus folgende Impfungen:
Generell sollte in Thailand darauf geachtet werden, frei laufende Tiere und deren Ausscheidungen nicht zu berühren. Auch sollte auf einen ausreichenden Moskitoschutz geachtet werden, um Krankheiten wie das Dengue-Fieber und das Zika-Virus möglichst zu vermeiden.
Zudem wird eine Malaria-Prophylaxe empfohlen. Um eine ausreichende Beratung vor einem Aufenthalt in Thailand zu erhalten, sollten Reisende ihren Hausarzt oder einen Tropenmediziner um eine Reiseimpfberatung bitten.
Die Japanische Enzephalitis ist eine Viruserkrankung, die vor allem über Moskitos übertragen wird.
Sie tritt im asiatischen Raum und im nördlichen Queensland (Australien) vorwiegend in ländlichen Regionen auf. Der Impfstoff Ixiaro® schützt vor der Erkrankung, kann aber nur von Ärzten mit tropenmedizinischer Ausbildung verabreicht werden.
Die Impfung erfolgt zweimalig im Abstand von vier Wochen. Wie lange der Impfschutz anhält, ist noch nicht untersucht. Unter Umständen kann nach 12-24 Monaten eine Auffrischung erfolgen.
Häufige Nebenwirkungen sind lokale Reaktionen wie Rötung und Schwellung an der Einstichstelle. Zudem können grippeähnliche Symptome, Kopf- und Muskelschmerzen, sowie Fieber auftreten. Menschen, die in oben genannte Regionen reisen möchten, wird eine Reiseimpfberatung empfohlen.
Lesen Sie ausführliche Informationen zu diesem Thema: Japanische Enzephalitis
Dengue-Fieber ist eine von Moskitos übertragene Infektionskrankheit. Sie tritt in tropischen und subtropischen Regionen der Welt auf. Dazu gehören Teile Afrikas, Zentral- und Südamerika, sowie Süd- und Südostasien. Symptome des Dengue-Fiebers sind:
Eher selten kommt es zu schweren Verlaufsformen, die potentiell tödlich enden können. Seit 2017 ist eine Impfung gegen Dengue-Fieber verfügbar. Diese wird jedoch nur Einheimischen verabreicht, denn Touristen laufen kaum Gefahr schwere Verlaufsformen der Erkrankung zu entwickeln, da diese praktisch nie bei der Erstinfektion auftreten. Touristen wird deshalb geraten vor allem auf Insektenschutzmittel und Moskitonetze zurückzugreifen.
Weitere Informatonen zu diesemThema finden Sie unter: Dengue Fieber
Gelbfieber ist eine schwere Infektionskrankheit, die in äquatornahen Teilen Afrikas und in Mittel- und Südamerika vorkommt. Sie wird über Moskitos übertragen und führt zu:
Die Impfung gegen Gelbfieber ist eine Lebendimpfung und darf nur von tropenmedizinisch tätigen Ärzten durchgeführt werden. Die Grundimmunisierung besteht aus nur einer Impfdosis, die mindestens 10 Tage vor dem Auslandsaufenthalt durchgeführt werden muss. Einige betroffene Länder verlangen bei Einreise einen Nachweis über die durchgeführte Impfung. Die Impfung ist nebenwirkungsarm. Dennoch können lokale Reaktionen an der Einstichstelle, sowie leichte grippeartige Symptome auftreten.
Lesen Sie weitere ausführliche Informationen unter: Gelbfieberimpfung
FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis) ist eine Viruserkrankung, die von Zecken übertragen wird. Betroffene leiden häufig lediglich unter:
seltener treten auch Zeichen einer Hirn- oder Hirnhautentzündung auf:
In Deutschland tritt die Erkrankung vor allem in Bayern und Baden-Württemberg auf. Die Grundimmunisierung erfordert drei Impfdosen. Die zweite Impfung folgt 1-3 Monate nach der ersten. Die dritte wird 5-12 Monate später verabreicht. Auffrischimpfungen erfolgen dann etwa alle 3-5 Jahre, je nach verwendetem Impfstoff. Die Impfung ist nebenwirkungsarm; zu den häufigsten Impfreaktionen zählen Rötung, Schwellung und Schmerzen rund um die Einstichstelle.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Impfung gegen FSME
STIKO steht für ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts für Infektionserkrankungen. Ihre Mitglieder sind Mediziner, die sich in verschiedenen Bereichen betätigen. Der Kinderarzt und der Arbeitsmediziner arbeiten hier Hand in Hand. Für die Mitgliedschaft in der STIKO wird keiner der Ärzte bezahlt. Das Amt ist ein Ehrenamt. Somit werden Zweifel an der Glaubwürdigkeit ausgeräumt, denn kein Mitglied hat einen persönlichen Nutzen von Impfempfehlungen. Nicht nur Mediziner sind in der STIKO vertreten, auch mit den Herstellern der Impfstoffe wird eng zusammen gearbeitet. Die STIKO hat die Aufgabe sich über Impfstoffe und deren Nutzen oder Nebenwirkungen Gedanken zu machen und anschließend basierend auf Studien eine offizielle Empfehlung auszusprechen. Sind Impfstoffe also von der STIKO empfohlen, so gelten diese als sicher und unbedenklich.
Hier erhalten Sie weitere Informationen zu diesem Thema