Wie kann man Zahnfleischbluten am besten stoppen?

Einleitung

Zahnfleischbluten kann eine Vielzahl an Ursachen haben. Die wichtigste und wirksamste Methode um sie zu stoppen ist es, diese Ursachen zu erkennen und zu behandeln. Meistens tritt Zahnfleischbluten im Rahmen einer Zahnfleischentzündung auf. Schafft man es, die Entzündung zu lindern, erholt sich auch das Zahnfleisch und dessen Blutgefäße.

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Zahnfleischbluten tritt auch häufig bei einer Entzündung des kompletten Zahnhalteapparates auf. Man spricht von einer ParodontitisAllgemeinerkrankungen, Hormone, sowie Medikamente können ebenfalls Auslöser für Zahnfleischblutungen sein.  Deshalb gilt an erster Stelle abzuklären, woher das Zahnfleischbluten kommt.

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Welche Möglichkeiten zum Stoppen von Zahnfleischbluten gibt es?

Die erste und wichtigste Möglichkeit um Zahnfleischblutungen zu stoppen, ist auf eine ausreichend gute Mundhygiene zu achten, um so Zahnfleischentzündungen und Parodontitis vorzubeugen. Hierbei kann man sich von einem Zahnarzt beraten lassen, denn Zahnputztechniken variieren je nach Alter des zu Behandelnden und müssen richtig erlernt werden.

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Es wird empfohlen den Zahnarzt zweimal im Jahr zur Kontrolle aufzusuchen und sich bei Bedarf einer professionellen Zahnreinigung zu unterziehen. Einige Gewohnheiten, wie zuckerreiche Ernährung  oder Rauchen begünstigen das Zahnfleischbluten. Eine Umstellung bzw. Reduktion dieser Gewohnheiten führt also zu einem verminderten Risiko an Zahnfleischentzündungen oder Parodontitis zu erkranken und beugt damit Zahnfleischbluten vor. Wichtig ist außerdem eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitamin C.

Mundpülungen und medizinische Mundspülungen mit dem Wirkstoff Chlorhexidin wirken antibakteriell und können bei der Behandlung von Zahnflieschentzündungen und Parodontitis unterstützend zum EInsatz kommen. Die Einnahme sollte vorher mit einem Zahnarzt besprochen werden. 

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Daneben gibt es auch zahlreiche Hausmittel, die entweder gegen Zahnfleischbluten direkt wirken, oder die Entzündung des Zahnfleisches bekämpfen. Wirksame Kräuter sind beispielsweise Kamille, Salbei, Aloe Vera, Nelken. Als Aufguss sind außerdem Beinwurzel und Gänsefingerkraut hilfreich.

Mit Ölziehen, bei dem man gerne Teebaumöl, Olivenöl, Senföl, Nelkenöl oder Kokosnussöl verwendet, lindert man ebenfalls die Blutung des Zahnfleisches. 

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Die Möglichkeiten im Detail

Die richtige Putztechnik für Erwachsene stellt die Bass-Technik dar. Hierbei wird der Bürstenkopf einer nicht-elektrischen Zahnbürste mit vibrierenden Bewegungen von „rot nach weiß“, also vom Zahnfleisch zum Zahn abgestreift.  Die Zahnzwischenräume sollten mit Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen gereinigt werden. Oft hilft es, die Zahnpasta und Zahnbürste an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Wenn Zahnfleischbluten während des Zähneputzen auftritt, empfiehlt es sich, eine weichere Zahnbürste zu benutzen. Mundspüllösungen mit Chlorhexidin können unterstützend angewandt werden. Hierbei ist allerdings die korrekte Dauer der Anwendung mit dem Zahnarzt abzusprechen

Bei Patienten, die Koordinations-Probleme haben, ist eine elektrische Zahnbürste von Vorteil. Besonders gute Hygiene ist bei Prothesen oder festsitzendem Zahnersatz geboten. 

 

Kamille und Salbei sind meistens als Tee zu erhalten. Frisch aufgekocht enthalten die Kräuter noch mehr Wirkstoffe. Man sollte den Aufguss abkühlen lassen und wie eine Mundspülung verwenden, kräftig durch die Zähne ziehen und anschließend wieder ausspucken. Kamille ist außerdem in vielen pflanzlichen Medikamenten enthalten. So zum Beispiel im Kamisatd Gel, das auf das Zahnfleisch aufgetragen wird.

Die homöopathischen Globuli Chamomolla D 12 machen sich den Wirkstoff Kamille ebenfalls zum Vorteil. Dreimal täglich werden je 5 Globuli eingenommen. Neben der vielseitig verwendbaren Kamille, kann Aloe Vera sowohl als Zahngel, als auch als Mundwasser angewandt werden. 

Beim sogenannten Ölziehen zieht man circa 8 Minuten lang Öl, am besten Olivenöl, durch die Zähne und das Zahnfleisch. Die Entzündung des Zahnfleisches wird gelindert, da das Öl eine Verbindung mit der Bakterienwand eingeht und diese zerstört. Vom Senföl massiert man sich mehrmals am Tag einen Tropfen auf die empfindlichen Stellen ein. Kokosnussöl oder Kokosfett kann man direkt auf das Zahnfleisch auftragen. Teebaumöl hingegen sollte man nicht direkt auf die Mundschleimhaut geben. In Wasser verdünnt kann es als Mundspüllösung verendet werden. Genauso verhält es sich mit Nelkenöl.

Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung wirkt sich ebenfalls positiv auf die Zahngesundheit aus. Vitamin C kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Rauchen und der Konsum von Alkohol hingegen steigern das Risiko für Zahnfleischentzündungen und damit Zahnfleischblutungen.

Was kann der Zahnarzt gegen Zahnfleischbluten unternehmen?

Der Zahnarzt findet in der Regel schnell die Ursache für das Zahnfleischbluten. Am Anfang der Behandlung steht das persönliche Gespräch, in dem eventuelle Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme geklärt werden. Danach erfolgt die Inspektion des Mundraums. An bestimmten Parametern kann man herausfinden, wie stark die Zahnfleischerkrankung fortgeschritten ist und welche Therapie die geeignete Wahl ist. Außerdem hat der Zahnarzt die Möglichkeit zu röntgen und somit das Ausmaß der Entzündung noch genauer zu bestimmen.

Auch Personen, die unter Mangelernährung leiden, weisen häufig Zahnfleischbluten auf!

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Die Behandlungstherapie beginnt meisten mit einer professionellen Zahnreinigung. In gewissen Fällen gehören auch Mundspülungen dazu, die die Blutung des Zahnfleisches vorerst stoppen. In schwerwiegenderen Fällen wird neben einer intensiven Reinigung des Zahnhalteapparates, auch ein Abstrich gemacht, der im Labor auf Bakterien untersucht wird. Je nach Ergebnis wird eine Antibiotikatherapie verordnet. Die wichtigste Aufgabe des Zahnarztes besteht darin, diese Entzündung in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren, sodass es nicht zu einem Rückfall kommt. Wichtig ist daher auch, darüber aufzuklären, wie die Mundhygiene im Erwachsenenalter funktioniert, und welche Maßnahmen erforderlich sind, um die Entzündung zu lindern.

 

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 15.11.2017 - Letzte Änderung: 01.12.2022