Lebenserwartung bei einer Mukoviszidose

Die Lebenserwartung bei Mukoviszidose hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert. Für Neugeborene, die heutzutage mit dieser Erkrankung geboren werden wird eine durchschnittliche Lebenserwartung von 45-50 Jahren geschätzt. Der Grund dafür liegt an der frühen Diagnosestellung und den verbesserten Therapiemöglichkeiten.

Lebenserwartung bei Mukoviszidose

Obwohl die Mukoviszidose bis heute eine unheilbare Erkrankung ist, hat sich die Lebenserwartung der Patienten in den letzten Jahren deutlich erhöht. Seit 1999 ist die durchschnittliche Lebenserwartung von 29 Jahren auf heute 37 Jahre gestiegen. Dies ist nicht zuletzt den zahlreichen neuen und fortschrittlichen Therapiemöglichkeiten zu verdanken.

Besonders die Lungenfunktion der Patienten hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Während vor 20 Jahren nur ca. 30% aller Mukoviszidose- Patienten noch eine annähernd normale Lungenfunktion aufwiesen, haben heute etwa 60% der Patienten bei Erreichen des Erwachsenenalters noch eine weitgehend normwertige Lungenfunktion.

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Verbesserte Lebenserwartung

Die verbesserte Lebenserwartung beruht zum einen auf den allgemeinen Therapiemaßnahmen zur Behandlung der Mukoviszidose, zum anderen auf den zahlreichen Möglichkeiten, um banale Infektionen des Bronchialsystems zu verhindern, bzw. effektiv zu therapieren. Bei den meisten Mukoviszidose-Patienten ist die Todesursache direkt eine Infektion der Lunge oder eine der dadurch entstehenden Komplikationen.

Auch dank der allgemein verbesserten Lebensumstände, einer guten Ernährung und der effektiven Behandlung des oft auftretenden Diabetes mellitus lässt sich die Lebenserwartung der Patienten weiter steigern. Dank der sich ständig weiterentwickelnden diagnostischen Möglichkeiten werden betroffene Kinder heute schon in sehr jungem Alter diagnostiziert und können damit sehr früh in spezialisierten Zentren behandelt werden. Für Neugeborene, die heute mit dieser Krankheit zur Welt kommen, wird sogar eine durchschnittliche Lebenserwartung zwischen 45 und 50 Jahren ausgerechnet. Insgesamt haben Frauen aus noch nicht geklärten Ursachen eine etwas geringere Lebenserwartung als Männer. Noch um 1980 verstarben die meisten an Mukoviszidose Leidenden im Jugendalter, nur ungefähr einer von 100 erlebte seinen 18. Geburtstag. Heutzutage wird etwa die Hälfte der Betroffenen 18 Jahre alt und älter. Die mittlere Lebenserwartung beträgt momentan ungefähr zwischen 32 und 35 Jahren.

Nur leicht erkrankte Patienten können dank der heutigen Therapie ein weitgehend normales Leben mit einer normalen Lebenserwartung führen und Kinder zeugen. Die Verläufe der Erkrankung sind jedoch individuell sehr verschieden und machen damit eine genaue Prognose sehr schwer. Die wichtigste Maßnahme für eine effektive Therapie und eine möglichst hohe Lebensqualität liegt in der frühzeitigen Diagnose und der konsequenten und speziellen Behandlung in Zentren für Mukoviszidose.

Gentherapie

Zur Zeit führen Wissenschaftler außerdem Studien durch, in denen versucht wird, das ursächliche kranke Gen durch ein gesundes zu ersetzen. Durch diese Gentherapie erhofft man sich, die Krankheit irgendwann heilen zu können und die Lebenserwartung von Erkrankten dadurch erheblich verbessern zu können.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 26.07.2012 - Letzte Änderung: 12.01.2023