Wechselduschen

Beim Wechselduschen wird während des Duschvorgangs die Temperatur abwechselnd zwischen heiß und kalt verändert. Dies bringt viele Vorteile mit sich. Wechselduschen wirkt belebend und vitalisierend am Morgen, bringt den Kreislauf in Schwung und verbessert die Durchblutung.

Gründe für Wechselduschen

Wenn Sie sich am Morgen müde und kraftlos fühlen, sollten Sie mit einer Wechseldusche in den Tag starten. Sie bringt den Kreislauf in Schwung und wirkt vitalisierend. Zudem stärken Wechselduschen nachweislich das Immunsystem. Durch die abwechselnde Kälte und Hitze wird die Durchblutung gefördert und der Körper kann den Nasen- und Rachenraum optimal befeuchten und somit die Anheftung von Erregern an die Schleimhäute erschweren.

Ein weiterer positiver Effekt von Wechselduschen ist, dass das Kälteempfinden verringert wird. Wechselduschen trainiert die Gefäße sich schneller zu weiten und zusammenzuziehen, so friert man weniger. Auch bei Muskelkater kann sich Wechselduschen positiv auswirken. Es bewirkt, ähnlich wie Kompressionsstrümpfe, eine Verengung der Gefäße und kann so die Schmerzen beim Muskelkater etwas verringern.

Wechselduschen in der Schwangerschaft

Wechselduschen in der Schwangerschaft kann gegen Wassereinlagerungen und geschwollene Beine helfen. Zudem bewirkt Wechselduschen in Kombination mit Sport eine Durchblutungssteigerung. Die Haut wirkt gesünder und straffer. Wechselduschen können jedoch nicht Schwangerschaftsstreifen verhindern. Sie können aber in Kombination mit regelmäßigen sportlichen Aktivitäten und Bindegewebsmassagen zu einer Verbesserung des Hautbildes führen.

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Wechselduschen bei einer Erkältung

Wechselduschen kann das Immunsystem und die Abwehrkräfte stärken und somit eine Erkältung vorbeugen. Wenn man jedoch erkältet ist, sollte man eher heiß duschen, denn die warmen Dämpfe der Dusche können dabei helfen, den Schleim in der Nase zu lösen. Zusätzlich sollte für das körperliche Wohlbefinden während einer Erkältung warm geduscht werden. 

Wechselduschen gegen Cellulite

Zu beliebten Hausmitteln gegen Cellulite gehören Wechselduschen. Wechselduschen können im Kampf gegen Cellulite unterstützend wirken, jedoch das Problem nicht alleine beheben. Sie fördern die Durchblutung des Bindegewebes, den Abtransport von Lymphflüssigkeit und bewirken, dass die Haut gesünder und straffer wirkt.
Zur Therapie von Cellulite sollten Sie Wechselduschen immer in Kombination mit einer gesunden Ernährung und Sport anwenden. Sie müssen über einen längeren Zeitraum angewendet werden, damit sich erste Ergebnisse zeigen.

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Wechselduschen gegen Schwitzen

Wenn man morgens mit einer Wechseldusche in den Tag startet, kann dies gegen übermäßiges Schwitzen helfen. Der Wechsel zwischen warmem und kaltem Wasser fördert die Durchblutung und bringt den Kreislauf in den Schwung. Bei dauerhafter Anwendung einer Wechseldusche kann die Schweißproduktion reguliert werden.
Sie helfen jedoch nicht alleine gegen übermäßiges Schwitzen. Sie sollten darauf achten die Wechseldusche mit warmen Wasser abzuschließen, da der Körper bei kaltem Wasser die Körpertemperatur erst wieder hochfahren muss, was zur Folge hat, dass man zu Schwitzen beginnt.

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Wechselduschen gegen Krampfadern

Unter Krampfadern (Varizen) versteht man die Erweiterung von Venen. Sie befinden sich häufig an den Beinen und die Ursache ist meist eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche sowie häufiges Stehen. Mit Wechselduschen lassen sich Krampfadern prophylaktisch vorbeugen. Sie sollten über einen längeren Zeitraum angewendet werden.

Durch Wechselduschen wird die Venenmuskulatur gekräftigt und der Blutfluss in den Venen verbessert. Zudem sollte längeres Stehen bzw. Sitzen vermieden werden. Wechselduschen sollten in Kombination mit körperlicher Belastung, besonders durch Training der Beinmuskulatur, angewendet werden. Sind bereits größere Krampfadern vorhanden, können diese durch eine Operation, mit einem Laser, oder durch eine Verödung entfernt werden.

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Wechselduschen gegen Besenreiter

Besenreiser sind Minikrampfvenen, die sich an der Oberfläche der Haut befinden. Sie treten meist an den Beinen auf und stellen ein kosmetisches Problem da. Durch Wechselduschen kann eine Ausbreitung von Besenreisern effektiv entgegengewirkt werden. Durch die wechselnden Temperaturen werden die Venen trainiert sich schnell bei warmen Wasser zu weiten und bei kaltem Wasser zusammenzuziehen.
Die Durchblutung wird dadurch gefördert und der Kreislauf in Schwung gebracht. Die Haut wird durch regelmäßiges Wechselduschen bei vielen Menschen straffer. Weitere Maßnahmen um Besenreiser vorzubeugen sind eine regelmäßige Anwendung von Bürstenmassagen, sportlichen Aktivitäten und das Tragen von Kompressionsstrümpfen.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter: Besenreiser- Ursachen, Behandlung und mögliche Risiken

Anleitung

Wechselduschen klingt zunächst nach Überwindung, aber wer abwechselnd heiß und kalt duscht gewöhnt sich schnell daran und möchte das belebende Gefühl nicht missen. Beim Wechselduschen sollten Sie zunächst mit heißem Wasser beginnen. Stellen Sie eine warme Temperatur (zwischen ca 39 und 42 Grad) für einige Minuten ein, damit sich Blutgefäße erst einmal weiten.
Nach einigen Minuten stellen Sie kältere Temperaturen (zwischen ca. 14 und 18 Grad) ein. Die Temperaturunterschiede können Sie nach und nach steigern, um sich ans Wechselduschen zu gewöhnen. Starten Sie mit dem kalten Wasser immer an den Füßen, dann an den Beinen, Armen, danach am Oberkörper und zuletzt am Kopf. Wie oft Sie zwischen warmen und kalten Wasser wechseln (z.B 4-8 Mal) bleibt Ihnen überlassen. Beenden Sie die Wechseldusche mit kaltem Wasser und trocknen Sie sich gut ab.

Dauer

Wie lange Sie die Wechseldusche anwenden, können Sie individuell entscheiden und an Ihre normale Duschzeit anpassen. Sie sollten mindestens 3 Mal die Temperatur wechseln und die jeweilige Temperatur für etwa eine Minute halten.

Wie häufig kann man Wechselduschen?

Sie sollten die Wechseldusche täglich und über einen längeren Zeitraum anwenden, um die gewünschten Effekte zu erzielen.

Nebenwirkungen/ Risiken

Obwohl Wechselduschen überwiegend positive Effekt hat, gibt es Ausnahmen, bei denen Vorsicht geboten ist oder ganz auf Wechselduschen verzichtet werden sollte. Wenn Sie unter Kreislaufproblemen leiden, sollten Sie sich vorsichtig an das Wechselduschen gewöhnen und große Temperaturunterschiede zunächst meiden. Achten Sie darauf, Ihren Körper und Kreislauf nicht zu überfordern. Sie sollten das Abduschen des Brustkorbs vermeiden und mit dem kalten Wasserstrahl nicht höher als die Hüfte gehen. 

Wenn Sie an Herzerkrankungen leiden, sollten sie grundsätzlich auf Wechselduschen verzichten. Sie sollten vor der ersten Anwendung einen ärztlichen Rat einholen, wenn Sie kreislauflabil sind oder an Herzerkrankungen leiden.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 30.09.2019 - Letzte Änderung: 19.07.2023