Therapie von AIDS

Abgrenzung AIDS - HIV

AIDS (Acquired Immunne Deficiency Syndrom deutsch: Immundefizitsyndrom) bezeichnet die Kombination aus Symptomen, die infolge einer Infektion mit dem HI- Virus auftreten. HIV bezeichnet den ansteckenden Virus, AIDS die resultierende Erkrankung. Ein HIV Infizierter muss noch nicht an AIDS leiden, solange der Virus im Körper nicht ausgebrochen ist.

Wie erfolgt die Therapie von AIDS?

Die Therapie der HIV - Infektion (Aids Erkrankung) besteht aus mehreren wichtigen Säulen. Mit einer medikamentösen Therapie allein ist es bei dieser Erkrankung nicht getan.

Patienten mit AIDS sollten auf eine gesunde Lebensweise achten, um weitere Faktoren, die ihre Abwehrstärke mindern, zu vermindern. Die häufig auftretenden opportunistischen Infektionen und deren Komplikationen gilt es zu vermeiden oder zu therapieren. Neben der eventuell erforderlichen individuell gestalteten psychosozialen Hilfe, ist selbstverständlich die eigentliche antiretrovirale HIV - Therapie die wichtigste Maßnahme.

Diese so genannte HAART (highly active antiretroviral therapy) gestaltet sich wie folgt:

Es stehen viele verschiedene Präparate bei der AIDS- Therapie zur Verfügung. Es sollte darauf geachtete werden, dass eine Kombinationsbehandlung mit mindestens drei antiretroviralen Substanzen erfolgt. Dies ist erforderlich, um eine Resistenzentwicklung der HI - Viren zu verhindern oder zumindest zu verzögern.
In der Regel werden bei der AIDS Therapie zwei so genannte NRTI (nukleosidische Reverse - Transkriptase- Inhibitoren) und ein NNRTI (Nicht - nukleosidische Reverse - Transkriptase- Inhibitoren) verabreicht. Es handelt sich um Medikamente, die die Virusvermehrung eindämmen sollen, indem sie das Enzym „reverse Transkriptase“ hemmen, welches für die Umschreibung der Viren- RNA in reproduzierbare DNA verantwortlich ist. Auch PI (Protease- Inhibitoren) kommen zum Einsatz.

Eine solche AIDS Therapie ist indiziert, also erforderlich oder empfohlen bei:

  • jeder symptomatische HIV- Infektion
  • jeder asymptomatischen HIV- Infektion bei welcher die Anzahl der T- Helferzellen unter einen bestimmten Wert sinkt (unter 350/ ?l)
  • asymptomatischen Patienten mit einer T- Helferzellanzahl über 350/ ?l aber einer erhöhten Viruslast (30000 – 50000 Viruskopien/ ?l)

Um eine erfolgreiche Aids Therapie zu gewährleisten, ist die absolut verlässliche Einnahme der Medikamente durch den Patienten unabdingbar. Nur so kann auch eine Resistenzentwicklung eingedämmt werden.

Des Weiteren können Betroffene auch zu alternativen Heilmethoden oder der Homöopathie greifen. Hier gibt es mehrere Mittel, denen unterschiedliche Wirkung zugesprochen wird:

  • Therapie: Substitution von Vitaminen (besonders A, C, E)
    Wirkung: Antioxidative Wirkung gegen Sauerstoffradikale
  • Therapie: Substitution von Spurenenlementen (besonders Selen, Zink)
    Wirkung: Positive Wirkung auf das Immunsystem
  • Therapie: Immunstimulation (besonders durch Echinacin)
    Wirkung: Anregung und Unterstützung des Immunsystems

Alle diese homöopathischen Verfahren werden auch bei anderen Patienten angewendet und sind nicht speziell auf den HIV- Infizierte zugeschnitten.

Nebenwirkungen der AIDS Therapie

  1. Metabolisches Syndrom
    Bei der Therapie/ Gabe von NRTI`s und PI`s kommt es häufig zu Stoffwechselstörungen. Am häufigsten kommt es zu Triglycerid- und LDL- Cholesterinerhöhung und zu einer HDL-Cholesterin- Erniedrigung. Aber auch Insulinresistenz mit Blutzuckererhöhungen oder Diabetes mellitus = Zuckerkrankheit sind möglich.
  2. Lipodystrophie- Syndrom
    Hierbei muss zwischen der Fettabnahme und Fettzunahme unterschieden werden. Diese könne einzeln oder auch zusammen auftreten. Folgende Fettverteilungsstörungen können beobachtet werden:
    • buffalo hump: Fettvermehrung im Nacken
    • abdominelle Fettzunahme: Fettansammlung am Bauch
    • Fettzunahme der Brust: v.a. bei Frauen
    • Lipoatrophie: Fettabbau
  3. Veränderungen der Haut
    Exantheme (Hautausschlag), die ein flächig- knotiges Aussehen haben sind hier besonders typisch. Sie betreffen in der Regel den Rumpf des Patienten, sind symmetrisch verteilt und können stark jucken.
  4. Hypersensibilität
    Wie bei fast allen Medikamenten kann es auch hier zu allergischen Reaktionen kommen. Mit etwa 3% sind sie jedoch eher selten. Die Symptome treten in der Regel innerhalb der ersten sechs Wochen nach Therapiebeginn auf. Auch hier kommt es zu Hautausschlag.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 29.11.2007 - Letzte Änderung: 12.01.2023