Je nach Art der Zahnfüllung sind Zahnschmerzen wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher. Je größer die Ausdehnung der Karies war, desto näher kommt sie dem Zahnnerv. Bei der Kariesentfernung und vor allem der Präparation mit den zahnärztlichen Bohrern kann es zu mechanischen Irritationen in Form von Erschütterungen oder durch entstehende Hitze kommen. Sollten die Zahnschmerzen auch lange nach der Zahnfüllung anhalten sollte ein Zahnarzt aufgesucht werden.
Wer schon einmal unter Zahnschmerzen gelitten hat, kennt dieses mehr als unangenehme Gefühl. Ein Termin beim Zahnarzt sollte ein Ausweg sein, um den Schmerzen zu entkommen.
Dieser entfernt die Karies und füllt den Zahn. Also alles wieder gut, oder? Leider nicht.
Es tut immer noch weh, aber Karies kann es jetzt doch nicht mehr sein - warum schmerzt der Zahn trotzdem noch?
Zahnschmerzen können von vielen verschiedenen Dingen verursacht werden. Nur ein Zahnarzt kann feststellen, was denn jetzt genau die Ursache für die Zahnschmerzen ist. In den allermeisten Fällen ist eine kariöse Läsion (landläufig unter Karies bekannt) verantwortlich.
Kariöse Läsionen können sich sehr weit ausbreiten bis sie sich endlich bemerkbar machen. Dann ist der Schaden meist schon sehr groß und etwas schwieriger zu beheben. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt, die einmal im Jahr durchgeführt werden sollten, helfen, Karies schon im Anfangsstadium zu erkennen und einen größeren Schaden am Zahn zu verhindern.
Der Zahn ist aus der äußeren Schmelzschicht aufgebaut, der den Dentinkern umgibt. Innen im Dentin liegt ganz geschützt die Pulpa. Die Pulpa enthält unter anderem den Nerv des Zahnes. Von hier aus werden Nervenfasern ins Dentin geschickt und Schmerzreize weitergeleitet. Auch die Ernährung des Zahnes wird durch die Pulpa gewährleistet. Blutgefäße und verschiedene Zellarten sorgen dafür, dass der Zahn alles bekommt, was er braucht um gut im Mund funktionieren zu können.
Zahnschmerzen werden durch den Nerv innerhalb eines Zahnes wahrgenommen. Kommt es zu Irritationen des Nervs, nimmt man dies als Schmerz wahr. Zahnschmerzen in den ersten Tagen nach einer Füllung treten relativ häufig auf.
Je nach Art und Weise der Zahnfüllung sind Zahnschmerzen wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher. Je größer und tiefer die Ausdehnung der Karies war, desto näher kommt sie dem Zahnnerv.
Bei der Kariesentfernung und vor allem der Präparation mit den zahnärztlichen Bohrern kann es zu mechanischen Irritationen in Form von Erschütterungen oder durch entstehende Hitze kommen. Im Rahmen der Füllungslegung kommt es während der Vorbereitung des Zahnschmelzes (Schmelzkonditionierung) zum Einsatz von Säure.
Hier ist eine chemische Irritation des Nervs möglich. Auch die meist angewandte Kunststofffüllung selbst kann Ursache der Zahnschmerzen sein. Der angewandte Kunststoff besteht aus Monomeren, diese werden mittels UV-Licht verbunden und somit gehärtet. Einzeln übrig bleibende Monomere können den Zahnnerv reizen und damit Schmerz auslösen. Auch eine zu hohe Füllung kann als Ursache in Frage kommen, da sie zur Überbelastung des Zahns führen kann.
Unterschieden werden muss der Zahnschmerz nach einer Füllung von einer Nerventzündung (Pulpitis/ Zahnmarkentzündung). Ersterer ist vorübergehend und der Zahn besitzt noch ein Kälteempfinden, wobei die Nerventzündung allerdings irreversibel ist und der Zahn hier kein Kälteempfinden hat und somit tot ist. Eine Pulpitis bedarf einer Wurzelkanalbehandlung.
Zahnschmerzen nach einer Füllung äußert sich meist als Überempfindlichkeit, sodass Schmerzen vor allem beim Zubeißen oder bei:
wahrgenommen werden. Der Schmerz selbst ist eher hell und stechend und kann anfangs auch permanent vorhanden sein.
Therapeutisch kann man nach einer Zahnfüllung den betroffenen Kieferabschnitt kühlen oder bei starken Zahnschmerzen Schmerzmittel einnehmen (zb. Ibuprofen 400mg).
Zu beachten ist, dass Zahnschmerzen nach einer Füllung nach Abklingen der Betäubung auftreten, da sie eine zwischenzeitliche Überempfindlichkeit des Zahnnervs darstellen und dass nach einigen Tagen sich eine Besserung einstellen sollte. Bei einem permanenten oder pochendem Schmerz, der auch oft zum Aufwachen aus dem Schlaf führt, ist ein erneuter Zahnarztbesuch empfohlen, um eine Pulpitis (Zahnwurzelentzündung) auszuschließen.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass je tiefer die Karies ist und somit je näher der Nerv ist, desto wahrscheinlicher auch anschließende Schmerzen sind. Sie sind jedoch nur von vorübergehender Natur.
Zahnschmerzen nach Füllung
(durch Zubeißen, süß, sauer,
heiß oder kalt)
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Oftmals sind direkt nach dem Zahnarztbesuch keine Schmerzen zu spüren, der Patient verlässt zufrieden die Praxis. Erst mit nachlassender Betäubung machen sich Schmerzen bemerkbar.
Aus diesen Gründen kann der Zahn nach der Füllung empfindlich sein:
In den meisten Fällen wird eine Füllung aufgrund eines kariösen Defektes notwendig. Einige Patienten beklagen auch nach erfolgreicher Füllungstherapie über eine gewisse Dauer weiterhin leichte Zahnschmerzen. Im Grunde werden diese Zahnschmerzen nach einer Füllung durch Irritationen im Bereich der Mundschleimhäute, des Zahnfleischs oder kleinster Nervenfasern verursacht.
Je nachdem, welche dieser Strukturen nach der Füllung beeinträchtigt ist, unterscheidet sich auch die Dauer der Zahnschmerzen. Wird eine Füllung aufgrund von Karies notwendig, so hat auch die Tiefe des kariösen Defektes einen entscheidenden Einfluss auf die Dauer der Zahnschmerzen.
Im Allgemeinen können betroffene Patienten jedoch davon ausgehen, dass Zahnschmerzen nach einer Füllung eine Dauer von zwei bis drei Tagen nicht überschreiten sollten. Halten die Beschwerden auch nach abgeschlossener Füllung länger an, sollte der behandelnde Zahnarzt dringend erneut aufgesucht werden.
Neben den temporär anhaltenden Zahnschmerzen gehört ein Gefühl des Drucks zu den am häufigsten beschriebenen Phänomenen die nach dem Anlegen einer Füllung auftreten. Ähnlich wie die persistierenden Zahnschmerzen kann auch der vom Patienten wahrgenommene Druck auf Irritationen der Mundschleimhäute, des Zahnfleischs oder der Nervenfasern zurückgeführt werden, welche auch durch das neue Füllungsmaterial ausgelöst werden können.
Dieser Druck sollte bereits nach wenigen Tagen vollends verschwinden. Bemerkt ein Patient nach abgeschlossener Füllung einen Druck der länger als drei Tage anhält könnte dies ein erster Hinweis auf die Entstehung entzündlicher Prozesse sein. Der behandelnde Zahnarzt sollte aus diesem Grund zur genauen Abklärung erneut aufgesucht werden.
Zahnschmerzen kommen, abhängig von ihrer Ursache, in vielfältigen Formen vor. Sie reichen von einem hellen, spitzen über einen ziehenden, brennenden bis hin zu einem dumpfen und/oder pulssynchron pochenden Schmerz, der mit einem störendem Druckgefühl und nicht selten mit einer Schwellung einhergeht.
Die meisten Patienten klagen darüber, dass der Schmerz abends schlimmer ist als morgens und vor allem im Liegen auftritt. Ursache hierfür kann ein abgestorbener Zahnnerv sein. Dann muss eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden, nach der das Druckgefühl bis zu drei Tage weiter anhalten kann. Schmerztabletten können Abhilfe schaffen, eine Versorgung mit einem Antibiotikum ist jedoch meist nicht notwendig.
Weitere Gründe für einen pochenden Schmerz können bestehende Weisheitszähne sein, da diese sich leicht entzünden. Eine Entfernung der Zähne ist dann dringend angeraten. Aber auch eine sogenannte Parodontitis, eine bakteriell ausgelöste Entzündung des Zahnhalteapparates, kann für die unangenehmen Schmerzen sorgen, vor allem wenn diese bei einer Füllungstherapie versehentlich nicht bemerkt worden ist. In beiden Fällen muss eine Antibiotikagabe mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.
Patienten, die auch nach erfolgreicher Füllung weiterhin unter Zahnschmerzen leiden, fragen sich häufig was gegen diese Beschwerden hilft. In den ersten Tagen nach anlegen der Füllung sind Zahnschmerzen wenig bedenklich. Betroffene Patienten können sich durch umsichtige Kühlung schnell Abhilfe schaffen. In diesem Zusammenhang sollte jedoch darauf geachtet werden, dass das Kühlmittel niemals unmittelbar auf die Haut aufgelegt wird. Im Idealfall sollte ein kleines Kühlkissen in ein Küchentuch eingewickelt und auf der Wange platziert werden. Da die Kühlung des schmerzenden Zahnes jedoch nur über einen kurzen Zeitraum erfolgen sollte (etwa eine halbe Stunde), können weitere Tipps was gegen Zahnschmerzen nach einer Füllung hilft angewandt werden.
Hausmittel gegen Zahnschmerzen sind sehr beliebt.
Viele Patienten nutzen Kamillen- oder Pfefferminztee dazu Zahnschmerzen die auch nach einer Füllung andauern zu lindern. Auch das Kauen auf getrockneten Rosmarinblättern soll etwas sein, was bei Zahnschmerzen nach einer Füllung hilft. Rosmarinblätter eignen sich vor allem dazu einen lindernden Effekt auf Reizungen im Bereich des Zahnnervs auszuüben.
Teebaumöl kann ebenfalls verwendet werden, allerdings nur mit höchster Vorsicht. Am besten wird ein Wattestäbchen mit dem Öl getränkt, und dann der schmerzende Zahn und das umgebende Zahnfleisch damit abgetupft. Nicht zu oft durchführen und dabei auch darauf achten, dass kein Öl geschluckt wird!
Mundspülungen mit Nelkenextrakt haben eine schmerzstillende Wirkung. Genauso gut wirkt auch eine Nelke, die im Mund zerbissen wird und dann an die schmerzende Stelle gebracht wird.
Sollten die Schmerzen andauern, muss nochmal der Zahnarzt aufgesucht werden. Es kann gut sein dass die Füllung ein bisschen zu hoch ist und deshalb der Zahn sehr empfindlich bleibt.
Der Zahnarzt lässt den Patienten auf Okklufolie (ein buntes Papier dass die Punkte auf der Zahnoberfläche markiert, auf die beim Zubeißen gebissen wird) beißen und kontrolliert so nochmals die Höhe der Füllung. Bei zu hohen Füllungen wird diese eingeschliffen und die Schmerzen sollten innerhalb eines Tages verschwinden.
Besteht der Verdacht dass der Zahn auf das Füllungsmaterial reagiert und das die Schmerzen verursacht, so muss die Füllung ausgetauscht werden. Bei modernen Kompositmaterialien ist die jedoch nie der Fall.
Entwickelt der Patient nach einer sehr tiefen Karies mit anschließender Füllung dumpfe, pochende Schmerzen die so schlimm sind dass er sogar nachts davon aufwacht, so muss öfter eine Wurzelkanalbehandlung eingeleitet werden. Die Pulpa wurde durch das Bohren so sehr irritiert und gereizt, dass sie sich nicht mehr alleine beruhigen kann und deshalb Schmerzen verursacht, die nur durch eine Entfernung eben jener Pulpa beseitigt werden können.
Analgetika (Schmerzmittel) wie Ibuprofen, Paracetamol oder auch Aspirin können die Schmerzen lindern. Ihre Einnahme sollte jedoch nur zeitlich begrenzt erfolgen um Leberschäden oder ähnliches zu vermeiden. Diese Schmerzmittel sind rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich.
Bei Aspirin ist zu beachten dass es blutgerinnungshemmende Wirkung hat. Sollte also ein weiterer Zahnarztbesuch oder ein anderer Eingriff geplant sein, sollte ein Tag vorher mit der Einnahme von Aspirin aufgehört werden.
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Zahnschmerzen sollten immer von einem Zahnarzt behandelt werden!
Zahnschmerzen nach einer Füllung können über einen kurzen Zeitraum auch gut mit Hilfe einiger Substanzen aus dem Bereich der Homöopathie gelindert werden.
Die bei Zahnschmerzen am häufigsten verwendeten Medikamente der Homöopathie sind Arnica, Zwiebelsaft, Belladonna und Rhododendron.
Ein weiteres, bewährtes homöopathisches Mittel ist ein Akkupressurpunkt, der bei Zahnschmerzen nach Füllungen gedrückt werden kann. Er befindet sich in dem Grübchen zwischen Nase und Oberlippe und sollte für ein bis zwei Minuten fest gedrückt werden.
Dem Patienten sollte jedoch bewusst sein, dass die Anwendung von Mitteln aus der Homöopathie einen zeitnahen Zahnarztbesuch in keinem Fall ersetzen kann, vor allem wenn die Schmerzen länger anhalten oder zu groß werden.
Zahnschmerzen nach einer Füllung treten äußerst häufig auf und sind an sich normal. Wie stark die Schmerzen sind, hängt davon ab, wie tief die kariöse Zerstörung vorgedrungen ist. Der Zahn ist nach dem zahnärztlichen Eingriff sehr empfindlich, weshalb man besonders darauf achten sollte, keine zu harte, süße, saure oder extrem heiße bzw. kalte Nahrung zu sich zu nehmen, um dem Zahn die Möglichkeit zu geben, sich zu regenerieren. In den ersten Stunden nach der Behandlung können die Schmerzen ständig auftreten.
Diese Überempfindlichkeit kann circa drei bis sieben Tage bis mehrere Wochen anhalten. Wichtig ist nur, dass sich die Schmerzen nicht verschlimmern. Sollten die sie jedoch länger anhalten oder sich eher dumpf bzw. pochend anfühlen, so ist ein erneuter Besuch beim Zahnarzt unumgänglich, da es sich um eine übersehene sogenannte Zahnwurzelentzündung (Parodontitis) handeln könnte. Eine langanhaltende Reizung des Zahnes kann zu dessen Absterben führen, weshalb es immer wichtig ist, den Schmerzverlauf und die Dauer der Schmerzen zu beobachten und gegebenenfalls abklären zu lassen.
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Ist ein Zahn mit einer Füllung versorgt, kann es vor allem beim Essen und Trinken zu Schmerzen kommen. Diese haben verschiedene Ursachen.
Zum Einen kann es daran liegen, dass die Füllung zu hoch ist und folglich beim Zubeißen stört. Auf den Zahn herrscht somit eine zu starke Belastung. Die Füllung wurde vom Zahnarzt wahrscheinlich zu wenig eingeschliffen. Eine weitere Option ist, dass die künstliche Zahnkrone ist zu niedrig, sodass das Gebiss nicht richtig ineinander passt. Schon kleinste Unebenheiten beziehungsweise Veränderung gewohnter Situationen führen dazu, dass die Muskulatur verkrampft oder das Kiefergelenk nicht in der richtigen Position steht.
Auch der gegenüberliegende Zahn kann durch den hohen Druck mit der Zeit anfangen zu schmerzen. Deshalb ist es immer wichtig, die richtige Höhe der Zähne zu beachten. Allerdings kann es schwierig sein während einer bestehenden Betäubung zu beurteilen, ob etwas stört. Gegebenenfalls muss der behandelnde Zahnarzt die Füllung nachträglich nachdem die Anästhesie abgeklungen ist, kürzen oder erhöhen.
Ein weiterer Grund für Schmerzen beim Kauen ist ein Schleiftrauma des Zahnes durch dessen Substanzabtrag mit dem Bohrer. Selbst wenn die Füllungstherapie schon abgeschlossen ist, kann es nach einiger Zeit zu schmerzhaften Reaktionen, vor allem beim Kauen von harter Nahrung, kommen. Zudem kann der Zahnschmerz dadurch entstehen, dass die Füllung an ihren Rändern undicht ist und sich somit kleinste Bestandteile der Nahrung darin ansammeln. Je nachdem, wie lange dieser Zustand anhält bzw. je länger die Füllung schon besteht, kann es zu einer sogenannten sekundären, das heißt nachträglichen, Karies kommen, die die Zähne unter der Füllung zerstört. Das verursacht dann die typischen unangenehm ziehenden Kariesschmerzen.
Treten die Schmerzen allerdings schon direkt nach dem Legen der Füllung, im Speziellen einer Amalgamfüllung auf, kann es auch sein, dass diese sich beim Verzehr von sehr heißen oder sehr kalten Nahrungsmitteln verschlimmern, was daran liegt, dass Amalgam als Metall Kälte und Wärme in die Nähe der empfindlichen Zahnpulpa leitet. Auch besonders süße oder saure Getränke, wie Limonaden oder Säfte, können in mikroskopische Kanäle im Zahn eindringen, und die Schmerzen auslösen.
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Die Mundhöhle, einschließlich der Zähne, ist im Allgemeinen ein äußerst dicht mit kleinen Ästen des fünften Hirnnervs versorgter Raum. Die Nervenfasern dringen durch kleine Löcher im Kiefer von unten in die Zahnwurzel ein und liegen dann innerhalb des Zahnes, weshalb er sehr empfindlich gegenüber kleinsten Fremdeinflüssen reagiert.
Wenn ein Zahn von einer Karies zerstört worden ist, muss diese entfernt werden oder eine zahnärztliche Wurzelbehandlung mit anschließender Füllungstherapie vorgenommen werden. Dabei kann es vor allem durch die verwendeten Feilen, Instrumente, Bohrer, Spüllösungen und anderen benötigten Geräte zu einer mechanischen, chemischen und thermischen Reizung des Zahnnervs kommen. Besonders bei einer Kunststofffüllung kommt es zum Einsatz einer Säure, die den Zahn zusätzlich irritiert. Die Karies kann schon so tief vorgedrungen sein, dass sie selbst den Nerv gereizt hat.
Beides wird dann als Schmerz empfunden. In den meisten Fällen wird ein derartiger Eingriff unter einer örtlichen Anästhesie des Nervs durchgeführt, weshalb die Zahnschmerzen erst zuhause, nachdem die Betäubung abgeklungen ist, wahrgenommen werden.
Vielen Patienten die unter anhaltenden Zahnschmerzen nach einer Füllung klagen, berichten von einer Intensivierung der Beschwerden während der Nacht. In einigen Fällen treten die Zahnschmerzen nach der Anlage einer Füllung sogar gänzlich nur nachts auf.
Tatsächlich basiert diese Wahrnehmung der betroffenen Patienten nicht auf reine Einbildung sondern kann wissenschaftlich erklärt werden. In diesem Zusammenhang muss man sich bewusst machen, dass Zahnschmerzen meist in einem engen kausalen Zusammenhang zu entzündlichen Prozessen innerhalb der Mundhöhle stehen. Verschiedene Entzündungsmediatoren sind dazu in der Lage an Schmerzrezeptoren zu binden und auf diese Weise eine Schmerzwahrnehmung zu vermitteln. Die Freisetzung dieser Entzündungsmediatoren wiederum wird durch eine starke Durchblutung gefördert.
Da die Durchblutung innerhalb der Mundhöhle nachts durch die liegende Position zunimmt, werden Zahnschmerzen nach einer Füllung während des Schlafens als stärker empfunden. Aus selbigem Grund können die Zahnschmerzen auch nur nachts wahrgenommen werden. Eine weitere Erklärung für das Auftreten von Zahnschmerzen nach einer Füllung die sich nur nachts äußern ist die Tatsache, dass entzündliche Prozesse gewissermaßen temperaturabhängig sind. Liegt der Patient nun nachts über einen längeren Zeitraum auf der schmerzenden Wange, so kommt es innerhalb des Gewebes zu einer Überwärmung. In Folge dessen wird die Ausschüttung von Entzündungsmediatoren gesteigert und der Patient verspürt nur nachts Zahnschmerzen.
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Ohren- und Kopfschmerzen nach einer Füllungstherapie sind keine Seltenheit. Durch das lange Offenhalten des Mundes oder durch zu hohe Füllungen, kommt es oft zu einer Verspannung in der Kaumuskulatur, was auch in das Kiefergelenk ausstrahlt und als Ohrenschmerzen wahrgenommen wird.
Diese Strukturen liegen anatomisch in der Nähe des Ohres, genauer in der Nähe der sogenannten Tuba auditiva, eine schlauchförmige Verbindung zwischen Mundhöhle und Mittelohr. Kommt es bei der Injektion der Betäubungsspritze zu einem Bluterguss oder im schlimmsten Fall sogar zu einem Abszess durch verschleppte Keime, wird die Tuba auditiva eingeengt. Ohrenschmerzen sind die Folge. Auch eine starke Reizung des Unterkiefernervs, vor allem bei Behandlungen im Backenzahnbereich beider Kiefer, der sowohl die Kaumuskulatur als auch den Spanner des Trommelfells versorgt, kann Schmerzen im rückwärtigen Nervenverlauf auslösen. Diese lassen sich einfach, nach Rücksprache mit dem behandelnden Zahnarzt, mit Schmerzmitteln behandeln.
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