Orthopädie- Was ist das?

Synonyme im weiteren Sinne

Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparates
Englisch: orthopedics, othopaedics

Definition

Die Orthopädie befasst sich mit Erkrankungen des Bewegungsapparates. Dabei werden angeborene Störungen, Erkrankungen und Verletzungen in diesem Bereich behandelt.

Dementsprechend befasst sich die Orthopädie nicht nur mit der Diagnose und Therapie der Erkrankungen, sondern auch mit der Erforschung, Verhütung und Rehabilitation.

Historie

Das Unwort Orthopädie stammt aus dem griechischen und kommt von „Orthos“ und bedeutet aufrechter Gang des Menschen. Ursprünglich wurden mit dem Wort „Orthos“ auch biomechanische Aspekte wie Kraftachsen bezeichnet.

„Pädie“ leitet sicher von dem griechischen Wort „pedas“ ab. „Pedas“ steht für unbeweglich machen, ein wesentliches Therapieprinzip in der Antike.

Der Begriff Orthopädie wurde von Nicolas Andry 1741 mit Bildung eines eigenen Sonderfaches erstmals bezeichnet. Dabei verschmolzen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten wie Chirotherapie / manuelle Therapie, Bewegungstherapie, Naturheilkunde und operative Maßnahmen am Bewegungsskelett zu einer Fachrichtung zusammen

Wofür gibt es die Orthopädie?

Die Orthopädie beschäftigt sich der Erkrankung vom Knochen, Gelenk, Muskel, Sehnen, Bändern, Schleimbeutel, Gefäßen und Nerven.

Eine Erkrankung und kann in jedem Lebensalter auftreten. Das bedeutet es klang sich um Schädigungen vor der Geburt (genetisch), während der Geburt (zum Beispiel Schlüsselbeinbruch) oder am häufigsten nach der Geburt.

Hierunter werden Erkrankungen der Wachstumsphase, aber auch Überlastungen, Verschleiß (Arthrose), Alterung und akute Verletzungen behandelt.

Wesentlichen Grundprinzipien in der orthopädischen an Therapie sind physikalischer Gesetze, die in einem biologischen Organismus gelten.

Dieses bedeutet, dass technisch-mechanisches Denken mit der biologischen Selbstheilung des Körpers verknüpft und für die Therapie ausgenutzt werden muss.

Hierbei ist zu beachten, dass die durch physikalische Einflussnahme biologischer Prozesse günstig verändert werden können. Ein Beispiel hierfür ist die angeborene Hüftdysplasie (ungenügende Pfannendachausreifung des Hüftgelenks beim Säugling), die nach Ausmaß mit einfachen physikalischen Maßnahmen, wie zum Beispiel breit wickeln oder der Anlage einer Spreizhose, zur vollständigen Ausheilung gebracht werden kann. Wird dieser „Defekt“ im Bauplan übersehen, kann er nicht mehr korrigiert werden. Die Hüftdysplasie bleibt ein Leben lang bestehen; einschneidende Folgeprobleme wie eine Hüftarthrose (Coxarthrose) erfolgen.

Ziel der Orthopädie ist es also ein Gleichgewicht der physikalischen Kräfte unter Beachtung der biologischen Funktionen zu erreichen.

Die Erkrankung an sich darf nicht nur örtlich isoliert gesehen werden. Ein Problem eines Gelenkes, das durch Schmerzen bewegungseingeschränkt ist, wirkt sich immer auch auf Nachbargelenke aus. Diese müssen den Bewegungsmangel ausgleichen und können ebenfalls überfordert werden. Schmerzen führen zu Muskelverhärtung der umgebenden Muskulatur. Durch die Dauerspannungen ergeben sich Probleme an den Sehnenansätzen, Kapseln und Bändern.

Weiterhin spiel die geistige Verarbeitung eine Erkrankung eine entscheidende Rolle. Insbesondere die Schmerzverarbeitung wird durch den Geist verändert. Daher dürfen orthopädische Krankheiten nie als reine Probleme der Biomechanik gesehen werden. Nur unter Beachtung ganzheitlicher Therapieansätze kann ein dauerhafter Therapiegewinn erreicht werden.

Der Bewegungsapparat

Zielsetzung unserer Internetseite

Ein besonderer Ansatz unserer Internetseite Medizin Online besteht darin, dass durch Detailinformationen sie in der Lage sind, die verschiedenen Therapieoptionen mit ihrem behandelnden Arzt zu diskutieren, und den Weg ihrer Behandlung aktiv mitzugestalten.

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass der gut informierte Patient überdurchschnittlich häufig einen Behandlungserfolg aufweisen kann, als der nur durchschnittlich informierte Laie

Fast alle Erkrankungen aus den Bereichen der Orthopädie lassen sich durch konservative Therapiemaßnahmen behandeln. Nur in Ausnahmefällen ist die Operation die einzige Möglichkeit eine dauerhafte Beschwerdefreiheit zu erreichen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 09.10.2011 - Letzte Änderung: 30.03.2024