Bornholm Krankheit

Die Bornholm Krankheit, auch Morbus Bornholm oder Teufelskralle genannt, ist eine durch Viren verursachte Erkrankung, bei der es zu Schmerzen am unteren Brustkorb kommt. Dies liegt an einer Reizung des Lungenfells, die für die Bornholm Krankheit typisch ist. Des Weiteren treten häufig Fieber und eine Rötung im Rachenbereich auf. Die Bornholm Krankheit ist sehr ansteckend und betrifft häufig Kinder. In der Regel ist sie selbstlimitierend, die Symptome verschwinden also nach wenigen Tagen wieder. Die Behandlung beinhaltet fiebersenkende Medikamente und lokale Wärme im Bereich des Brustkorbs.

Symptome und Diagnose

An diesen Symptomen erkenne ich die Bornholm Krankheit

Die Symptome einer Bornholm Krankheit setzen in der Regel sehr plötzlich ein. Nach der Ansteckung dauert es meist 1-2 Wochen, bis die ersten Symptome auftreten. Es kommt zu typischen Anzeichen einer Infektionserkrankung, unter anderem Fieber und Schüttelfrost. Teilweise treten auch Störungen des Verdauungstraktes mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen auf. Diese können unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Typisch für die Bornholm Krankheit ist das stechende Gefühl im unteren Bereich des Brustkorbs. Für diese Schmerzen ist die Reizung des Lungenfells verantwortlich. Sie werden meist als stark und stechend beschrieben und können mit weiteren Symptomen, wie beispielsweise Atemnot, einhergehen. Gelegentlich können sie auch an anderen Körperstellen, wie beispielsweise dem oberen Bauch oder im Bereich der Schultern, auftreten.

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In der Regel dauert die Erkrankung zwischen 4 Tagen und 2 Wochen, danach verschwinden die Symptome wieder von selbst. Dies wird auch als selbstlimitierend bezeichnet.In seltenen Fällen, beispielsweise bei einer vorher bestehenden Schwäche des Immunsystems, können Komplikationen auftreten. Hierzu gehören die Entzündung des Herzbeutels, des Bauchfells und der Hirnhäute.

Diagnose der Bornholm Krankheit

Die Diagnose der Bornholm Krankheit erfolgt unter anderem über die hierfür typischen Symptome, vor allem aber über den Nachweis des Virus im Körper. Hierfür eignen sich Stuhlproben, Rachenspülwasser oder auch das Nervenwasser. Letzteres wird aber in der Regel nicht verwendet. In den Proben können die Viren direkt oder bestimmte Antikörper, die der Körper als Abwehrreaktion auf das Virus produziert hat, nachgewiesen werden. Im Prozess der Diagnose müssen auch mögliche Differenzialdiagnosen, wie beispielsweise die Erkrankung durch ein anderes Virus, ausgeschlossen werden.

Behandlung/Therapie der Bornholm Krankheit

Die Behandlung der Bornholm Krankheit erfolgt symptomatisch. Das bedeutet, dass das Virus nicht direkt mit Hilfe von Medikamenten bekämpft wird. Der Grund hierfür ist die Tatsache, dass es bisher noch keine wirksamen Medikamente gibt, die das Virus direkt bekämpfen können. Da die Bornholm Krankheit in der Regel jedoch selbstlimitierend ist und die Symptome nach ein paar Tagen bis maximal Wochen wieder zurück gehen, ist eine rein symptomatische Therapie ausreichend.

Je nach Art und Ausprägung der Symptome, können fiebersenkende Mittel, sogenannte Antipyretika, und schmerzlindernde Medikamente, also Analgetika, gegeben werden. Hierzu gehören beispielsweise Paracetamol und Ibuprofen. Bei Störungen der Verdauung können auch hier unterstützende Medikamente, wie z.B. Imodium bei Durchfall, gegeben werden. Zur Linderung der Schmerzen im Bereich des Brustkorbs kann lokale Wärme in Form von Umschlägen hilfreich sein. Des Weiteren sollten die Betroffenen während der Bornholm Krankheit Bettruhe halten. Es sollte auf ausreichend hygienische Maßnahmen geachtet werden, um eine Übertragung der Viren zu vermeiden.

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Ursachen der Bornholm Krankheit

Die Bornholm Krankheit ist eine Infektionserkrankung und wird durch ein Virus verursacht. Dieses Virus gehört zu der Art der Coxsackie-Viren, die unter anderem auch beispielsweise die Hand-Fuß-Mund-Krankheit auslösen können. Die Erkrankung tritt vor allem im späten Sommer und frühen Herbst auf. In diesem Zeitraum sind die Bedingungen für das Virus besonders günstig und es kann sich leicht und schnell verbreiten. Das Virus, das die Bornholm Krankheit verursacht, wird von Mensch zu Mensch übertragen und ist sehr ansteckend.

Verlauf und Prognose

Krankheitsverlauf der Bornholm Krankheit

Der Krankheitsverlauf der Bornholm Krankheit ist in der Regel recht gut und die Erkrankung verläuft häufig milde. Die Symptome klingen 4 Tage bis zu 2 Wochen nach Beginn der Erkrankung wieder ab. Sie können je nach Immunabwehr der betroffenen Person unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Meist kommt es zu stechenden Schmerzen am unteren Brustkorb, jedoch nur selten zu einer Ausprägung der Schmerzen in anderen Körperregionen. Ebenfalls treten Komplikationen nur eher selten und bei immungeschwächten Personen auf, müssen dann allerdings frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Wie ansteckend ist die Bornholm Krankheit?

Die Bornholm Krankheit ist sehr ansteckend und befällt häufig Kinder. Das Virus, das die Erkrankung verursacht, kann von Mensch zu Mensch beispielsweise durch Kontakt mit dem kontaminierten Stuhlgang einer bereits erkrankten Person übertragen werden. Eine weitere Möglichkeit der Ansteckung ist die indirekte Übertragung durch verunreinigte Nahrung oder Wasser. Diese ist jedoch deutlich seltener. Die Bornholm Krankheit ist außerdem deshalb so ansteckend, da eine infizierte Person sehr lange selbst ansteckend sein kann, auch noch nach Ende der Erkrankung.

Inkubationszeit der Bornholm Krankheit

Die Inkubationszeit ist der Zeitraum zwischen der Ansteckung mit dem Virus, das die Bornholm Krankheit auslöst, und dem Auftreten der Symptome. Sie beträgt in der Regel zwischen ein und zwei Wochen. Sie kann jedoch abhängig von verschiedenen Faktoren variieren. Hierzu gehören die Menge der übertragenen Viren und der Immunstatus der betroffenen Person.
Liegt beispielsweise eine Immunschwäche aufgrund einer anderen Erkrankung vor, können die Symptome bereits früher nach der Ansteckung auftreten, dementsprechend ist die Inkubationszeit dann kürzer. In einigen Fällen kann sie sogar nur 2 Tage betragen. Umgekehrt kann sich die Inkubationszeit bei einer nur geringen Menge an übertragenen Viren auch verlängern und sogar bis zu 35 Tagen dauern. Bei Kindern, die von den Viren bevorzugt befallen werden, beträgt die Inkubationszeit oft mehrere Tage.

Dauer/ Prognose der Bornholm Krankheit

Die Dauer der Bornholm Krankheit beträgt in der Regel ca. eine Woche, dies kann aber auch zwischen 4 und 13 Tagen variieren. Die Prognose der Erkrankung ist gut, da nur selten Komplikationen auftreten und die Symptome häufig nicht allzu stark ausgeprägt sind. Es ist allerdings wichtig, auf mögliche Komplikationen zu achten und eventuelle erste Anzeichen frühzeitig zu erkennen.

Weiterführende Informationen

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 19.12.2018 - Letzte Änderung: 12.01.2023