Gerötete Augen - die verschiedenen Ursachen

Gerötete Augen

Synonyme

Rotes Auge

im weitesten Sinne: Bindehautentzündung, Konjunktivitis

Englisch: red eye; conjunctivitis

Definition gerötete Augen

Gerötete Augen ist das Leitsymptom der Bindehautentzündung.
Jedoch auch bei vielen anderen Erkrankungen der Augen kann das rote Auge auftreten. Die Bindehaut ist die primär betroffene Struktur des Auges. Sie erscheint normalerweise weißlich.

Erkennen von geröteten Augen

Was sind die Symptome bei geröteten Augen?

Gerötete Augen treten selten als alleiniges Symptom auf. Es ist an sich selbst kein Krankheitsbild, sondern ist begleitendes Symptom. Rot ist das Auge, bzw. eigentlich nur die Bindehaut wegen der vermehrten Gefäßzeichnung. Beispielsweise bei folgenden Krankheitsbildern können gerötete Augen auftreten:

Lesen Sie mehr zum Thema: Augenschmerzen

Wie werden gerötete Augen diagnostiziert?

Die Diagnose "Gerötete Augen" wird meist per Spaltlampenuntersuchung gestellt. In einer hohen Vergrößerung und mit guten Lichtverhältnissen, wie sie an der Spaltlampe gegeben sind, lassen sich gerötete Augen leicht diagnostizieren. Wie oben bereits erwähnt, stellen die roten Augen kein eigenständiges Krankheitsbild dar, sondern sind lediglich Symptom. Worauf das rote Auge letztendlich zurückzuführen ist, muss mit weiterführender Diagnostik herausgefunden werden.

Als einfaches Beispiel: Zeigen sich dem Untersucher Stauchungsfalten der Bindehaut, so wird meist die Diagnose „trockene Augen“ gestellt.
Mehr zu diesem Symptom finden Sie unter Trockene Augen.

Behandeln von geröteten Augen

Wie werden geröteten Augen behandelt?

Die Behandlung der geröteten Augen hängt von der zugrunde liegenden Grunderkrankung ab. Trockene Augen aus dem o. g. Beispiel würde man mit Tränenersatzmitteln therapieren.
Bindehautentzündungen je nach ihrer Genese beispielsweise mit antibiotischen Salben (bakterielle Bindehautentzündung) oder antiallergischen Tropfen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Gerötete Augen - was hilft? und Augentropfen gegen rote Augen

Vorbeugen von geröteten Augen

Was sind die Ursachen von geröteten Augen?

Gerötete Augen können viele Ursachen haben. In der Regel sind sie harmlos und verschwinden nach kurzer Zeit. Sehr selten, können gerötete Augen ein Hinweis auf schwerere Erkrankungen sein. Zu den wichtigsten Ursachen zählen:

1. Äußere Einflüsse

Wenn sich kleine Blutgefäße in der Bindehaut weiten, erscheint das Auge rot.

Zahlreiche äußere Faktoren können die Durchblutung der Bindehaut maßgeblich beeinflussen. Zigarettenrauch, Klimaanlagen, trockene Luft, UV-Strahlung, gechlortes Wasser und Staub sind nur einige Auslöser.

Natürlich gilt: Das Maß und die Dauer sind entscheidend. Eine kurze Fahrt im klimatisierten Auto verursacht normalerweise keine geröteten Augen. Langstreckenflüge mit trockener, stark klimatisierter Luft hingegen schon!

2. Müdigkeit

Müde Augen‘ sind in der Bevölkerung weit verbreitet: Nach einem langen Arbeitstag vor dem Computerbildschirm, genügt ein Blick in den Spiegel, um die geröteten Augen zu erkennen. Doch warum ist das so?
Werden wir müde, fährt der Körper viele Aktivitäten herunter. Die Tränendrüse produziert weniger Flüssigkeit und die gereizten Augen beginnen zu jucken.
Als Folge reiben wir uns unbewusst die Augen und Keime gelangen auf die empfindliche Bindehaut.

Zusätzlich sinkt bei konzentrierter Bildschirmarbeit, aber auch z.B. bei langen Autofahrten die ‚Lidschlagfrequenz‘: Durch starres Blicken (Blickmonotonie) nach vorne, blinzeln wir weniger! So trocknet die Augenoberfläche aus und erscheint gerötet.

3. Bindehautentzündung (Conjunctivitis)

Häufige Ursache für gerötete Augen ist eine entzündliche Veränderung der Bindehaut auch Conjunctivitis genannt.

Daneben kann man erhöhte Tränenproduktion, Schwellung des Auges bzw. eine geschwollene Bindehaut oder bei einer Entzündung bakteriellen Ursprunges sogar Vereiterung beobachten.

Gerötete Augen im Rahmen einer Bindehautentzündung können verschiedene Ursachen haben.

In den meisten Fällen spricht man von einer sogenannten unspezifischen Bindehautentzündung: Tränenmangel, äußere Reize, abgeknickte Wimpern, falsche Brillengläser oder Kontaktlinsen reizen die empfindliche Bindehaut über einen längeren Zeitraum und führen zu geröteten Augen.

In der Apotheke werden zahlreiche Augentropfen zur Linderung der Beschwerden angeboten, wie z.B. Tränenersatzmittel (‚künstliche Tränen‘).

4. Trockenes Auge

Das trockene Auge gilt als weit verbreitetes Krankheitsbild und kann für Betroffene sehr belastend werden.

Neben u.a. Augenschmerzen, Brennen (siehe auch: Brennen im Auge) und Sehstörungen, treten typischerweise Rötungen im Auge auf.

Durch sogenannte ‚Benetzungsstörungen‘ von Bindehaut und Hornhaut, ist entweder die Produktion oder Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit unzureichend.
Die krankhafte Änderung bewirken Entzündungen, und damit Rötungen, der Augenoberfläche. Therapeutisch können mehrmals täglich Augentropfen eingesetzt werden, welche die Hornhautoberfläche befeuchten (‚künstliche Tränen‘). Wenn die Tropfen keine Linderung verschaffen, können zahlreiche weitere Präparate versucht werden.

5. Allergie

Mit den ersten Sonnenstrahlen und milden Temperaturen im Frühling, beginnt zugleich die Pollensaison. Heuschnupfenpatienten leiden in dieser Zeit massiv unter geröteten, juckenden oder tränenden Augen, verstopfter Nase, Schnupfen, heftigen Niesattacken oder sogar Asthma.

Beobachten Sie eines oder mehrere der genannten Symptome an sich, spricht dies für eine ‚Rhinitis allergica‘, im Volksmund auch bekannt als Heuschnupfen!

Ursächlich ist eine übermäßige Antwort des Körpers auf eigentlich harmlose Pflanzen-bzw. Baumbestandteile, die Pollen. Sobald wir die Pollen einatmen, antwortet unser Immunsystem mit einer ‚überschießenden‘ Reaktion und als Folge treten typische Symptome auf.

Im Gegensatz zu der saisonalen Allergie (ca. März bis September), zählen z.B. Tier-, Hausstaubmilben- oder Schimmelpilzallergien zu den ganzjährigen Krankheitsbildern.

Leiden Sie beispielsweise an einer Katzenhaarallergie, sind Ihre Augen gerötet sobald sich eine Katze im näheren Umfeld befindet. Die Haare haften an zudem an Teppichen, Polsteroberflächen etc., sodass ein persönlicher Kontakt mit dem Tier nicht erforderlich ist um eine allergische Reaktion auszulösen.

Einzig ursächliche Therapie von Heuschnupfen, sowie ganzjährigen Allergien, ist die Hyposensibilisierung (früher auch Densensibilisierung). Hier wird der Körper schrittweise an allergieauslösende Stoffe ‚gewöhnt‘. So erhofft man sich eine Heilung der Allergie, mit Ausbleiben der quälenden Symptome.

Gegen die geröteten Augen können Augentropfen helfen. Kurzfristig verschaffen blutgefäßzusammenziehende (Wirkstoff: Tetryzolin, Naphazolin) oder kortisonhaltige Tropfen Linderung.
Um einen langfristigen Effekt zu erzielen, empfiehlt es sich speziellen, antiallergische Tropfen zu verwenden.

6. Hyposphagma

Wenn ein kleines Äderchen in der Bindehaut platzt, spricht der Mediziner von einem Hyposphagma. Bei vielen Betroffenen löst die auffällige, dunkelrote Blutung im Auge Beunruhigung aus.

Dennoch ist ein Hyposphagma in fast allen Fällen vollkommen harmlos und lässt keine Schlüsse auf weitere Blutungen im Körper, z.B. eine Hirnblutung, zu! Manchmal können geplatzte Äderchen im Auge ein Hinweis auf Bluthochdruck sein.

In der Regel verschwinden sie von alleine und bedürfen keiner Therapie. Nur in Ausnahmefällen kann eine Verletzung der Bindehaut oder Augapfels der Auslöser sein.

7. Glaukom

Glaukom ist ein Sammelbegriff für Krankheiten, bei denen der Augeninnendruck erhöht ist. Als Folge kann der Sehnerv geschädigt werden und so bleibende Sehstörungen verursachen.

Häufig ist die Krankheit auch unter dem ‚grünen Star‘ bekannt. Da die Verwechslungsgefahr mit dem ‚grauen Star‘ (Linsentrübung) jedoch hoch ist, wird der Begriff nicht mehr verwendet.

In sehr seltenen Fällen, kann ein gerötetes Auge Hinweis auf ein Glaukom sein. Der Augenarzt spricht von einem ‚akuten Glaukom‘ oder ‚Glaukomanfall‘ und behandelt es als absoluten Notfall.

Neben der Augenrötung, ist der Augeninnendruck so stark erhöht, dass sich der Augapfel sehr hart anfühlt. Unter Umständen hat die Pupille ihre runde Form verloren oder wirkt stark vergrößert.

Besteht der Verdacht, dass die Symptome auf Sie zutreffen, müssen Sie umgehend einen Augenarzt oder das Krankenhaus aufsuchen! Im schlimmsten Fall droht eine vollständige Erblindung des betroffenen Auges!

8. Fremdkörper im Auge

Gelangt ein Fremdkörper in das Auge, erscheint es gerötet. Auch kleine Partikel, wie z.B. Sandkörner, können eine Rötung verursachen.

Vorsichtige Augenspülungen mit lauwarmem Wasser können die störenden Teilchen entfernen. Bei größeren Fremdkörpern, z.B. Holzsplittern, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Wie kann man gerötete Augen vorbeugen?

Dem roten Auge kann vorgebeugt werden, indem man der Grunderkrankung vorbeugt.
Zu diesen Erkrankungen zählen z.B.:

Weitere Fragestellungen zu geröteten Augen

Warum hat man gerötete Augen bei Kontaktlinsen?

Kontaktlinsen haben sich im Lauf der Zeit zu einer attraktiven Alternative, im Bereich der Sehhilfen, entwickelt.

Im Gegensatz zur Brille, sind sie komplett unsichtbar und dienen daher auch den kosmetischen Ansprüchen vieler Menschen mit einer Sehschwäche.

Zusätzlich beschlagen sie nicht bei Dunst oder Regen, was für manche Berufsgruppen (z.B. Köche, Seeleute, Sportler etc.) von hoher Bedeutung ist.

Trotz der zahlreichen Vorteile, können Kontaktlinsen unerwünschte Nebenwirkungen erzielen, wie z.B. gerötete Augen.

Folgende Ursachen sind im Zusammenhang mit Kontaktlinsen bekannt:

1. Überalterung der Kontaktlinsen

Nicht selten vergessen Kontaktlinsenträger, dass ihre Linsen eine begrenzte Haltbarkeit besitzen!
Wenn also plötzlich, trotz unveränderter Pflegeroutine und Handhabung, die Augen gerötet sind, können die Kontaktlinsen überaltert sein.

Je nach Hersteller und Art der Linse, unterscheidet sich die Haltbarkeitsdauer erheblich. Manche formstabile/feste Linsen sind mehrere Jahre haltbar, bestimmte weiche Linsen (‚Monatslinsen‘) nur 4 Wochen. Daher empfiehlt es, die Herstellerangaben genau zu beachten.

Unter Umständen kann eine Notiz im Kalender hilfreich sein, um die Linsen rechtzeitig austauschen zu können.

2. Ablagerungen auf den Kontaktlinsen

Kontaktlinsen stehen in engem Kontakt mit der Augenoberfläche. Durch Wechselwirkungen mit der Tränenflüssigkeit entstehen leicht Ablagerungen. Insbesondere Proteine (Eiweiß) und Lipide (Fette) sammeln sich auf der inneren Fläche der Linse, so dass ein regelrechter ‚Schmierfilm‘ zurück bleibt.
Die verunreinigte Oberfläche reizt das empfindliche Auge und führt zur Irritationen und Rötungen.

3. Defekte Kontaktlinsen

Sobald auch nur eine kleine Ecke der Kontaktlinse abbricht oder reißt, können scharfkantige Bruchstücke entstehen.

Häufig bleibt eine defekte Linse unbemerkt und wird trotzdem eingesetzt. Betroffene verspüren ein kratziges oder unangenehmes Gefühl. Es können kleinste Verletzungen und Einblutungen auftreten: Das Auge ist gerötet.

Optimale Pflege, korrekte Aufbewahrung, sowie die richtige Handhabung sind das A&O um defekte Kontaktlinsen zu vermeiden.

Zudem dürfen die Linsen, nachdem sie z.B. auf den Boden gefallen sind, nur nach strenger Kontrolle wieder eingesetzt werden. Erst wenn Sie ganz sicher sind, dass die Linse unbeschädigt ist, darf sie erneut verwendet werden.

4. Falsche Pflege

Im Handel wird eine Vielzahl von Kontaktlinsenpflegemittel angeboten. Überwiegend kommen Multifunktionslösungen zum Einsatz. Sie eignen sich zum Reinigen, Abspülen, Desinfizieren, sowie zum Aufbewahren.

Um einer Verunreinigung vorzubeugen, sollte ausschließlich frische Lösung verwendet werden. Zudem darf nicht vergessen werden, dass auch Reinigungsmittel eine begrenzte Haltbarkeit besitzen.

Langfristig entwickeln viele Linsenträger dennoch eine Unverträglichkeit mit geröteten Augen. Es erfordert daher viel Fingerspitzengefühl, die richtige Pflege zu finden und unter Umständen auszutauschen.

5. Falsche Handhabung

Das Herausnehmen und Einsetzen der Kontaktlinsen erfordert einige Übung und Regeln. Vor dem Berühren der Linse, müssen die Hände jedes Mal gewaschen werden. Unter gar keinen Umständen aber, dürfen die Linsen mit Leitungswasser in Kontakt geraten!

Auch der Umgang mit dem Pflegemittel muss sorgsam erfolgen. So darf die Spitze der Reinigungsflasche nicht mit den Fingern berührt werden, da so Keime hinein gelangen könnte. Sogar die Aufbewahrungsdosen müssen einmal im Monat gewechselt werden, um gerötete Augen zu vermeiden.

6. Schlechter Sitz der Kontaktlinsen

Der richtige Sitz von Kontaktlinsen ist unentbehrlich! Sie sollten die Hornhaut vollständig abdecken, zentriert auf dem Auge sitzen und ausreichend beweglich sein.

Wenn der Sitz nicht optimal ist, kommt es zu Irritationen der Augenoberfläche und es treten Rötungen auf. Ihr Optiker oder Augenarzt kann mittels schmerzloser Messmethoden den Sitz überprüfen und anpassen

7. Eingewöhnungsphase

Zu Beginn verursachen Kontaktlinsen sehr häufig gerötete Augen. Je nach Linsenart, Pflegemittel und persönlicher Empfindlichkeit variiert die Dauer der Eingewöhnungsphase.

Wenn die Tragedauer schrittweise gesteigert wird, kann das Risiko reduziert werden. Grundsätzlich gilt, dass weiche Linsen zunächst weniger Rötungen als harte Linsen verursachen.

Wie kann man gerötete Augen durch Kontaktlinsen vermeiden?

Gerötete Augen, welche von Kontaktlinsen hervorgerufen werden sind ein häufiges und lästiges Problem für Kontaktlinsenträger. Hierbei können die Symptome der Augen durch unterschiedliche Gründe auftreten. Die meisten Probleme welche im Rahmen vom Tragen der Linsen auftreten sind auf eine unzureichende Hygiene oder zu langem Tragen der Linsen zurückzuführen. Um die Linsen nicht vor dem Einsetzen mit Erregern zu kontaminieren ist ein gründliches Händewaschen oder Desinfizieren der Hände vor dem Einsetzen der Linsen wichtig. Die Linsen sollten nur solange wie empfohlen getragen werden sowie immer mit unverdünnter Pflegelösung behandelt werden. Der Behälter zur Aufbewahrung der Linsen sollte regelmäßig gereinigt werden.

Generell kann man sagen, dass die sogenannten „weichen“ Linsen häufiger Probleme für den individuellen Träger bereiten. Da weniger Sauerstoff und Tränenflüssigkeit hinter die Linsen kommt ist es für manche Erreger einfacher sich zu vermehren und eine Entzündung hervorzurufen. So können rote Augen, welche bei Kontaktlinsenträgern vorkommen häufig auf eine bakterielle Bindehautentzündung zurückgeführt werden. Aber auch Pilzerkrankungen am Auge kommen besonders bei Trägern der weichen Linsen gehäuft vor.

Auch trockene Augen sind ein Problem und häufig ursächlich für die geröteten Augen. Hierbei empfiehlt sich, das Tragen der Linsen zu pausieren und die Augen einige Tage mit Augentropfen zu versorgen bis die Rötung sich bessert.

Schlussendlich können auch nicht passende Kontaktlinsen für die Rötung der Augen verantwortlich sein. Aus diesem Grund empfiehlt sich eine Beratung bei einem Augenarzt welche Kontaktlinsen zu der individuellen Person passen. Eine regelmäßige Kontrolle der Augen ist ebenso wichtig, damit Erkrankungen entdeckt und Fehlverhalten bezüglich der Hygiene der Linsen entdeckt und behoben werden können.

Kontaktlinsenträger sollten bei dem Auftreten von roten Augen in jedem Fall einen Augenarzt aufsuchen damit dieser den Grund für die geröteten Augen diagnostizieren und gegebenenfalls eine Therapie und Anpassung der Kontaktlinsen vornehmen kann. Bei dem Auftreten von roten Augen sollten die Kontaktlinsen vorerst entfernt werden und auf eine Brille zurückgegriffen werden bis der behandelnde Augenarzt einen Blick auf die Augen werfen konnte.

Warum hat man gerötete Augen durch eine Allergie?

Neben anderen Ursachen für das Auftreten von roten Augen kann auch eine vorhandene Allergie der Auslöser dieses Symptoms sein.

Bei einer Allergie sind in der Regel beide Augen betroffen. Grundsätzlich sind jedoch, vor allem in späteren Stadien, auch bei Infektionen beide Augen betroffen weshalb dies nicht als Alleinstellungsmerkmal einer Allergie herangezogen werden kann. Wenn jedoch nur ein Auge gerötet ist sollten andere Ursachen in Erwägung gezogen werden.
Neben der Rötung der Augen treten bei einer Allergie meist noch andere Begleitsymptome auf. So sind eine laufende Nase, ein Jucken der Nase sowie der Augen und häufiges Niesen typische Symptome einer Allergie.
Eine besonders häufig vorkommende Allergie, welche eine Rötung der Augen hervorrufen kann, ist eine Allergie gegen Pflanzenpollen, besser bekannt als Heuschnupfen. Hierbei können Allergien auf unterschiedliche Pollen bestehen und so individuell unterschiedlich starke und zeitlich versetzte Allergiesymptome auftreten. Auch eine Allergie gegen Hausstaubmilben oder Tierhaare sowie gegen bestimmte Medikamente kann eine Rötung der Augen sowie unspezifische Allergiesymptome auslösen. Ob und gegen was genau eine Allergie vorliegt kann in den meisten Fällen der Hausarzt oder ein Allergologe klären.
Bei Unsicherheit ob nicht doch eine Infektion der Augen besteht kann auch der Besuch bei einem Augenarzt Klärung verschaffen.

Therapiert werden kann eine Rötung der Augen welche auf einer Allergie beruht nur symptomatisch. So können zum einen sogenannte Antihistaminika in Tablettenform oral eingenommen werden. Diese verringern neben den Symptomen am Auge außerdem noch andere Symptome, die mit der Allergie einher gehen. Speziell für die Augen können Medikamente in flüssiger Form in die Augen getropft werden, welche die Symptome deutlich mindern können. Wirkstoffe sind auch hierbei Antihistaminika oder sogenannte Mastzellstabilisatoren wie Cromoglicinsäure. Da es sich bei geröteten Augen unklarer Herkunft nicht unbedingt um eine Allergie handeln muss sollte in diesen Fällen zur Sicherheit ein Arzt aufgesucht werden, welcher die Diagnose gegebenenfalls bestätigen kann. Dies ist wichtig, da wenn es sich um eine ansteckende Infektion handelt eine sofortige Therapie eingeleitet werden sollte beziehungsweise Vorsichtsmaßnahmen für das Umfeld bedacht werden müssen. Typisch für eine Allergie ist eine deutliche Besserung der Symptomatik, wenn das Allergen gemieden wird. So bessert sich die Rötung bei einem vorhandenen Heuschnupfen meist in geschlossenen Räumen und nach dem Duschen, wenn die Allergene entfernt wurden.

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Warum haben Kinder gerötete Augen?

Gerötete Augen kommen bei Kindern relativ häufig vor und können durch unterschiedliche Auslöser hervorgerufen werden.

In vielen Fällen liegt dem geröteten Auge eine rein mechanische Ursache zugrunde. So reiben Kinder die Augen sehr stark wenn ein Fremdkörper in das Auge gelangt ist und es entsteht eine solche Rötung. Aber auch unterschiedliche Augenerkrankungen von Kindern können für Die Rötung verantwortlich sein. Häufig ist beispielsweise die bakterielle Konjunktivitis ursächlich für die roten Augen. Erreger wie Staphylokokken und Streptokokken sind häufige Auslöser dieser Entzündungen. Begleitsymptome einer solchen Infektion sind beispielsweise ein Fremdkörpergefühl sowie nässende und juckende Augen. In den meisten Fällen ist eine Bindehautentzündung nicht schmerzhaft. Wenn Schmerzen bestehen liegt der Verdacht nahe, dass auch die Hornhaut entzündet ist. Besonders kritisch sind Bindehautentzündungen bei Neugeborenen, da der Verdacht einer Gonokokken-Konjunktivitis besteht. Da diese unbehandelt zu Blindheit führen kann ist eine Therapie in diesen Fällen unersetzlich.

Andere Erkrankungen welche bei einem geröteten Auge eines Kindes abgeklärt werden sollten sind eine Regenbogenhautentzündung (Iritis), ein Glaukomanfall, ein Gerstenkorn sowie eine Lederhautentzündung. Auch eine vorliegende Allergie sollte bei geröteten und juckenden Augen in Erwägung gezogen werden.

In jedem Fall sollte bei roten Augen des Kindes ein Kinderarzt oder Augenarzt aufgesucht werden, welcher die Ursache für das Symptom herausfinden kann.
Mittels einer sogenannten Spaltlampe kann das Auge untersucht werden und nach der Diagnosestellung, wenn nötig, eine Therapie eingeleitet werden.

Bei bakteriellen Infektionen der Augen kommen meist Antibiotika zum Einsatz, welche in Form von Augentropfen auf die betroffenen Augen getropft werden können. Die Verwendung von Antibiotika bei Infektionen nicht-bakterieller Ursache ist nicht sinnvoll und sollte vermieden werden.

Bei einer Entzündung welche auf einer viralen Ursache basiert können, je nach Schweregrad der Erkrankung, auch antivirale Medikamente zum Einsatz kommen.
Bei einer vorliegenden Allergie können Antihistaminika eingesetzt werden welche entweder systemisch in Tablettenform oder als Augentropfen angewandt werden können.

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Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 17.02.2009 - Letzte Änderung: 21.06.2024