Sulfur

Deutscher Begriff

Schwefel

Allgemeines

Sulfur ist ein Stoffwechselmittel welches in höheren Potenzen (D6 bis D12 und höher) einen anregenden Einfluss auf die Tätigkeit der Zellen im Sinne einer Reaktionssteigerung hat.
Sulfur hat daher ein ungewöhnlich großes Anwendungsgebiet.

Anwendung von Sulfur bei folgenden Erkrankungen in der Homöopathie

  • Entzündungen im Bereich der Augenbindehäute
  • Katarrhe der oberen Luftwege, Lungen und Rippenfellentzündung

Anwendung von Sulfur bei folgenden Symptomen / Beschwerden

  • Bindegewebsschwächling mit lascher Körperhaltung
  • Unreine, graue Hautfarbe
  • Unangenehmer Körpergeruch, Abneigung gegen kaltes Waschen
  • Magenflauheit gegen 11 Uhr vormittags
  • Trockene, schuppende Ekzeme mit viel Juckreiz, besonders nachts
  • Starke Empfindlichkeit gegen Wasser
  • Hitzewallungen mit Bedürfnis nach frischer Luft
  • Tagsüber kalte Hände und kalter Fußschweiß, nachts Brennen der Füße die aus dem Bett gestreckt werden müssen
  • Hitze und Brennen auch am Scheitel und an den Handflächen
  • Reizbares, mürrisches Wesen
  • Immer pessimistisch und depressiv
  • Schlechtes Gedächtnis
  • Erwacht morgens gegen 3 oder 4 Uhr und schläft dann nur noch schlecht

Verschlimmerung abends, nach Mitternacht, in der Bettwärme, durch Nässe und Kälte, durch Wetterwechsel, durch Stehen und in der Ruhe
Besserung durch Wärme und trockenes Wetter.

Wirkorgane

Gebräuchliche Dosierung

Gebräuchlich:

  • Tabletten Sulfur D3, D4, D6, D12 bis D30
  • Tropfen ab Sulfur D4, D6, D12 bis D30
  • Ampullen Sulfur D6, D8, D10, D12 bis D30

Sulfur als Globuli

Soll Sulfur als Globuli verabreicht werden, empfiehlt sich in den meisten Fällen die Potenz C15: Sie kommt bei Hauterkrankungen wie Furunkeln, Akne, Ekzemen und Juckreiz durch Entzündungen der Haut zum Einsatz. Die Einnahme erfolgt dann meist einmal in der Woche. Um Erkältungen zu behandeln, steigert man die Häufigkeit der Einnahme auf bis zu viermal in der Woche. Auch bei rheumatischen Erkrankungen kann Sulfur helfen, hier erfolgt die Einnahme von je drei Globuli einmal am Tag. Bei Herzschwäche und häufig wiederkehrender oder chronisch bestehender Blasenentzündung wird Sulfur C15 einmal in der Woche eingenommen. Sollen Durchfälle behandelt werden, empfiehlt sich ebenso die Einnahme von drei Globuli in C15 am Tag. Auch entzündliche Darmerkrankungen gehören in das Spektrum von Sulfur, auch wenn die Behandlung hier vor allem ergänzend zu der verschriebenen Medikation erfolgen sollte.
Darüber hinaus werden bei Sulfur die Potenzen C9 und C30 häufig verwendet. Gerade weil Sulfur als homöopathisches Heilmittel ein so großes Anwendungsgebiet hat, sollte zur genauen Dosierung immer ein ausgebildeter Homöopath oder Heilpraktiker zu Rate gezogen werden.

Anwendung beim Kind

Homöopathische Arzneien können nach dem sogenannten Arzneimittelbild angewandt werden: das bedeutet, dass Personen, die ein bestimmtes Arzneimittel verlangen, bestimmte Eigenschaften aufweisen. Diese Eigenschaften werden dann entsprechend dem homöopathischen Prinzip „Gleiches mit Gleichem“ behandelt, also mit Substanzen, die ebenjene Eigenschaften oder Symptome hervorrufen.
Beim Kind zeigt sich ein bestimmtes Arzneimittelbild: dieses beschreibt Kinder, die dauernd hungrig erscheinen, ihr Essen geradezu herunterschlingen und anderen Leuten beim Essen neidvoll zusehen. Auch bei kleinen Kindern, die sich nachts „freistrampeln“, also die Bettdecke ständig wegtreten, passt Sulfur. Daneben lässt sich Sulfur bei Kindern auch in seinem generellen (großen) Wirkspektrum anwenden. Das heißt, dass Infektionskrankheiten bei Kindern mit Sulfur unterstützend behandelt werden können. Nennenswert sind hier die typischen Kinderkrankheiten wie etwa Windpocken, ansonsten aber auch jede andere Krankheit oder Infektion, die mit Fieber einhergeht.

Sulfur jodatum

Die Grundsubstanz für Sulfur iodatum (Synonyme: Sulfur jodatum, Iodum sulfuratum) ist das Schwefeliodid, also eine Verbindung aus Schwefel und Jod. Es besteht dabei vornehmlich, das heißt zu etwa drei Vierteln aus Jod. Wie auch das Homöopathikum Sulfur, welches kein Jod enthält, wirkt Sulfur jodatum anregend auf den Stoffwechsel.
Einsatzgebiete dieses Mittels sind vorwiegend entzündliche Prozesse und Erkrankungen. Dazu zählen beispielsweise entzündliche und mitunter eitrige Hauterkrankungen wie schwere und lang anhaltende Akne, Pusteln, Ekzeme und Ausschlag, Furunkel und Schuppenflechte. Auch Entzündungen des Hals- und Rachenbereichs können mit Sulfur jodatum behandelt werden, nennenswert sind in diesem Bereich etwa die Mandelentzündung oder der einfache Erkältungsinfekt. Sofern die Beschwerden im Hals- und Rachenbereich länger als eine Woche ohne Besserung anhalten, sollte jedoch ein Arztbesuch in Erwägung gezogen werden, da sich der Infekt sonst auf die restlichen Atemwege und die Lunge mit langfristigen Folgen auswirken kann. Außerdem kommen als Anwendungsgebiete für Sulfur jodatum weitere entzündliche Prozesse an verschiedensten Körperstellen und Organen wie Entzündungen der Gelenke (Arthritis), der Augen oder der Eierstöcke.
Erwähnenswert ist bei homöopathischen Arzneimitteln stets die Verabreichung aufgrund bestimmter Leitsymptome und Erscheinungsmerkmale einer Person. Die Einnahme wird dann oft längerfristig angesetzt, um die entsprechende Konstitution zu verändern. Sulfur jodatum passt unter anderem zu Jugendlichen in der Pubertät, die mit Akne zu kämpfen haben. Jedoch kann es generell in allen Alterklassen bei entsprechenden Symptomen und Erkrankungen hilfreich sein. Sulfur iodatum kann auch Menschen mit  wenig Appetit, die nicht zunehmen,  auch wenn sie viel essen.
Zur eigenständigen Medikation empfehlen sich niedrige Potenzen von D6 bis D12. Die Einnahme kann täglich erfolgen, sollte aber abgesetzt werden, wenn nach etwa einer Woche noch keine nennenswerte Besserung eingetreten ist.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 09.05.2010 - Letzte Änderung: 22.10.2021