Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr - Gefährlich?

Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr

Einleitung

Lymphknoten, im Volksmund auch Lymphdrüsen genannt, gehören zur Gruppe der sogenannten lymphatischen Organen, wie unter anderem auch die Milz. Sie sind also ein Teil des Immunsystems. Lymphknoten enthalten die so genannten Lymphozyten, die als eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen der Immunabwehr des Körpers dienen. Sie spielen im Körper eine wichtige Rolle im Bereich der Abwehr bei jeglichen Infektionen mit Bakterien, Viren, Parasiten oder auch Pilzen.

Eine Schwellung der Lymphknoten hinter dem Ohr kann - abhängig von der Ursache - harmlos sein, es kann allerdings auch ein Anzeichen für eine bösartige, gefährlichere Erkrankung sein.

Symptome & Diagnose

Begleitende Symptome

Bei einer Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr oder vor dem Ohr kommt es häufig aufgrund der Größenzunahme der Lymphknoten zu Schmerzen. Eine Lymphknotenschwellung kann allerdings auch völlig ohne Schmerzen verlaufen. Je nach Ursache der Erkrankung und möglichem Verlauf kann es zudem zu einer Rötung und Überwärmung der Lymphknotenregion kommen. Unspezifische Krankheitssymptome können ebenso auftreten und sich beispielsweise in Fieber, Müdigkeit oder auch Abgeschlagenheit äußern. Ansonsten hängt die Symptomatik vor allem von der zugrunde liegenden Erkrankung ab. Eine Rötelninfektion äußert sich hierbei natürlich durch völlig andere Symptome als eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV). Die Symptome eines Lymphdrüsenkrebses sind meist eine schmerzlose Lymphknotenschwellung zusammen mit Allgemeinsymptomen (sog. B-Symptomatik) wie Leistungsknick, Nachtschweiß und ungewollte Gewichtsabnahme.

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Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr mit Schmerzen

Tritt eine schmerzhafte Lymphknotenschwellung plötzlich auf und kann mit einer Entzündung oder Verletzung in Verbindung gebracht werden, handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen entzündlichen und gutartigen (benignen) Vorgang. Besonders, wenn die druckschmerzhafte Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr weich und gut verschieblich ist, spricht dies eher für eine gutartige Lymphknotenschwellung.

Sollte eine schmerzhafte Lymphknotenschwellung ohne Entzündungs- oder Verletzungszeichen auftreten, sollte diese für ein paar Wochen beobachtet werden. Geht der Schmerz und die Schwellung zurück bzw. wird der Lymphknoten im Beobachtungszeitraum nicht größer, muss generell nichts weiter unternommen werden. Bei Unsicherheiten sollte jedoch immer ein Arzt aufgesucht werden, der eine mögliche Erklärung für die Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr finden kann.

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Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr ohne Schmerzen

Die Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr bezeichnet man als eine Schwellung der sogenannten retroaurikulären Lymphknoten. Grundsätzlich gelten schmerzlose Lymphknotenschwellungen eher als verdächtig für einen Tumor als schmerzhafte Schwellungen der Lymphknoten. Oftmals treten schmerzlose Lymphknotenschwellungen hinter den Ohren eher einseitig auf. Zudem sind die geschwollenen Lymphknoten häufig nicht verschieblich. Grundsätzlich können Lymphknotenschwellungen auf Entzündungen und Infektionen hindeuten, gerade hinter dem Ohr können sie einen Hinweis für eine Entzündung des Mittelohres oder andere Infektionen des Nasen-Rachen-Raumes liefern. Doch da Lymphknotenschwellungen auch von tumorösen Veränderungen verursacht werden können, sollte eine Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr ohne Schmerzen ärztlich abgeklärt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter: Ursachen einer schmerzlosen Lymphknotenschwellung

Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr mit Ohrenschmerzen

Ohrenschmerzen, die im Zusammenhang mit einer Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr auftreten, können ein Hinweis auf eine Entzündung in oder am Ohr sein. Durch die Entzündung wird das Immunsystem zu einer Reaktion angeregt, woraufhin die Zellen in den Lymphknoten aktiv werden. So kann es durch Mittelohrentzündungen und Trommelfellentzündungen, Entzündungen des äußeren Gehörgangs oder auch Erkrankungen der Ohrmuschel zu Lymphknotenschwellungen hinter dem Ohr kommen. Anders herum kann eine Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr auch Ohrenschmerzen verursachen. Gerade wenn der Lymphknoten stark geschwollen ist, kann er auf umliegende Strukturen drücken und so vor allem äußerlich am Ohr Schmerzen hervorrufen.

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Lymphknotenschwellung mit Halsschmerzen

Für eine schmerzhafte Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr und Halsschmerzen kann das sogenannte Pfeiffer’sche Drüsenfieber (Infektiöse Mononukleose) verantwortlich sein. Diese Erkrankung betrifft vor allem Jugendliche, ist aber soweit unbedenklich.
Durch das Epstein-Barr-Virus ausgelöst, kommt es zu einer starken Entzündung im Hals und Rachen, was starke Halsschmerzen verursacht.

Neben den Lymphknoten hinter dem Ohr sind hier vor allem die Halslymphknoten geschwollen und schmerzhaft.
Auch andere virale oder bakterielle Entzündungen können Halsschmerzen und Lymphknotenschwellungen hinter den Ohren auslösen.

Diagnose

Zunächst sollte neben einer Betrachtung der betroffenen Stelle eine körperliche Untersuchung des Arztes erfolgen. Beim Anschauen der Lymphknotenregion sollte auf eine Rötung und mögliche Fistelbildung (Gangbildung) geachtet werden. Die körperliche Untersuchung ist die einfachste und zugleich eine sehr effektive Untersuchungsmöglichkeit, um geschwollene Lymphknoten zu erfassen. Bei der körperlichen Untersuchung tastet der Untersucher mit den Fingern die einzelnen Lymphknotenregionen ab, was in der Medizin als Palpation bezeichnet wird. Bei der Tastuntersuchung sollte der betroffene Lymphknoten bezüglich seiner Größe, Verschieblichkeit, Konsistenz sowie auf einen möglichen Druckschmerz hin untersucht werden. Von einer bösartigen Veränderung der Lymphknoten spricht man, wenn diese vergrößert, verhärtet, druckschmerzhaft und nur gering gegenüber der Umgebung verschieblich sind. Als weitere diagnostische Maßnahmen kommt eine Laboruntersuchung des Blutes in Frage.
Hierbei kann beispielsweise eine Entzündung auffallen, die sich meistens durch ein erhöhtes CRP (C reaktives Protein), ein Entzündungseiweiß, und einem erhöhten Leukozytenwert, also der weißen Blutkörperchen, äußert.
Als weitere Option in der Diagnostik kann sich eine Ultraschalluntersuchung der vergrößerten Lymphknoten anschließen. Hiermit kann festgestellt werden, ob es sich eher um eine gutartige Vergrößerung oder eher um eine bösartige Vergrößerung handelt. Außerdem können hierbei mögliche Eiterbildungen gesehen werden. Schließlich besteht noch die Möglichkeit einer operativen Entfernung der Lymphknoten, die dann zur Untersuchung einem Pathologen übergeben werden, der diese beispielsweise mit dem Mikroskop hinsichtlich Aufbau, Wachstumsverhalten sowie Zusammensetzung untersucht.

Behandlung

Therapie einer Lymphknotenschwellung - Was tun?

Die Therapie einer Lymphknotenschwellung hängt natürlich von der Ursache der Lymphknotenschwellung ab. Die Breite der Behandlung reicht von nicht behandeln, über symptomatisch behandeln bis hin zur Lymphknotenentfernung oder Chemotherapie bei bösartiger Ursache einer Lymphknotenschwellung.
Liegt die Ursache einer Lymphknotenschwellung in einem einfachen grippalen Infekt, also einer Erkältung, ist keine oder lediglich eine symptomatische Therapie angebracht.
Bei einer Rötelninfektion als Ursache einer Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr wird beispielsweise lediglich symptomatisch behandelt. Der Patient sollte sich also möglichst schonen, im Bett liegen und bei Fieber sollte eine Fiebersenkung erfolgen.
Ist eine bösartige Erkrankung, wie beispielsweise ein Morbus Hodgkin (Lymphom), für eine Lymphknotenschwellung als Ursache ausgemacht, werden für die Therapie des Lymphdrüsenkrebses meist eine Chemotherapie und eine Bestrahlung des betroffenen Gebiets notwendig.

Hausmittel bei einer Lymphknotenschwellung

Da der Grund für geschwollenen Lymphknoten meistens akute Infektionen sind, können Hausmittel angewandt werden, die das Immunsystem bei der Bekämpfung des Keims unterstützen.
Hierbei sollte allerdings auch vor allem Ruhe und Erholung im Vordergrund stehen.
Lebensmittel mit Vitamin C (z.B. Zitronen) unterstützen den Körper bei der Infektionsbekämpfung, Nahrungsmittel wie Honig wirken ebenfalls antibakteriell und fördern so den Rückgang der Schwellung der Lymphknoten.

Das Einmassieren der Lymphknoten mit Rizinusöl oder Abtupfen mit einem Apfelessig-Wasser-Gemisch kann ebenfalls eine Reduktion der Schwellung erreichen.
Diese beiden Mittel wirken ebenfalls antibakteriell und aktivieren das Ausschwemmen von Toxinen aus den Lymphknoten. Auch eine Massage der Lymphknoten kann die Durchblutung und somit ihre Funktion verbessern, sodass eine Infektion schneller bekämpft und der Rückgang der Schwellung beschleunigt wird.

Homöopathie bei einer Lymphknotenschwellung

Im Rahmen der Lymphknotenschwellung können einige homöopathische Mittel zur Anwendung kommen. Man sollte immer nur ein homöopathisches Mittel einnehmen und zwar eines, das am besten zur jeweiligen Situation passt. Hierbei müssen Begleitsymptome beachtet werden sowie Verbesserungen oder auch Verschlimmerungen der Symptome. Eingenommen werden können unter anderem Abronatum, Barcium carbonicum und Mercurius solubilis. Bei der Einnahme von homöopathischen Mittel ist es wichtig zu beachten, dass man zwar die körperlichen Symptome lindern kann, jedoch keinen Einfluss auf die eigentliche Erkrankung nimmt.

Ursachen & Prophylaxe

Warum schwellen Lymphknoten an?

Bei Kontakt mit einem Krankheitserreger schwellen die Lymphknoten an. In den meisten Fällen sind bei Infektionen nur die nächstgelegenen Lymphknoten in die Infektion mit eingebunden. Daher schwellen häufig auch nur Lymphknoten in diesem Bereich an. Liegt zum Beispiel eine Entzündung im Mund-Rachen-Raum vor, so kommt es häufig zu einer Schwellung der Lymphknoten im Bereich des Halses, hinter dem Ohr oder auch am Kieferwinkel.

Allerdings sind auch Erkrankungen bekannt, die eine Schwellung der Lymphknoten in mehreren Körperregionen verursachen. Bei einer dieser Erkrankungen handelt es sich um das sogenannte Pfeiffer‘sche Drüsenfieber oder auch infektiöse Mononukleose genannt.
Ferner erkranken bei einigen Krankheiten, wobei hier der Morbus Hodgkin zu nennen ist, die Lymphknoten beziehungsweise die Lymphozyten selbst, was ebenfalls eine Schwellung der Lymphknoten verursacht.
Lymphknotenschwellungen sind also Ausdruck einer aktiven Reaktion des Körpers gegenüber einer Infektion, Entzündung oder auch im Rahmen von Krebserkrankungen.

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Ursache

Eine Lymphknotenschwellung im Bereich des Ohrs kann viele verschiedene Ursachen haben. Man unterscheidet grob zwischen Lymphknoten, die vor dem Ohr liegen und daher medizinisch "präaurikulär" genannt werden, und Lymphknoten, die sich hinter dem Ohr befinden und daher "retroaurikulär" heißen. Für eine Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr kann beispielsweise eine Rötelninfektion verantwortlich sein. Bei den Röteln handelt es sich um eine viral bedingte Erkrankung, die meist Kinder im Alter von 5-15 Jahren betrifft. Hierbei kommt es zunächst zu einer Schwellung der Lymphknoten für etwa 1 Woche, worauf ein feinfleckiger Hautausschlag folgt, der zunächst am Kopf beginnt und für etwa drei Tage sichtbar ist.

Bestehen neben geschwollenen Lymphknoten im Bereich des Ohres auch eine Schwellung, oder gar Schmerzen in der Ohrspeicheldrüse, kann es sich auch im eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse, durch beispielsweise Speichelsteine handeln.

Auch die sogenannte Toxoplasmose kann eine Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr verursachen. Der Erreger der Toxoplasmose ist ein sogenannter Einzeller, der über den Verzehr von rohem Fleisch, Katzenkot oder während der Schwangerschaft übertragen werden kann. Bei einer Infektion kann es zu Kopfschmerzen, Fieber, Muskelschmerzen und eben zu Lymphknotenschwellungen hinter den Ohren kommen. Gefährlich wird eine Infektion mit Toxoplasmose im Rahmen der Schwangerschaft da sie zu Fehlgeburten und Fehlbildungen des ungeborenen Kindes führen kann. Bei Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben, wie beispielsweise AIDS-Kranke, kann es zu einer Entzündung des Gehirns kommen.

Eine weitere Infektionskrankheit, die für eine Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr verantwortlich sein kann, ist die Syphilis. Die Syphilis, auch Lues genannt, ist eine meist durch Geschlechtsverkehr übertragene bakterielle Infektionskrankheit, die chronisch und in mehreren Stadien verläuft. Anfangs ist ein so genannter „harter Schanker“ am Genital das Hauptsymptom. Hierbei handelt es sich um ein schmerzloses Geschwür. Im Verlauf der Erkrankung können Symptome wie Hautausschläge oder Lymphknotenschwellungen hinzu kommen.
Für eine Lymphknotenschwellung vor dem Ohr kann ein sogenannter Herpes zoster ophthalmicus verantwortlich sein. Hierbei handelt es sich um eine virale Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus, das als Kind aufgenommen wurde, die Windpocken verursachte und schließlich über Jahre in den Nervenzellen verblieb. Vor allem Menschen über 60 Jahre erkranken an diesem Gesichtsherpes. Meist spürt man zunächst ein Brennen sowie Schmerzen, worauf einige Zeit später ein Hautauschlag mit Bläschen folgt. Im Rahmen dessen kann es zu einer Schwellung der Lymphknoten vor dem Ohr kommen.
Auch im Zuge einer Keratokonjunktivits (Hornhaut-/Bindehautentzündung) kann eine Schwellung der Lymphknoten vor dem Ohr entstehen. Bei einer Infektion der Binde- und Hornhaut des Auges mit Adenoviren spricht man von einer so genannten Keratokonjunktivitis epidemica. Die Erkrankung äußert sich durch plötzlich eintretende Rötung, Tränen sowie Brennen des Auges und einem schmerzhaften Anschwellen der Lymphknoten vor dem Ohr. Es handelt sich um eine hochansteckende Krankheit.
Im Rahmen eines Trachoms lässt sich ebenso eine Schwellung der Lymphknoten vor dem Ohr feststellen. Bei einem Trachom ist ebenfalls die Bindehaut des Auges betroffen. Hervorgerufen wird ein Trachom durch eine chronische Infektion mit Chlamydien, welche bakterielle Erreger sind. Hierunter kommt es zunächst zu einer unspezifischen Bindehautreizung mit einem Fremdkörpergefühl. Im weiteren Verlauf können unter anderem Hornhautschwellungen, Hornhautnarben des Auges sowie eine Schwellung der Lymphknoten vor dem Ohr entstehen.
Eine typische Erkrankung, die zu Lymphknotenschwellungen in mehreren Körperregionen führen kann, ist das Pfeiffer‘sche Drüsenfieber oder auch Mononukleose genannt. Bei dieser durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) übertragenen Erkrankung kann es auch zu Lymphknotenschwellungen im Bereich des Ohrs kommen. Mit der Erkrankung gehen hohes Fieber, Halsschmerzen mit belegten Mandeln und möglicherweise eine Milzschwellung einher.

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Lymphknotenschwellung durch eine Erkältung

Eine durch Viren oder Bakterien ausgelöste Erkältung des Hals-Nasen-Rachenraums kann sich in manchen Fällen bis ins Ohr ausbreiten. Dann kommt es neben den typischen Erkältungssymptomen wie Halsschmerzen, Schnupfen, Husten, Fieber, Abgeschlagenheit oder Kopfschmerzen und Gliederschmerzen auch zu Ohrenschmerzen. Außerdem schwellen die Lymphknoten an Hals und Kopf und somit auch hinter den Ohren an.

Dies liegt daran, dass bei einer Infektion der Erreger in die Lymphknoten gelangt, wo sich als Folge der Immunreaktion die Immunzellen schnell vermehren, um den Keim zu bekämpfen. Dadurch schwellen die Lymphknoten an. Generell schwellen die Lymphknoten hinter dem Ohr nach der Erkältung wieder ab, können aber auch etwas vergrößert weiterhin tastbar bleiben. Dies ist nicht ungewöhnlich und sollte keine Bedenken auslösen.

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Lymphknotenschwellung durch eine Allergie

Eine allergische Reaktion kann verschiedene Auslöser haben. Hierzu zählen zum Beispiel Medikamente, Insektenstiche oder auch Pollen.
Da alle Allergien durch eine Überreaktion des Immunsystems ausgelöst werden, können auch Lymphknotenschwellungen neben Hautausschlag, Fieber oder Magen-, Darmreaktionen wie Übelkeit oder Durchfall auftreten.

Wie bereits erwähnt, schwellen Lymphknoten durch eine rasche Vermehrung von Immunzellen, die sich in den Lymphknoten befinden, an. Da das Immunsystem während einer allergischen Reaktion auf einen bestimmten Stoff (sogenanntes Antigen) wie zum Beispiel ein Bestandteil eines Medikaments reagiert, wird gegen diesen Stoff mit der Vermehrung von Immunzellen reagiert. Diese Immunreaktion kann sich durch geschwollene Lymphknoten hinter den Ohren oder auch an anderen Stellen des Körpers bemerkbar machen.

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Lymphknotenschwellung durch die Schilddrüsenerkrankungen

Generell sind die Lymphknoten, die mit der Schilddrüse in Verbindung stehen, am unteren Hals platziert. Daher kommt es bei einer Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis), die unter anderem durch Viren oder Bakterien ausgelöst werden kann, eher zur Schwellung der am Hals gelegenen (paratrachealen oder vorderen zervikalen) Lymphknoten.
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Wenn die Entzündung der Schilddrüse in die Blutbahn übergeht oder sich auf umliegendes Gewebe ausbreitet, können auch die Lymphknoten hinter dem Ohr geschwollen sein. Dies kommt allerdings eher selten vor.

Lymphknotenschwellung durch Stress

Der Körper reagiert auf akuten und chronischen Stress auf unterschiedliche Weise.
Kommt es zu kurzzeitigem (akuten) Stress, wird das Immunsystem hochgefahren, um in dieser Phase den Körper besser vor Krankheitserregern zu schützen.
Da das Immunsystem verstärkt aktiv ist und sich die weißen Blutkörperchen, die sich unter anderem in den Lymphknoten befinden, schnell vermehren, können bei Stress auch die Lymphknoten vorübergehend anschwellen.
Bei langanhaltendem Stress kommt es allerdings dazu, dass das Immunsystem herunterreguliert wird. Dadurch kommt es schneller zu Infektionskrankheiten, die dann wiederum durch eine Infektion mit weiteren Krankheitssymptomen wie Halsschmerzen, Fieber oder Schnupfen auch Lymphknotenschwellungen einhergehen können.

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Verlauf & Prognose

Dauer

Die Dauer der geschwollenen Lymphknoten hinter dem Ohr hängt vor allem von der Ursache der Lymphknotenschwellung ab. Handelt es sich um eine bakterielle oder virale Ursache, hält die Schwellung bis zur Abheilung der Erkrankung hinaus an. Das liegt daran, dass das Immunsystem arbeitet bis der Keim besiegt ist und erst nach Ausheilung wieder herrunterfährt und eine Vermehrung der Abwehrzellen im Lymphknoten gestoppt wird.
Das gleiche gilt auch für andere vorübergehende entzündliche oder immunologische Vorgänge. Ist zum Beispiel eine Entzündung am Zahn für die Lymphknotenschwellung verantwortlich, werden diese auch vergrößert und schmerzhaft sein, bis die Ursache behandelt und beseitigt worden ist.

Es ist auch möglich, dass vergrößerte Lymphknoten nicht mehr richtig zurückgehen oder daher immer spürbar bleiben. Dies ist nicht schlimm und spricht eher für eine starke Reaktion des Immunsystems, bei der sich das Lymphknotengewebe vermehrt hat. Sind die Lymphknoten ohne erkennbares Entzündungsgeschehen länger als drei bis vier Wochen geschwollen und werden im Verlauf auch größer, sollte der Hausarzt aufgesucht werden.

Wie gefährlich ist eine Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr?

Eine Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr ist häufig nicht sehr gefährlich. Da zu den häufigeren Ursachen Infektionskrankheiten gehören, die gut behandelbar sind, kann eine schnelle Therapie erfolgen, wenn die Schwellung frühzeitig erkannt wird. Allerdings sollte auch bedacht werden, dass eine Lymphknotenschwellung im Rahmen einer Tumorerkrankung auftreten kann, was einen gefährlicheren Verlauf mit sich bringen kann.

Typische Zeichen für eine mögliche Tumorerkrankung sind eine schmerzlose Schwellung, die mehrere Wochen anhält und nicht zurück geht. Die Lymphknoten sind dann auch oft wenig verschieblich und verhärtet. In solchen Fällen sollte dringend ein Arzt zur weiteren Abklärung aufgesucht werden.

Weitere Informationen

Dauerhaft geschwollene Lymphknoten am Ohr - was kann dahinter stecken?

Generell sollten geschwollene Lymphknoten, die tastbar sind, nicht für Unruhe sorgen.
Es kann sein, dass diese nach einer Infektion nicht wieder so klein wie vor der Entzündung werden. Das liegt einfach daran, dass sich das Gewebe nach einer Immunreaktion oftmals nicht vollständig zurückbildet.

Trotzdem sollten Betroffene nach 4 Wochen bestehender Lymphknotenschwellung – sei es hinter dem Ohr oder an einer anderen Stelle am Körper – einen Arzt aufsuchen, der eine mögliche gefährliche Ursache ausschließen kann.
Bei dauerhaft geschwollenen Lymphknoten kann es sich nämlich auch um Erkrankungen des Immunsystems wie HIV handeln, bei denen das Immunsystem gegen das HI-Virus ständig ankämpft, daher durchgehend aktiv ist und es zu dauerhaft geschwollenen Lymphknoten hinter dem Ohr kommen kann.
Außerdem können Lymphknoten auch bei Erkrankungen des lymphatischen Systems vergrößert sein. Hierzu zählen vor allem bösartige Erkrankungen wie Lymphome (Krebs in den Lymphknoten). Auch anderer Krebs, der in die Lymphknoten streut, kann diese anschwellen lassen. Hierbei sind die Lymphknoten in den meisten Fällen mit der Umgebung verbacken und nicht schmerzhaft.
Bei der Streuung in die retroaurikulären Lymphknoten handelt es sich meist um bösartige Tumore des hinteren und seitlichen Kopfes, der Ohrmuschel oder des Gehörgangs. Diese Tumore sind aber generell sehr selten.

Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr beim Kind

Lymphknoten können auch beim Kind ohne jegliche Ursache vergrößert, verstärkt zu sehen oder tastbar sein. Eine Lymphknotenschwellung hinter dem Ohr (retroaurikulär) kann allerdings auch auf eine virale oder bakterielle Infektion hinweisen.
Vor allem bei Röteln (Rubella) schwellen die retroaurikulären Lymphknoten an. Diese Schwellung wird meist von Kopf- und Gliederschmerzen, Schnupfen und einer leichten Temperaturerhöhung begleitet. Wenige Tage nach Auftreten dieser Symptome kommt es zu einem knotig-fleckigen Ausschlag, der meist hinter den Ohren und am Kopf beginnt und sich dann über den gesamten Körper ausbreitet.

Das Varizella-Zoster-Virus, das für die Kinderkrankheit „Windpocken“ verantwortlich ist, kann ebenfalls eine Schwellung der Lymphknoten hinter den Ohren und in der Leistengegend verursachen. Auch hierbei kommt es zu einer Abgeschlagenheit des Kindes mit Fieber und knotig-fleckigem Ausschlag.

Besonders bei Kindern unter 6 Jahren tritt, oftmals in Folge von Infektionen, eine Entzündung der Lymphknoten (Lymphadenitis) auf. Hierfür sind vor allem Bakterien wie Streptokokken oder Staphylokokken verantwortlich.
Wenn diese eine primäre Infektion im Gehörgang oder an der Ohrmuschel verursachen, kann sich die Entzündung auf die Lymphknoten hinter den Ohren übertragen. In sehr seltenen Fällen kann auch ein Tumor eine Lymphknotenschwellung verursachen.

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Zusammenfassung

Lymphknotenschwellungen bei Kindern, die nicht krankhaft sind, sind meist harmlos und treten in der Regel im Rahmen von abgelaufenen Infekten auf. Alterstypische Lymphknoten sind dadurch gekennzeichnet, dass sie weich, elastisch, verschieblich und klein sind und keine Schmerzen und keine Entzündungsreaktion verursachen.
Bei einer krankhaften Vergrößerung der Lymphknoten ist in erster Linie an einen Infekt zu denken, denn dies ist der häufigste Grund für eine krankhafte Schwellung von Lymphknoten im Kindesalter. Meist treten Lymphknotenschwellungen bei Kindern am Hals und in der Leiste auf. Üblicherweise treten krankhafte Lymphknotenschwellungen aufgrund von einfachen viralen Infekten, so wie sie immer wieder in der kalten Jahreszeit vorkommen und vor allem als Erkältung auftreten, oder bei den typischen infektiösen Kinderkrankheiten (Masern, Röteln) auf. Somit kann ein banaler grippaler Infekt (Erkältung) im Kindesalter zu einer Schwellung der Halslymphknoten führen.
Lymphknotenschwellungen hinter dem Ohr bei Kindern sind deutlich seltener und können beispielsweise bei einer Rötelinfektion auftreten. Bei den Röteln handelt es sich um eine Viruserkrankung. Besonders häufig sind Kinder im Alter von 5-15 Jahren betroffen. Im Kindes- und Jugendalter kommt es ebenfalls häufig zu Lymphknotenschwellungen im Rahmen des Pfeiffer’schen Drüsenfiebers. Ein weiterer Name hierfür ist „Kissing disease“, typische vor allem bei Jugendlichen. Ein Übertragungsweg des Virus ist nämlich das Küssen und der damit verbundene Austausch von Körperflüssigkeiten.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 01.10.2015 - Letzte Änderung: 18.09.2024