Konjunktivits vernalis - Eine allergische Bindehautentzündung beim Kind

Synonyme

Keratokonjunktivitis vernalis

Was ist eine Konjunktivitis vernalis?

Die Konjunktivitis vernalis stellt eine schwere Form der Bindehautentzündung dar und ist vermutlich allergisch bedingt. Daher sind vor allem Atopiker, also Personen, die zu Allergien neigen, von der Konjunktivitis vernalis betroffen. Sie äußert sich durch Rötungen im Auge, Juckreiz, Lichtscheu und weiteren Symptomen. Meistens sind Kinder betroffen. Die allergische Bindehautentzündung kommt vor allem saisonal vor.

Doch woran erkennt man eine Konjunktivitis vernalis? Was sind die Ursache für das Auftreten? Und wie erfolgt die Therapie? Im Folgenden werden Sie darüber aufgeklärt.

Konjunktivitis vernalis beim Kind

Die Konjunktivitis vernalis kommt meistens bei Kindern vor. Dabei besitzender betroffenen Kinder noch weitere Allergien, wie z.B. allergisches Asthma oder Ausschlägen an der Haut. Jungs sind bis zu drei Mal öfter betroffen als Mädchen.
Meistens beginnt die allergische Bindehautentzündung mit 5 Jahren. Mit dem Erreichen des Erwachsenenalters lindern sich in der Regel die Beschwerden oder bilden sich vollständig zurück.

Ursachen einer Konjunktivitis vernalis

Die Konjunktivitis vernalis gehört zu den allergischen Bindehautentzündungen. Daher sind insbesondere Personen betroffen, die zusätzlich noch weitere Allergien besitzen.
Das genaue Allergen, dass die Konjunktivitis vernalis verursacht, ist unbekannt. Man weiß aber, dass es sich eher um saisonale Allergene handeln muss, da diese Form der Bindehautentzündung besonders im Frühling auftritt.

Falls Sie sich dafür interessieren, warum einige Menschen überhaupt zu Allergien neigen, empfehlen wir Ihnen unsere Seite zu: Allergie - Alles zum Thema!

Symptome einer Konjunktivitis vernalis

Die Konjunktivitis vernalis tritt meistens vor allem im Frühling auf. In der Regel sind hierbei beide Augen von der allergischen Bindehautentzündung betroffen. Da es oftmals auch zu einer Schädigung der Augen- Hornhaut kommt, spricht man auch oft von einer Keratokonjunktivitis vernalis.

Es kann zu neben der Bindehaut- und Hornhautentzündung ebenso zu folgenden Symptomen bzw. Beschwerden kommen:

  • Juckreiz der Augen
  • Rötung der Augen
  • Fremdkörpergefühl in den Augen
  • Sehminderung
  • Lichtscheu bis hin zu krampfhaften Lidschlüssen (Blepharospasmus)
  • Sekretbildung der Augen

Die Symptome bessern sich meistens ab dem Sommer und Herbst. Außerdem sind in den meisten Fällen Kinder, vor allem männliche, im Alter von 5 bis 20 Jahren betroffen. Im Erwachsenenalter bildet sich die Konjunktivitis vernalis größtenteils zurück.

Für weitere Informationen zu den Symptomen einer Bindehautentzündung empfehlen wir Ihnen unsere Hauptseite zu: Bindehautentzündung

Diagnose einer Konjunktivis vernalis

Die Diagnose der Konjunktivitis vernalis stellt der Augenarzt. Hierbei kann bereits das Arzt- Patienten Gespräch wichtige Hinweise auf das Vorliegen liefern. Dazu gehören z.B. die Neigung zu Allergien und das saisonale Auftreten der Beschwerden.
Mit Hilfe der Spaltlampenuntersuchung kann zudem die Bindehautentzündung und falls Vorhanden die Schädigung der Hornhaut erkannt werden. Oft wird zudem die Bindehaut des Lides untersucht. Dazu wird das Lid umgeklappt. Je nach Schwere der Erkrankung können hier sogenannte Pflasterstein- Muster erkannt werden.

Im weiteren Verlauf kann ggf. eine Allergietestung gemacht werden, um das auslösende Allergen zu erfassen.
Für weitere Informationen dazu lesen Sie auch: Allergiediagnostik

Behandlung einer Konjunktivitis vernalis

In der Behandlung der Konjunktivitis vernalis hilft die Vermeidung der auslösenden Triggerfaktoren. Daher ist es vorteilhaft, auslösende Reize zu erkennen. Oft ist keine weitere Therapie notwendig.
Viele Betroffene brauchen dennoch zusätzlich weitere Behandlungsmaßnahmen, wie z.B. Antihistaminika, Mastzellstabilisatoren oder lokales Cortison.

Lesen Sie mehr dazu unter:

In schweren Verläufen der Konjunktivitis vernalis können die genannten Medikamente unzureichend sein, sodass unter Umständen auf stärkere Medikamente wie Immunmodulatoren gegriffen werden muss.
Auch kann es sein, dass es im Rahmen der allergischen Bindehautentzündung zusätzlich zu Hornhautschäden kommt, die eine chirurgische Behandlung erfordern.

Homöopathie bei der Konjunktivitis vernalis

Ein homöopathische Mittel, das die Beschwerdesymptomatik bei der Keratokonjunktivitis vernalis lindern kann, ist Augentrost. Augentrost kommt von der Heilpflanze Euphrasia. Es ist in Form von Augentropfen erhältlich. Euphrasia wirkt nicht nur gegen Infektionen, sondern kann auch gegen Allergien helfen. 

Lesen Sie auch: Euphrasia Augentropfen - Wie wirken sie?

Wie lange dauert die Konjunktivits vernalis an?

Es ist wichtig, die Eltern der betroffenen Kinder darüber aufzuklären, dass es sich bei der Konjunktivitis vernalis um eine chronische, also lang anhaltende Erkrankung, handelt. Sie tritt meist saisonal im Frühling auf. Erst nach der Pubertät kommt es oftmals zu einer Linderung der Beschwerden. Das heißt wiederum, dass die Konjunktivitis vernalis auch eine Langzeittherapie erfordert.

In der Behandlung der Konjunktivitis vernalis werden oft Antihistaminika eingesetzt. Lesen Sie mehr dazu unter: Antihistaminika

Prognose der Konjunktivitis vernalis

Die Konjunktivitis vernalis ist eine Erkrankung, die oftmals im Erwachsenenalter abklingt. Studien deuten darauf hin, dass es bei ⅓ der betroffenen Kinder zu einer kompletten Rückbildung kommt, bei weiteren ⅓ würde es lediglich zu einer Linderung der Beschwerden kommen. Die restlichen ⅓ der Kinder hätten die Keratokonjunktivitis in unveränderter Weise auch noch im Erwachsenenalter.
Es gibt kaum Langzeitergebnisse darüber, ob es durch die Konjunktivitis vernalis zu bleibenden Sehstörungen kommen kann.
Die Prognose der Konjunktivitis vernalis wird insgesamt als gut eingeschätzt.

Weitere Informationen

Lesen Sie mehr zum Thema "Bindehautentzündung" auf unserer Hauptseite: Alles zum Thema Bindehautentzündung

Das könnte Sie auch interessieren:

Das könnte Sie auch interessieren: Alles zum Thema Allergien

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 05.11.2020 - Letzte Änderung: 25.07.2023