AIDS

AIDS steht für eine Erkrankung namens (engl.) aquired immunodeficiency syndrome (erworbenes Immundefizienz - Syndrom), welche durch das HI-Virus ausgelöst wird.

Bei dem HI -Virus handelt es sich um einen RNA-Virus aus der Gruppe der Retroviren. Es befällt nur bestimmte Zellen, die dem Abwehrsystem / Immunsystem und dem Nervensystem angehören.

AIDS zählt zu den 5 häufigsten infektiösen Todesursachen der Welt.

Symptome & Diagnose

Symptome von AIDS

Die HIV- Infektion kann in verschiedene Stadien eingeteilt werden. Die CDC (Center of Disease Control) der USA nimmt folgende Unterteilung vor:

A Asymptomatisch/ akute HIV- Krankheit

  • A1: T-Helferzellen > 500 (/?L)
  • A2: T-Helferzellen 200 - 499 (/?L)
  • A3: T-Helferzellen < 200 (/?L)

B Symptomatisch, aber nicht A oder C

  • B1: T-Helferzellen > 500 (/?L)
  • B2: T-Helferzellen 200 - 499 (/?L)
  • B3: T-Helferzellen < 200 (/?L)

C AIDS

  • C1: T-Helferzellen > 500 (/?L)
  • C2: T-Helferzellen 200 - 499 (/?L)
  • C3: T-Helferzellen < 200 (/?L)

(A, B und C bezeichnen die Kategorien.)

Diagnose AIDS

Die Diagnose Aids wird mit Hilfe der Anamnese (Befragung) des Patienten über die bestimmten Risikobegebenheiten (Urlaube in Risikogebieten, i.v.- Drogenabusus, Bluttransfusion, sexuelle Kontakte), der Symptome und dem Erregernachweis gestellt.

Um Aids im Blut nachweisen zu können, muss die Einverständniserklärung des Patienten eingeholt werden. Es stehen dann verschiedene Methoden zur Verfügung:

  1. Antikörpernachweis: Erst etwa 6 Wochen nach der Erstinfektion ist der Antikörpernachweis positiv.
  2. Virennachweis: Virusquantifizierung (Bestimmung der Viruslast zur Therapiekontrolle)

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Ursachen & Prophylaxe

Ursachen von AIDS

Die Erkrankung AIDS wird durch das HI - Virus (HIV) hervorgerufen. Dieser Virus befällt vor allem Zellen des Immunsystems, die ganz bestimmte Oberflächenmerkmale (CD4) tragen. So wird das Immunsystem (Abwehrsystem) des Körpers geschädigt, indem die T- Helferzellen zerstört werden. Der Körper eines Aids- Infizierten verfügt also lediglich noch über ein sehr schwaches Immunsystem, wodurch die Betroffenen sehr anfällig für diverse Krankheiten sind.
Auch Zellen des Gehirns werden durch den Virus in Mitleidenschaft gezogen.

Erreger HIV

Es gibt zwei Formen des HIV:

  • HIV 1: Hierbei handelt es sich um den weltweit häufigsten Typ. Es existieren drei Untergruppen.
  • HIV 2: Es existieren sechs Untergruppen, die überwiegend in Westafrika vorkommen.

In der Regel infiziert man sich mit einer dieser Gruppen, wobei auch Doppelinfektionen vorkommen können.

Das HI - Virus gehört zu der Gruppe der Retroviren und enthält RNS. Es besitzt die Fähigkeit mit Hilfe eines Enzyms seine RNS (RNA), worauf die genetische Information des Virus gespeichert ist, in DNS (DNA) umzuschreiben. Das Virus wirkt direkt schädigend auf Immunsystem und Nervensystem. Obwohl bei infizierten Personen Antikörper gebildet werden, kann das Virus nicht aus dem Körper eliminiert werden.

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Infektionswege von AIDS

Für die Infektion mit HIV gibt es drei hauptsächliche Infektionswege:

  1. Sexuell
    Hier besteht das Risiko vor allem in ungeschütztem Geschlechtsverkehr besonders in den Risikogebieten. Homosexuelle Männer sind dabei am häufigsten betroffen.

  1. Parenteral

    • Hier zählt der i.v.- Drogenmissbrauch zu den gefährlichsten
      Ansteckungsarten, vor allem wenn so genanntes „needle sharing“ (Nadeltausch) betrieben wird

    • Ansteckung über Blut(produkte) (z. Bsp. bei Transfusionen)

    • Versehentliche Verletzungen im medizinischen Bereich (sehr selten)
  2. Aids Übertragung von der Mutter auf das Kind
    Eine HIV - positive Mutter überträgt das Virus in 15 – 20% der Fälle auf ihr ungeborenes Kind. Mit Hilfe einer Chemoprophylaxe sinkt das Risiko auf unter 3%.

AIDS Prophylaxe

Im Allgemeinen sollten so genannte Risikogruppen (zum Beispiel Bewohner in Afrika oder Homosexuelle, aber auch die heterosexuelle Bevölkerung) über die Infektion („Wie stecke ich mich an?“) und die Prophylaxe („Was kann ich dagegen tun?“) aufgeklärt werden.
Einen Beitrag zur Verminderung des Vorkommens von Neuinfektionen leisten auch die Benutzung von Kondomen und die Eindämmung der Prostitution.
Um die Übertragung des Virus durch Blutspenden zu verringern, müssen alle Spender auf den Virus hin gescreent werden. Vor einer geplanten bevorstehenden Operation kann die Eigenblutspende in Betracht gezogen werden, um die Ansteckung auszuschließen. Beim Umgang mit Blut eines anderen Menschen sollten immer Handschuhe getragen werden. Das gilt besonders für medizinisches Personal.

Um andere zu schützen sollten Infizierte den behandelnden Arzt oder Zahnarzt auf ihre Infektion aufmerksam machen. Durch die Schweigepflicht der Ärzte besteht keinerlei Grund zur Beunruhigung. Der Betroffene selbst entscheidet wem er seine Erkrankung mitteilen möchte.

Sollte eine Schwangere HIV - positiv sein, so kann das Ansteckungsrisiko des Neugeborenen auf unter 1% gesenkt werden, indem die Schwangere nach der 32. Schwangerschaftswoche mit einer antiretroviralen Therapie beginnt.
Auch dem Neugeborenen selbst kann sechs Wochen lang eine antivirale Prophylaxe verabreicht werden. Die Mutter sollte außerdem auf das Stillen verzichten, da das Virus sich auch über die Muttermilch überträgt. Auch eine Entbindung per Kaiserschnitt in der 36. Schwangerschaftswoche an der wehenfreien Gebärmutter soll das Risiko der Ansteckung verringern.

Eine Impfung ist bis zum heutigen Tage leider noch nicht möglich, da die vielen verschiedenen Mutanten (Varianten) des Virus diese Immunisierung erschweren.

Verlauf & Prognose

AIDS Prognose

Für eine ungünstige Prognose von Aids stehen folgende Parameter:

  • hohe Viruslast bei Erstuntersuchung
  • Absinken der Anzahl der T- Helferzellen
  • Progression in der Kategorieeinteilung (z. Bsp.: von A1 nach A3 oder gar B2)

Es gibt jedoch auch Fälle, die sich über längere Zeit in einer Kategorie halten: keine Symptome und viele Zellen mit bestimmten Oberflächenmerkmale (CD4) nach mehr als 10 Jahren. Hierzu zählen leider jedoch nur maximal 5% der Infizierten.

Eine Heilung von AIDS ist bis heute nicht möglich. Durch die Therapie HAART konnten jedoch deutliche Rückläufe der AIDS- definierenden Erkrankungen verzeichnet werden.

Leider ist der Zugang zu der erfolgreichen HAART- Therapie in den besonders betroffenen Ländern der Dritten Welt nicht möglich. Diese Länder sind zu arm und das Gesundheitssystem ist nicht strukturiert genug, um diese Therapie anzubieten.

Zusammenfassung

HIV ist ein RNA- Virus, welcher die Krankheit AIDS auslöst. HIV- positiv zu sein bedeutet nicht an AIDS erkrankt zu sein. AIDS ist die Bezeichnung für die ausgebrochene Krankheit.
Die Krankheit breitete sich von Afrika in die ganze Welt aus und nimmt noch heute zu. Es existieren 2 verschiedene HI- Viren. Die Ansteckung erfolgt meist auf sexuellem Wege, über infizierte Nadeln bei Drogenmissbrauch oder über infizierte Blutprodukte. Der HI- Virus befällt nur Zellen, die auf ihrer Oberfläche spezielle Merkmale (auch CD4- Zellen genannt) tragen. Diese Zellen gehören zum Abwehrsystem / immunsystem des Körpers, wodurch dieses stark geschwächt wird.
Die Krankheit wird in verschiedene Stadien eingeteilt, wobei erst das Endstadium als AIDS bezeichnet wird. Häufig kommt es zu Infektionen mit Erregern, welche für gesunde Menschen mit intaktem Immunsystem meist völlig harmlos sind. Die Diagnose erfolgt durch den Nachweis von Antikörpern gegen das Virus oder sogar durch direkten Virennachweis. Zur Therapie werden so genannte NRTI, NNRTI oder PI (siehe Therapie AIDS) eingesetzt.
Da die Erkrankung bis heute nicht heilbar ist und auch keine Impfung existiert, kommt der Prophylaxe eine besondere Bedeutung zu. Da AIDS zu den Geschlechtskrankheiten zählt, spielt neben der Aufklärung der Risikogruppen über die Infektionswege, die Benutzung von Kondomen („safe sex“) und die Eindämmung der Prostitution eine große Rolle.

Weitere Informationen

Weitere Informationen finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.11.2007 - Letzte Änderung: 19.07.2023