Impfungen beim Baby

Einige Impfungen werden schon ab dem zweiten Lebensmonat verabreicht. Bis dorthin sind die Kinder ausreichend durch den sogenannten Nestschutz geschützt. Zu diesen empfohlenen Impfungen gehören: Tetanus (Wundstarrkrampf),Diphterie (Rachenentzündung), Keuchhusten, Haemophilus influenza,Polio (Kinderlähmung),Pneumokokken, Rotaviren und Hepatitis.

Impfungen beim Baby

Allgemeines

Das Impfthema ist in Deutschland bis heute ein heiß diskutiertes Thema. Impfgegner kritisieren besonders, dass Babies schon im frühen Alter geimpft werden sollen.

Die STIKO ist die Impfkommission in Deutschland und gibt Empfehlungen heraus, eine Impfpflicht gibt es in Deutschland jedoch noch nicht.

Sie fragen sich ob eine Impfung sinnvoll ist, dann lesen Sie: Soll ich mein Baby impfen lassen?

Impfungen ab dem 2. Lebensmonat

Empfohlen werden Impfungen schon ab dem zweiten Lebensmonat.
Bis zum 2. Lebensmonat sind die Kinder durch den sogenannten Nestschutz geschützt. Zu den empfohlenen Impfungen ab dem 2. Lebensmonat gehören vor allem Impfungen gegen die sogenannten Kinderkrankheiten.

Ab dem zweiten Lebensmonat sollte gegen:

geimpft werden.

Impfungen zur U4

Die U4 Untersuchung ist die vierte Vorsorgeuntersuchung für Kinder, die im dritten bis vierten Lebensmonat stattfindet. Im Vordergrund der Untersuchung stehen die körperliche und geistige Entwicklung sowie die der Sinnesorgane. Der Säugling sollte zu diesem Zeitpunkt im Sitzen eine gewisse Kopfkontrolle besitzen, die Hände in der Mittellinie zusammenführen können und das reaktive Lächeln entwickelt haben. Darunter versteht man, dass das Baby auf seine Umwelt, insbesondere auf Gesichter, mit einem Lächeln reagiert. Dieses Lächeln entwickelt sich in der Regel zwischen der sechsten und achten Woche. Die Sinnesorgane, vor allem das Sehen und Hören werden ebenfalls untersucht. Da sich die Säuglinge noch nicht äußern können, muss man sie ein wenig austricksen. Es wird getestet, ob der Säugling vorgehaltene Gegenstände mit dem Auge fixiert und verfolgt. Das Hörvermögen wird auf eine ähnliche Weise getestet, nämlich ob das Kind den Kopf zu den Geräuschen hinbewegt. Außerdem werden Fragen der Ernährung und Verdauung sowie mögliche Schwierigkeiten beim Trinken und Füttern geklärt. Dazu gehören beispielsweise Trinkschwäche, Schluckstörungen, Erbrechen oder ob eine abnorme Ausscheidung vorliegt.

Darüber hinaus sind zum Zeitpunkt der U4 diverse Impfungen empfohlen. Dazu gehört die von der STIKO empfohlene sechsfach-Impfung gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis), Kinderlähmung (Poliomyelitis), Hepatitis B und Haemophilus influenzae B (Hib). Außerdem kann zu diesem Zeitpunkt auch gegen Pneumokokken geimpft werden. Bei all diesen Impfstoffen handelt es sich um Totimpfstoffe. Das bedeutet, dass der Impfstoff aus ganzen abgetöteten Erregern, Bruchstücke von ihnen oder nur deren Gift enthalten.

Lesen Sie mehr zum Thema: Sechsfach Impfung - Infanrix

Lebendimpfstoffe dagegen bestehen aus sehr wenigen lebenden Erregern, die soweit abgeschwächt sind, dass sie sich zwar noch vermehren, aber keine Krankheit mehr auslösen können. Dazu gehören die Impfstoffe gegen Mumps, Masern, Röteln und Windpocken (Varizellen). Um Lebendimpfstoffe erfolgreich und mit wenigen Nebenwirkungen durchführen zu können, ist ein vollständig ausgebildetes Immunsystem erforderlich. Da das bei Säuglingen erst ab frühestens neun Monaten gewährleistet ist, wird die Mumps-Masern-Röteln(-Varizell)-Impfung erst im 11.-14. Lebensmonat empfohlen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Impfung gegen Röteln

Impfungen ab dem 11. Monat

Die Impfempfehlungen des 3. und 4. Monats gleichen dem des 2. Monats. Ab dem 11. Monat werden außerdem noch:

Bis zum 11. Lebensjahr sind danach fast nur noch Auffrischungen nötig.

Impfung gegen Diphterie

Die Diphtherie ist eine hochansteckende, gefährliche Erkrankung die die oberen Atemwege befällt.
Impfen kann man ab dem 3. Lebensmonat, bis dahin ist das Kind meist durch die Mutter geschützt, da Antikörper während der Schwangerschaft, aber auch danach durch die Muttermilch übertragen werden können.

Die Impfung wird durch viermaliges Impfen gegeben. Das erste mal mit ca. 3 Monaten, die letzte wird mit ca. 15 Jahren gegeben. Um lebenslang geschützt zu sein, sollte nach der letzten Impfung alle 10 Jahre geimpft werden.

Impfung gegen Keuchhusten

Die Keuchhustenimpfung wird meist in einer Kombinationsimpfung mit Tetanus und Diphtherie gegeben.

So muss ihr Kind nicht immer wieder aufs Neue gepiekst werden. Falls Sie schwanger sind und nicht gegen Keuchhusten geimpft sind, kann dies auch noch bis ca. zum 8. Schwangerschaftsmonat nachgeholt werden.

Impfung gegen Haemophilus Influenza B

Auch Hib abgekürzt.
Hib gehört du den Krankheitserreger die im jungen Alter viel gefährlicher sind als bei Erwachsenen. Sie können zu schweren Infektionen des Kehldeckels oder auch der Hirnhäute führen. Ab dem 2.-3. Lebensmonat kann in einer secher-Impfung gegen Hib geimpft werden.

Impfung gegen Pneumokokken

Pneumokokken sind Bakterien die viele verschiedene Krankheiten auslösen können.
Beispielsweise können Pneumokokken Hirnhautentzündungen, Lungenentzündungen und Ohrentzündungen auslösen.

Impfung gegen Rotaviren

Gegen Rotaviren kann ab der 6. Lebenswoche geimpft werden.
Von der STIKO wird sie nicht direkt empfohlen, jedoch unter „bei besonderem Anlass“ vermerkt. Die Rotavirenimpfung ist eine Schluckimpfung und somit komplett schmerzfrei.

Rotaviren sind Viren die schwere Durchfälle und Erbrechen bei den Kleinen verursachen können. Nicht selten müssen diese Kleinen im Krankenhaus behandelt werden. Durchfall und Erbrechen können bei Säuglingen in nur wenigen Stunden zu einem großen Flüssigkeitsverlust führen. Dieser kann sehr schnell lebensbedrohlich werden. Um sich vor Rotaviren zu schützen ist es außerdem ratsam ihre Hände so oft wie möglich zu waschen und die Umgebung möglichst keimfrei zu halten.

Lesen Sie mehr zum Thema: Impfung gegen das RotavirusDurchfall beim Baby

Impfung gegen Masern-Mumps-Röteln

Die Mumps-Masern-Röteln Impfung ist eine Kombiimpfung die ab dem 11. Lebensmonat gegeben werden kann. Außerdem kann in die Kombinationsimpfung auch noch das Windpockenvirus aufgenommen werden.

Impfung gegen Meningokokken

Meningokokken zählen neben den Pneumokokken zu den Hauptverursacher von Hirnhautentzündung beim Baby. Eine Erkrankung mit Meningokokken kann schwerwiegende Folgen haben. Daher ist eine Impfung ab dem 2. Lebensjahr empfohlen.

Lesen Sie mehr dazu unter: Impfung gegen Hirnhautentzündung

6-fach Impfung

Eine Impfung mit einem Sechsfachimpfstoff, auch hexavalenter Impfstoff genannt, dient als Grundimmunisierung gegen die Kinderlähmung, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B. Diese Impfung erfolgt in der Regel im ersten Lebensjahr und benötigt vier Injektionen. Diese sollten, nach der Empfehlung des Robert-Koch-Instituts, im zweiten, dritten und vierten Monat und am Ende des ersten Lebensjahres erfolgen.
Bei einhalten des Impfschemas kann bei über 90% der Menschen eine Immunität erreicht werden. Die Vorteile einer solchen Kombinationsimpfung sind vor allem, die deutlich verringerte Anzahl der Injektionen und eine Kostensenkung. Zudem wird durch die geringe Anzahl der Impftermine allgemein eine höhere Impfungsrate erreicht. Die Nebenwirkungen dieser 6-fach-Impfung sind neben lokalen Reaktionen wie Schmerzen, Rötung oder Schwellungen eher harmlos. So kann im Laufe der nächsten Tage ein leichtes Fieber entstehen, das in der Regel jedoch selbst limitierend ist. Da bei dieser Impfung um einen Totimpfstoff handelt, kann hierdurch keine entsprechende Infektionserkrankung entstehen.

Impfen bei Schnupfen und Durchfall

Allgemein kann hier Entwarnung gegeben werden. Bei einer leichten Erkältung ist das Immunsystem zwar mit irgendeinem Erreger beschäftigt, aber das beeinträchtigt das Immunsystem nicht in der Weise, dass von einer Impfung abgeraten werden muss. Auch bei leichtem Durchfall kann in der Regel geimpft werden. Bis auf wenige Ausnahmen, die unten aufgelistet sind, können Kinder eigentlich immer geimpft werden und die Impfungen sind in den allermeisten Fällen gut verträglich. Bei leichten Infekten, bei denen auch kein Fieber vorliegt, geht der Schutz den zum Teil lebensbedrohlichen Krankheiten vor. Gerade wenn Kinder angeborene oder im Kindesalter erworbene Krankheiten haben oder zu früh zur Welt kommen, sind sie besonders auf den Impfschutz angewiesen und sollten geimpft werden. Denn diese Kinder sind anfälliger für Krankheiten und da sie von vornherein geschwächt sind, stellen Infektionskrankheiten eine große Gefahr für sie dar. Deshalb müssen sie auf jeden Fall geschützt werden. Auch eine Neigung zu Fieberkrämpfen bzw. wenn das Kind schon einmal einen Fieberkrampf hatte, sollte das kein Grund sein, sich gegen die Impfung zu entscheiden. Informieren Sie am besten Ihren Kinderarzt und sprechen Sie mit ihm darüber. Ist das Kind chronisch krank und leidet beispielsweise an Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus, an Krampfleiden, Neugeborenengelbsucht oder Neurodermitis kann es trotzdem normal geimpft werden. Auch bei Kindern mit Down-Syndrom sind die gängigen Impfungen unbedenklich. Gerade auch bei Herzfehlern sind Impfungen wichtig, um das Kind zu schützen. Bei Allergien ist es unbedenklich zu impfen, solange keine Allergie gegen einen Inhaltsstoff der Impfung besteht. Im Zweifelsfall am besten den Kinderarzt vorher fragen bzw. dieser wird Sie auf die gefährlichsten Allergien hinweisen und vor der Impfung fragen.

Sollte das Kind zum Zeitpunkt einer anstehenden Impfung Antibiotika einnehmen, stellt das ebenfalls kein Problem dar.

Besteht starker Durchfall oder eine schwere Erkältung, ist eine Rücksprache mit dem Arzt sicher kein Fehler, da sind Sie auf der sicheren Seite. Sobald hohes Fieber ins Spiel kommt, sollte der Impftermin verschoben werden, weil das Immunsystem bereits schwer am kämpfen ist und keinen weiteren Gegner gebrauchen kann. Des Weiteren ist im Falle eines schweren Defekts der Immunabwehr beim Kind von einer Impfung abzuraten. Das gleiche gilt, wenn das Immunsystem durch Medikamente wie Kortison unterdrückt wird oder Chemotherapeutika eingenommen werden. Hierbei spielt die Dosierung der jeweiligen Medikamente eine entscheidende Rolle, sodass auf jeden Fall mit dem Arzt gesprochen werden sollte. Bedenken beim Impfen bestehen außerdem, wenn ein Impfstoff schon einmal ernsthafte Probleme bereitet hat. Auch hier ist ein Gespräch mit dem Kinderarzt Ihres Vertrauens anzuraten. Muss eine Impfung verschoben werden, sollte diese so schnell wie möglich nachgeholt werden.

Argumente für die Impfungen bei Babies

Pro der Impfungen bei Babies:

Für Impfungen, auch schon im zarten Alter von zwei Monaten, sprechen folgende Fakten:

  • Durch das frühe Impfen werden Krankheiten verhindert, die besondern bei den ganz Kleinen schwere Verläufe nehmen können. Ist ein Baby oder älteres Kind nicht geimpft und steckt sich beispielsweise mit Haemophilus Influenza an, kann es in schlimmen Fällen zu einer schweren Hirnentzündung mit Todesfolge kommen. Auch wenn eine Hirnentzündung überlebt wird, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen, das Kind kann beispielsweise schwer behindert bleiben.
  • Ein anderes starkes Argument für Impfungen ist die Ausrottung von Krankheiten. So ist beispielsweise dank der Polioimpfung Polio in Europa jahrelang ausgerottet gewesen. Durch nicht geimpfte Kinder sind in den letzten Jahren jedoch wieder seltene Fälle von Polio in Dänemark aufgetreten.
  • Ein weiterer Grund Kinder impfen zu lassen ist der, dass es sonst keine Alternative gibt, außer das Risiko einzugehen, dass das Kind sich mit den Bakterien/Viren ansteckt und krank wird.

Nebenwirkungen

Auch Impfungen haben ihre Nebenwirkungen. Dabei gibt es häufiger auftretende, aber harmlose Reaktionen und sehr seltene, gefährliche bis lebensbedrohliche Nebenwirkungen.

Zu den häufigeren Nebenwirkungen gehören die lokalen Impfreaktionen um die Einstichstelle wie zum Beispiel Rötung, Schwellung und Schmerzhaftigkeit der betroffenen Stelle. Auch Flecken auf der Haut, man spricht hier von Marmorierung der Haut, können je nach Impfung und Verträglichkeit auftreten. Im Bereich um die Einstichstelle kann es außerdem zur Schwellung von Lymphknoten kommen, was aber nicht weiter dramatisch ist. Darüber hinaus kann es kurzzeitig zu grippeähnlichen Symptomen wie einem Anstieg der Körpertemperatur, also Fieber, Frösteln, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit etc. kommen.

Lesen Sie mehr zum Thema Fieber beim Baby nach Impfung

All diese Reaktionen sind harmlos und verschwinden nach einiger Zeit von alleine. Bei der MMR-Impfung (Mumps, Masern, Röteln) kann es nach ca. sieben bis 12 Tagen zum Ausbruch der so genannten Impfmasern kommen. Darunter versteht man den maserntypischen Hautausschlag, der aber weder gefährlich noch ansteckend ist.

Lesen Sie mehr dazu unter Hautausschlag nach einer Impfung

Natürlich gibt es auch gefährlichere Nebenwirkungen, vor denen sich viele Mütter fürchten und die für die Impfgegner ein wichtiges Argument darstellen, sich gegen eine Impfung zu entscheiden. Zu diesen Nebenwirkungen zählt man unter anderem eine allergische Reaktion bis hin zum allergischen bzw. anaphylaktischen Schock, bei dem es sich ohne sofortige Therapie durchaus um einen lebensbedrohlichen Zustand handelt. Auch Fieberkrämpfe und eine Meningoenzephalitis, eine Entzündung von Hirnhäuten und Gehirn, können auftreten. Allerdings kamen diese Reaktionen vor allem früher bei der Impfung gegen Pocken, oraler Poliomyelitis und Tuberkulose auf. Das hat sich inzwischen gewandelt, da die Pocken weitgehend ausgerottet sind und die Tuberkuloseimpfung auch nicht empfohlen ist. Diese Impfreaktionen sind zwar dennoch nicht mit völliger Sicherheit auszuschließen, sie sind aber heute sehr selten geworden. Außerdem ist es bei schwerwiegenden Erkrankungen, die in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung stehen, schwer zu entscheiden, ob es sich tatsächlich um eine Impfkomplikation handelt oder ob es ein zufälliger zeitlicher Zusammenhang ist, bei dem die Impfung nicht für den Ausbruch der Erkrankung verantwortlich ist. Bei Impfschäden, die über das übliche Maß an Impfreaktionen hinausgehen, besteht eine Meldepflicht an das Gesundheitsamt. Treten schwere Impfkomplikationen auf, die nachweislich einzig auf die Impfung zurückzuführen sind, besteht nach dem Bundesversorgungsgesetz ein Anspruch auf Entschädigung. Dies gilt allerdings nur für empfohlene Impfungen.

Nach Auswertung der aktuellen KIGGS-Studie (Kindheits-und Jugendgesundheitssurvey des Robert-Koch-Instituts) in Deutschland haben geimpfte Kinder und Jugendliche kein erhöhtes Allergie – und Infektrisiko.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter: Nebenwirkungen bei Impfungen beim Baby

Wann kommen die Nebenwirkungen bei einer Impfung?

Wann genau die möglichen Nebenwirkungen einer Impfung einsetzen, hängt von dem Typ des verwendeten Impfstoffs ab. Grundsätzlich unterscheidet man hierbei zwischen Lebend- und Totimpfstoffen. Die Lebendimpfstoffe enthalten lebende Bakterien bzw. Viren, die jedoch keine Krankheit hervorrufen können, da sie abgeschwächt sind. Man bezeichnet sie deshalb auch als attenuierte (abgeschwächte) Impfstoffe. Da der Körper gegen diese lebenden Bakterien bzw. Viren erst einige Zeit brauch bis er aktiv gegen diese vorgehen kann, dauert es bei diesen Impfstoffen bis zu zwei Wochen, bis sich die ersten Nebenwirkungen, wie Fieber, zeigen. Bei Totimpfstoffen, die nur aus Bestandteilen von Bakterien oder Viren bestehen, treten die möglichen Nebenwirkungen innerhalb der nächsten drei Tage nach der Impfung ein.

Fieber beim Baby nach einer Impfung

Insgesamt sechs Impfungen werden für das erste Lebensjahr eines Babys empfohlen. Diese werden in der Regel als sogenannter Sechsfach-Impfstoff verabreicht. Dieser Kombinationsimpfstoff enthält die Impfungen gegen Diphterie, Keuchhusten, Polio, Tetanus, Hepatitis B und Meningokokken. In den meisten Fällen wird diese Prophylaxe durch die gleichzeitige Impfung gegen Rotaviren und Pneumokokken vervollständigt.
Im Allgemeinen sind diese Mehrfachimpfungen sehr gut zu vertragen und gehen nur mit sehr leichten Nebenwirkungen einher. Langzeitschäden sind, so durch Studien belegt, nicht zu erwarten. Die häufigste Nebenwirkung einer Impfung, vor allem bei einer Pneumokokkenimpfung, ist das Fieber. Dieses beginnt in der Regel sechs bis acht Stunden nach der Injektion des Impfstoffs und kann auf Werte von 39°C ansteigen. Dies ist bei ca. 25% der Pneumokokkenimpfungen der Fall. In den meisten Fällen ist das Fieber selbst limitierend und sinkt nach zwei bis drei Tagen.
Bei einer Impfung mit einem Lebensimpfstoff ist es möglich, dass das Fieber erst zwei Wochen nach der eigentlichen Impfung entsteht.  Die Entwicklung von Fieber ist jedoch kein Grund für Besorgnis. Ein Anstieg der Temperatur stellt eine gesunde Reaktion auf den Impfstoff dar. Da bei einem Lebendimpfstoff abgeschwächte Bakterien im Impfstoff enthalten sind, lernt der Körper nun sich gegen diese spezifischen Erreger zu wehren, was eben manchmal mit der Entwicklung von Fieber einhergeht.
Erst bei stark erhöhten Temperaturen über 39°C wird das Fieber behandlungsbedürftig. Um der Fieberentwicklung nach einer Pneumokokkenimpfung zuvorzukommen, kann man als Prophylaxe Zäpfchen mit niederdosiertem Paracetamol (siehe auch: Paracetamol Zäpfchen) geben. Sonst gilt, dass man ab Temperaturen von circa 38,5°C anfangen sollte, das Fieber zu senken. Hierfür bietet sich neben der Anwendung von Paracetamol in Form von Zäpfchen, auch die Anwendung von nassen Tüchern an. Eine mögliche Komplikation, die in Folge anhaltend hoher Temperaturen entstehen kann, ist die Entwicklung von Fieberkrämpfen. Diese ist jedoch sehr selten.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Fieber beim Baby nach einer Impfung

Homöopathie/ Globuli

Ein Grundprinzip der Homöopathie ist, dass man immer nur Symptome therapiert. Insofern kann, streng genommen, eine homöopathische Therapie nie als Prophylaxe angewandt werden. Trotzdem sind vor allem die Stoffe Thuja und Silicea als Vorbeugung von Impfreaktionen im Umlauf.
Treten nach einer Impfung Nebenwirkungen auf, gibt es einige Mittel, die in der Homöopathie verwendet werden, um diese zu behandeln. Bei hohem Fieber und einer starken Unruhe infolge einer Impfung, ist die Gabe von Aconitum üblich. Kommt zu dieser Symptomatik noch Durstlosigkeit und eine feucht-schweißige Haut hinzu, würde man eher zum Gabe von Belladonna tendieren. Weitere Mittel, die in der homöopathischen Behandlung der Impffolgen Anwendung finden sind Hepar sulfat, Rhus tox, Mercur und Sulfur.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Homöopathie bei Fieber

Impfgegner

Impfgegner geben an, dass dies der „natürliche“ und von der „Natur gewollte Weg“ sei, jedoch ist zu beachten, dass Impfungen viel weniger gefährlich sind als sich mit der Krankheit anzustecken und weniger Komplikationen nach sich ziehen als die Krankheit an sich.

Es gibt einige Naturheilpraxen und Heilpraktiker, die angeben mit natürlichen Mitteln Krankheiten verhindern zu können. Hier muss jedoch beachtet werden, dass dies nicht wissenschaftlich belegt werden konnte. Sie bieten keinen Schutz und sind somit nicht als Alternative anzusehen.

Impfgegner geben außerdem an, dass Babies im Alter von zwei Monaten zu jung seien um geimpft zu werden, jedoch zeigen Studien, dass die Impfungen auch im frühen Alter gut vertragen werden. Auch die Kombinationsstoffe von bis zu 6 Kombinationen zeigen keine erhöhte Komplikationsrate.

Weitere Information erhalten Sie unter: Soll ich mein Baby impfen lassen?

Autor: Dr. N. Gumpert Veröffentlicht: 25.04.2013 - Letzte Änderung: 18.09.2024