Die O- Beine werden operativ Therapiert. Man unterscheidet je nach alter und Knochenwachstum zwischen der Osteotomie und der Epiphyseodese. Im ersten Fall werden die O- Beine zur einen gezielten Bruch beider Unterschenkel therapiert. Letztere erfolgt noch während des Wachstums
Meist sind Fehlstellungen der Beinachsen angeboren und treten bereits im Kinder-/Jugendalter in Erscheinung. Unbehandelt führt diese Beinachsenfehlstellung umso wahrscheinlicher zur generalisierten Arthrose, je früher sie auftritt.
Ebenfalls möglich ist die Entstehung von O-Beinen durch Risse im Meniskus (Gelenkknorpelscheibe), wodurch dieser operativ entfernt werden muss. Durch das anschließende Fehlen des Außenmeniskus entsteht die Fehlstellung „O-Beine“. Diese Form der Beinachsenfehlstellung ist zehnmal häufiger als die X-Beinfehlstellung.Ebenfalls häufig sind Beinachsenfehlstellungen durch Brüche der Ober- oder Unterschenkel, sowie der Gelenkflächen oder des Kniegelenks direkt, da diese beim Verheilen zu andersartiger Beinachsenstellung führen können.
Erkennen lassen sich die Beinachsenfehlstellungen am besten in der klinischen Untersuchung durch einen erfahrenen Arzt, sowie durch eine Röntgenaufnahme des gesamten Beines, sodass eine operative Rekonstruktion der Hauptbelastungsachse möglich wird.
Hierfür ist entscheidend, wie intakt der durch die Verlagerung der Hauptbelastung dann stärker belastete Teil des Gelenks ist. Wenn bereits eine fortgeschrittene Arthrose aller Gelenkabschnitte besteht, so ist eine Korrektur der Beinachse nicht indiziert.
Da sich O-Beine im Kleinkindesalter noch „auswachsen“, ist hier keine Therapie nötig. Der Verlauf muss allerdings beobachtet werden. Diese Kontrollen müssen durch reproduzierbare Messwerte objektiv vergleichbar sein. Hierzu dienen unter anderem die Fotodokumentation, Umrisszeichnungen, Messungen der Knieabstände bei zusammenstehenden Füßen oder auch durch wiederholtes Röntgen.
Operative Eingriffe sind in Form von Epiphysenodesen möglich, jedoch gut abzuwägen mit den möglichen Komplikationen und Nebenwirkungen. Weitere Informationen finden Sie hier: Beinbegradigung.
Liegt bei den Betroffenen ein Knickfuß zur Kompensation vor, so muss dieser auch therapiert werden. Dies geschieht meist durch eine Aufrichtung des Fußes mittels einer Schuheinlage mit erhöhtem Innenrand (Längsgewölbestütze).
Die Mehrbelastung des Kniegelenkes, welche sich vor allem auf die Innenseite des Knies verlagert, kann durch erhöhte Sohlen im Außenbereich erzielt werden.
Eine Arthrose soll vermieden werden, daher wird eine angeborene oder erworbene Beinfehlstellung dahingehend korrigiert, dass bei Vorliegen des Beginns einer Arthrose zumindest weiteres Fortschreiten dieser verhindert wird. Durch die operative Therapie soll das Gewicht wieder gleichmäßig auf der gesamten Gelenkfläche verteilt werden. Durch das Entfernen eines Teils der Menisken kann die bisherige Schieflage jedoch nicht ausreichend ausgeglichen werden, da es dann zu einer erneuten Fehlbelastung kommen würde, die dauerhaft der Gelenksubstanz schadet.
Operativ ist die Methode der Wahl die Osteotomie. Unter einer Osteotomie versteht man eine Durchtrennung des Knochens. Dies ist zur Durchführung der Achskorrektur notwendig. Der Knochen wird mit speziellen Knochenmeißeln und einer so genannten oszillierenden Säge in zwei Teile durchtrennt. In den nun vorhandenen Schnitt wird ein Keil eingesetzt, um die Achse der Beine zu korrigieren und somit ein wieder gerades Bein zu erzeugen.
Ein solcher Keil wird bis zur Ausheilung mit Hilfe von Platten und Schrauben fixiert. Wie ein „normaler“ Knochenbruch auch, muss die osteotomierte Stelle nun wieder zusammenwachsen. Bis zur vollen Belastbarkeit dauert dies mindestens 6 – 8 Wochen.
Eine elegantere Methode um O- Beine zu therapieren ist die sogenannte "Epiphyseodese".
Hierunter versteht man die Verödung einer Wachstumsfuge. Voraussetzung ist jedoch, dass noch Wachstum besteht. Durch gezielte einseitige Verödung einer Wachstumsfuge, wächst das O-Bein bis zum Ende des Wachstums gerade.
Um den richtigen Zeitpunkt für die Verödung der O-Beine und ein korrektes Auswachsen zu erzielen muss das sogenannte Knochenalter bestimmt werden.
Aus dem Knochenalter lässt sich die Körpergröße bestimmen und der exakte Zeitpunkt der Epiphyseodese festlegen.
Detaillierte Informationen zu der Operation finden Sie unter: OP bei O-Beinen
Operiert wird nach Möglichkeit korrigierend am Scheitelpunkt der Fehlstellung. Die O-Beinverbiegung wird am Schienbeinkopf korrigiert.
Mit speziellen Knochenmeißeln und einer sogenannten oszillierenden Säge wird der Knochen durchtrennt, ein Knochenkeil entnommen (oder eingesetzt, je nach Ziel). Dieser Schnitt im Knochen (Osteotomie) muss dann bis zur Ausheilung mit Schrauben, Platten oder Knochenklammern gesichert werden.
Zusammenheilen muss ein solcher Knochenschnitt dann wie ein gewöhnlicher Knochenbruch und das dauert circa 6 – 8 Wochen, ehe eine vollständige Belastung wieder möglich ist.
Vorher wird zur Kontrolle ein Röntgenbild angefertigt, auf dem man sieht, ob das Bein wieder komplett zusammengewachsen ist und die Bewegungseinschränkungen wieder komplett aufgehoben werden können und das Bein ganz belastet werden kann.
Operationen bergen immer ein gewisses Risiko, da sie Eingriffe in den körperlichen Organismus darstellen. Somit gibt es auch bei der Korrektur der O-Beine Risiken, diese sind jedoch selten:
Normalerweise wird der Eingriff stationär durchgeführt und umfasst einen einwöchigen Aufenthalt. Das Bein darf nach der Operation von Anfang an mit 20kg teilbelastet werden und spätestens nach 6 Wochen in Abhängigkeit vom Röntgenbefund kann die Belastung gesteigert werden.
Bis der knöcherne Heilungsprozess abgeschlossen ist, werden Maßnahmen zur Muskelkräftigung und Krankengymnastik durchgeführt, sowie Lymphdrainagen (abschwellende Massagen) vorgenommen.
Bereits zwei Wochen nach dem Eingriff ist ein Arbeiten unter Verwendung von Gehstützen möglich, wenn die Arbeit hauptsächlich am Schreibtisch durchgeführt wird.
Ein Fahrzeug mit Automatikschaltung kann bei Eingriff am linken Bein sofort, nach Eingriff am rechten Bein oder bei normaler Schaltung nach kompletter Heilung wieder geführt werden.
Schwimmen ist besonders geeignet zum Muskelerhalt und –wiederaufbau und birgt wenig Verletzungsgefahr nach dem Eingriff, sodass diese Sportart bereits nach zwei Wochen wieder durchgeführt werden kann.
Alle anderen Sportarten jedoch sollten erst nach Abschluss der knöchernen Heilung (Röntgenbildkontrolle!) wieder aufgenommen werden.
Sportarten können meist nach der Operation besser und länger durchgeführt werden, als dies vorher, während ungleicher Belastungsverteilung im Gelenk, getan werden konnte.