Sind Sie gestresst? - Das sind die Anzeichen

Einleitung

Grundsätzlich zeichnet sich Stress durch die gesteigerte körperliche Aktivierung aus. Nach wenigen Tagen kommt es zu stressbedingten Veränderungen des Organismus. Diese äußert sich in einem vermehrtem Wachstum der Nebennierenrinde und einer reduzierten Immunabwehr.

  • Besteht der stressauslösende Faktor weiterhin, geht die Alarmreaktion in die Anpassungsphase über, die durch eine erhöhte Toleranz charakterisiert ist (Widerstandsphase).
  • Diese erworbene Anpassung ist jedoch zeitlich begrenzt und geht in die Symptome der Erschöpfungsphase über, in der der Organismus nachhaltige und zum Teil nicht reversible Schädigungen erfährt.

Somit werden, wenn dem Körper keine Entwarnung gegeben wird, indem die "stressige" Situation geändert oder verlassen wird, die Stresshormone nicht abgebaut und die Symptome der körperlichen Anspannung bleiben erhalten. 

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Typische Symptome von Stress

Stress kann sich sehr unterschiedlich zeigen. Jede Person reagiert individuell auf Stress. Es gibt jedoch einige Symptome, die häufiger vorkommen. Die möglichen Anzeichen sind hier als Übersicht aufgelistet. Daraufhin werden die Wichtigsten im Detail erläutert.

  • Konzentrationsstörungen und Vergesslichkeit
  • Nervosität
  • Unruhe
  • Reizbarkeit
  • Unzufriedenheit bzw. Überforderung
  • Schlaflosigkeit
  • Schwindel
  • Antriebslosigkeit, Erschöpfung und Müdigkeit
  • Herzrasen und/oder Herzstolpern
  • Atemnot
  • Schweißausbrüche
  • Mundtrockenheit
  • Heiserkeit
  • Kopfschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Muskelverspannungen und/oder Muskelzuckungen
  • Bauchschmerzen
  • Hautausschlag
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Sodbrennen
  • Magen-Darm-Geschwüre
  • Libidoverlust bzw. Sexuelle Funktionsstörungen
  • Haarausfall
  • Verändertes Essverhalten mit Appetitsteigerung oder -minderung
  • Verändertes Suchtverhalten (Alkoholkonsum, Nikotinkonsum)
  • Erhöhte Infektanfälligkeit durch Schwächung des Immunsystems
  • Bluthochdruck
  • Depression
  • Burn-out

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Herzstolpern / Herzrhythmusstörung

Stress kann zu bestimmten Arten von Herzrhythmusstörungen führen. Die Rede ist von sogenannten Extrasystolen. Hierbei handelt es sich um Extraschläge des Herzens, die von den Betroffenen als Herzstolpern wahrgenommen werden. Diese Extraschläge des Herzens sind in den allermeisten Fällen völlig harmlos, sie sind allerdings meist unangenehm für den Betroffenen.

Kommt es im Rahmen des Herzstolperns zu Symptomen wie Schwindel oder Luftnot oder halten die Extrasystolen über längere Zeit an, so sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann dann anhand eines (Langzeit)-EKGs feststellen, ob es sich um eine behandlungsbedürftige Herzrhythmusstörung handelt oder nicht.

Andere – schwerwiegendere – Herzrhythmusstörungen können nicht ausschließlich durch Stress verursacht werden. Bei Menschen, die bereits unter einer Herzrhythmusstörung leiden, kann Stress ihr Auftreten jedoch provozieren beziehungsweise triggern. Ein Beispiel für eine solche Herzrhythmusstörung ist das Vorhofflimmern.

Informieren Sie sich weiter unter:

Bluthochdruck bei Stress

Psychischer und physischer Stress führen zu einer vermehrten Aktivität des sympathischen Nervensystems im menschlichen Körpers. Dies führt in einer akuten Stressreaktion kurzfristig zu einem Blutdruckanstieg.

Doch auch chronischer Stress kann über diesen Mechanismus zu einer dauerhaften Blutdruckerhöhung führen. Um den Einfluss von Stress auf den Blutdruck zu beschreiben, gibt es eigens den Begriff der stressinduzierten Hypertonie. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass viele Arbeitnehmer im Privatleben und bei Messungen in der Arztpraxis normale Blutdruckwerte aufweisen, wohingegen sie am Arbeitsplatz zu hohe Blutdruckwerte haben. Man spricht dann von einer maskierten Hypertonie. Eine Studie mit über 4000 Probanden konnte zeigen, dass jeder Zweite im Alter von 45 Jahren am Arbeitsplatz erhöhte Blutdruckwerte hat.

Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit die bei fehlender Behandlung zahlreiche Risikofaktoren birgt. So steigt bei einem dauerhaft erhöhten Blutdruck das Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Daher ist die Erkennung und Behandlung der stressinduzierten Hypertonie essentiell. In der Behandlung kommt zunächst der Stressreduktion oder Stressbewältigung eine entscheidende Rolle zu. Eine blutdrucksenkende Medikation steht bei einem durch Stress ausgelösten Bluthochdruck nur an zweiter Stelle.

Ausführlichere Informationen finden Sie unterBluthochdruck

Atemnot durch Stress

Atemnot ist ein typisches Symptom einer Panikattacke.
Es kommt zunächst zu einer Erhöhung der Herzfrequenz. Diese wird von den Betroffenen häufig als bedrohlich erlebt. Die Angst nimmt zu und die Atmung wird schneller und tiefer. Hierdurch wird vermehrt Kohlendioxid abgeatmet. Das nennt man auch Hyperventilation und führt innerhalb von Minuten zu Symptomen wie Schwindel, Kribbelmissempfindungen im Bereich von Mund und Fingern und einem zunehmenden Gefühl von Luftnot.

Nicht nur bei ausgewachsenen Panikattacken sondern auch in Stresssituationen kann es zu einer Veränderung der Atmung kommen. Hierdurch kann es zu einem subjektiven Gefühl von Luftnot oder dem Gefühl, nicht richtig durchatmen zu können, kommen.
Treten die Symptome wiederholt auf, sollte eine ärztliche Abklärung in Erwägung gezogen werden um etwaige organische Ursachen auszuschließen. Therapeutisch kommt neben der Stressreduktion beziehungsweise –bewältigung das Erlernen verschiedener Entspannungsverfahren in Frage.

Erfahren Sie mehr unter: Atemnot - Was steckt dahinter?

Rückenschmerzen bei Stress

Stress führt über die Aktivierung des Sympathikus zu einer körperlichen Erregung. Im Rahmen dieser körperlichen Erregung kommt es zu einer vermehrten Anspannung der Muskulatur. Am ehesten nimmt man diese Anspannung im Kieferbereich und Schultergürtel war. 

Im Bereich des Rückens fällt einem die akute Anspannung oftmals erst einmal gar nicht auf. Bleibt der Stress bestehen, kommt es zu einer dauerhaften erhöhten Anspannung der Rückenmuskulatur und damit zwangsläufig auch zu Verspannungen die sich durch Rückenschmerzen bemerkbar machen.

Eine entscheidende Maßnahme in der Therapie ist eine Veränderung der Lebensgewohnheiten insbesondere bei vorwiegend sitzender Bürotätigkeit. Diese verstärkt die Rückenprobleme. Daher können regelmäßiges Aufstehen und kurze Rückenübungen während der Arbeitszeit zu einer Entspannung der Muskulatur beitragen. Regelmäßige körperliche Bewegung ist ein Muss.
Auch Wärme kann im Akutstadium helfen. Entscheidend ist aber auch, einen besseren Umgang mit Stress zu erlernen damit dieser sich nicht wiederholt in körperlichen Symptomen niederschlägt.

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Bauchschmerzen durch Stress

Psychische oder emotionale Ereignisse schlagen auf den Magen. Diese Redewendung gibt es nicht umsonst. So führt psychischer oder physischer Stress nicht selten zu Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Diese können vielfältig sein. Von Bauchschmerzen über Übelkeit bis hin zu Blähungen, Durchfall oder Verstopfungen.

Außerdem kann sich psychische Belastung entweder als Appetitlosigkeit oder im Gegenteil als Heißhunger zeigen. Auch ein leerer Magen und zu schnelles und zu viel Nahrungsaufnahme führen zu Bauchschmerzen. 

Zur Behandlung von Stress-bedingten Bauchschmerzen steht natürlich die Stressreduktion an erster Stelle. Unterstützend können jedoch auch pflanzliche Medikamente wie beispielsweise Iberogast® angewendet werden, um den Magen-Darm-Trakt zu beruhigen.

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Magenschmerzen durch Stress

Wie bereits im vorherigen Abschnitt beschrieben, führt Stress häufig zu Symptomen im Bereich des Magen-Darm-Trakts. Bauch- und Magenschmerzen können die Folge sein.
Die Beschwerden können zu verschiedensten Zeiten auftreten. Manche Menschen die einem hohen Stresslevel ausgesetzt sind, klagen täglich über Bauchschmerzen, andere leiden nur unter den Beschwerden, wenn gerade akuter Stress besteht.

Wichtig ist zunächst, andere mögliche Ursachen für die Magenschmerzen auszuschließen. Bestehen Magenschmerzen über Wochen oder Monate, sollte der Hausarzt aufgesucht werden. Dieser kann entscheiden, welche weitere Diagnostik notwendig ist. Stress ist eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Bevor die Magenschmerzen also als Stress-bedingt gewertet werden, müssen alle wesentlichen anderen – körperlichen – Ursachen ausgeschlossen werden. Unter Umständen kann hierfür die Einnahme von Magensäure-reduzierenden Tabletten oder sogar eine Magenspiegelung notwendig werden.

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Hautausschlag durch Stress

Manche Menschen, die vor Aufgaben wie Vorträgen vor Publikum oder Prüfungen sehr aufgeregt sind, bekommt plötzlich rote Flecken im Gesicht und im Dekolleté-Bereich. Die Flecken verschwinden nach der Stresssituation genauso rasch wieder, wie sie aufgetreten sind.

Dies ist nur eines der Beispiele von Hautausschlägen, die durch psychischen Stress verursacht werden können. Stress-bedingte Ausschläge können ganz verschieden aussehen. Sie können mit oder ohne Juckreiz auftreten und über Stunden und Tage anhalten oder bereits nach Minuten wieder verschwinden.

Auch bei der Nesselsucht (Urtikaria) ist bekannt, dass Stress ein Trigger für ihr Auftreten ist. Stressreduktion und Stressvermeidung sind die wichtigsten therapeutischen Ansätze.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter: Hautausschlag durch Stress

Durchfall und Verdauungsbeschwerden bei Stress

Beschwerden im Bereich des Magen-Darm-Trakts treten häufig im Rahmen von körperlichem oder seelischem Stress auf. Ob sich das als Durchfall oder Verstopfung zeigt, variiert individuell vom Mensch zu Mensch.

Um diesen Beschwerden entgegenzuwirken, steht die Stressbewältigung an erster Stelle. Auch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten kann hilfreich sein. So kann vor Situationen, in denen ein erhöhtes Stressniveau erwartet wird, mit kleinen, fett- und ballaststoffarmen Mahlzeiten vorgebeugt werden.

Außerdem gibt es verschiedene pflanzliche Mittel zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden. Beispielhaft sei hier Iberogast® genannt. Des weiteren können Medikamente erworben werden, die akutem Durchfall entgegen wirken. Sie sollten jedoch nicht bei Magen-Darm-Infekten und nicht dauerhaft eingenommen werden. Beispielhaft sei hier Imodium® genannt.

Weitere interessante Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Durchfall durch Stress oder Durchfall mit Rückenschmerzen

Magen-Darm-Geschwür durch Stress

Die Entstehung von Magen-Darm-Geschwüren hat verschiedene Ursachen wie beispielsweise eine bakterielle Besiedelung der Magenschleimhaut, Schmerzmittelübergebrauch oder Nikotin-/Alkoholabusus.

Doch auch Stress kann Magengeschwüre auslösen. Man spricht dann von einem stressinduzierten Ulcus. Mit Stress ist hierbei jedoch nicht in erster Linie psychischer sondern vor allem physischer Stress gemeint. So kann ein Körper im Rahmen eines schweren operativen Eingriffs, eines Schocks , eines schweren Unfalls oder einer Sepsis, also Situationen die mit einem außerordentlichen hohen Stresslevel assoziiert sind, Magen-Darm-Geschwüre entwickeln.

Psychischer Stress hingegen wie er beispielsweise bei einer starken psychischen Belastung am Arbeitsplatz entsteht, kann alleine keine Magen-Darm-Geschwür auslösen. Hier müssen mehrere Faktoren zusammenkommen, um ein solches Geschwür verursachen zu können. Psychischer Stress allein ist also kein alleiniger Auslöser von Magen-Darm-Geschwüren, es ist jedoch ein Risikofaktor.

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Erektionsstörung durch Stress

Eine Erektionsstörung, auch als erektile Dysfunktion bezeichnet, kann Männer jeden Alters betreffen.

Sie kann organischer, aber auch psychischer Ursache sein. Bei den psychischen Ursachen spielt Stress eine entscheidende Rolle. Ob es sich um Stress am Arbeitsplatz, in der Beziehung oder mit der Familie handelt, ist dabei irrelevant. Oftmals entsteht ein Teufelskreis, weil der Betroffene große Angst davor hat, dass die Erektionsstörung erneut auftritt. Nicht selten handelt es sich bei der erektilen Dysfunktion um ein einmaliges Ereignis.

Tritt sie häufiger auf, so sollten von einem Urologen der Sicherheit halber organische Ursachen ausgeschlossen werden.

Lesen Sie mehr dazu unterErektionsprobleme

Haarausfall durch Stress

Sowohl physischer als auch psychischer Stress können Auslöser von Haarausfall sein. Insbesondere chronischer psychischer Stress ist ein Risikofaktor für Haarausfall. Bei Stress-bedingtem Haarausfall handelt es sich in der Regel um einen diffusen – also über die gesamte Kopfhaut verteilten – Haarausfall.

Der Beginn des Haarausfalls ist häufig deutlich später als der Zeitpunkt, zu dem der Stress begonnen hat. Oftmals liegen 2-3 Monate zwischen Stressbeginn und Haarausfall. Das hat mit dem Haarzyklus zu tun.

Bevor die Diagnose stressbedingter Haarausfall gestellt wird, sollten andere Ursachen, wie beispielsweise Hormonstoffwechselstörungen, Schilddrüsenerkrankungen oder Mangelerscheinungen ausgeschlossen werden.

Wichtigste Maßnahme ist die Stressreduktion. Hat der Stress nachgelassen, dauert es, bedingt durch den Haarzyklus, bis der Haarwuchs wieder zunimmt. Sechs bis neun Monate kann es dauern, bis das ausgefallene Haar beginnt, wieder nachzuwachsen.

Mehr nützliche Informationen finden Sie unter: 

Geschwächtes Immunsystem bei Stress

Es ist bekannt, dass chronischer Stress das Immunsystem schwächt. Das körpereigene Immunsystem ist unter anderem verantwortlich für die Abwehr von von außen eingedrungenen Erregern.

Ein geschwächtes Immunsystem macht sich durch eine vermehrte Infektanfälligkeit bemerkbar. Dies kann sich beispielsweise dadurch zeigen, dass ein Mensch mit geschwächtem Immunsystem häufiger unter banalen Erkältungen leidet. Doch auch schwerwiegendere bakterielle, virale und durch Pilze ausgelöste Erkrankungen können bei solchen Menschen vermehrt auftreten. Auch bereits bestehende Grunderkrankungen wie Asthma bronchiale, Diabetes mellitus oder Herz-Kreislauferkrankungen können sich bei einer Schwächung des Immunsystems verschlechtern.

Während chronischer Stress die Immunabwehr schwächt, geschieht bei akutem Stress interessanter Weise das Gegenteil: Bestimmte Teile des Immunsystems werden bei akutem Stress eher noch gestärkt und führen zu einer in manchen Bereichen verstärkten Immunabwehr.

Lesen Sie weiter unter: Immunsystem stärken

Burnout und Depression durch Stress

Burnout und Depression sind zwei verschiedene Erkrankungen, die jedoch oftmals gleichgesetzt werden. Das Burnout ist in der aktuellen Klassifikation allerdings nicht als eigenständiges Krankheitsbild kodiert. Während das Burnout meist einen Kontext – nämlich eine chronische Überforderung im Arbeitsleben – hat, ist die Depression in vielen Fällen kontextfrei. Sie betrifft und umfasst meist alle Bereiche des täglichen Lebens und ist nicht auf den beruflichen Bereich beschränkt.

Ein Burnout kann jedoch sehr wohl zusätzlich mit einer Depression einhergehen. Für das Burnout ist in den meisten Fällen chronischer Stress in Kombination mit Überforderungserleben und mangelnder Anerkennung der erbrachten Leistung ursächlich.

Auch bei der Depression kann Stress eine Rolle spielen. Das Zusammenspiel von psychosozialen und biologischen Faktoren ist jedoch äußerst komplex und noch immer Gegenstand zahlreicher Forschungen.
Es ist aber anzunehmen, dass chronischer Stress, der nicht gut bewältigt werden kann, einen Risikofaktor für die Entstehung einer Depression darstellen kann.

Informieren Sie sich weiter unter:

Zahnfleischbluten

Zahnfleischbluten wird in den meisten Fällen durch eine Entzündung im Bereich der Zähne ausgelöst. Es wird diskutiert, ob Stress als Risikofaktor für die Entstehung von Zahnfleischbluten gewertet werden kann.

  • Zum Einen wird durch länger anhaltende körperliche oder emotionale Belastungen das Immunsystem reduziert, sodass es schneller zur Zahnfleischentzündung mit Zahnfleischbluten kommt.
  • Zum Anderen hat sich gezeigt, dass man in stressigen Zeiten die Zahnpflege etwas vernachlässigt, was wiederum die Plaueanlagerung und Blutungsneigung des Zahnfleischs fördert.

Das Stress also zwar nicht der direkte Auslöser für Zahnfleischbluten ist, dass ein hohes Stresslevel die Wahrscheinlichkeit für sein Auftreten aber erhöht.
Zahnfleischbluten zählt jedoch nicht zu den typischen Stress-Symptomen.

Erfahren Sie mehr unter: Zahnfleischbluten durch Stress

Lippenherpes und Gürtelrose durch Stress

Lippenherpes zählt zu den Volkskrankheiten, da etwa 90% der Bevölkerung Träger des Herpes Simplex Virus Typ-1 sind, wobei sich nicht bei allen die typischen Bläschen zeigen. Eine Therapie kann durchgeführt werden, ist aber oftmals nichts notwendig.

Es ist bekannt, dass Stress einer der wichtigsten Auslöser von Lippenherpes ist. Die Erreger des Lippenherpes sind dauerhaft im Körper vorhanden. Akuter wie auch chronischer Stress hemmen wichtige Aufgaben der Abwehr von Viren. So ist die Vermehrung der vorhandenen Herpesviren in Stresssituationen vereinfacht, da der Körper keine ausreichend Abwehr vorhält. Es kommt zur Bläschenbildung im Bereich der Lippen, die nach einigen Tagen wieder abheilt.

Die Gürtelrose ist eine vom Lippenherpes unabhängige Erkrankung. Sie wird durch Windpockenviren (Varizellen) ausgelöst. Ist ein Mensch ein Mal in seinem Leben an Windpocken erkrankt, so bleiben die Viren im Körper. Kommt es zu einer Schwächung des Immunsystems beispielsweise durch Stress, können sie sich wieder vermehren und zu einer Gürtelrose (Herpes zoster) führen.

Heutzutage ist die Impfung gegen Windpocken empfohlen, sodass anzunehmen ist, dass in den nächsten Jahrzehnten die Prävalenz der Gürtelrose deutlich abnimmt.

Tinnitus bei Stress

Die Annahme, dass Stress ein klassischer Auslöser für einen Tinnitus ist, ist weit verbreitet. Unter Experten ist jedoch umstritten, ob Stress tatsächlich ein direkter Auslöser oder nur einer von mehreren Risikofaktor für die Entstehung von Tinnitus ist.
Viele Betroffene beschreiben, dass ein bereits vorhandenes Ohrgeräusch in Situationen mit hohem Stressniveau zunimmt oder merklich in den Vordergrund rückt.
Tinnitus zählt somit nicht zu den ganz typischen Stress-Symptomen.

Mehr dazu unter: Tinnitus - Das sollten Sie wissen

Schwindel durch Stress

Schwindel ist ein sehr unspezifisches Symptom, das im Rahmen zahlreicher Erkrankungen, aber auch ohne fassbare Erkrankung, auftreten kann. Die Ursachen sind vielfältig.

Zu den häufigsten und harmlosesten Ursachen zählt der Flüssigkeitsmangel. Dieser kann wiederum zu einem erniedrigten Blutdruck führen welcher seinerseits Schwindel auslösen kann. Schwindel tritt relativ häufig im Rahmen von physischem und psychischem Stress auf. Er kann nur Sekunden andauern aber auch im Sinne einer allgemeinen Unsicherheit längerfristig vorkommen.

In der Akutsituation kann es hilfreich sein, sich hinzusetzen oder hinzulegen und etwas zu trinken. Langfristig sollte jedoch geprüft werden, inwiefern der auslösende Stress reduziert werden kann.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Schwindel durch Stress

Nasenbluten bei Stress

Stress steht im Verdacht, ein möglicher Auslöser von Nasenbluten zu sein.
Im Rahmen einer akuten Stressreaktion kommt es zur Ausschüttung verschiedener Botenstoffe. Diese können eine Beschleunigung des Herzschlags und einen Blutdruckanstieg bewirken. Ein erhöhter Blutdruck wiederum ist nicht selten Auslöser von Nasenbluten. Nasenbluten ist jedoch keines der charakteristischen Symptome von Stress.

Mehr hierzu: Ursachen von Nasenbluten

Zusammenfassung

Stresssymptome äußern sich in Herz- und Kreislaufbeschwerden wie Bluthochdruck, Herzrasen und Atembeschwerden. Auch Schmerzen wie etwa Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Rückenschmerzen und Gelenkschmerzen können entstehen.

Im Magen- Darmtrakt verursacht der Stress Symptome wie Durchfall, Verstopfung, Magendruck, Reizmagen, Reizdarm und Sodbrennen. Es kann zu Appetitlosigkeit oder Heißhunger kommen.

Beim Schlafen können Schlafstörungen wie Ein- und Ausschlafstörungen oder Durchschlafstörungen entstehen.

Weitere Symptome von Stress können Schwindelgefühle sein. Schwindel ist ein sehr unspezifisches Symptom und hat viele verschiedene Ursachen.

Daneben können unkontrollierbare Symptome wie Zuckungen und Muskelkrämpfe auftreten. Auch kann der Stress Allergien und Hautirritationen verursachen. Die Betroffenen klagen häufig über Konzentrationsstörungen, Denkblockaden, Vergesslichkeit, Wortfindungsprobleme und leichte Irritierbarkeit.

Auch werden häufig Nägelkauen, Zähneknirschen und Schluckbeschwerden beobachtet. Es treten Ruhe- und Rastlosigkeit und Nervosität auf. Daneben zeigen sich auch chronische Müdigkeit, Antriebslosigkeit, sexuelle Probleme und Erektionsprobleme.

Psychische Symptome zeigen sich häufig darin, geistig nicht mehr abschalten zu können, sich fremdbestimmt zu fühlen, sich hilflos zu fühlen, sich überfordert und sich in der Falle zu fühlen, oder wie in einem Hamsterrad gefangen zu sein.

Die Patienten sind gereizt und zeigen zuweilen aggressives Verhalten. Sie sind häufig unzufrieden und lustlos, teilweise antriebslos. Die Betroffenen sind ängstlich, sie befürchten häufig, den beruflichen Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein und entlassen zu werden. Sie haben häufig Ärger und Wut über sich selbst und über die nachlassende psychische und seelische Belastbarkeit. Sie sind oft deprimiert, da sie an sich und ihren Fähigkeiten zweifeln und sie nicht wissen, wie sie eine Besserung der Beschwerden erreichen können.

Chronischer Stress führt zu folgenden Symptomen, wie Insulinresistenz und damit Diabetes, eine Verschlimmerung bis hin zur Verdopplung der Schübe bei Multipler Sklerose, erhöhtes Risiko für Prostata-Krebs, erhöhtes Brustkrebsrisiko, erhöhtes Risiko für Alzheimer und eine erhöhte Sterblichkeit an kardiovaskulären (Herz und Gefäßsystem ) Krankheiten.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 21.06.2011 - Letzte Änderung: 27.10.2021