Oberlidheber

Synonyme

Lateinisch: Musculus levator palpebrae superiores
Englisch: levator palpebrae superioris muscle

Definition

Der Oberlidheber ist ein quergestreifter Muskel, der zur mimischen Muskulatur und den äußeren Augenmuskeln gezählt wird. Der Muskel entspringt im Inneren der Augenhöhle (Orbita), teilt bei seinem Verlauf die Tränendrüse (Glandula lacrimalis) in zwei Anteile und zieht schließlich zum Oberlid, welches bei Kontraktion geöffnet wird.

Ein Defekt des Oberlidheber wird als Ptosis bezeichnet und führt zu einem Herabhängen des Lides.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Ptosis

Verlauf

Ansatz: oberes Augenlid

Ursprung: kleiner Keilbeinflügel (Ala minor)

Innervation: N. oculomotorius

Funktion

Der Oberlidheber hebt, wie sein Name schon vermuten lässt, bei Kontraktion das Oberlid an. Zusätzlich ist er mit dem oberen graden Augenmuskel (Musculus rectus superior) gekoppelt, sodass das Lid beim Aufschauen weiter öffnet und beim Hinabsehen schließt.

häufige Erkrankungen

Bei einer Muskelschwäche des Oberlidheber spricht man von einer "Ptosis", einem Herabhängen des Lides. Diese Muskelschwäche kann angeboren sein und beruht dann oftmals auf einer Fehlbildung des Muskels. Auch das Marcus-Gunn-Syndrom ist eine angeboren Störung dieses Muskels und führt zu einem Herabhängen des Augenlides.

Allerdings kann die Ptosis auch durch Verletzungen und Lähmungen des innervierenden Nerves (Nervus oculomotorius) oder neurologischen Erkrankungen wie beispielsweise die Myasthenia gravis ausgelöst sein.

Eine Überfunktion des Muskels kann zu einem übermäßigen Hochziehen des Lides führen.

Weitere Informationen zum Thema Oberlidheber

weitere mimische Muskeln:

  • Kopfschwartenmuskulatur
  • Augenlidmuskulatur
  • Mundmuskulatur
  • Nasenmuskulatur
  • Ohrmuskulatur

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 21.04.2015 - Letzte Änderung: 25.07.2023