Gefahren im Baby-/Kinderbett

Einleitung

Babys schlafen in den ersten Monaten bis zu 19 Stunden am Tag und verbringen somit über die Hälfte des Tages im Babybett. Eine sichere Schlafumgebung für das Baby ist die Voraussetzung für einen gesunden und erholsamen Schlaf. Viele Eltern haben Sorge, dass das Kind an plötzlichem Kindstod (SIDS) sterben könnte. Der plötzliche Kindstod tritt häufig während des Schlafens auf und ist die häufigste Todesursache bei Babys. Die genaue Ursache konnte bisher noch nicht geklärt werden. Es wurde allerdings herausgefunden, dass eine sichere Schlafumgebung das Risiko für plötzlichen Kindstod senkt. Gefahren beim Schlafen im Babybett lassen sich vermeiden, wenn Eltern einige Regeln beim Schlafen beachten.

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Welche Matratze eignet sich am besten?

Viele Eltern machen sich beim Kauf der Erstlingsausstattung Gedanken über die Anschaffung der richtigen Matratze. Denn zu Beginn schläft das Baby viel und verbringt viel Zeit im Babybett. Um eine optimale Schlafumgebung für das Baby zu erzeugen, gibt es bei der Anschaffung einer Matratze nur ein paar Dinge zu beachten.
Die Matratze sollte atmungsaktiv sein, um eine optimale Luftzirkulation zu ermöglichen. So wird verhindert, dass ein Wärmestau entsteht und das Baby während des Schlafens überhitzt. Denn dies stellt einen Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod dar. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Matratze nicht zu weich ist. Das Baby sollte nicht mehr als 2 cm einsinken können. Denn sobald das Baby sich selbstständig auf den Bauch drehen kann, kann es sich durch eine feste Unterlage selbst aufstützen. (s. Ab wann können sich Babys drehen?)
Die meisten Matratzen haben einen abnehmbaren Bezug. So lässt sich die Matratze bei Verschmutzung auch einfach reinigen.

Was ist zu beachten?

Um Gefahren beim Schlafen im Babybett zu vermeiden, sollten Eltern einige Dinge beachten. Es wird empfohlen das Baby in Rückenlage schlafen zu lassen. So kann verhindert werden, dass das Baby während des Schlafens erstickt. Unter Aufsicht kann das Baby allerdings auch in Bauchlage schlafen. Die Raumtemperatur sollte zwischen 16 und 18 Grad liegen. So wird verhindert, dass das Baby überhitzt. Durch einen passenden Schlafsack und eine atmungsaktive Matratze wird zusätzlich verhindert, dass ein Wärmestau entsteht. Babys sollten während des Schlafens kein Mützchen oder ähnliches tragen, dies kann ebenfalls einen Wärmestau erzeugen. Ein Kinderbett sollte durch Gitterstäbe begrenzt sein, damit das Baby während des Schlafens nicht herausfallen kann. Auf dem Elternbett oder dem Sofa sollte das Baby ebenfalls nur unter Aufsicht oder mit einer ausreichenden Begrenzung schlafen, damit es nicht herunterfällt. In dem Raum in dem das Baby schläft, besser noch in der ganzen Wohnung sollte nicht geraucht werden. Denn Nikotin erhöht das Risiko an plötzlichem Kindstod zu versterben.

Das gehört ins Kinderbett

Für einen erholsamen und sicheren Schlaf benötigt das Baby oder Kleinkind nicht viele Dinge in seinem Kinderbett. In das Babybett, egal ob eine Wiege, Stubenwagen oder Gitterbett gehört eine geeignete Matratze. Die Matratze sollte in das Bett passen und nicht herumrutschen, so das das Baby nicht zwischen Bett und Matratze rutschen kann. Ein abnehmbarer Bezug auf der Matratze erspart eine wasserdichte Unterlage. Über die Matratze gehört ein passendes Spannbettlaken. Die Enden des Lakens sollten gut unter der Matratze verstaut werden, damit das Baby sich das Laken nicht ins Gesicht ziehen kann. Es wird empfohlen einen Schlafsack anstatt eine Decke für das Baby zu verwenden. Damit wird verhindert, dass das Baby unbemerkt unter die Decke rutscht. Das Risiko für einen Wärmestau und Erstickungsgefahr ist mit Decke höher als mit einem Schlafsack. Babys fühlen sich häufig wenn sie noch ganz klein sind in einem Bettchen verloren. Ein Himmel über dem Bett oder ein Nestchen kann dem entgegenwirken. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass Himmel und Nestchen gut befestigt werden und nicht von Baby gelöst werden können.

Das darf NICHT ins Babybett

Damit das Baby sicher und auch mal unbeaufsichtigt in seinem eigenen Bett schlafen kann, sollten ein paar Dinge beachtet werden. Bis auf eine Matratze, Bezug und einen Schlafsack sollte sich in einem Kinderbett nichts befinden.
Vor allem Spielzeug und Kleinteile sollten während des Schlafens aus dem Bett genommen werden. Denn es besteht die Gefahr, dass Babys und Kleinkinder sich diese in den Mund stecken und daran ersticken können. Allgemein sollten Kinder mit kleinem Spielzeug nicht unbeaufsichtigt gelassen werden. Weiterhin sollten sich keine Kuscheltiere, Spieluhren, lose Tücher (auch Spucktücher) oder zusätzlich weiche, aufplusternde Decken in dem Babybett befinden. Das Kind könnte sich während des Schlafens diese vor das Gesicht ziehen und keine Luft mehr bekommen. Außerdem ist es nicht nötig ein Kissen, ein Fell oder eine weitere Decke unter zulegen. Dies kann nämlich ebenfalls einen Wäremstau erzeugen. 

Wasserdichte Unterlagen

Eine wasserdichte Unterlage zwischen Laken und Matratze ist aus heutiger Sicht nicht mehr zu empfehlen. Denn wasserdicht bedeutet auch, dass die Unterlage meist nicht oder nur wenig luftdurchlässig ist, wodurch die Gefahr eines Wäremstaus gegeben ist. Dann bringt auch die beste atmungsaktive Matratze nichts. Zur Vermeidung des plötzlichen Kindstod wird daher empfohlen keine wasserdichte Unterlage zu verwenden. Daher empfiehlt es sich beim Kauf einer Matratze darauf zu achten, dass diese einen abnehmbaren, waschbaren Bezug hat.

Nestchen im Babybett

In einigen Studien wurde herausgefunden, dass das Verwenden eines Nestchens im Babybett einen Risikofaktor für das Ersticken im Bett sind. Denn während des Schlafens können Babys mit dem Gesicht gegen das Nestchen kommen. Mund und Nase werden von dem Nestchen bedeckt und somit die Atemwege blockiert. Das Baby bekommt zu wenig Sauerstoff und kann ersticken. Ist das Nestchen nicht ausreichend am Bett befestigt, besteht die Gefahr, dass das Baby sich das Nestchen vor das Gesicht zieht. Auch hier besteht Erstickungsgefahr. Deshalb sollte kein Nestchen im Babybett angebracht werden.

Sind Gitterstäbe gefährlich?

Fast alle Baby- und Kinderbetten haben Gitterstäbe.Diese sind heutzutage in der Regel so gebaut, dass keine Gefahr für Babys und Kleinkinder besteht. Beim Kauf eines Babybettes sollte darauf geachtet werden, dass der Abstand zwischen zwei benachbarten Gitterstäben mindestens 45 mm und allerhöchstens 65 mm beträgt.
So wird gewährleistet, dass das Kind nicht mit dem Kopf stecken bleibt und erstickt. Des Weiteren sollte man sich, vor allem beim Kauf eines gebrauchten Bettes vergewissern, dass die Gitterstäbe gut befestigt und nicht beschädigt sind, damit das Kind die Gitterstäbe nicht selbst lösen kann. Allgemein sollte darauf geachtet werden, dass das Bett keine spitzen Kanten oder Ecken hat, an denen sich das Baby verletzen könnte. Außerdem sollte es aus einem Material bestehen, dass gesundheitlich unbedenklich, schadstofffrei und geprüft ist. So können sich Eltern sicher sein, dass das Baby in einer sicheren Umgebung schlafen kann.

Welcher Schlafsack ist der richtige?

Um Gefahren im Schlaf zu verringern, wird Eltern mittlerweile empfohlen, für ihr Baby einen Schlafsack statt Kissen und Decken zu verwenden. Unter Decken könnte sich das Kind unglücklich einwickeln und ersticken. Außerdem erhöhen Decken das Risiko einer Überwärmung und somit des plötzlichen Kindstod.
Um die Vorteile eines Schlafsacks für das Baby auszunutzen, sollte dieser dem Baby aber richtig passen. Denn in einem zu großen Schlafsack kann das Kind hinunterrutschen und bekommt keine Luft mehr. Die richtige Größe für den Schlafsack ergibt sich aus der "Formel": Körperlänge - Kopflänge + 10cm. Außerdem gibt es Schlafsäcke für den Sommer und Winter, die dann jeweils aus einem leichteren oder dickeren Stoff bestehen.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema Gefahren im Babybett finden Sie unter: 

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 14.07.2017 - Letzte Änderung: 29.03.2022