Kopfschmerztagebuch

Einleitung

Ein Kopfschmerztagebuch ist eine Art schriftliches Protokoll, in dem verschiedene Daten über Kopfschmerzen festgehalten werden. Damit ist es ein wichtiges Hilfsmittel bei der Diagnose und Therapie von Kopfschmerzen.
Dem Betroffenen wird eine Vorlage mit entsprechenden Kriterien gegeben, nach denen der Kopfschmerz bei Auftreten bewertet werden soll. Nach einem gewissen Zeitraum wird das Kopfschmerztagebuch dann gemeinsam mit dem behandelnden Arzt ausgewertet.

Wer sollte ein Kopfschmerztagebuch führen?

Die Erstellung eines Kopfschmerztagebuchs kann sehr hilfreich sein, um eine angemessene Therapie auszuwählen. Prinzipiell profitieren alle von einem Kopfschmerztagebuch, die über einen längeren Zeitraum unter Kopfschmerzen leiden.

Dies bedeutet nicht, dass bei gelegentlichen Kopfschmerzen, die nur für kurze Zeit anhalten und/oder kaum einschränkend sind, unbedingt ein Kopfschmerztagebuch erstellt werden muss.

Kopfschmerz ist eines der häufigsten Symptome überhaupt und in einigen Fällen gibt es dafür einen eindeutigen Grund, der dementsprechend behandelt werden kann. Oftmals bleibt die Ursache jedoch nicht eindeutig identifizierbar, wodurch eine Therapie erschwert wird. Die hiervon betroffenen Personen profitieren am meisten von einem Kopfschmerztagebuch.

Bei einer nicht eindeutig bestimmbaren Ursache muss besonders Rücksicht darauf genommen werden unter welchen Umständen die Kopfschmerzen auftreten. Damit ist beispielsweise die Tageszeit gemeint oder in welchen Situationen sie auftreten, also in Ruhe, beim Sport, während oder nach dem Essen und so weiter. Durch all diese Fragen können verschiedene Trigger, also Faktoren, die den Kopfschmerz fördern, identifiziert werden.

Lesen Sie weiter unter: Kopfschmerzen-Ursachen, Symptome & Therapie

Was wird in einem Kopfschmerztagebuch dokumentiert?

In einem Kopfschmerztagebuch werden verschiedenste Fakten und Charakteristika der auftretenden Kopfschmerzen zusammengetragen. Das Ganze sollte über mindestens einen Monat protokolliert werden, um repräsentativ für die Art und Weise des Kopfschmerzes zu sein. Dabei gilt, dass mit mehr Informationen zu spezifischen Eigenschaften der Kopfschmerzen auch präzisere Aussagen in Hinblick auf die Therapie getroffen werden können.

Zunächst einmal wird in einem Kopfschmerztagebuch dokumentiert, wann, wie oft und wie lange die Kopfschmerzen pro Tag auftreten. Die Stärke der Kopfschmerzen kann - je nach Vorlage - in verschieden viele Stufen eingeteilt werden.

Weiterhin ist eine Aussage über die Schmerzart wichtig, also ob der Schmerz pochend bzw. pulsierend oder eher drückend und dumpf ist. Die Lokalisation der Kopfschmerzen und ob dieser auf einer Seite des Kopfes oder auf beiden Seiten auftritt ist ebenfalls zu dokumentieren.

Außerdem müssen Begleiterscheinungen, wie Übelkeit, Erbrechen oder Sehstörungen festgehalten werden. Natürlich ist eine Angabe über einen möglichen Auslöser, wie Stress oder Menstruation, sowie gegen die Kopfschmerzen und generell eingenommene Medikamente wichtig.

Des Weiteren sollten genauere Angaben zur Aktivität der Person getroffen werden. Dazu gehört die Frage, ob die Kopfschmerzen während körperlicher Aktivität aufgetreten sind und ob trotz der Kopfschmerzen noch Arbeit geleistet werden kann oder nicht.

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Wo finde ich eine gute Vorlage?

Für ein Kopfschmerztagebuch gibt es verschiedene Vorlagen. Oftmals besitzen Ärzte, die auf die Behandlung von Kopfschmerzen spezialisiert sind, eigene Kopfschmerztagebücher, die sie ihren Patienten mitgeben können.

Alternativ können im Internet zahlreiche Vorlagen gefunden werden. Eine sicherlich gute Referenz ist die Deutsche Gesellschaft für Kopfschmerzen, an deren Kopfschmerztagebüchern sich viele andere Vorlagen orientieren.
Es existieren bereits spezifische Kopfschmerztagebücher für Migräne, Cluster-Kopfschmerzen und Spannungs-Kopfschmerzen.

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Auswertung des Kopfschmerztagebuchs

Sind in dem Kopfschmerztagebuch über einen bestimmten Zeitraum ausreichend Informationen dokumentiert worden, sollten diese zusammen mit einem Arzt analysiert werden.

Bei über einen langen Zeitraum bestehenden Kopfschmerzen empfiehlt es sich jedoch einen Arzt aufzusuchen, um mit ihm gemeinsam die weiteren Schritte zu besprechen. Dabei kann auch die Idee der Erstellung eines Kopfschmerztagebuchs angebracht werden oder ein bereits ausgefülltes Kopfschmerztagebuch mitgebracht werden.

Der behandelnde Arzt, oft ein Neurologe oder Schmerztherapeut, kann dann Therapievorschläge geben. Je nach Art und Ausprägung der Kopfschmerzen stehen unterschiedlich starke Medikamente zur Verfügung, die die Kopfschmerzen bekämpfen können.

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Kopfschmerztagebuch für Kinder

Auch bei Kindern können Kopfschmerzen bereits in chronischer Form, also über einen längeren Zeitraum bestehend, auftreten. Daher kann es auch hier sinnvoll sein, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Es gibt speziell für Kinder angefertigte Kopfschmerztagebücher.

Hierbei werden bestimmte Fragen mit anschaulicheren und einfacheren Antwortmöglichkeiten dargestellt. Beispielsweise wird die Lokalisation der Kopfschmerzen mit Abbildungen eines Kopfes bildhaft dargestellt, um es den Kindern leichter und angenehmer zu machen auf solche Fragen einzugehen. Meistens wird zu Beginn des Kopfschmerztagebuchs in einem kleinen einführenden Text der Sinn der Erstellung des Kopfschmerztagebuchs erläutert.

Über die Erstellung des Kopfschmerztagebuchs wird in der Regel im Vorfeld bereits ein Gespräch mit dem Kind, dem behandelnden Arzt und wahlweise auch den Eltern des Kindes geführt.

Es gibt verschiedene Kinderheilkunde-Zentren, die sich auf die Behandlung von Kopfschmerzen bei Kindern spezialisiert haben. Diese Zentren bieten im Internet Vorlagen für ein Kopfschmerztagebuch bei Kindern zum Ausdrucken an.

Mehr hierzu: Kopfschmerzen beim Kind

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 09.08.2018 - Letzte Änderung: 06.11.2021