Japanische Encephalitis

Die Japanische Enzephalitis ist eine Tropenerkrankung, die vor allem in Ost- und Südostasien vorkommt. Sie wird durch das Japanische-Enzephalitis-Virus ausgelöst, dieses wird durch einen Mückenstich auf den Menschen übertragen.

In den meisten Fällen verläuft eine Infektion ohne gravierende Symptome. In schweren Fällen kann sich jedoch eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) mit Bewusstseinsstörung, Lähmungen und epileptischen Anfällen entwickeln.

Eine ursächliche Therapie ist nicht verfügbar. Eine Impfung gegen die Erkrankung ist möglich.

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Symptome und Diagnose

Begleitende Symptome bei einer Japanischen Encephalitis

Bei den meisten Patienten treten durch die Erkrankung keine oder nur diskrete Symptome auf, wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und leichtes Fieber; am ehesten vergleichbar mit einem grippalen Infekt.

In schweren Fällen kann sich jedoch eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) entwickeln. Charakteristisch für dieses Stadium sind plötzlich einsetzendes hohes Fieber, Schüttelfrost sowie Kopf- und Gliederschmerzen.

Neurologische Symptome treten kurze Zeit später hinzu. Dies sind meistens schwere Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma. Auch Lähmungen, Sprachstörungen oder epileptische Anfälle können auftreten.

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Diagnose der Japanischen Encephalitis

Klinisch präsentiert sich die Japanische Enzephalitis mit den typischen Symptomen einer Gehirnentzündung: Bewusstseinsstörung, Lähmungen und epileptischen Anfällen.

In der Blutuntersuchung sieht man vermehrt weiße Blutkörperchen (Leukozytose). Antikörper gegen das Virus kann man manchmal auch nachweisen. Man kann auch Nervenwasser (Liquor) untersuchen; hier sieht man vermehrt Entzündungszellen bei normaler Zuckerkonzentration.

Dies ist ein typischer Befund für eine durch Viren bedingte Entzündung. Mittels einer speziellen Untersuchungsmethode (PCR) kann man den Virus auch direkt im Nervenwasser nachweisen.

Therapie der Japanischen Encephalitis

Die Erkrankung Japanische Enzephalitis wird durch ein Virus ausgelöst. Leider gibt es aktuell kein Medikament, mit dem man die Erkrankung ursächlich behandeln könnte. Es ist nur eine rein symptomatische Therapie möglich, d.h. das entsprechende Symptom wird behandelt. Der Verlauf der Erkrankung kann aber damit kaum beeinflusst werden.

In den meisten Fällen reichen schmerzstillende oder entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen aus, um das Allgemeinbefinden zu verbessern.

Kommt es jedoch zu einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) mit Bewusstseinsstörung, muss der Patient auf einer Intensivstation behandelt werden. Dann ist auch meist eine künstliche Beatmung notwendig.

Ursachen der Japanischen Encephalitis

Die Japanische Enzephalitis ist eine durch Viren ausgelöste Tropenerkrankung. Das Japanische-Enzephalitis-Virus gehört zur gleichen Gruppe wie das Virus, das das Gelbfieber auslöst. Durch einen Mückenstich kann ein Mensch damit infiziert werden.

Bei der Erkrankung handelt es sich um eine Zoonose. Das sind Erkrankungen, die von Wirbeltieren auf den Menschen übertragen werden können.

Als Krankheitsüberträger fungiert die Stechmücke. Zwischenwirte für die Infektion beim Menschen sind meistens Haustiere wie Schweine oder Pferde. Die Erkrankung ist in Asien weitverbreitet. Das Ansteckungsrisiko ist vor allem auf dem Land zum Ende der Regenzeit hoch.

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Impfung gegen die Japanische Encephalitis

Seit 2009 gibt es einen neuen gut verträglichen Totimpfstoff gegen das Japanische-Enzephalitis-Virus. Unter Ixiaro ® ist er im Handel erhältlich. Ab 2 Monaten kann man Kinder damit impfen lassen.

Die Impfung zählt nicht zu den in Deutschland empfohlenen Standardimpfungen. Sie ist für längere oder wiederholte Reisen in ländliche Gebiete Süd-Ost-Asiens empfohlen. Gerade im Umfeld von Reisfeldern, zum Ende der Regenzeit, ist die Ansteckungsgefahr hoch. Erwachsene erhalten 2 Impfdosen, an Tag 0 und 28. Impfschutz besteht 7 Tage nach der zweiten Dosis für ca. 10 Jahre.

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Dauer der Japanischen Encephalitis

Nach einer Inkubationszeit von 5-15 Tagen können erste Symptome auftreten. In den meisten Fällen verläuft die Erkrankung relativ symptomarm. Manche Patienten klagen über leichte Kopfschmerzen und Fieber, ähnlich wie bei einem grippalen Infekt.

Dies ist im Durchschnitt nach einer Woche ausgestanden. In schweren Fällen kommt es jedoch nach ein paar Tagen ohne Symptome ganz plötzlich zu enzephalitischen Symptomen. Der Zustand des Patienten verschlechtert sich dramatisch mit sehr hohem Fieber, Bewusstseinsstörungen, Lähmungen.

In dieser Zeit ist eine intensivmedizinische Behandlung nötig. Wird die Erkrankung überlebt dauert es Wochen bis Monate bis sich der Patient davon erholt hat. Folgeschäden bleiben oft bestehen.

Prognose der Japanischen Encephalitis

Die Prognose ist vom Krankheitsverlauf abhängig. Bei den meisten gesunden Erwachsenen verläuft die Erkrankung eher symptomarm. Ältere Menschen und Kinder haben ein höheres Risiko für den enzephalitischen Verlauf (mit Gehirnentzündung).

Hier ist die Prognose eher schlecht. Bis zu 30% versterben an der Gehirnentzündung. Eine Erholung dauert meist Monate; neurologische Folgeschäden bleiben.

Folgeschäden bei Japanischer Encephalitis

Kommt es durch die Infektion mit dem Japanischen-Enzephalitis-Virus zur Entzündung des Gehirns, ist die Prognose schlecht. Circa 30% der Betroffenen sterben an der Erkrankung. Bei den anderen bleiben oft Folgeschäden zurück.

Zudem dauert es oft Wochen bis Monate, bis sich der Patient von der Erkrankung erholt hat. Zahlreiche Folgeschäden sind beschrieben. Dies reicht von kognitiven Defiziten (reduzierte Merkfähigkeit, Konzentrationsstörungen) bis zu Bewegungsstörungen. Dies können Lähmungen oder Gleichgewichtsstörungen sein.

Manchmal haben die Patienten auch Probleme beim Sprechen oder Schlucken, hier ist eine logopädische Nachbehandlung wichtig.

 

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 04.10.2017 - Letzte Änderung: 12.01.2023