Posiformin® 2% Augensalbe

Einleitung

Bei der Posiformin® 2% Augensalbe handelt es sich um eine Augensalbe, die vor allem antientzündlich wirkt und daher bei nicht infektiösen Entzündungen des Auges (z.B. der Bindehaut oder der Hornhaut) und der Augenlider angewandt werden kann.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Infektion des Auges

Die Augensalbe ist in der Regel in der Apotheke erhältlich und kann zur Linderung der Beschwerden auch ohne eine ärztliche Konsultation benutzt werden. Zur genauen Anwendung sollte jedoch beim Kauf in der Apotheke der zuständige Apotheker/die zuständige Apothekerin befragt werden. Werden die Beschwerden mit der Posiformin® 2% Augensalbe nicht besser, sollte eine Arztpraxis aufgesucht werden.

Indikationen für Posiformin® 2% Augensalbe

Die Posiformin® 2% Augensalbe ist eine Augensalbe, die vor allem desinfizierend an äußeren Strukturen des Auges wie dem Augenlid wirkt. Auch andere Strukturen wie beispielsweise die Bindehaut und die Hornhaut können mit der Posiformin® 2% Augensalbe behandelt werden. Insbesondere ist die Posiformin® 2% Augensalbe für Reizzustände dieser Gewebe geeignet.

So kann bei einer nicht infektiösen Bindehautentzündung die Salbe eingesetzt werden. Auch chronische oder akute Entzündungen des Lidrandes sind Indikationen für die Posiformin® 2 % Augensalbe. Zu diesen entzündlichen Erkrankungen gehört beispielsweise die Lidrandentzündung (Blepharitis). Auch eine Entzündung von Talgdrüsen am Augenlid (Hagelkorn) kann eine Indikation für die Anwendung der Posiformin® 2% Augensalbe sein.

Zudem ist die Posiformin® 2% Augensalbe auch bei frischen Verletzungen der Hornhaut gegebenenfalls als therapeutisches Mittel geeignet. Da Hornhautverletzungen jedoch zu dauerhaften Sehstörungen führen, wenn sie nicht gut behandelt werden, sollte man beim Verdacht auf eine Hornhautverletzung zunächst einen Arzt aufsuchen. Anschließend kann dieser die Anwendung der Posiformin® 2% Augensalbe empfehlen.

Nicht geeignet dagegen ist die Posiformin® 2% Augensalbe bei entzündlichen Erkrankungen als alleinige Behandlungsoption. Liegt ein bekannter Krankheitserreger vor, sollte eine ursächliche Therapie erfolgen. Gegebenenfalls kann die Posiformin® 2% Augensalbe zusätzlich zur Symptomlinderung eingesetzt werden.

Hagelkorn

Beim Hagelkorn (Chalazion) handelt es sich um eine lokale Entzündung des Randes eines Augenlides. Dabei kommt es zu einer Verstopfung einer Talgdrüse beispielsweise dort, wo eine Wimper aus der Haut herauskommt. Durch die Verstopfung kann die Talgdrüse ihren Talg (ein fetthaltiges Sekret, welches die Wimpern geschmeidig hält) nicht weiter zur Wimper befördern und es kommt zu einem Stau des Talgs.

Dadurch kann eine Entzündung der betroffenen Talgdrüse entstehen. Diese ist bei einem Hagelkorn jedoch nicht durch einen zusätzlichen Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren bedingt. Da es sich um eine nicht infektiöse akute oder auch chronische Entzündung am Lidrand handelt, ist die Posiformin® 2% Augensalbe gut zur Therapie geeignet.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Hagelkorn

Wie wende ich Posiformin® 2% Augensalbe richtig an?

Posiformin® 2% Augensalbe sollte nur dann angewandt werden, wenn die ursprüngliche Packung und die Tube unversehrt sind, zudem sollte der Wirkstoff noch nicht abgelaufen sein.

Für die Anwendung der Augensalbe wird der Kopf in den Nacken gelegt. Anschließend zieht man mit der einen Hand das Unterlid herab, mit der anderen Hand gibt man durch leichten Druck auf die Tube einen kurzen Streifen der Posiformin® 2% Augensalbe in den Bindehautsack hinein. Dabei sollte man mit dem Ende der Tube nicht direkt das Auge berühren, um es vor Schädigungen zu schützen. Anschließend sollte das Auge langsam geschlossen werden, damit sich die Salbe gut verteilen kann.

Die Tube muss zum Schutz vor Austrocknung wieder verschlossen werden und ist bis zu 4 Wochen haltbar. Grundsätzlich kann die Posiformin® 2% Augensalbe benutzt werden, bis die Beschwerden am Auge abklingen. Kommt es jedoch nicht innerhalb einiger Tage zur Besserung, liegt meist ein chronischer Reizzustand vor, der ärztlich abgeklärt werden sollte.

Wirkstoff und Wirkung

Die Posiformin® 2% Augensalbe enthält den Wirkstoff Bibrocathol. Die Konzentrationsangabe 2% besagt, dass in einem Gramm der Augensalbe im Durchschnitt 20 Milligramm des Wirkstoffes enthalten sind. Das Bibrocathol in der Posiformin® 2% Augensalbe wirkt desinfizierend und entzündungshemmend. Zudem wird die Sekretion (also die Ausschüttung) von vor allem entzündlichen Stoffen ins Auge gehemmt.

Durch die weiteren Zusatzstoffe weißes Vaselin, dickflüssiges Parafin und Wollwachs entsteht die typische Konsistenz der Augensalbe. Dies führt dazu, dass eine dickflüssige Schicht der Salbe entsteht, die sich sehr gut auf der Oberfläche des Auges verteilt. Zudem kann die fetthaltige Substanz gut in die oberen Schichten der Haut eindringen.

Jedoch ist die Posiformin® 2% Augensalbe durch ihre Inhaltsstoffe nur sehr gering wasserlöslich, weshalb der Wirkstoff nicht oder nur kaum in den Körper aufgenommen wird. Diese Kombination hat eine sehr gute lokale Wirkung am Auge zur Folge, ohne dass Nebenwirkungen im gesamten Körper entstehen.

Durch den Verbleib der Posiformin® 2% Augensalbe auf der Oberfläche des Auges kann sie besonders gut die Wirkung von entzündlichen Enzymen im Auge hemmen. Außerdem kann die Salbe die entzündlichen Eiweißstoffe binden, sodass sie nicht tiefer ins Auge gelangen. Ein weiterer Stoff, der in die Augensalbe gelangen kann, ist Aluminium, da die Posiformin® 2% Augensalbe in der Regel in aluminiumhaltigen Tuben erhältlich ist.

Nebenwirkungen

Die häufigste Nebenwirkung der Posiformin® 2% Augensalbe ist eine vorrübergehende Störung des Sehvermögens. Durch die spezielle Zusammensetzung der Augensalbe verbleibt zunächst ein Salbenfilm auf dem Auge, der das scharfe Sehen für eine geringe Zeitspanne verhindert. Daher sollten unmittelbar nach der Anwendung der Posiformin® 2% Augensalbe keine Maschinen bedient werden. Auch auf das Autofahren sollte für einige Zeit verzichtet werden, da durch das verschlechterte Sehvermögen auch die Reaktionsfähigkeit nachlässt.

Weitere Nebenwirkungen sind allergische Reaktionen auf ein oder mehrere Bestandteile der Posiformin® 2% Augensalbe. Auch Überempfindlichkeitsreaktionen können auftreten. Eine Allergie oder Überemfindlichkeit kann sich durch Symptome wie verstärktes Augenjucken oder eine Rötung und Schwellung des Auges bemerkbar machen. Auch die Durchblutung der Bindehaut kann verstärkt sein. Kommt es zu einer richtigen allergischen Reaktion, kann auch das Gesicht gerötet und geschwollen sein. Da von dem Wirkstoff kaum etwas in den Körper eindringt, ist eine schwere allergische Reaktion mit allergischem Schock sehr selten. Meist beschränkt sich die Allergie auf lokale Symptome.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Allergische Reaktion

Außerdem kann eine Entzündung der Haut durch den Kontakt mit dem Inhaltsstoff Wollwachs entstehen. Dies kann sich ebenfalls durch Rötung und Schwellung aber auch durch Schmerzen und kleine rote Pusteln äußern.

In der Regel besteht bei einer kurzfristigen Überdosierung der Posiformin® 2% Augensalbe keine erhöhte Gefahr. So ist eine einmalig zu hohe Dosis oder wenn an einem einzelnen Tag zu viele Gaben der Augensalbe erfolgten nicht mit einer gefährlichen Überdosierung zu rechnen.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen der Posiformin® 2% Augensalbe mit anderen Medikamenten sind nicht bekannt und wurden daher bislang nicht näher untersucht. Generell ist eine Anwendung der Augensalbe mit einem Abstand von mindestens 15 Minuten zu anderen Anwendungen am Auge empfohlen. Dies gilt insbesondere für Augentropfen und andere Augensalben. Es kann aufgrund der einzelnen Inhaltsstoffe ansonsten zu einer Reaktion der Stoffe untereinander kommen.

Bei der Anwendung mehrerer Augenprodukte empfiehlt es sich, zunächst die Augentropfen und anschließend (mit entsprechendem zeitlichem Abstand) die Augensalbe zu verwenden. Außerdem sollten die Augen nicht kurz nach der Anwendung der Posifomin® 2% Augensalbe gewaschen oder gespült werden, da sonst der Wirkstoff wieder aus dem Auge herausgewaschen wird.

Gegenanzeigen

Gegenanzeigen gegen die Posiformin® 2% Augensalbe bestehen lediglich bei einer bekannten Allergie oder Unverträglichkeit gegen einen oder mehrere der Inhaltsstoffe. In diesem Fall sollte auf eine alternative Augensalbe oder Augentropfen umgestiegen werden.

Außerdem darf die Posiformin® 2% Augensalbe nicht angewandt werden, wenn man gerade Kontaktlinsen im Auge trägt. Die Salbe kann jedoch genutzt werden, solange die Kontaktlinsen sich nicht im Auge befinden, die Linsen sollten jedoch mit ausreichendem zeitlichem Abstand erst wiedereingesetzt werden. Ist eine infektiöse Ursache der Entzündung im Auge bekannt, darf die Posiformin® 2% Augensalbe meist nicht als alleiniges Therapeutikum genutzt werden.

Dosierung

Die empfohlene Dosierung der Posiformin® 2% Augensalbe beträgt drei bis fünf Mal pro Tag einen etwa 0,5 Zentimeter langen Salbenstrang. Dieser sollte in den Bindehautsack des unteren Augenlids eingebracht werden. Die Anwendung kann zeitgleich oder auch zeitlich versetzt an beiden Augen erfolgen. Die empfohlene Menge von drei bis fünf Anwendungen pro Tag gilt dabei für jedes Auge einzeln.

Da die Wirkstoffe der Posiformin® 2% Augensalbe nur zu einem sehr geringen Anteil in den Körper aufgenommen werden, muss die Dosierung nicht an das Körpergewicht angepasst werden und ist daher für Erwachsene und Kinder gleich hoch.

Preis

Die Posiformin® Augensalbe kann im Internet oder in der Apotheke für einen Preis zwischen fünf und zwölf Euro erworben werden. Dabei gilt der Preis meist für eine Packungsgröße von fünf Gramm, da es sich dabei um die Standardgröße handelt. Größere Mengen können entsprechend zu einem höheren Preis erhältlich sein.

Gibt es Posiformin® 2% Augensalbe rezeptfrei?

Bei der Posiformin® 2% Augensalbe handelt es sich um ein apothekenpflichtiges Medikament. Es ist daher in Deutschland nur in Apotheken und mittlerweile auch im Onlinehandel erhältlich. Drogeriemärkte dagegen dürfen die Posiformin® 2% Augensalbe nicht verkaufen. Es ist jedoch kein Rezept notwendig um die Augensalbe zu erwerben. Daher ist die Posiformin® 2% Augensalbe rezeptfrei erhältlich.

Alternativen zu Posiformin® 2% Augensalbe

Alternativ oder auch ergänzend zur Posiformin® 2% Augensalbe eignet sich zunächst eine gute Lidrandhygiene durch gründliche Reinigung, leichte Massagen und feucht-warme Kompressen. Außerdem sollte eine weitere Reizung des Auges vermieden werden.

Zudem können zusätzlich Augentropfen wie einfache Kochsalztropfen angewandt werden. Auch die Verwendung von Tropfen wie Hylodual® oder Augensalben wie der VitaPos® Augensalbe und der Bepanthen® Augensalbe sind möglich.

Ist eine Einnahme in der Schwangerschaft und Stillzeit möglich?

Zur Einnahme der Posiformin® 2% Augensalbe in der Schwangerschaft und der Stillzeit gibt es bislang keine Untersuchungen. Es wurden bis dato keine Tierversuche zu dieser Fragestellung durchgeführt, daher ist bislang keine Testung der Augensalbe in der Schwangerschaft und der Stillzeit beim Menschen erlaubt.

Eine Einnahme der Posiformin® 2% Augensalbe in der Schwangerschaft und der Stillzeit ist daher nicht empfohlen und sollte nur erfolgen, wenn die Anwendung absolut notwendig und erforderlich ist. Vor der Nutzung der Posiformin® 2% Augensalbe in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf jeden Fall eine ärztliche Aufklärung erfolgen. Diese kann vom betreuenden Hausarzt oder Gynäkologen (Frauenarzt) durchgeführt werden.

Ab wie viel Jahren darf die Augensalbe angewendet werden?

Da die Augensalbe aufgrund ihrer Inhaltsstoffe zwar im Auge wirksam ist, aber die Wirkstoffe nicht oder nur zu einem sehr geringen Anteil im Körper landen, ist eine Anwendung bei Kindern ebenfalls möglich. Die Dosierung ist dabei bereits im jungen Alter ebenso wie bei Erwachsenen und älteren Kindern.

Grundsätzlich besteht keine offizielle Altersbeschränkung für die Anwendung der Posiformin® 2% Augensalbe, so können bereits Säuglinge mit der Augensalbe behandelt werden. Jedoch sollte vor der Anwendung ein Kinderarzt aufgesucht werden.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema Posiformin® 2% Augensalbe finden Sie unter:

Eine Übersicht aller Themen aus dem Bereich der Medikamente finden Sie unter: Medikamente A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 17.03.2020 - Letzte Änderung: 28.10.2021