Hausmittel gegen Magenschmerzen

Einleitung

Magenschmerzen gehören weltweit zu den häufigsten Beschwerden. Sie sind typischerweise direkt unter dem Brustbein lokalisiert und können stechend, brennend oder drückend, nur kurzweilig oder lange andauernd sein. Häufig werden sie von Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen begleitet. So vielseitig sich die Schmerzen äußern können, so vielseitig können auch die Ursachen sein.

Sie können harmlos sein. Jedoch können auch ernst zu nehmende Ursachen wie eine dauerhafte Magenschleimhautentzündung, Wunden, Magengeschwüre oder Tumore Magenschmerzen verursachen. Zeigen sich Anzeichen für gefährliche Ursachen wie zum Beispiel Blut im Stuhl oder im Erbrochenen, lange dauernde Magenschmerzen, hohes Fieber, starker Durchfall oder ein deutlicher, ungewollter Gewichtsverlust, sollte schnellstmöglich ein Arzt konsultiert werden.
Für viele Typen von Magenschmerzen gibt es verschiedene Hausmittel. Einige davon können die Beschwerden lindern, die Heilung unterstützen und die Genesungszeit verkürzen. Leider gibt es kein Mittel, dass bei allen Beschwerden hilft, deshalb ist wichtig, sich der Ursache für die Magenbeschwerden bewusst zu werden.
Bei ernsthaften, behandlungsbedürftigen Erkrankungen sollten sie die Schulmedizin jedoch nicht ersetzen, sondern unterstützend eingesetzt werden.

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Tee als Hausmittel zur Behandlung von Magenschmerzen

Bei Magenschmerzen können verschiedene Teesorten Linderung verschaffen. Zu den bekanntesten gehört Kamillentee.
Kamille hat neben einer leichten antibakteriellen auch eine entzündungshemmende Wirkung, weshalb er am besten bei Magenverstimmungen oder leichten Entzündungen der Magenschleimhaut eingenommen werden kann. Wird frische Kamille bei der Zubereitung eingesetzt, sollten nicht mehr als Zehn Blüten in einem Liter Wasser aufgebrüht werden, da die Beschwerden sonst verschlimmert werden können.

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Wer es schärfer mag, kann frisch aufgebrühten Ingwer trinken. Dazu sollte eine Handvoll Ingwer geschält und für 10-15 Minuten gekocht werden. Durch seine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung kann Ingwer Magenschmerzen lindern und zusätzlich die Verdauung unterstützen.
Treten neben den Magenschmerzen auch Blähungen und Völlegefühl auf, ist Fenchel-Anis-Kümmel-Tee hilfreich. Er kann gekauft oder frisch nach Zerkleinerung der Samen durch Stoßen aufgekocht werden und hat in der Regel eine krampflösende und entspannende Wirkung.
Treten Magenschmerzen im Zusammenhang mit viel Stress auf, kann ein Tee mit Melissenblüten die richtige Wahl sein. Melisse wirkt in der Regel entspannend und kann so zur Beruhigung des Magens beitragen.

Milch als Hausmittel zur Behandlung von Magenschmerzen

Milch kann verschiedene Magenbeschwerden lindern. Besteht ein Reizmagen, der über mehrere Monate oder Jahre immer wieder Beschwerden im Magen-Darm-Trakt verursacht, kann unter anderem versucht werden, Milch oder andere Milchprodukte wie Joghurt in die tägliche Ernährung einzubauen.
Bei krampfartigen Schmerzen über der Magengegend kann versucht werden, immer wieder kleine Schlücke Milch oder Buttermilch zu trinken.
Insbesondere Stutenmilch soll aufgrund ihrer Zusammensetzung zu empfehlen sein.
Zu beachten ist, dass Milch bei Problemen mit Sodbrennen oder einem Magengeschwür die Säureproduktion im Magen weiter ankurbeln und die Beschwerden so verstärken kann. Grund dafür scheint der Fettanteil in der Milch zu sein. Je höher er ist, desto häufiger werden die Symptome verstärkt.
Ein weiteres Problem ist, dass ein großer Teil der Bevölkerung , insbesondere Menschen asiatischer und afroamerikanischer Abstammung, im Laufe des Lebens eine Laktoseintoleranz entwickelt, die bei Aufnahme von Milch oder Milchprodukten zu starken Bauchschmerzen, Durchfällen und Übelkeit führen kann. Deshalb kann Milch auch nach Jahren guter Verträglichkeit zu Beschwerden führen.

Honig als Hausmittel zur Behandlung von Magenschmerzen

Honig wird bereits seit langer Zeit als Hausmittel gegen verschiedene Beschwerden im Magen-Darm-Bereich eingesetzt. Seine Wirkung besteht hauptsächlich in der Entzündungshemmung und Heilungsförderung an der Magenschleimhaut.
Auch seine antibakterielle Wirkung kann Magenbeschwerden positiv beeinflussen. Bei Magenschmerzen wird heller, kaltgeschleuderter und naturbelassener Honig empfohlen. Davon sollte ca. 1 Esslöffel abends vor dem Schlafengehen auf einen nüchternen Magen eingenommen werden. Verschiedene Honigsorten können dabei durch die veränderte Zusammensetzung unterschiedlich starke Effekte haben. Insbesondere der neuseeländische Manuka-Honig, der aus Blüten des Manuka-Straußes gewonnen wird, soll positive Effekte auf den Magen haben.
Bei Sodbrennen und anderen, durch Magensäure verursachten Beschwerden kann die Honigsüße die Säureproduktion anregen und so die Schmerzen verstärken. Deshalb sollten Menschen, die mit einer Verstärkung der Schmerzen auf den Honig reagieren auf diesen verzichten.
Manche Menschen reagieren allergisch auf einige Inhaltsstoffe von Honig oder vertragen ihn einfach schlecht. Auch hier ist von Honig abzuraten.

Wärme zur Behandlung von Magenschmerzen

Leichte Magenschmerzen und Magenkrämpfe sprechen häufig gut auf Wärme an. Insbesondere durch Stress ausgelöste oder psychosomatisch bedingte Magenschmerzen können positiv beeinflusst werden, weil Wärme entspannend auf den Magen-Darm-Trakt wirkt. Um Wärme auf den Magen zu applizieren kann man beispielsweise eine Wärmflasche, ein warmes Kirschkernkissen oder ein warmen, feuchten Umschlag in den Bereich des Magens legen und dort für mindestens 10 Minuten belassen.
Um weiter Spannung vom Bauch zu nehmen, kann man sich hinlegen und die Beine leicht anziehen. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Auflage nicht zu heiß und zu schwer ist. Dieses Procedere kann bei Bedarf mehrmals täglich wiederholt werden. Zusätzlich zur Wärmeeinwirkung kann versucht werden, sich psychisch zu entspannen. Die Kombination aus Ruhe und Wärme kann Magenschmerzen häufig effektiv entgegenwirken. Diese Methode bei Bauchschmerzen ist insbesondere bei Kindern empfehlenswert, da Wärme vollkommen nebenwirkungsfrei ist.

Kartoffeln als Hausmittel zur Behandlung von Magenschmerzen

Kartoffeln sind allgemein ein gut geeignetes Nahrungsmittel bei Magenschmerzen. Sie sind, wenn gut durchgekocht, sehr gut verdaulich. Deshalb sind Gerichte wie Pellkartoffel, Kartoffelbei oder gekochte Kartoffeln gut bei Magen-Darm-Infekten zu empfehlen.
Zusätzlich sind Kartoffeln basische Lebensmittel und können die Magensäure zum Teil neutralisieren. So können sie säurebedingte Magenschmerzen und Sodbrennen lindern.
Auch als Suppe sind Kartoffeln ein gutes Hausmittel für Magenschmerzen. Bei der Auswahl der Kartoffeln sollte darauf geachtet werden, grüne Stellen und Augen heraus zuschneiden. Alte, stark keimende Kartoffeln sollten wegen eines hohen Gehaltes an potenziell giftigen Glykoalkaloiden nicht gegessen werden.

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Sanddorn als Hausmittel zur Behandlung von Magenschmerzen

Sanddorn kann sich bei einer Reihe von Erkrankungen des Verdauungstraktes, der Haut sowie bei Verbrennungen positiv auswirken. Es wirkt heilungsfördernd auf Haut und Schleimhäute, hemmt leicht Entzündungen und wirkt antibakteriell.
Das Öl des Sanddorns ist in Drogerien oder der Apotheke erhältlich. 10-20 Tropfen sollten bei Beschwerden des Magen-Darm-Traktes ca. 3x täglich pur oder vermischt in Joghurt oder ähnlichem eingenommen werden, um die gewünscht Wirkung zu erzielen. Eingesetzt werden kann es unterstützend bei Magenschleimhautentzündungen und Sodbrennen.

Essigwickel zur Behandlung von Magenschmerzen

Essigwickel können genau wie Wärmekissen als Auflage auf den Bauch aufgebracht werden. Sie sollen den Magen-Darm-Trakt entspannen und sind deshalb in der Kombination mit Ruhe und Wärme am stärksten wirksam.
Für einen warmen Essigwickel sollten ca. 2 Löffel Essigessenz in einem Liter warmen Wasser verdünnt werden. Ein Handtuch kann in das Wasser getunkt, ausgedrückt und auf den Bauch gelegt werden. Dort sollte es mindestens 10 Minuten liegen. Essigwickel können mehrfach täglich angewandt werden. Insbesondere bei Kindern ist der Essigwickel eine gute Alternative zu anderen Hausmitteln, da sie vollkommen nebenwirkungsfrei sind.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 04.01.2017 - Letzte Änderung: 19.07.2023