Die Funktion der Haut

Einleitung

Die Haut (Cutis) übernimmt für unseren Körper zwei wichtige Funktionen.

Zum einen hat sie eine Abwehr- und Schutzfunktion, zum anderen ist sie für die Reizaufnahme verantwortlich. Sie hat die Funktion schädliche Einwirkungen abzuwehren und physiologisch notwendige Austauschfunktionen (Wärmeaustausch) und Sinneseindrücke zu ermöglichen. Die Schutzfunktionen sind sehr vielfältig.

1. Schutz- und Abwehrfunktionen

  1. Schutz vor mechanischen Einwirkungen
    Wird der Haut verliehen durch ihre Zugfestigkeit, Dehnbarkeit und Elastizität
  2. Schutz vor chemischen Noxen und mikrobiellen Eindringlingen
    Der spezielle Aufbau der Körnerschicht und der Hautoberflächenfilm (z. Bsp. Fettgehalt, pH 5,7, sog. Säureschutzmantel) bilden eine Barriere für oben genanntes. Falls doch Erreger oder Moleküle in die Haut eindringen sollten, lösen sie immunologische Abwehrmechanismen aus.
  3. Schutz vor Austrocknung
    Die Wasserverdunstung bei einem Menschen ohne Epidermis würde 20l pro Tag betragen.
  4. Schutz gegen Strahlennoxen
    Der Strahlenschutz der Haut funktioniert indem sie Licht reflektiert und absorbiert.
  5. Immunreaktionen
    Haben Noxen doch einmal die Schutzbarriere der Haut überwunden, kann die Haut eine Immunreaktion auslösen.
  6. Temperaturregulation
    Eine Regulation der Temperatur erfolgt reaktiv durch die Durchblutung und Schweißbildung. Bei Hitze werden die Blutgefäße der Haut weit gestellt und es tritt Wasser an die Hautoberfläche aus.

2. Die Reizaufnahme

Merkel - Zellen sind Sinnesrezeptoren in der Epidermis und werden als Rezeptoren für Berührung (Mechanorezeptoren) angesehen.
In der Dermis liegen zahlreich Nerven und Nervenendigungen.

Freie Nervenendigungen leiten

  • Schmerz
  • Juckreiz und
  • Temperatur

Hierbei wird zwischen Kälte- und Wärmerezeptoren unterschieden.
Vater - Paccini - Körperchen sind Mechanorezeptoren für Druck und Vibration. Sie liegen tief in der Dermis oder im tiefen Fettgewebe der Hand- und Fußinnenflächen.
Meißner - Tastkörperchen sind Berührungsrezeptoren und liegen im Bindegewebe der Papillarschicht der Dermis. Sie liegen ebenfalls hauptsächlich an den Hand- und Fußinnenflächen.
Abhängig von der Lokalisation dieser Tastkörperchen, haben diese auch ein unterschiedliches Zeitverhalten. Einige mit sehr schneller bis hin zu langsamer Adaptation (Anpassung / Gewöhnung).

Abbildung der Haut

a - Oberhaut (1. - 3.) - Epidermis
b - Lederhaut (4. - 5.) - Dermis
c - Unterhaut (6.) - Tela subcutanea

  1. Hornschicht - Stratum corneum
  2. Verhornende Schicht
    (helle Schicht
    und Körnerschicht) -
    Stratum lucidum und
    Stratum granulosum
  3. Keimschicht (Stachelzellschicht
    und Grundschicht) -
    Stratum spinosum und
    Stratum basale
  4. Papillarschicht -
    Stratum papillare
  5. Netzschicht - Stratum reticularre
  6. Unterhaut - Tela subcutanea
  7. Lymphgefäß - Vas lymphaticum
  8. Arterie - Arteria
  9. Hautnerv - Nervus cutaneus
  10. Ausführungsgang einer Schweißdrüse -
    Ductus sudorifer
  11. Papillen der Lederhaut -
    Papillae (dermidis)
  12. Gefäßnetz der Lederhaut -
    Plexus venosus subpapillaris

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 21.12.2010 - Letzte Änderung: 15.08.2022