Eine Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) des Auges kann viele verschiedene Ursachen haben. Oftmals handelt es sich um eine Reaktion der körpereigenen Abwehr, welche nach einer vorrausgegangen Infektion noch aktiv ist. Diese Infektion liegt oft außerhalb des Auges. Auch viele Autoimmunerkrankungen können für eine Iritis verantwortlich sein. Behandelbar ist sie je nach Ursache mit Antibiosen oder cortisonhaltigen Salben und Augentropfen.
Die Regenbogenhaut, welche auch Iris genannt wird, ist die pigmentierte Blende des Auges. Sie ist der vordere Anteil der mittleren Augenhaut. Diese mittlere Augenhaut bezeichnet man als Uvea. Die Uvea umfasst, außer der Regenbogenhaut, noch den Strahlenkörper (Corpus Ciliare) und die Aderhaut (Choroidea). Die Regenbogenhaut trennt die vordere von der hinteren Augenkammer und umfasst mit ihrem inneren Anteil die Pupille. Sie reguliert so den Lichteinfall in das Auge.
Bei der Iritis handelt es sich um eine Entzündung der Regenbogenhaut (auch Iris-Entzündung genannt). Sie ist oft vergesellschaftet mit Entzündungen anderer Anteile der mittleren Augenhaut (Uvea), die man dann in ihrer Gesamtheit als Uveitis bezeichnet.
Man unterscheidet zwei Entstehungswege der Iritis. Einerseits gibt es Iritiden, denen eine nicht-entzündliche Ursache zugrunde liegt, andererseits können entzündliche Erkrankungen im Rahmen der Immunantwort nach Infektionen auftreten.
Viele Autoimmunerkrankungen können eine Entzündung der Regenbogenhaut nach sich ziehen. Den Autoimmunerkrankungen ist gemeinsam, dass das menschliche Immunsystem körpereigene Strukturen angreift und schädigt.
Im Folgenden sind die wichtigsten Erkrankungen mit kurzer Erläuterung aufgelistet:
Dieser Gruppe der Iritiden liegen Infektionskrankheiten zugrunde. Die Immunantwort des Körpers auf die vorangegangene Infektion führt dann zu Entzündungen im Bereich der Iris und Uvea. Es handelt sich also nicht um eine direkte Augeninfektion. Vielmehr ist die Entzündung der Iris das Resultat der Immunantwort auf Keime, die sich ganz wo anders im Körper befinden. Daher lassen sich auch bei Abstrichen aus den Augen dort keine Keime nachweisen.
Die Infektion geht der Iritis mit einem gewissen zeitlichen Abstand voraus.
Im Folgenden ist eine Übersicht über häufig zugrunde liegenden Infektionskrankheiten:
Bei einer Entzündung der Regenbogenhaut sind die Augen gerötet, sehr lichtempfindlich und können schmerzen. Außerdem kommt es zu einer Sehminderung. Eine Trübung des Auges resultiert aus einer Infiltration der vorderen Augenkammer mit entzündlichen Sekreten und Eiter.
Der Verlauf einer Iritis kann akut oder auch chronisch sein. Chronische Verläufe und akute Schübe, die im Rahmen einer Autoimmunerkrankung auftreten, sind zudem eher mit Komplikationen behaftet. Wenn zusätzlich der Ziliarkörper betroffen ist, nennt man das eine Iridozyklitis.
Eine Iritis kann gewisse Komplikationen nach sich ziehen, die die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken können.
Dazu gehört zunächst einmal eine Glaskörpertrübung. Die Transparenz des Glaskörpers wird durch Infiltrate, die von der Entzündung hervorgerufen werden, herabgesetzt. Dies hat eine Sehminderung zur Folge.
Weiterhin kann die Entzündung zu einer Veränderung des Kammerwinkels führen. Das behindert den Abfluss des sogenannten Kammerwassers im Auge. Infolgedessen kommt es zu einer Druckerhöhung im Auge kommen, die den Sehnerv schädigt. Solch eine Schädigung bezeichnet man dann als grünen Star (Sekundärglaukom). Unbehandelt kann dies zur Erblindung führen.
Als letzte wichtige Komplikation ist eine bindegewebige Verwachsung zwischen Iris und Linse zu nennen. Diese bezeichnet man auch als Synechie. Diese Verklebung oder auch Verwachsung kann ebenfalls ein Sekundärglaukom nach sich ziehen, aber auch zu einer Linsentrübung (Katarakt) führen. Auch die Linsentrübung führt zu einer Sehminderung.
Auf den ersten Blick zeigen sich eine Rötung des Auges sowie eine Verengung der Pupille (Miosis). Zusätzlich ist das betroffene Auge druckschmerzhaft (druckdolent). Um die Ansammlung von Eiter in der vorderen Augenkammer (Hypopyon) nachzuweisen, verwenden Augenärzte die Spaltlampenuntersuchung. Das ist eine mikroskopische Untersuchung des Auges, bei der man sich einer schwenkbaren Lichtquelle bedient.
Außerdem kann eine regelmäßige Messung des Augeninnendrucks notwendig sein, um gefährlichen Komplikationen vorzubeugen.
Da es wie bereits erwähnt sehr viele verschiedene Ursachen für eine Iritis gibt, sind umfassende Laboruntersuchungen (bspw. Tests auf verschiedene Bakterien oder Rheumafaktoren) notwendig. Auch bildgebende Verfahren können hinzugezogen werden, um bspw. Veränderungen an Gelenken im Rahmen von rheumatischen Erkrankungen sichtbar zu machen.
Die ursächliche Behandlung einer Iritis kann unterschiedliche Ansätze aufweisen, da es viele verschiedene Ursachen dafür gibt.
Im Allgemeinen behandelt man das Auge zunächst lokal mit cortisonhaltigen Salben. Auch cortisonfreie Entzündungshemmer, die man ebenfalls als Salbe oder Tropfen applizieren kann, finden hier ihre Anwendung.
Zusätzlich verwendet man noch Augentropfen, die die Pupille erweitern (Mydriatikum). Das macht man, um zu verhindern, dass es zu Verklebungen zwischen Iris und Linse kommt, die die Sehfunktion dauerhaft schädigen könnten.
Sollten diese lokalen Therapieansätze bei sehr schwerem Verlauf versagen, können eine systemische Therapie mit Cortisontabletten sowie Cortison-Injektionen unter die Bindehaut notwendig sein.
Wenn die Ursache der Iritis eine bakterielle Infektion ist, wird eine Antibiotika-Therapie durchgeführt.
Da aber die Iritis häufig gar nicht mehr mit den Erregern assoziiert, sondern eine Folge der körpereigenen Immunantwort ist, sind Antibiosen hier nicht effektiv. Die Therapie richtig sich dann primär gegen die Entzündung und bedient sich auch hier meist Entzündungshemmern und Cortison-Präparaten. Für die Autoimmunerkrankungen gibt es verschiedene Therapieansätze, die sich speziell gegen die bestehende Erkrankung (bspw. gegen das Rheuma) richtet. Die Therapie legt der behandelnde Arzt dann individuell fest.
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