Doppelkinn - Das können Sie dagegen tun

Einleitung

Ein Doppelkinn tritt meist im Rahmen von Übergewicht auf.
Dafür ist die Zunahme des Fettgewebes in der Region des Kinns verantwortlich.

Auf der anderen Seite kann sich ein Doppelkinn auch mit zunehmendem Alter definieren.
Der Grund hierfür ist, dass mit dem Altern das Bindegewebe an Straffigkeit verliert, sodass dies in hängenden Hautfältchen resultieren kann.
Jedoch können auch junge, schlanke Menschen an einem Doppelkinn leiden.
Die Ursache liegt hier in den vererbten Genen

Im Folgenden erfahren Sie alles über das Doppelkinn und die Möglichkeiten der Entfernung dessen.

Das können die Ursachen sein

Übergewicht 

In den meisten Fällen führt eine Gewichtszunahme zum Entstehen eines Doppelkinns.
Denn wie sonst am Rest des Körpers lagert sich auch in der Kinnregion Fett ein, sodass eine Speckfalte zwischen dem Kinn und dem Hals sichtbar wird.
Das dann eingelagerte, überschüssige Fettgewebe regt die Hautzellbildung an, sodass letztlich das störende Bild des Doppelkinns durch neuem Hautgewebe noch mehr untermalt wird.

Alterung

Mit zunehmendem Lebensalter sinkt die Qualität unseres Bindegewebes.
Dies ist bekannt durch Fältchen, die sich überall am Körper bilden können.
Auch auf die Kinnregion hat das Altern Auswirkungen. Die Haut erschlafft dann zunehmend, hängende Hautfältchen zwischen dem Hals und dem Kinn werden sichtbar.

Genetische Disposition

Unsere Gene spielen im Rahmen unseres äußeren Erscheinungsbildes eine große Rolle.
Besteht ein Doppelkinn bei einem der Elternteile, so kann dies auch dazu führen, dass das Kind solch ein Kinn vererbt.
Das Doppelkinn beruht dabei auf einen Gendefekt, welches für das Einlagern übermäßigem Fettgewebe unter dem Kinn verantwortlich ist.
Ein Zeichen für solch einen Gendefekt ist, dass die betroffene Person trotz Schlankheit ein Doppelkinn aufweist.

Die Schilddrüse als Ursache des Doppelkinns?

Viele Erkrankungen der Schilddrüse führen zum Bild eines dicken, angeschwollenen Halses, welches an ein Doppelkinn erinnern kann.
Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann dazu führen, dass die Schilddrüse an Volumen zunimmt, um der Unterfunktion entgegenzuwirken.
Klinisch sichtbar wird dies durch eine verdickte Halsregion.

Auch Menschen, die mit der Nahrung nicht ausreichend Jod zu sich nehmen, können an diesem Erscheinungsbild leiden.
Jod ist für die Herstellung unserer Schilddrüsenhormone essentiell.
Besteht ein Jodmangel, so kann die Schilddrüse nicht genügend Hormone bilden, welches wiederum zu einer Volumenzunahme des Schilddrüsengewebes führt.
Der medizinische Fachbegriff hierfür ist der Struma (Kropf).

Darüber Hinaus kann ein Struma auch aufgrund von autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen, wie z.B. Morbus Basedow oder Hashimoto entstehen.
Auch Schilddrüsentumore können einen sehr dicken Hals beim Betroffenen hervorrufen.

Selbstverständlich treten die oben aufgeführten Schilddrüsenerkrankungen mit weiteren Symptomatiken auf, weshalb man bei einem verdächtigen Wachstum der Halsregion einen Arzt aufsuchen sollte.

Erfahren Sie, welche Anzeichen bei einem Jodmangel auftreten, unter:
Jodmangel - Diese Anzeichen treten auf

Begleitende Symptome

Ein Doppelkinn, das durch die unter dem Abschnitt “Ursachen” aufgeführten Punkten entsteht, kommt normalerweise mit keinen begleitenden Symptomen.

Anders ist es, wenn die Ursache eine Schilddrüsenerkrankung ist.
Je nachdem welche Erkrankung vorliegt, treten weitere typische Symptome auf.
Menschen, die an einem Jodmangel leiden, berichten über die typischen Symptome: Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Gewichtszunahme und Antriebslosigkeit.

Mehr Informationen über die möglichen Schilddrüsenerkrankungen und ihre Symptome finden Sie unter:
Schilddrüsenunterfunktion
Schilddrüsenüberfunktion
Hashimoto Thyreoiditis - So kann es therapiert werden
Jodmangel - Diese Anzeichen treten auf

Was kann man machen, um das Doppelkinn wegzubekommen?

Es gibt zwei Möglichkeiten, um das unschöne Doppelkinn zu entfernen.

Ist das Doppelkinn aufgrund einer Gewichtszunahme entstanden, so kann es durch Sport und spezielle Übungen wiederum reduziert werden, kurz gesagt durch Abnehmen.
Ist das Doppelkinn stark ausgeprägt, so hilft meist nur ein operativer Eingriff.
Die beliebteste und bekannteste Operation ist die Fettabsaugung. Hierfür führt der Chirurg kleine Kanülen unter die Haut ein und saugt mit deren Hilfe das überschüssige Fett ab.

Wird das überschüssige Fett im Kinn-Hals-Bereich abgesaugt, so ist eine Hautstraffung im Anschluss meistens unabdingbar. Denn überschüssiges Hautgewebe kann sich nur bis zu einem bestimmten Grad zurückbilden. Der Chirurg setzt unterhalb des Kinns einen kleinen Schnitt an und entfernt dann die überschüssige Haut.

Eine schonende Alternative stellt die Fett-weg-Spritze dar. Sie enthält eine spezielle Lösung, die das überschüssige Fett in der Kinnpartie auflösen lässt. Durch die Lymphbahnen fließt das aufgelöste Fett dann auf natürlichem Wege ab.

Wie wird ein Doppelkinn bei einer OP entfernt?

Die Operation zur Entfernung eines Doppelkinns besteht aus der Fettabsaugung und der anschließenden Hautstraffung.
Die Operationsdauer beträgt im Schnitt eine Stunde.

Für die Fettabsaugung führt der Chirurg durch winzige Hautschnitte kleine Kanülen unter die Haut ein.
Dafür wird die Kinnpartie durch eine Tumeszenzlösung betäubt.
Das überschüssige Fett wird dann durch die Kanülen abgesaugt.
Durch diesen minimal invasiven Eingriff verbleiben nach der Operation kaum Narben.

Oftmals ist es notwendig, den nach der Fettabsaugung verbleibenden Hautüberschuss zu straffen.
Für die Hautstraffung setzt der Chirurg kleine Hautschnitte an der unteren Seite des Kinns oder an den Seiten der Ohren an.
Auch hier verbleiben so gut wie kaum sichtbare Narben.

Kosten einer Operation

Die Kosten für die Operation des Doppelkinns sind individuell verschieden, unterscheiden sich aber auch von Klinik zu Klinik.
Wenn man eine Kinnkorrektur in Betracht zieht, sollte man im Voraus in einem Beratungsgespräch die Kosten der gesamten Prozedur mit dem Arzt abklären.
Die Preise schwanken zwischen 1.500 - 3.800 Euro.

Welche Übungen gibt es gegen das Doppelkinn?

Man kann auch gegen ein Doppelkinn vorgehen, ohne sich gleich auf eine Operation einzulassen.
Denn jede Operation bringt auch gewisse Risiken mit sich.
Im Folgenden werden einige Übungen vorgestellt, mit deren Hilfe Sie die Muskulaturen im Mundboden- und Halsbereich aktivieren und so die störende Kinnpartie straffen.

In der ersten Übung ballt man die eigene Faust und drückt sie gegen das Unterkiefer.
Nun versucht man mit dem Unterkiefer dagegen zu drücken.
Am besten setzt man den Ellenbogen auf einen Tisch ab.
Die Spannung wird für 10 Sekunden gehalten und anschließend 10 mal wiederholt.

Für die nächste Übung zieht man die Lippen in den Mund ein und grinst ganz breit.
Nun öffnet und schließt man den Mund im Wechsel für einige Sekunden.
Auch diese Übung wiederholt man 10 mal.

Die letzte Übung besteht darin, mit geschlossenem Mund die Zunge gegen den harten Gaumen für einige Sekunden zu drücken.
Auch diese Übung sollte man 10 Mal wiederholen.

 

Führt man diese oben genannten Übungen mehrmals am Tag für einige Wochen regelmäßig durch, so erhält man gut sichtbare Resultate.

So lautet die Prognose

Wie oben vorgestellt gibt es einige Optionen, um den Doppelkinn ein für alle mal zu beseitigen.
Dabei stellt die operative Option, d.h. die Fettabsaugung, die beste Prognose dar, wenn das Doppelkinn genetisch veranlagt ist.
Denn für immer loswerden wird man das Doppelkinn durch Sportübungen leider nicht, wenn das Fett sich aufgrund der Gene immer wieder unterhalb der Kinnpartie absetzt.

Übergewichtige Menschen erzielen sehr gute Ergebnisse, wenn sie erst einmal die überschüssigen Pfunde abnehmen.
Überschüssige Hautfalten können dann operativ entfernt werden.

Regelmäßig durchgeführte Übungen gegen das Doppelkinn haben vor allem eine gute Prognose bei denjenigen, die ein kleines Doppelkinn aufweisen.
Größere Hautüberhänge im Kinnbereich lassen sich jedoch nicht durch diese Übungen komplett abbauen, weshalb ein chirurgischer Eingriff meistens nicht zu umgehen ist.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.09.2019 - Letzte Änderung: 22.10.2021