Die Bindehautentzündung ist eine der häufigsten Augenerkrankungen. Nicht nur Erwachsene, sondern auch Babys und Kleinkinder können eine Bindehautentzündung erleiden.
Die Entzündung der Bindehaut ist eine der am häufigsten auftretenden Augenerkrankungen. Die Augenbindehaut befindet sich auf der Innenseite der Augenlider und am Augapfel. Durch die Bindehautreizung kommt es zu einer verstärkten Durchblutung und zum typischen geröteten Auge.
Sowohl Erwachsene, als auch Kinder und Babys können eine Bindehautentzündung erleiden (siehe: Bindehautentzündung bei Kleinkindern). Die Ursachen der Bindehautentzündung können unterschiedlich sein und die Erkrankung ist nicht immer ansteckend, allerdings hat sie meistens unangenehme Begleitsymptome.
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Oft ist zuerst nur ein Auge von der Bindehautentzündung betroffen, jedoch ist durch das Jucken und Wischen oft eine Übertragung auf das zweite Auge in nur wenigen Tagen erfolgt.
Typische Symptome sind:
In der Regel gehen Bindehautentzündungen bei Babys nicht mit Fieber einher. Allergie- oder fremdkörperbedingte Bindehautentzündungen bleiben lediglich lokal auf die Augen begrenzt.
Manchmal treten Bindehautentzündungen allerdings als Begleiterscheinung eines Virusinfektes auf. Besonders ausgeprägt und sehr ansteckend sind die viralen Bindehautentzündungen, die durch sogenannte Adenoviren ausgelöst werden. Hier tritt oftmals Fieber mit auf.
Auf jeden Fall sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden und der Kontakt zu anderen Kindern und Erwachsenen weitestgehend vermieden werden.
Eine Behandlung durch einen Arzt ist anzuraten, da die Symptome auch fälschlicherweise für eine Bindehautentzündung gehalten werden können, jedoch womöglich eine andere Augenerkrankung dahinter steckt.
Der Arzt beurteilt durch die bestehenden Symptome und seltener auch zusätzlich mit Hilfe eines Abstriches die Ursache der Bindehautentzündung und verordnet dann entsprechende Augentropfen oder Augensalben, die zu dem vorliegenden Erreger passen.
Bei allergischen Entzündungen der Bindehaut kann die entsprechende Allergie durch einen Test identifiziert werden, anschließend werden antiallergische Augentropfen verordnet.
Sollte die Bindehautentzündung durch einen Kosmetikartikel entstanden sein, sollte unbedingt von einem weiteren Gebrauch abgesehen werden.
Auftretende Verklebungen durch die vermehrten Sekrete des Auges können zu Hause gesäubert werden.
Hierzu wird mit frischen Kompressen oder abgekochten, abgekühlten Baumwolltüchern jedes Auge getrennt (steril) gereinigt. Wichtig ist die Richtung: Es sollte darauf geachtet werden, immer vom äußeren Augenwinkel zum inneren an der Nase zu streichen, da dies auch die Richtung des natürlichen Tränenabflusses darstellt.
Ein abgedunkeltes Zimmer oder eine Sonnenbrille können zusätzlich zur Erholung des erkrankten Auges beitragen.
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Treten bei Babys die Symptome einer Bindehautentzündung auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden, der die genaue Ursache ausfindig machen sollte, um eine entsprechende Behandlung zu ermöglichen.
Trotzdem kann die Therapie durch Hausmittel unterstützt werden. Besonders einfach sind kalte oder warme Kompressen, die für etwa 10 bis 15 Minuten auf das entzündete Auge des Babys aufgelegt werden können. Warme Kompressen eignen sich bei bakteriellen Entzündungen, kalte bei allergisch bedingten Bindehautentzündungen. Zum Auswaschen der verklebten und verkrusteten Augen eignet sich Kochsalzlösung aus der Apotheke.
Es gibt auch verschiedene homöopathische Mittel, die bei einer Bindehautentzündung eines Babys eingesetzt werden können. Hierzu gehören zum Beispiel Euphrasia Augentropfen, die das Auge mit Flüssigkeit versorgen. Andere homöopathische Mittel sind Aconitum, Apis, Belladonna und Pulsatilla, die je nach Art der Entzündung angewendet werden können. Es sollte auf jeden Fall ein Arzt um Rat gefragt werden.
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Augentropfen gibt es mit verschiedenen Inhaltsstoffen.
Sehr beliebt sind vor allem bei Babys die Augentropfen, welche als Augentrost oder Euphrasia (siehe auch: Euphrasia Augentropfen) bezeichnet werden. Es handelt sich hierbei um homöopathische Tropfen, die auch bei Babys unbedenklich angewendet werden können. Sie versorgen das Auge mit Feuchtigkeit und helfen so, Jucken oder Brennen, welches durch die Bindehautentzündung ausgelöst werden kann, zu lindern. Euphrasia kann bei allen Arten einer Bindehautentzündung eingesetzt werden. Bei allergisch bedingten oder durch äußere Einflüsse ausgelösten Entzündungen sind diese Tropfen oft als einzige Therapie empfohlen.
Bei bakteriell bedingten Bindehautentzündungen hingegen reichen diese Augentropfen oft nicht aus und antibiotikahaltige Tropfen sind notwendig. Vor der Anwendung irgendwelcher Augentropfen bei Babys sollte auf jeden Fall ein Kinderarzt aufgesucht werden, der entsprechend der vorliegenden Situation die geeigneten Tropen verordnen kann.
Bei Babys ist es oft schwierig, die Augentropfen in das Auge zu träufeln. Am besten geht dies beim liegenden Kind in den inneren Augenwinkel. Die Tropfen verteilen sich dann von selbst.
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Verursacht werden kann die Entzündung der Augenbindehaut durch:
aber auch durch verschiedenste Umwelteinflüsse. Allerdings kann die Bindehautentzündung auch als Nebenwirkung von anderen Erkrankungen in Erscheinung treten. Es wird grundsätzlich zwischen der nicht ansteckenden (nicht infektiösen) Bindehautentzündung und der ansteckenden (infektiösen) Bindehautentzündung differenziert.
Eine ansteckende, infektöse Bindehautentzündung kann durch Bakterien oder Viren hervorgerufen werden, wobei die Übertragung über indirekte oder direkte Berührung mit dem Auge geschieht. Durch Herpesviren oder Erkältungen können zum Beispiel virale Bindehautinfektionen verursacht werden.
Die nicht ansteckende Bindehautentzündung kann in Verbindung mit Heuschnupfen oder als Reaktion auf Hausstaub, Kosmetik oder Pollen auftreten. Ebenfalls können zu starke UV-Strahlen (durch Solarium, Urlaub im Süden, Schweißarbeiten), Fremdkörper, Rauch und Chemikalien Ursachen sein.
Bei Babys spielt zusätzlich noch eine weitere Ursache eine wichtige Rolle. Die die Tränen abführenden Gänge sind noch nicht vollständig entwickelt, was eine Neugeborenenkonjunktivitis begünstigen kann. Die überschüssige Tränenflüssigkeit kann bei einem Baby nämlich durch den verengten Tränen-Nasen-Kanal nicht ausreichend abfließen. Das Kind hat tränende Augen und mögliche Keime verbleiben länger im Auge, wodurch sich das Entzündungsrisiko erhöht.
Während des Geburtsvorgangs kann bereits eine Übertragung von Bakterien auf das kleine Kind erfolgt sein.
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Nicht alle Bindehautentzündungen sind ansteckend. Solche, die allergisch bedingt sind, oder durch äußere Umstände wie Zugluft, Staub oder Rauch ausgelöst werden, sind nicht ansteckend.
Die Bindehautentzündungen aber, die durch Bakterien oder Viren hervorgerufen werden, sind ansteckend. Egal, ob Baby, Kleinkind oder Erwachsener, eine bakterielle oder virale Bindehautentzündung kann auf jeden übertragen werden.
Häufig gelangt der Erreger über die Hände in die Augen, da vor allem Babys und Kleinkinder sich häufig mit den Händen die Augen reiben. Auf die gleiche Weise wird der Erreger auch weitergegeben. Besondere Hygiene ist also in solchen Fällen sehr wichtig. Liegt eine Bindehautentzündung in der Familie vor, sollte jedes Familienmitglied ein eigenes Handtuch und einen eigenen Waschlappen verwenden und es sollten sich häufig die Hände gewaschen werden.
Babys können auch schon während der Geburt an einer Bindehautentzündung erkranken. Dies kann passieren, wenn die Mutter mit Chlamydien oder Gonokokken infiziert ist. Beide Bakterienarten verursachen Geschlechtskrankheiten, bleiben aber oft völlig unbemerkt. Während der Geburt können diese Bakterien auf das Baby übertragen werden und eine Bindehautentzündung verursachen.
Auch in Schwimmbädern können Babys eine Chlamydien-Infektion erwerben. Genau, wie bei der Übertragung während der Geburt, entsteht hieraus eine Bindehautentzündung, die sogenannte Schwimmbadkonjunktivitis.
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Auch wenn das Auge stark juckt, sollte ein Reiben der Augen nach Möglichkeit vermieden werden, da dies zu weiterer Reizung bis hin zu Mikrorissen in der Bindehaut und somit einem tieferen Eindringen möglicher Erreger führen kann.
Wenn die Bindehautentzündung richtig behandelt wird und keine weiteren Komplikationen auftreten, können die Beschwerden nach etwa zwei Wochen vorüber sein.
Allerdings können Rauch, Staub oder Sonnenlicht die bereits bestehende Bindehautentzündung verstärken und somit zu einer verzögerten Heilung führen.
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