Zahnschmerzen beim Kauen

Einleitung

Zahnschmerzen gehören mit zu den unangenehmsten Schmerzen, die einem den Alltag sehr erschweren können. Sie treten meist plötzlich auf und man wird sie auch so schnell nicht wieder los.

Bei einem leckeren Essen, körperlicher Betätigung oder besonders in ruhigen Situationen, dringt der Schmerz immer mehr in unser Bewusstsein. Doch besonders beim Essen kann der Zahnschmerz jede noch so gute Mahlzeit zur Tortur werden lassen.

Beim Kauen wirken Kräfte im Bereich von 30 Newton (ca. 3000g) ein, die maximale Kaukraft liegt noch weitaus höher. Unsere Zähne müssen diesen Kräften täglich Widerstand leisten, was manchmal jedoch zu Zahnschmerzen führen kann, wenn in unserem Kausystem etwas nicht in Ordnung ist. Die Ursachen hinter solchen Schmerzen weiten sich auf ein breites Spektrum an Möglichkeiten aus.

Kauschmerzen

Da die Symptome für den Schmerz auf viele Ursachen zurückzuführen sind, bedarf es einer eingängigen Untersuchung des Zahnarztes, um eine Lösung zu finden. Schmerzen sind ein Warnsignal von unserem Körper, dass etwas nicht in Ordnung ist und der Behandlung bedarf. Ignoriert man sie, werden sie meist nur noch schlimmer, bis man es nicht mehr aushält.

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Schmerztabletten sind meist nur dann geeignet, wenn man die Schmerzphase für eine kurze Zeit überbrücken möchte oder eine Behandlung bereits stattgefunden hat, deren Heilung jedoch mit Schmerzen verbunden ist. Sie bekämpfen jedoch nicht die Ursache. In den Anfangsstadien macht sich der Zahnschmerz meist nicht bemerkbar, ist nur leicht bis kaum spürbar. Mit fortschreitender Zeit kann er jedoch zunehmen und den Körper von Tag zu Tag stärker belasten. Das Schmerzempfinden ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

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Der Zahnschmerz kann in seiner wahrnehmbaren Phase dauerhaft oder nur phasenweise auftreten. Von leicht dumpf, pulsierend bis hin zu einem starken schmerzhaften Ziehen, sind sämtliche Variationen möglich. Kälte oder Wärme, wie sie auch beim Kauen von Bedeutung sind, da man vielleicht entweder ein Eis oder eine warme Suppe zu sich nimmt, können den Schmerz verstärken, sowie harte und feste Nahrung, die ein größeres Maß an Kaukraft erfordern und somit auch eine größere Kraft auf den Zahnapparat bewirken.

Der Schmerz beschränkt sich auch meist nicht nur auf den betroffenen Bereich, sondern strahlt weiter aus, sodass auch Kopfschmerzen oder Halswirbelbeschwerden auf Ursachen im Mundraum zurückgeführt werden können. Hinzu kommt manchmal eine dicke, geschwollene Backe und eine erschwerte Mundöffnung.

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Ursachen

Karies

Die häufigste Ursache von Schmerzen beim Kauen lässt sich auf einen beschädigten Zahn zurückführen. Dieser ist meist von Karies angegriffen, welche sich immer weiter durch die gesunde Zahnhartsubstanz vorkämpft und Richtung Zahnpulpa wandert. Bei Karies handelt es sich um Bakterien, die aus Plaque entstehen und Zucker verarbeiten. Die Endprodukte dieses Verarbeitungsprozesses sind organische Säuren, die den Zahn entmineralisieren, also die Zahnhartsubstanz abbauen. Auf diese Weise entsteht ein Loch. Meist bereitet dies auch schon bei nicht vorhandener Kaubelastung Schmerzen, wenn die Karies bereits weiter fortgeschritten ist.

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Bei Kaukraftbelastung kann aber auch schon eine „normale“ Karies zu Schmerzen führen, da Nahrungsbestandteile auf den betroffenen Bereich drücken. Besonders süße und saure Nahrungen, ein Bespiel wären Gummibärchen, lassen den Zahnschmerz entstehen. Lässt die Belastung nach, ist auch der Schmerz nicht mehr präsent. Kariesursachen liegen in erster Linie in der mangelnden Mundhygiene, wodurch die Plaque komplett oder teilweise nicht entfernt wird und somit den Bakterien ein optimaler Nährboden geboten wird.

Aber auch eine schlechte Ernährung, durch viele zucker- und säurehaltige Lebensmittel, oder eine mögliche genetische Prädisposition, fördern die Kariesentstehung. Bleiben die ersten Symptome unbeachtet, schreitet die Karies weiter fort und befällt auch andere Bereiche des Kausystems. Die weiteren Stadien können auch als Ursache für Zahnschmerzen beim Kauen in Betracht gezogen werden.

Pulpitis

Liegt eine Pulpitis vor (Zahnnerventzündung) oder ist der Zahnnerv bereits am absterben oder abgestorben, können Schmerzen verstärkt beim Kauen auftreten. Entscheidend ist dabei nicht nur, ob Nahrung vorhanden ist, sondern auch wie fest sie ist und ob sie warm oder kalt ist. So ist der Schmerz bei einer Pulpitis bei kalter Nahrung wesentlich schlimmer, als bei warmer.

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Pulpanekrose

Ist die Zahnwurzel jedoch abgestorben, kann auch eine Schmerzfreiheit vorliegen, da die Zahnwurzel die wichtigen Nervenfasern enthält, die dann keine Weiterleitung mehr ermöglichen. Die Bakterien können soweit fortschreiten, dass der Zahnhalteapparat betroffen sein kann, sodass am Ende der Zahn gelockert ist, bzw. gezogen werden muss. Sollten dementsprechend beim Kauen Schmerzen auftreten, ist eine Kontrolle beim Zahnarzt anzuraten, um die Karies im möglichst frühen Stadium zu diagnostizieren.

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Zahnschmerzen nach einer Füllung

Neben der Ursache Karies, kann aber auch ein bereits mit einer Zahnfüllung versehener Zahn Zahnschmerzen auslösen. Der Schmerz ist in diesem Fall eher ziehend, besonders bei harter Nahrung präsent und nach einer gewissen Zeit wieder abgeklungen. Diese Sensibilität liegt vor, da der Zahnnerv, aufgrund der Behandlung, stark gereizt wurde und eine gewisse Regenerationszeit benötigt. Diese Symptome sollten aber abklingen, da sonst das Füllungsmaterial möglicherweise nicht korrekt mit dem Zahn verbunden ist, wodurch die Füllung wie eine Feder beim Kauen wirkt und erneuert werden muss.

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Zahnschmerzen nach einer Wurzelkanalbehandlung

Auch nach einer Wurzelbehandlung können noch Schmerzen an den Nachbarzähnen vorliegen. Von dieser Position ausgehend, ist also ein Zahnschmerz beim Kauen nach einem Zahnarztbesuch keine Seltenheit, da der Zahn gereizt ist und zur Ruhe kommen muss. Wenn an einem Zahn gebohrt wird, entstehen Hitze, Druck und hohe Kräfte auf den Zahnnerv, der sich von dieser Reizung erholen muss. 

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Zahnschmerzen unter einer Krone/ Brücke

Zahnschmerzen beim Kauen können auch unter einer Krone oder Brücke auftreten. Handelt es sich um eine neu eingesetzte Krone, dann ist es wahrscheinlich, dass das Kiefergelenk sich erst wieder an die Zahnstellung gewöhnen muss. Bei anhaltenden Beschwerden ist eine erneute Zubisskontrolle (Okklusion) mit evtl. Zurückschleifen der Krone nötig. Karies oder eine Pulpaentzündung (Pulpitis) kommen auch als Auslöser bei Zahnschmerzen unter einer Krone in Frage.

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Gebissfehlstellungen

Eine weitere mögliche Ursache der Zahnschmerzen beim Kauen liegt vor, wenn das Zahngebiss nicht korrekt aufeinander abgestimmt ist und beim Kauen nicht optimal ineinander greift. Diese Schmerzen strahlen meist weit aus und können sogar das Kiefergelenk in Mitleidenschaft ziehen, da es sich bei permanenter Fehlbelastung entzünden und Schmerzen bei jeglicher Mundbewegung verursachen kann. Eine zu hohe Füllung oder eine Zahnkrone können den korrekten Biss verhindern. Besonders bei größeren Eingriffen, wie einer Brücke, einem Implantat oder einer Totalprothese, ist dies möglich. Aber auch in diesem Fall ist eine gewisse Zeit abzuwarten, da man sich physisch und auch psychisch an die neue ungewohnte Situation im Mund anpassen muss.
Sollten jedoch nach längerer Zeit weiterhin Beschwerden beim Kauen auftreten, ist eine erneute Kontrolle beim Zahnarzt anzuraten. Dieser kann die Füllung erneuern oder auch den neuen Zahnersatz korrigieren, bis dieser den richtigen Sitz gefunden hat und der normale Biss gewährleistet wird, sodass dann die Zahnschmerzen beim Kauen nachlassen.

Bruxismus

Eine heutzutage häufig auftretende Fehlbelastung ist der Bruxismus. Dies ist ein unbewusstes Aufeinanderpressen und Knirschen der Zähne, meist in der Nacht. Dadurch werden die Zähne hohen Kräften ausgesetzt und auch das Kiefergelenk wird in Mitleidenschaft gezogen, sodass durch die andauernde Fehlbelastung, Schmerzen beim Kauen auftreten können. Ein dauerhaft fehlbelasteter Zahn kann absterben, da durch den starken Druck der Zahnnerv geschädigt wird.

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Sinusitis

Neben den genannten Ursachen kann aber auch eine „Sinusitis“ (Nasennebenhöhlenentzündung), zu Schmerzen an den Zähnen und somit auch beim Kauen führen. Zu den Nasennebenhöhlen zählen die Kieferhöhlen, die Stirnhöhlen, die Siebbeinzellen und die Keilbeinhöhle. Die Erkrankung geht meist mit Fieber, Kopfschmerzen und einer allgemeinen Niedergeschlagenheit einher. Viren, Bakterien oder Allergien sind die häufigsten Auslöser.

Ist die Kieferhöhle entzündet, setzt sich dieser Schmerzreiz bis zu den Zähnen hin fort. Besonders beim Kauen wird der Schmerz aufgrund der anstehenden Druckempfindlichkeit im Oberkiefer verstärkt. Auch die Nähe der Wurzel der Backenzähne zur Kieferhöhle ist für dieses Schmerzzusammenspiel von Bedeutung.

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Begleitende Symptome

Auffallende Symptome bei Kauschmerzen sind ein Knirschen oder Knacken im Kiefergelenk. Das Gelenk ist eventuell überbelastet oder gereizt. Wenn die Gelenkscheibe bereits abgenutzt ist, reiben die Knochen aneinander, was zum einem stechenden Schmerz und zu einem ausstrahlenden Schmerz in die Zähne führt. Oft ist dieses Begleitsymptom zu sehen bei Patienten mit Bruxismus, also solche, die ständig mit den Zähnen knirschen, und bei denen der Gelenkknorpel bereits geschädigt ist. Es kann außerdem zu Kopfschmerzen und Migräne kommen und indirekt zur Appetitlosigkeit. Das ist eine umgekehrter Schutzmechanismus des Körpers, um den Schmerzen zu entgehen.

Wenn die Ursache eine zu hohe Füllung ist, ist ein weiteres Symptom der fehlende Kontakt auf anderen Zähnen. Ist die Füllung zu hoch, spricht man von einem Frühkontakt. Zum einen bekommt der eine Zahn zu viel Kaukraft ab, zum anderen, wird das Kiefergelenk in eine falsche Bewegungsbahn gelenkt. Oben beschriebene Kopfschmerzen, können auch von einer Sinusitis stammen. Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung sind auch die Kieferhöhlen von der Entzündung betroffen. Zum einen kommt es durch die Erkältung zu einem Druckgefühl und  Kopfschmerzen, da die Höhlen mit zu viel Nasensekret und Flüssigkeit gefüllt sind. Zum anderen werden die Nerven der oberen Backenzähne durch das Gewicht der Flüssigkeit gequetscht, besonders wenn beim Kauen zusätzlich ein Druck von der anderen Seite herrscht.

Zahnschmerzen nach einer Wurzelkanalbehandlung

Meistens liegen vor der Wurzelkanalbehandlung bereits Schmerzen vor, die nach der Behandlung nicht direkt verschwinden. Bei der Wurzelkanalbehandlung werden an der Wurzelspitze die Zahnnerven vom großen Nerv abgerissen. Diese Ruptur muss sich erst einige Tage lang erholen. Da jeder Zahn individuell ist, kann man nie voraussagen, dass die Behandlung ein Erfolg wird. Die Wurzelkanäle sind teilweise derart gekrümmt, dass man sie nicht komplett von Bakterien befreien kann. Keime können also noch im Zahn verbleiben und weiterhin Schmerzen verursachen. Die Schmerzen können außerdem auch von einer zu hohen oder zu breiten Füllung kommen, die am Ende der Behandlung gelegt wird.

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Zahnschmerzen nach einer Füllung

Schmerzen nach einer Füllung sind nicht selten. Zum einen wird vor der Füllungstherapie eine Spritze gegeben, damit man keine Schmerzen verspürt. Sobald die Betäubung nachlässt, können wieder Schmerzen auftreten. Die kommen daher, dass ein großer Teil zerstörter Zahnhartsubstanz entfernt wird, die eigentlich als Schutz dient. Je nach dem wie tief die Füllung geht und wie weit sie an den Nerv ragt, wird die Zahnpulpa gereizt. Ein anderer Grund ist, dass der Zahn während der Behandlung durch das Bohren und Schleifen und durch das kalte Wasser zusätzlich gereizt wird. Der häufigste Grund ist eine zu hohe Füllung, oder eine Füllung, die zu eng an den Nachbarzahn gelegt wurde. Beim Kauen kommt der erste Kontakt auf die Füllung. Die gesamte Kaukraft wird so auf einen einzigen Zahn und dessen Bänder übertragen.

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Zahnschmerzen nur beim Essen von harter Nahrung

Es kann mehrere Ursachen haben, warum ein oder mehrere Zähne speziell beim Kauen harter Nahrungsmittel schmerzen. Wenn man vor harter Nahrung spricht, ist diese immer noch „weicher“ als die Zahnhartsubstanz selbst, sonst würde der Zahn zerbrechen. Ist der Zahn aber durch Karies geschwächt, gibt er quasi unter dem Druck nach. Karies macht den Zahn porös und hohl. Drückt etwas hartes auf die Kaufläche, wird dieser Druck über den erweichten Schmelz und das noch weichere Dentin auf die Nerven übertragen. Die Ursache für die Schmerzen, kann auch am Zahnhalteapparat liegen. Beim Kauen wird der Zahn in sein Zahnfach hinein gedrückt. Bei harter Nahrung, die nicht einfach nachgibt, umso stärker.

Die Fasern, an denen die Zähne aufgehängt sind, werden gedehnt. Bei Entzündungen des Zahnfleisches und des restlichen Parodont, reagiert dieses auf die starke Belastung mit Schmerzen. Die Schmerzen können auch im Kiefergelenk entstehen. Ist die Nahrung so hart, dass sie nicht einfach zerbissen werden kann, werden die Kiefergelenke ungleichmäßig belastet. Kaut man nur auf einer Seite, wird das gegenüberliegende Gelenk aus seinen Angeln gehoben. Der Schmerz entsteht dadurch, dass die Knochen von Gelenkköpfchen und Gelenkpfanne aufeinander reiben. Die Schmerzen ziehen aus dem Kiefergelenk und strahlen in einzelne Zähne. Oft kann man den Schmerz garnicht eindeutig lokalisieren.

Schmerzen an der Krone

Beim Päparieren einer Krone, wird mit Schleifkörpern die schützende Zahnhartsubstanz, nämlich der Schmelz abgetragen. Man spricht von einem Schleiftrauma wenn der Zahn während der Behandlung nicht ausreichend mit Wasser gekühlt wird. Allerdings kommt es auch zu Irritationen, weil das kalte Wasser den Zahn und den Nerv zu sehr unterkühlt. Beim Einsetzen der Krone, zum Beispiel einer Keramikkrone, wird der Zahn vorher mit einem hochprozentigen Flusssäurepräparat angeätzt. Beim Kauen schmerzt der Zahn außerdem, wenn die Krone zu hoch ist, also wenn sie nicht richtig sitzt, oder wenn der Zahn mit der Krone zu früh in Kontakt mit dem Gegenzahn tritt. Ist die Krone zu eng am Nachbarzahn, werden diese auseinander gedrückt. Dann schmerzen meist zusätzlich noch die Nachbarzähne sobald Kaudruck auf den Zahn mit der Krone kommt.

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Zahnschmerzen bei einer Erkältung

Bei einer Erkältung sind die Nasennebenhöhlen, wozu auch die Kieferhöhle zählt, mit Nasensekret und Flüssigkeit gefüllt. Da die Oberkieferseitenzähne und die Eckzähne mit ihren langen Wurzeln bis an den Kieferhöhlenboden und teilweise sogar bis in ihn hinein ragen, kann es zu Schmerzen kommen. Beim Kauen werden die Zähne weiter in ihr Zahnfach hinein gedrückt. An der Wurzelspitze treten die Neven und Blutgefäße ein und aus und werden zwischen dem Kaudruck und der Flüssigkeit in der Kieferhöhle eingequetscht. Außerdem kann es bei einer Erkältung zu Zahnfleischentzündungen kommen. Bei dieser Art von Entzündung, schmerzt jegliche Art der Berührung, die beim Kauen und essen nicht zu vermeiden ist.

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Dauer der Zahnschmerzen

Zahnschmerzen beim Kauen sollten nur so lange anhalten, wie man auch kaut. Man kann keine Zeitangabe machen, wie lange solche Schmerzen andauern, und wann sie wieder weg sein sollten. Wichtig ist, dass man die Ursache für diese Schmerzen herausfindet und behandelt. Physiologisch ist es normal, dass es schmerzt, wenn man zum Beispiel auf eine Haselnuss beißt. Der Kiefer und die Zähne sind nicht dafür ausgelegt. Halten die Schmerzen nur beim Kauen an, kann die Ursache eine der unten beschriebenen sein. Treten sie aber spontan beim Kauen auf, und verklingen nach dem Essen nicht, kann eventuell etwas abgebrochen, gebrochen oder verrenkt sein. Schmerzen beim Kauen und vor allem die Schmerzen, die länger andauern, sollten unbedingt vom Zahnarzt untersucht werden.

Therapie

Je nach Ursache ist eine unterschiedliche Behandlung anzustreben. Bei auftretenden Schmerzsymptomen sollte aber in jeden Fall ein Zahnarzt aufgesucht werden, bzw. bei einer Entzündung im Kopfbereich ein HNO-Arzt oder Allgemeinmediziner.

Ist die Ursache zahnmedizinischer Natur, kann der Zahnarzt die Karies behandeln, die Füllung erneuern, die Krone einschleifen oder die Totalprothese umarbeiten, sodass ein korrekter Biss an gesunden Zähnen gewährleistet wird. Bis zur Behandlung können Schmerzmittel, wie Ibuprofen oder Paracetamol, eingesetzt werden, um die Schmerzen zu lindern. Auch gängige Hausmittel, wie Kühlen, Nelkenöl, Spülen mit Kamillentee oder einer desinfizierenden Mundspüllösung, sowie Wirsingblätter sind als Mittel zur Linderung einsetzbar. Die Ursache wird jedoch auch in diesem Fall nicht bekämpft, sondern nur die Symptome gelindert.

Zusammenfassung

Zahnschmerzen, die beim Kauen auftreten, sind keine Seltenheit und betreffen viele Menschen. So leidet im Durchschnitt mindestens jeder einmal im Jahr an einer Erkältung, die sich auf die Nasennebenhöhlen ausbreiten kann und auch somit für den Zahnschmerz als Auslöser beachtet werden muss.

Eine gute Mundhygiene lässt das Kariesrisiko deutlich sinken, sodass ein dadurch ausgelöster Zahnschmerz oder Schmerzen, die aufgrund der Behandlung entstehen können, gut kontrolliert und verhindert werden können. Durch die hohen Kräfte, die beim Kauen wirken, die aber unabdingbar für das Zerkleinern der täglichen Nahrung sind, wird der Zahnschmerz verstärkt oder ausgelöst, was aber mit einem Besuch beim Zahnarzt gut und effizient behandelt werden kann, um wieder Spaß am Essen des morgendlichen Müslis zu bekommen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 19.08.2015 - Letzte Änderung: 30.11.2022